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Bertel-Express 51

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ARTIKEL<br />

Wie male ich ein Bild?<br />

Jedoch schiebe ich vorher meistens noch einen<br />

Zwischenschritt ein, in dem ich meine<br />

Bilder tusche. Dadurch bekommt man richtig<br />

klare Linien und hat anschließend fast ein<br />

„Malen nach Zahlen“ (deswegen war eben<br />

die Rede von „ausmalen“). Das ist dann kinderleicht.<br />

Dafür sollte man aber fit mit dem<br />

Tuschestift sein, denn einmal gezeichnet ist<br />

für immer verewigt. Fehler kann man nicht<br />

korrigieren. Möchte man das Tuschen (das<br />

natürlich vernachlässigbar ist) nach Art des<br />

Profis machen, besorgt man sich eine richtige<br />

Tuschefeder. Sie reagiert auf den Druck,<br />

den man ausübt, und gibt mehr oder weniger<br />

Tinte ab. Das sorgt für dicke und dünne<br />

Linien und mehr Dreidimensionalität. Tinte<br />

fließt darüber hinaus besser als der Filzkopf<br />

eines Fineliners über das Papier huscht. Als<br />

Tusche nehme ich solche von Brevillier’s.<br />

Bei diesem extrem wichtigen ersten Schritt<br />

sollte man aufpassen, so wenig Unstimmigkeiten<br />

wie möglich einzubauen. Alle Linien<br />

sollten klar erkennbar sein. Auch die Größe<br />

der Zeichnung ist wichtig: Bleibt man zu<br />

klein, wird am Ende das Ausmalen schwierig<br />

und das Bild schnell unsauber, weil man<br />

nicht genau genug arbeitet (warum ich von<br />

Ausmalen sprach, später). Ebenfalls auf den<br />

Druck, mit dem man den Bleistift über das<br />

Papier bewegt, sollte achtgegeben werden.<br />

Drückt man nämlich zu stark, entstehen<br />

„Rinnen“, die man auch nach dem Malen<br />

noch sieht.<br />

Im Lauf der Zeit entwickelt man eine ganz<br />

gute Übung und wird immer besser. Erstmal<br />

kleine Brötchen backen ist ein passender<br />

Spruch – ich bin mit Größen von DIN-A3, also<br />

einem Zeichenblock, gestartet, und habe an<br />

den Seiten immer einen Streifen weggenommen,<br />

damit die Symmetrie am Ende<br />

stimmte.<br />

Ran an den Pinsel!<br />

Ist das Motiv klar und sind die grundlegenden<br />

Fragen geklärt, kann man eigentlich<br />

auch schon anfangen, den Pinsel zu<br />

schwingen.<br />

Nach dem Tuschen geht es bei mir dann<br />

weiter mit dem Ausmalen. Bis auf die Farbverläufe,<br />

die ich einbaue, ist das der einfachste<br />

Schritt. Zum Malen verwende ich<br />

Wasserfarben, weil sie eine schöne Leuchtkraft<br />

haben und man sich auch kleinere Fehler<br />

erlauben kann. Malt man einmal über die<br />

Linie, kann man vorsichtig wegradieren, mit<br />

Deckweiß nachbessern und dann eventuell<br />

wieder mit einer anderen Farbe darübermalen.<br />

Aquarellfarben, wie Floyd Gottfredson<br />

sie beispielsweise für seine Aquarelle verwendete,<br />

sind im Wesentlichen fast genauso<br />

wie Wasserfarben, nur trocknen sie<br />

schneller. Barks hat Ölfarben<br />

verwendet. Allerdings<br />

beträgt hier die<br />

Trocknungsdauer<br />

mehrere Tage,<br />

man muss mit Lösungsmitteln<br />

arbeiten<br />

und spezielle<br />

Auftragungsmethoden<br />

verwenden<br />

– sehr kompliziert. Acrylfarben<br />

sind<br />

noch am bekanntesten,<br />

aber sie<br />

sind sehr<br />

Oben eine weitere Abwandlung des sich drehenden<br />

Mickys, die ich digital am Computer erstellt habe.<br />

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