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DOLCE VITA IN SÜDTIROL April <strong>2023</strong> 5<br />
Wintergrau. Feuchtkalt. Wenig<br />
Licht. Morgens zur Arbeit im<br />
Dämmerlicht, abends nach Hause im<br />
Dämmerlicht. Handschuhe, Mütze,<br />
Schal, Daunenmantel und doch kalt.<br />
So ein Winter in Deutschland dauert<br />
eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwann<br />
zwischen Ende November und Anfang<br />
Februar schleicht sich das Gefühl<br />
ein: Das hört ja gar nicht mehr auf.<br />
Ende Februar täuscht der ein oder andere<br />
vereinzelte Tag das Frühjahr vor,<br />
aber am nächsten Morgen präsentiert<br />
sich vor dem Fenster die gewohnte<br />
Suppe. Selbst der Hund will nicht vor<br />
die Tür. Am Markt der übliche Kohl,<br />
Kartoffeln, mit etwas Glück Mangold,<br />
der ist wenigstens grün. Lust auf<br />
Wärme. Lust auf Farben. Und dann<br />
Foto © IDM <strong>Südtirol</strong>, Fabian Leitner<br />
ein Fenster zum Licht: Kurz-Urlaub in<br />
<strong>Südtirol</strong>.<br />
Ein Reisetraum. Die Anreise bis Innsbruck<br />
im gewohnten Grau. Mit einem<br />
Unterschied. Über dem Grau thronen<br />
die weißen Spitzen der Alpengipfel.<br />
Skipisten ziehen gen Tal und immer<br />
wieder ist das Graubraun der Hänge<br />
von weißen Tupfen unterbrochen. Eine<br />
glückliche Ahnung steigt auf. Mit jedem<br />
Meter, den die Autobahn sich in Richtung<br />
Brenner hochschraubt, hebt sich<br />
die Stimmung. Schneeregen. Auch das<br />
noch. Fünfzehn Kilometer sind es noch<br />
bis zum Brenner. Ein grauer Film bildet<br />
sich auf der Straße. Spritzwasser. Langsam<br />
fahren. Dann geht es in den Tunnel.<br />
Cappuccino gefällig?<br />
Und dann, wie so oft schon: Kein strahlendblauer<br />
Himmel, nein, das wäre<br />
wohl zu viel verlangt. Aber hinter dem<br />
Tunnel ist die Wolkendecke durchbrochen<br />
von blauen Flecken. Kein Schneeregen<br />
mehr und aus dem halbgeöffneten<br />
Fenster strömt es nicht direkt<br />
warm, aber fast. Irgendwann bricht die<br />
Sonne durch. Winter ade. Alpensüdseite.<br />
Ein anderes Lebensgefühl. Noch 90<br />
Kilometer bis Bozen. Vorbei an schneebedeckten<br />
Gipfeln. Vereinzelten Burgen.<br />
Die Hänge färben sich grün. Ein<br />
Tunnel nach dem anderen. Im Radio<br />
spricht es plötzlich italienisch. In Spotify<br />
die Playlist Sanremo <strong>2023</strong> suchen.<br />
Das klingt nach Sonne, gutem Essen,<br />
Cappuccino und Seele-baumeln-Lassen.<br />
Die Seele baumeln lassen? Naja,<br />
ganz schön kitschig. Sterzing-Vipiteno.<br />
Brixen-Bressanone und schließlich die<br />
ersehnte Ausfahrt Bozen Nord-Bolzano<br />
Nord. Noch eine Viertelstunde.<br />
Vier Tage. Gut essen, gut trinken, shoppen,<br />
wandern oder vielleicht noch einmal<br />
auf die Piste, Rad fahren, leben,<br />
sich treiben lassen, Wellness, Sonne<br />
tanken und auch etwas Kultur. <strong>Südtirol</strong>.<br />
Italian Lifestyle gemischt mit <strong>Südtirol</strong>er<br />
Gastlichkeit. Am Schnittpunkt<br />
von Nord und Süd das Beste von beidem<br />
genießen.<br />
Der Traum vom Süden<br />
Verwinkelte Gassen und gemütliche<br />
Kneipen. Tische und Stühle auf den<br />
Plätzen, mit einer Decke, weil der<br />
Wind doch noch ganz schön frisch<br />
ist. Der neue Frühjahrshosenanzug<br />
ist im Koffer, mit dünner Daunenjacke<br />
natürlich. Am ersten Abend Pasta<br />
oder Pizza in der Bozner Altstadt und<br />
davor einen Aperol-Spritz-Aperitif<br />
mitten im lebendigen Treiben dieser<br />
faszinierenden Stadt. So oder ähnlich<br />
könnte der Film im Kopf sein, wenn<br />
man müde vom täglichen Einerleigrau<br />
eine Flucht gen Süden plant. <strong>Südtirol</strong><br />
ist immer eine Reise wert. Kurz oder<br />
lang und zu jeder Jahreszeit. Mehr<br />
als 300 Sonnentage tun nicht nur die<br />
Laune erheblich aufhellen, sondern<br />
auch dem Vitamin-D-Spiegel gut. Das<br />
begnadete Land auf der Südalpenseite,<br />
eingerahmt von den vielleicht<br />
schönsten Berggipfeln der Welt, den<br />
bleichen Dolomitenspitzen, die sich<br />
im Abendrot rosa, orange und tiefrot<br />
färben, bietet jedem etwas. Wer es<br />
traditionell und rustikal mag, findet<br />
in den romantischen Bauern-Dörfern<br />
von den Ferien auf dem Bauernhof,<br />
dem kleinen Landgasthof bis zum exklusiven<br />
5-Sterne Deluxe alles, was<br />
das Herz begehrt. Deftige <strong>Südtirol</strong>er<br />
Küche vom Feinsten. Schlutzkrapfen,<br />
Knödel, Kaminwurz, Speck, Bergkäse,<br />
Vinschgerl oder Schüttelbrot und<br />
Apfelstrudel kredenzt mit einem kräftigen<br />
St. Magdalener oder Lagrein,<br />
hausgemachtem Holundersirup oder<br />
Apfelsaft. Je nach Höhe kann es hier<br />
auch im Frühjahr am Abend noch<br />
empfindlich kalt werden, aber kaum<br />
bricht die Sonne durch, besteht kein<br />
Zweifel mehr: Man ist im Süden und<br />
kann die Daunenjacke um die Hüfte<br />
schlingen oder mit einer Strickjacke<br />
ersetzen. Die gute Luft mit mediterranem<br />
Touch und alpenländischem Biss<br />
gibt es gratis dazu.<br />
Immer etwas Neues<br />
oder zu Hause im Urlaub?<br />
Ob Pustertal, Eisacktal, Unterland und<br />
Überetsch, Vinschgau, Sarntal oder<br />
Passeier, jedes Tal hat seinen ganz besonderen<br />
Reiz und seine ganz besondere<br />
Art der Gastlichkeit und ein Angebot,<br />
das den Gast vor eine schwere<br />
Wahl stellt und kategorisch nach einem<br />
Wiederkommen verlangt. <strong>Südtirol</strong><br />
ist kein Ziel für nur einmal: von