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56 AUTORENNEN<br />
Stilfser Joch<br />
„Das höchste<br />
Bergrennen<br />
der Welt“<br />
Im Jahr 1932, also vor 91 Jahren,<br />
wurde am Stilfser Joch die erste<br />
internationale Bergmeisterschaft<br />
ausgetragen. Organisatoren<br />
waren die fünf wichtigsten<br />
Automobilclubs Europas, als<br />
Rennstrecken dienten die fünf<br />
besten Bergstraßen. Das Rennen<br />
von Trafoi zum Stilfser Joch wurde<br />
als das „höchste Bergrennen<br />
der Welt“ ausgeschrieben. Diese<br />
internationale Großveranstaltung<br />
war auch für <strong>Südtirol</strong> eine<br />
Premiere.<br />
Stephan Gander<br />
D<br />
ie besten Autorennfahrer und besten<br />
Rennwagen der Welt nahmen<br />
daran teil, entsprechend groß war das<br />
Interesse im In- und Ausland. So war<br />
das Werksteam von Alfa Romeo mit<br />
Rennleiter Enzo Ferrari und Tazio Nuvolari<br />
sowie Mario Tadini mit dabei.<br />
Deutschland hielt mit „Bergkönig“<br />
Hans Stuck und Rudolf Caracciola dagegen.<br />
Es ging nicht nur um die Ehre,<br />
sondern auch um 50.000 Lire – nach<br />
heutigem Wert gleich viel – in Euro!<br />
Für Italien organsierte der Automobilclub<br />
Mailand mit Unterstützung der<br />
lokalen Automobilclubs Meran und<br />
Bozen das Rennen.<br />
Das Rennen,<br />
ein Herzschlag-Finale<br />
Bergrennen waren, neben den nationalen<br />
Grand-Prix-Rennen, auch für<br />
Spitzenpiloten sehr wichtige Veranstaltungen,<br />
trugen sie doch zum Ruhm<br />
des Fahrers, aber auch zum Prestige<br />
seiner Auto-Marke bei. Direkt vor<br />
dem Hotel Bella Vista in Trafoi wurde<br />
gestartet: Zuerst die Serien-Wagen der<br />
„Tourismus Klasse“ die meisten davon<br />
waren private Gentlemen-Fahrer, aber<br />
das große Interesse der Zuschauer galt<br />
den weltbekannten Namen mit den<br />
Sport- und Rennwagen, sie gingen<br />
erst in der zweiten Hälfte ins Rennen.<br />
Im 3-Minuten-Takt wurde gestartet,<br />
der Lautsprecher kündigte schließlich<br />
Startnummer 68 an … „Hans Stuck …<br />
partito … gestartet“ … dann wurde es<br />
spannend. Wenige Minuten nach dem<br />
Start stieg im Trafoier Wald eine mächtige<br />
Staubwolke auf. Stuck war Spezialist<br />
für Bergrennen, mit seinem schweren<br />
Auto vollbrachte er wahre Wunder<br />
in den engen Haarnadelkurven und<br />
raste mit neuer Bestzeit ins Ziel.<br />
Eine knappe Entscheidung<br />
Sechs Minuten nach Stuck startete<br />
mit Nummer 72 Tazio Nuvolari. Der<br />
„fliegende Mantovaner“ hatte verges-