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SMZ Liebenau Info Jun_2012

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Medizin trifft soziales<br />

Privatisierung<br />

Privatisierung<br />

steirischer Spitäler?<br />

Aussichten und Auswirkungen<br />

einer möglichen Spitalsreform<br />

Gustav Mittelbach<br />

Die Meldung einer möglichen Privatisierung<br />

des erst 2003 errichteten LKH West (um<br />

73,3 Mill €) in Form einer Übernahme durch<br />

die Barmherzigen Brüder Eggenberg verunsicherte<br />

und überraschte nicht nur die sonst<br />

gut informierten Insider, sondern auch die<br />

betroffene Bevölkerung, hat sie doch neben<br />

dem obligaten Sparprogramm unter Umständen<br />

mit Reduktion der medizinischen<br />

Angebote, Personalreduktion und daraus<br />

folgender Überlastung und Erhöhung der<br />

Patienten-Eigenleistungen zu rechnen –<br />

wie es deutsche Beispiele nahe legen.<br />

Teile der steirischen Öffentlichkeit und auch<br />

der steirischen Politik sind aber bisher in<br />

Sachen Privatisierung sehr wachsam bzw.<br />

zurückhaltend geblieben. Sowohl die geplante<br />

Privatisierung des Managements<br />

der KAGES (steirische Krankenanstaltsgesellschaft),<br />

als auch eine Privatisierung<br />

der Blutbank des LKH Graz, sind vom steirischen<br />

Landtag nach einer längeren auch<br />

öffentlichen Debatte mehrheitlich verhindert<br />

worden.<br />

Die Schließung des Krankenhauses Hörgas<br />

und die schließlich gescheiterte Schließung<br />

der Chirurgie des Krankenhauses in Bad<br />

Aussee können noch als Versuche verstanden<br />

werden, den international sehr hohen<br />

steirischen Bettenschlüssel zu reduzieren,<br />

obwohl Hörgas gerade erst umgebaut wurde.<br />

Aber was passiert wirklich im<br />

Westen von Graz?<br />

Eine dringliche Anfrage der Landtagsabgeordneten<br />

Ingrid Lechner-Sonnek gab Gesundheitslandesrätin<br />

Edlinger-Ploder<br />

in der Landtagssitzung vom 20.3.<strong>2012</strong> die<br />

Möglichkeit, ihre Pläne zu präzisieren:<br />

Ihr Hauptstatement ist überraschend klar:<br />

„…eine Privatisierung der Krankenversorgung<br />

ist nicht geplant…“<br />

und noch deutlicher: „…Privatisierung war<br />

noch nicht einmal ansatzweise in meinen<br />

Gedanken…“ und „…niemand übernimmt<br />

freiwillig in Österreich ein Krankenhaus….<br />

Privatisierung ist falsch!“<br />

Gedanken zur Spitalsreform aus<br />

ihrer Rede 1<br />

• Mit den Ordensspitälern, die derzeit selbst<br />

in den laufenden Betrieb einzahlen, werde<br />

erst eine neue Regelung der Abgangsdeckung<br />

vereinbart, Edlinger-Ploder wolle<br />

die Orden weiterhin im Boot haben.<br />

• Es gehe um eine neue Angebotsplanung<br />

für den Großraum Graz, um eine Redimensionierung<br />

der Betten (kann nur heißen :<br />

Reduktion) und um eine bessere Aufteilung<br />

der Leistungen.<br />

02<br />

<strong>SMZ</strong> INFO <strong>Jun</strong>i <strong>2012</strong><br />

1<br />

Edlinger-Ploders grundsätzliche Überlegungen zur Notwendigkeit einer Spitalsreform sind im Protokoll der<br />

Landtagssitzung nachzuhören. Laut dem KAGES-Umsetzungsplan seien bis 2020 Einsparungen von 94,3 Mill.€<br />

möglich (dann 22.Mill)… Die KAGES habe seit 2008 die niedrigste Kostensteigerung aller österreichischen<br />

Landesgesellschaften. Aber es gebe in Österreich und auch im Großraum Graz (KAGES und die 14 anderen<br />

privaten Spitäler) zu viele Betten…“

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