07.03.2023 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 1 2023

Rohstoffspeicher Bestand Das Thema Bauen im Bestand ist mittlerweile allgegenwärtig und aufmerksamen Leser:innen wird aufgefallen sein, dass kaum noch eine unsere Ausgaben ohne ein dementsprechendes Beispiel auskommt. Die Vorteile für Umwelt und Klima liegen auf der Hand. Doch auch finanzielle Aspekte können ein Umdenken in diese Richtung in Gang gesetzt haben. Steigende Rohstoffpreise und knapper Baugrund machen die Wiederbelebung und Optimierung bestehender Bausubstanz attraktiver. Wie weit man dabei gehen kann, sollen die ausgewählten Projektberichte in dieser Ausgabe zeigen.

Rohstoffspeicher Bestand

Das Thema Bauen im Bestand ist mittlerweile allgegenwärtig und aufmerksamen Leser:innen wird aufgefallen sein, dass kaum noch eine unsere Ausgaben ohne ein dementsprechendes Beispiel auskommt. Die Vorteile für Umwelt und Klima liegen auf der Hand. Doch auch finanzielle Aspekte können ein Umdenken in diese Richtung in Gang gesetzt haben. Steigende Rohstoffpreise und knapper Baugrund machen die Wiederbelebung und Optimierung bestehender Bausubstanz attraktiver. Wie weit man dabei gehen kann, sollen die ausgewählten Projektberichte in dieser Ausgabe zeigen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Alt & Neu<br />

Die Pergolen sind umschlossen von<br />

grafisch gestalteten Stahlelementen<br />

in graugrüner Farbe und folgen<br />

dem Motiv der sich überlagernden<br />

Öffnung mit Blick durch die Raumbox<br />

und Dachhaut.<br />

Das Dachgeschoss<br />

Wer das Gründerzeithaus-Setting schätzt, darf sich<br />

wohl glücklich schätzen, eine der Mietwohnungen im<br />

Dachgeschoss am Julius-Tandler-Platz zu ergattern.<br />

Besonders begehrt: die Maisonetten, deren Wohnebenen<br />

über das erste Dachgeschoss erschlossen<br />

werden und deren Galerieebenen sich im zweiten<br />

Dachgeschoss mit den Schlaf- und Arbeitsräumen<br />

zusätzlich zu den hofseitig angeordneten Terrassen<br />

orientieren. Im Fokus stehen dabei aus räumlicher<br />

Sicht die Blickbeziehungen – einmal als Motiv der<br />

überlagernden Öffnung mit Blick aus der Raumbox<br />

durch die Dachhaut über die Stadt Wien und einmal<br />

in Form von Schiebeelemente innerhalb der Wohnungen,<br />

die auf ein Verschwimmen der Ebenen abzielen.<br />

Im Zuge der Ausstattung der Wohnungen hatten die<br />

Architekten eine leichte und freundliche Aura gepaart<br />

mit einer annähernd industriell anmutenden<br />

Schlichtheit im Sinn. So trifft farbiges Linoleum in rot<br />

und hellviolett an den Böden und rund um die Lichttaster<br />

auf massive Türdrücker, zurückhaltende Einbauküchen<br />

mit Glasrückwänden und kleinformatige,<br />

auf die jeweilige Wohnungsfarbe abgestimmte Fliesen<br />

in den Bädern. Die Stahlstiegen wiederum wurden<br />

aus konstruktiver Sicht aufgelöst und wirken filigran,<br />

die Stufen sind mit Linoleum belegt, die Geländer<br />

mit Streckmetallgittern ausgefacht. Tischlerdetails<br />

wie Sitzstufen aus Holz und die Pergolen fügen<br />

sich unaufgeregt in das Ensemble ein und verleihen<br />

den Wohnungen eine besonders lässige Qualität.<br />

Von innen wie von außen eine Besonderheit am Bau:<br />

die Turmwohnung mit dem runden Turmzimmer mitsamt<br />

Holzkuppel, das zu einem Wintergarten umgebaut<br />

wurde. „So konnte das historische Dachgespärre<br />

erhalten bleiben“, erklären die Architekten. Entstanden<br />

ist ein spektakulärer Raum, von Licht geflutet und<br />

durch Lage und Ausblick hervorgehoben. •

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