75_Ausgabe September 2009

August Matthes
Matthes
fentlichungen von ihm. Zwischen 1909
und 1927 brachte er seine drei „Fuhren“
(Bände) von „Kraut und Rüben“ heraus.
Seine humanistische, mit dem Leben
der Oberlausitzer Bauern und Weber
verbundene Gesinnung stand im Widerspruch
zur Ideologie der Faschisten.
Die vierte Fuhre von „Kraut und Rüben“
blieb leider unveröffentlicht.
Die heutige Mundartschreibweise geht
auf seine Empfehlungen zurück. In unermüdlicher
Arbeit suchte August Matthes
seinen Worten schriftlich Form zu
geben. So entstanden im Laufe der Zeit
noch heute gültige Schreibweisen des
Dialektes unserer Heimat, für den sein
„oa“ und das poapsche „b“ und „d“ besonders
typisch sind. Dass er in vielen
Veranstaltungen mit seinen eigenen
Mundartdichtungen das kulturelle Leben
in Zittau und Umgebung auch vor allem
einfacher Menschen bereicherte, gehört
zu den bleibenden Erinnerungen seiner
dankbaren Zuhörer. Das Leben spendet
noch immer die besten Ideen. Vielleicht
aus dieser ehrfürchtigen Haltung nannte
sich Bihms Koarle schlicht Autor von
„Reimerein“, höchstens Schreiber von
„Dialektstücken.“
Nach längerer Krankheit stirbt Bihms
Koarle am 29. Januar 1937 im Alter von
82 Jahren. Zahlreiche Nachrufe von Kollegen
und Freunden konnte man in den
damaligen Zeitungen entnehmen. Anlässlich
seines 50. Todestages wurde im
Januar 1987 eine Gedenktafel am ehemaligen
Wohnhaus an der Kreuzung
Schrammstraße/ Humboldtstraße in Zittau
enthüllt. In Wehrsdorf steht eine Erinnerungstafel
an ihn, und sie vermerkt
„Wegbereiter der Oberlausitzer Mundartdichtung“.
In diesem Jahr können wir
den 155. Geburtstag von Bihms Koarle
feiern. Mit seinen Werken, die noch
heute im Altbestand der Christian-Weise-Bibliothek
vorhanden sind, bleibt er
uns stets in Erinnerung.
Daniela Baake, Zittau
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