27.12.2012 Aufrufe

Fortbildungen / Formations continues 2012 - IUMSP

Fortbildungen / Formations continues 2012 - IUMSP

Fortbildungen / Formations continues 2012 - IUMSP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Leserbrief betreffend<br />

«Schweizer Krebsbulletin,<br />

Ausgabe 01, März <strong>2012</strong> –<br />

Titelbild»<br />

Frank Zimmermann, Chefarzt Radiologie, Institut für<br />

Radio-Onkologie, Basel<br />

Mit Interesse habe ich die Diskussion um die steigenden<br />

Kosten in der Onkologie verfolgt und die Berichte im<br />

Krebsbulletin gelesen, und dies trotz des doch befremdlichen<br />

Titelbildes. Dort wird ein einsamer, erschöpft wirkender<br />

Patient an einem Linearbeschleuniger gezeigt, der<br />

wie ein Spielautomat mit einem Geldeinwurf versehen<br />

ist. Vom in einer Strahlentherapie typischerweise regem<br />

Fachpersonal weit und breit keine Spur. Bei solch einem<br />

Bild kommen dem Betrachter zahlreiche Assoziationen,<br />

in keinem Fall jedoch gute:<br />

Soll der Patient sich alleine einer Strahlenbehandlung unterziehen,<br />

bei der Fachpersonal nicht erforderlich ist?<br />

Wirft er das Geld ein, und dann fährt das Programm<br />

einer zielgerichteten Therapie automatisch ab – zielgerichteter<br />

als viele der sogenannten «Targeted therapies»?<br />

Sind es die hohen Kosten einer Strahlenbehandlung, die<br />

das Gesundheitssystem belasten?<br />

Dann darf der Leser doch durchaus registrieren, dass eine<br />

Strahlenbehandlung offensichtlich für Festgeld zu beziehen<br />

ist, während man für viele der anderen Therapien<br />

schon mal grössere Scheine hinlegen muss.<br />

Wie auch immer man das Bild interpretieren mag, es<br />

spiegelt ganz wesentlich die mangelnde Fachkenntnis<br />

derer wider, die es für diese Ausgabe ausgesucht haben.<br />

Wenn es um Heilung geht, ist die Strahlentherapie bei<br />

den meisten soliden Tumoren deutlich effektiver als syste-<br />

Antwort der Redaktion<br />

Ich danke Kollege Zimmermann für die Zusendung des<br />

Briefes, den wir gerne veröffentlichen. Ich kann verstehen,<br />

dass er als Radioonkologe über dieses Titelbild etwas entrüstet<br />

ist. Ich muss aber gestehen, dass weder die Redaktion<br />

noch der Gra�ker die Absicht hatten, die Radioonkologen<br />

als die Hauptschuldigen in der Kostenzunahme<br />

der Krebsbehandlungen anzuzeigen. Wir sind uns sehr<br />

bewusst, dass es vor allem medikamentöse Behandlungen<br />

sind, die die Kosten in die Höhe schnellen lassen. Für den<br />

Gra�ker dagegen war es einfacher, einen Linearbeschleu-<br />

März <strong>2012</strong><br />

01<br />

Erscheint vierteljährlich<br />

Jahrgang 32<br />

SCHWEIZER<br />

KREBSBULLETIN<br />

BULLETIN SUISSE<br />

DU CANCER<br />

LESERBRIEFE<br />

Kosten in der Onkologie<br />

matische Tumortherapien, und doch vergleichsweise kostengünstig.<br />

Zu Recht weist Professor Passweg in seinem<br />

Beitrag auf die derzeitigen und zukünftigen Kostentreiber<br />

hin, und dies seien zelluläre Therapien, Gentherapien<br />

und neue Medikamente! Wenn es um das vermeintlich<br />

alleine lassen des Patienten geht, darf sich der Herausgeber<br />

gerne einmal in unserer Strahlentherapie vorstellen,<br />

um die intensive, fachliche und fürsorgliche Betreuung<br />

der uns anvertrauten onkologischen Patienten kennen<br />

zu lernen. Dann wird er eines besseren belehrt. Dass die<br />

Strahlentherapie als eine der wesentlichen Säulen in der<br />

onkologischen Therapie erwähnt wird, ist schön und gut,<br />

die Art und Weise ist erschütternd und resultiert hoffentlich<br />

nur aus mangelnder Fachkenntnis!<br />

niger zu zeichnen als irgendein Medikament. Deswegen<br />

ist die Erklärung «as simple as that». Immerhin ist Kollege<br />

Zimmermann wahrscheinlich mit mir einverstanden,<br />

dass seit der Einführung von Tarmed auch in der Radioonkologie<br />

eine beträchtliche Kosten- und Mengenausweitung<br />

stattgefunden hat. Sonst könnten wir uns nicht<br />

erklären, wieso wir in der Schweiz bald sage und schreibe<br />

nicht weniger als 35 Radiotherapiezentren haben werden.<br />

Franco Cavalli<br />

Schweizer Krebsbulletin � Nr. 2/<strong>2012</strong> 105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!