Leben mit seltenen Erkrankungen
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F<br />
ür Menschen <strong>mit</strong> <strong>seltenen</strong> <strong>Erkrankungen</strong> ist ihr Leiden eine<br />
große Belastung. Eine Standardtherapie, die zur Krankheit<br />
passt, existiert oft nicht. Etablierte Medikamente, wie das Antibiotikum<br />
bei bakteriellen Infekten, gibt es nicht. Für Betroffene<br />
wird die Erkrankung da<strong>mit</strong> vielleicht als persönliches Schicksal<br />
empfunden. Nach meiner Überzeugung braucht es genau<br />
deshalb personalisierte Ansätze schon in der Erforschung von Krankheiten.<br />
Der personalisierten Medizin kommt hier eine Schlüsselrolle zu.<br />
Der Freistaat Sachsen ist seit 2017 Partner in einer Europäischen Förderpartnerschaft<br />
für personalisierte Medizin. Diese Zusammenarbeit ist gerade<br />
bei der weiteren Erforschung seltener Krankheiten wichtig. In diesen<br />
Netzwerken wird der Austausch und da<strong>mit</strong> der Wissenstransfer verbessert.<br />
Länderübergreifende Forschungsprojekte, die sich <strong>mit</strong> neuen Therapien,<br />
Medikamenten oder Anwendungen beschäftigen, generieren weitere<br />
Erkenntnisse über seltene Krankheiten, die Betroffenen Hilfestellung geben<br />
und da<strong>mit</strong> deren <strong>Leben</strong>squalität verbessern. Derzeit bereitet das Sächsische<br />
Wissenschaftsministerium <strong>mit</strong> seinen europäischen und internationalen<br />
Förderpartnern einen EU-Antrag für eine Folgepartnerschaft im Bereich<br />
personalisierte Medizin vor, um den Rahmen der Forschungszusammenarbeit<br />
für die nächsten zehn Jahre strategisch weiterzuentwickeln. Die EU<br />
Forschung<br />
Sebastian Gemkow<br />
„Forschung zu personalisierter Medizin<br />
hilft Betroffenen seltener <strong>Erkrankungen</strong>.<br />
Netzwerke bringen Erkenntnisse<br />
zusammen, aus denen neue Ansätze für<br />
Behandlungen entstehen.“<br />
Gastbeitrag des sächsischen Wissenschaftsministers Sebastian Gemkow<br />
sowie Partnerstaaten und -regionen investieren bis 2030 fast 300 Millionen<br />
Euro in die weitere Entwicklung der personalisierten Medizin, wovon auch<br />
die Forschung im Bereich der <strong>seltenen</strong> <strong>Erkrankungen</strong> profitieren wird.<br />
Dieser wichtige Teil der <strong>Leben</strong>swissenschaften ist auch Bestandteil der Weiterentwicklung<br />
des Wissenschaftslandes Sachsen insgesamt, die das Sächsische<br />
Wissenschaftsministerium unter dem Titel SPIN2030 unterstützen<br />
und vorantreiben will. Ziel ist auch hier, die exzellente Forschung noch mehr<br />
in neues Wissen und Anwendungen zu überführen und da<strong>mit</strong> auch den<br />
medizinischen Fortschritt zur Behandlung seltener <strong>Erkrankungen</strong> zu unterstützen.<br />
Schon jetzt gibt es gute Beispiele dafür: Gemeinsam <strong>mit</strong> Forschungspartnern<br />
aus Polen, Brasilien und der Schweiz entwickeln etwa die TU<br />
Dresden und das Fraunhofer IKTS Dresden eine Membran zur kontrollierten<br />
Knochen- und Geweberegeneration. Diese kann auch zur Heilung<br />
seltener knöcherner Defekte eingesetzt werden. Dieses Projekt steht exemplarisch<br />
für die Herangehensweise, die Sachsen in der Forschung verfolgt<br />
und die gerade auch <strong>mit</strong> Blick auf Forschung zu <strong>seltenen</strong> <strong>Erkrankungen</strong><br />
vielversprechend ist. .