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Ein Preis, den keiner haben will - SPD-Fraktion im ...

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»Bereits in zwei Wochen <strong>will</strong> die Landesbehörde<br />

Ergebnisse vorlegen. Das<br />

geht nur, wenn man sich bei der Sichtung<br />

auf einen Bruchteil der Landesstraßen<br />

beschränkt. Dieses Vorgehen<br />

schließt jegliche Repräsentativität<br />

aus«, sagte der <strong>SPD</strong>-Politiker damals<br />

in Hannover.<br />

Ungeachtet der Ablenkungsmanöver<br />

ging die Nominierungsphase des<br />

Wettbewerbs weiter. Jenseits aller<br />

Parteigrenzen nahmen sogar Ortsbürgermeister<br />

und Landräte der CDU die<br />

Gelegenheit wahr und meldeten <strong>den</strong><br />

<strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordneten ihrer Region<br />

die schl<strong>im</strong>msten Holperstrecken<br />

und Buckelpisten. Das sprach sich auch<br />

bis nach Hannover herum. Es musste<br />

<strong>den</strong> obersten Christdemokraten in<br />

Niedersachsen doch merkwürdig vorkommen,<br />

dass ihre eigenen Kommunalpolitiker<br />

mehr Zutrauen in die Vertreter<br />

der <strong>SPD</strong>-Opposition hatten als<br />

zum FDP-geführten Ministerium für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, <strong>den</strong><br />

geschätzten Koalitionspartner. Mitte<br />

November 2009 probierte der damalige<br />

CDU-Landes- und -<strong>Fraktion</strong>schef<br />

David McAllister die Flucht nach vorne.<br />

Er kündigte gegenüber der Presse<br />

an, das Land werde die Mittel für <strong>den</strong><br />

Unterhalt der Landesstraßen für das<br />

Jahr 2010 um zehn Millionen auf 73,5<br />

Millionen erhöhen. Wohlgemerkt:<br />

Die CDU-<strong>Fraktion</strong> musste – getrieben<br />

vom <strong>SPD</strong>-Wettbewerb – <strong>den</strong> neuen<br />

FDP-Wirtschaftsminister Jörg Bode<br />

zum Jagen tragen. »CDU und FDP <strong>haben</strong><br />

endlich <strong>den</strong> miserablen Zustand<br />

der niedersächsischen Landesstraßen<br />

entdeckt. Mehr als 90 Prozent sind<br />

inzwischen stark geschädigt – auch<br />

weil seit 2003 viel zu wenig Geld in<br />

die Sanierung gesteckt wor<strong>den</strong> ist«,<br />

kommentierte damals Gerd Will <strong>den</strong><br />

Vorstoß McAllisters. »Mit unserem<br />

Wettbewerb ›Schlechteste Landesstraße‹<br />

<strong>haben</strong> wir augenscheinlich<br />

<strong>den</strong> Nerv getroffen und die Landesregierung<br />

zum Handeln gezwungen.«<br />

Gleichzeitig betonten die <strong>SPD</strong>-<br />

Parlamentarier jedoch, dass eine einmalige<br />

Anhebung der Landesstraßenmittel<br />

auf 73,5 Millionen Euro nicht<br />

ausreiche, um die Versäumnisse zu<br />

beseitigen. »Wir schätzen <strong>den</strong> Bedarf<br />

für mehrere aufeinanderfolgende<br />

Jahre auf rund 100 Millionen Euro«, so<br />

Will. Er äußerte sich zur Ankündigung<br />

des CDU-Landeschefs skeptisch. »In<br />

der Vergangenheit hat Finanzminister<br />

Möllring <strong>den</strong> bereits zu gering ausgestatteten<br />

Landesstraßenbauansatz<br />

wiederholt dazu genutzt, ihn <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Haushaltsbewirtschaftung<br />

noch weiter zu kürzen. Bleibt es bei

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