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OBSTBLÜTE<br />
April <strong>2023</strong><br />
31<br />
Während bei allen anderen Bäumen<br />
die aufgehende Sonne die mit Reif bedeckten<br />
Blüten „verbrannte“, konnte<br />
dies bei den vereisten und langsam<br />
auftauenden Blüten nicht geschehen.<br />
So vom Eis geschützt überlebten die<br />
Blüten die tiefen Temperaturen und<br />
den Sonnenaufgang unbeschädigt.<br />
Sirenen heulten<br />
in den Frostnächten<br />
Ab dieser Zeit wurden die Bauern mit<br />
heulenden Feuerwehrsirenen in der<br />
Nacht zu den Pumpstationen auf den<br />
Obstwiesen gerufen, um die Beregnungsanlagen<br />
einzuschalten. Nicht immer angenehm,<br />
die heulenden Sirenen zu den<br />
nächtlichen Stunden. Das war speziell in<br />
den tiefen Lagen des Etschtales der Fall,<br />
zum einen blühen in diesen Lagen die<br />
Bäume relativ früh, zum anderen gibt<br />
es in diesen Zonen Ende April schon<br />
mal Temperaturen bis zu -5/-6 Grad<br />
Celsius. Sirenen heulen schon seit Jahren<br />
keine mehr – die Nachricht zum Frostberegnen<br />
wird heute per Smartphone<br />
den betroffenen Bauern übermittelt.<br />
Besonders spektakulär,<br />
vereiste Blüten neben der Straße<br />
Hinter einer dicken Eisschicht glänzen<br />
die Blüten in der aufgehenden Morgensonne.<br />
Es dauert bis zur Mittagszeit, bis<br />
die Herrlichkeit von der Sonne endgültig<br />
zunichtegemacht wird und das<br />
Eis auftaut. Auf der Fahrt von Naturns<br />
nach Meran oder entlang der Straßen<br />
von Meran nach Bozen, aber auch im<br />
Überetsch und Unterland sind die<br />
Eisblüten nach entsprechend<br />
tiefen Temperaturen in der<br />
Nacht am Vormittag zu sehen.<br />
An dieser Stelle eine<br />
Warnung an die Autofahrer:<br />
In den frühen<br />
Morgenstunden kann<br />
es auf den Straßen<br />
schon mal eisig sein,<br />
wenn der eine oder andere<br />
Beregner sein Wasser<br />
auch auf die Straße<br />
hinaussprüht.<br />
Es blüht ab<br />
Anfang März<br />
Abgesehen von den Obstbäumen<br />
blühen im Meraner<br />
Becken sowie in Bozen<br />
und Umgebung dank<br />
der Südstaulage schon<br />
ab März die ersten Frühlingsboten<br />
– zu einer Zeit,<br />
wo nördlich der Alpen längst<br />
noch der Winter sein Regiment führt.<br />
Doch abgesehen von der Blütenpracht<br />
auf den von Stadtgärtnern bearbeiteten<br />
Flächen ist auch die Natur südlich<br />
der Alpen weit voraus. Im Frühlingstal<br />
zum Beispiel, ein kleines Tal, dass sich<br />
von Montiggl in der Gemeinde Eppan<br />
südwärts bis zum Kalterer See erstreckt,<br />
grünt und blüht es ebenfalls schon im<br />
März. Märzveilchen, Schneeglöckchen,<br />
Buschwindröschen und einiges mehr<br />
blühen in dem windgeschützten und<br />
nach Süden offenen Tal. Das Frühlingstal<br />
ist das ganze<br />
Jahr über für<br />
eine Wanderung<br />
zu empfehlen.<br />
Das Apfelgebiet lässt<br />
sich auch wunderbar<br />
mit dem Fahrrad erkunden.<br />
Mit einem<br />
E-Bike ist jede Steigung<br />
leicht zu bewältigen<br />
und Leihräder gibt es praktisch<br />
in jedem Hotel. Wer sich abgesehen von<br />
der Baumblüte mehr für den Obstbau interessiert,<br />
dem sei das Apfelmuseum in<br />
Lana empfohlen.<br />
Foto © IDM <strong>Südtirol</strong>, Patrick Schwienbacher<br />
Foto © IDM <strong>Südtirol</strong>, Patrick Schwienbacher