FAMILIENBANDE TEIL 2 UNI MIT ... KIND(ER)LEICHT GEMACHT ...
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TEXT: PrOF. Dr. haNS J. LIETZmaNN, FB G Bildungs- und Sozialwissenschaften, Jean-monnet-Professor for European Studies, BUW<br />
Dr. SUSaNNE aChTErBErG, Forschungsstelle Bürgerbeteiligung, Gleichstellungsbüro BUW<br />
WISSENSCHAFT TRIFFT LICHT,<br />
ENTSPANNUNG UND KOMM<strong>UNI</strong>KATION<br />
Ergebnisse der Planungszelle zum Umbau<br />
der Bergischen Universität Wuppertal<br />
Hörsäle ohne Tageslicht mit ständig flackerndem künstlichen Licht, fehlende Arbeits- und<br />
Aufenthaltsräume, lange und dunkle Flure, in denen Studierende stehend oder auf dem Boden sitzend,<br />
oftmals stundenlang, auf die Sprechstunde warten. All das ist für die Studierenden der Bergischen<br />
Universität Wuppertal alltäglich.<br />
IN zUKUNFT SOLL DIES AND<strong>ER</strong>S W<strong>ER</strong>DEN. Im Oktober 2009 haben sich 54 –<br />
zufällig ausgewählte – Wuppertaler Studierende der Herausforderung gestellt,<br />
an der Umgestaltung ihrer Uni mitzuwirken und ihre Vorstellungen von einem<br />
modernen, das Lernen motivierenden und unterstützenden Universitätsgebäude<br />
formuliert. Vier Tage lang haben sie in der so genannten PLANUNGS-<br />
ZELLE ein ebenso anregendes wie anstrengendes Programm durchlaufen. Sie<br />
arbeiteten intensiv zusammen, tauschten ihre Meinung, ihre Lebenserfahrung<br />
und Kompetenz miteinander aus und entwickelten schließlich ein Gutachten<br />
zum Umbau der Bergischen Universität.<br />
DAS V<strong>ER</strong>FAHREN PLANUNGSzELLE Das Verfahren PLANUNGSZELLE wur-<br />
de in den 1970er Jahren in Wuppertal als Instrument der Politikberatung und<br />
Bürgerbeteiligung entwickelt. Es wird nach wie vor von der FORSCHUNGS-<br />
STELLE BÜRG<strong>ER</strong>BE<strong>TEIL</strong>IGUNG an der Bergischen Universität durchgeführt.<br />
Anfänglich waren die Anlässe, weshalb Politik die Bürgerinnen und Bürger um<br />
Rat fragten, lokal bezogene Probleme wie z. B. Stadtplanung und Infrastruktur.<br />
Gegenwärtig wird die Planungszelle immer noch für diese klassischen<br />
Themen eingesetzt, zugleich ist das Themenspektrum aber auch erheblich<br />
vielfältiger geworden. So kam die Methode PLANUNGSZELLE Ende der 1990er<br />
45<br />
Jahre erstmals bei »großen« politischen Fragen zum Einsatz, so z. B. zu den<br />
Themen Gleichstellung von Frau und Mann, Verbraucherschutz und Gesundheit,<br />
demografischer Wandel.