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4-2023

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Komponenten<br />

Steckverbinder für ModBlox7<br />

ept-Steckverbinder in neue PICMG-Spezifikation gewählt<br />

ept GmbH<br />

www.ept.de<br />

Der Bedarf an modularen Industrie-PCs<br />

ist groß und wird weiter<br />

steigen, wie Marktanalysen bestätigen.<br />

Aus diesem Grund hat sich ein<br />

Arbeitskreis der PICMG unter dem<br />

Namen ModBlox7 auf einen neuen<br />

herstellerübergreifenden Standard<br />

geeinigt, um Module, die größtenteils<br />

in der Bus- und Bahntechnik<br />

zum Einsatz kommen, zu verbinden.<br />

Ziele von ModBlox7<br />

ModBlox7 beschreibt die Basisspezifikation<br />

eines modularen Box-<br />

PCs, bestehend aus diversen funktionalen<br />

Baugruppen, wie CPU,<br />

Stromversorgung und I/Os. Dieser<br />

neue, herstellerübergreifende Standard<br />

ermöglicht Anwendern durch interoperable<br />

Funktionseinheiten eine<br />

breite Palette von Gerätekombinationen<br />

im modularen Design umzusetzen.<br />

Ziel der PICMG war es dabei<br />

auch, Kosten zu reduzieren und die<br />

Nachhaltigkeit zu fördern.<br />

Umfang der neuen<br />

Spezifikation<br />

Die neue Spezifikation der PICMG<br />

umfasst sowohl die Mechanik, die<br />

modularen Funktionseinheiten, als<br />

auch die elektrische Verbindung<br />

mittels Steckverbinder im vordefinierten<br />

Pinout. Ein Box-PC besteht<br />

demnach aus einem Gehäuse, einer<br />

oder zwei Power Supply Units sowie<br />

einer oder zwei CPUs mit je bis zu<br />

vier PCI-Express- und bis zu acht<br />

USB-basierten I/Os. Jedes Modul<br />

kann dabei wiederum je nach Komplexität<br />

der Einheit bis zu drei gestapelte<br />

Leiterplatten umfassen. Die<br />

Dimensionen des Box-PCs sind<br />

dabei in der Höhe sowie in der Tiefe<br />

vorgegeben. Die Frontbreite variiert<br />

hingegen in Abhängigkeit von der<br />

Anzahl der Units. Diese wiederum<br />

können jeweils aus einem oder mehreren<br />

sogenannten Slots à 1,4 Zoll<br />

bestehen. Zwölf Slots dürfen so<br />

bis zu einer maximalen Breite von<br />

16,8 Zoll aneinandergereiht werden.<br />

Anforderungen<br />

an den Steckverbinder<br />

Besonderes Augenmerk gilt bei<br />

einem Standard zur modularen<br />

Gerätekonfiguration natürlich der<br />

elektrischen und mechanischen Verbindung<br />

der einzelnen Module mittels<br />

Steckverbinder. Entsprechend<br />

der Einsatzbedingungen der Box-<br />

PCs sollte es sich hierbei um einen<br />

highspeedfähigen Steckverbinder<br />

in SMT handeln, der sich nicht nur<br />

durch eine enorme Robustheit bei<br />

der Installation, sondern auch durch<br />

hohe Toleranzen im Betrieb sowie<br />

ausgesprochene Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber widrigen Umweltbedingungen<br />

auszeichnet. Da es bei<br />

manchen Anwendungen erforderlich<br />

ist, durch einen weiteren Steckverbinder<br />

für Ausfallsicherheit durch<br />

Redundanz zu sorgen, muss darüber<br />

hinaus ein simultaner Einsatz mehrerer<br />

Stecker auf einer Leiterplatte<br />

möglich sein. Dies erfordert einen<br />

hohen Versatzausgleich beim Stecken<br />

sowie Toleranzen im Betrieb.<br />

Zero8 als Steckverbinder<br />

der Wahl<br />

Einen Steckverbinder, der sich<br />

für die vielfältigen Anforderungen<br />

eignet, fand das ModBlox7-Gremium<br />

im Zero8 des Steckverbinderherstellers<br />

ept. Der SMT-Stecker<br />

im Raster 0,8 mm entstammt<br />

einer großen Produktfamilie mit<br />

verschiedenen Bauformen, Bauhöhen<br />

und Polzahlen sowie mit optionaler<br />

EMV-Schirmung. Für die<br />

ModBlox7-Spezfikation kommt er<br />

in der gewinkelten, 80-poligen Ausführung<br />

zum Einsatz und ermöglicht<br />

somit die horizontale Leiterplatten-<br />

Verbindung angrenzender Units. Um<br />

Redundanzen zur Ausfallsicherheit<br />

zu gewährleisten, ist entsprechend<br />

der Spezifikation auch die simultane<br />

Verwendung zweier Zero8-Stecker<br />

zugelassen. Ermöglicht wird dies<br />

durch einen Versatzausgleich von<br />

0,4 mm bei der Installation sowie<br />

Toleranzen im Betrieb von 0,7 mm.<br />

Andernfalls könnten die Module bei<br />

der Verbindung Schaden nehmen.<br />

Zeitgleiche Übertragung<br />

Ein weiterer Vorteil des Zero8<br />

ist die Möglichkeit zur zeitgleichen<br />

Übertragung von hohen Strömen<br />

und Highspeed-Signalen. Was<br />

zunächst unvereinbar klingt, ist<br />

durch das Steckverbinder-Design<br />

in Kombination mit einer entsprechenden<br />

Pinbelegung durchaus realisierbar<br />

und spart somit Platz und<br />

Kosten. Durch seine genderneutrale<br />

ScaleX-Anschlusstechnologie mit<br />

ineinander verschränkten Messerund<br />

Federleisten verfügt der Zero8<br />

außerdem über eine enorme Kontaktsicherheit<br />

und garantiert somit<br />

auch bei Vibration und Schock eine<br />

zuverlässige Signalübertragung.<br />

Zero8 auch zur<br />

PCB-Verbindung innerhalb<br />

einzelner Units<br />

Auch für die Mezzaninverbindungen<br />

der bis zu drei Leiterplatten<br />

einer CPU bietet das Zero8-<br />

Portfolio eine passgenaue Lösung<br />

zu gleichen Installationsbegebenheiten.<br />

Der Einsatz mehrerer Steckverbinder<br />

einer skalierbaren Produktfamilie<br />

bietet dabei noch einen<br />

entscheidenden Vorteil: So müssen<br />

die Stecker nicht immer wieder<br />

aufs Neue eindesignt und freigegeben<br />

werden – die damit verbundenen<br />

Kosten kann sich der<br />

Anwender sparen.<br />

Fazit<br />

Interoperabilität bei gleichzeitiger<br />

Kostensenkung und Nachhaltigkeit.<br />

Die neue Spezifikation verspricht<br />

große Fortschritte für Box-<br />

PCs. Mit dem Zero8 gelingt dabei<br />

die sichere Verbindung der einzelnen<br />

Module. Noch im ersten Quartal<br />

soll die Spezifikation dann endgültig<br />

verabschiedet werden. ◄<br />

16 PC & Industrie 4/<strong>2023</strong>

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