Bertel-Express 51
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ARTIKEL<br />
Die Sache mit Mac Moneysac<br />
Die Sache mit Mac Moneysac<br />
von Simone Cavazzuti, Übersetzung: Luis Bärenfaller<br />
I<br />
ch möchte mir die Zeit nehmen, einen<br />
Beitrag über die zweitreichste Ente der<br />
Welt zu schreiben, um zu erklären, wie er<br />
von Carl Barks und seinen Nachfolgern verwendet<br />
wurde.<br />
Mac Moneysac (im englischen Original „Flintheart<br />
Glomgold“) feierte sein Debüt in „Der<br />
zweitreichste Mann der Welt“ (Barks, 1956),<br />
wo er zum ersten Mal Onkel Dagobert begegnet<br />
und sich schon mit ihm streitet. Nachdem<br />
Dagobert in einer im Park aufgesammelten<br />
Zeitung gelesen hat, dass er nicht<br />
mehr die reichste Ente sei, beschließt er, mit<br />
seinen Neffen nach Südafrika zu reisen, um<br />
seinen neuen Rivalen zu treffen und ihn herauszufordern.<br />
verhält sich Dagobert im Laufe der Geschichte<br />
selbst unangemessen, um seinen<br />
Rivalen zu schlagen, und beschwert sich<br />
scheinheilig, wenn er seinerseits betrogen<br />
wird. Donald und seine Neffen äußern sich oft<br />
zu dieser Ähnlichkeit.<br />
Wie Lieju in einem tumblr-Post 1 hervorhebt,<br />
ist Moneysac im Gegensatz zu dem, was oft<br />
behauptet wird, noch nicht Dagoberts „böser<br />
Zwilling“ oder gar „Dagoberts erste Version“<br />
(wie die obigen Panels vermuten lassen<br />
könnten), sondern genau seine Kopie, die angefertigt<br />
und fertiggestellt wurde. Beide sind<br />
sehr reiche alte Enten, die es hassen, Geld<br />
auszugeben (zum Beispiel lesen sie nur gebrauchte<br />
Zeitungen, die sie im Park finden),<br />
haben zwei fast identische Geldspeicher und<br />
sammeln sogar einen Bindfaden (der, nicht<br />
überraschend, eine Schlüsselrolle in diesem<br />
ersten Zusammentreffen spielt). Außerdem<br />
Es handelt sich also um einen „freundschaftlichen“<br />
Wettbewerb zwischen mürrischen alten<br />
Männern, die in jeder Hinsicht gleich sind.<br />
Mac Moneysac ist grundsätzlich nicht böse<br />
und die beiden könnten sogar fast Freunde<br />
sein (wenn da nicht ihr Stolz wäre), aber mit<br />
dem Comic „Der reichste Mann der Welt“<br />
(Barks, 1959) ändert sich das. Jetzt ist Moneysac<br />
nämlich auf Rache aus. Er will Dagobert<br />
vor ganz Entenhausen demütigen und schadet<br />
ihm seit Wochen finanziell, indem er drei<br />
verschiedene Decknamen erfindet, nur um<br />
als reichste Ente der Welt anerkannt zu werden.<br />
Im Gegensatz zu dem südafrikanischen<br />
Milliardär scheint sich Dagobert nicht einmal<br />
an ihn zu erinnern und vergisst oft seinen Namen.<br />
Das Ende der Geschichte zeigt einen<br />
weiteren wichtigen Unterschied zwischen<br />
den beiden: Moneysac ist bereit, alles zu tun,<br />
um sein Ziel zu erreichen, während Dagobert<br />
beschließt, sich an die Regeln zu halten und<br />
fair zu bleiben. Es ist jedoch anzumerken,<br />
dass Moneysac Reue zu zeigen scheint, kurz<br />
bevor er weitergeht.<br />
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