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Brennpunkt Gesundheit & Soziales, 2. Ausgabe

Die Infozeitung des Sozialmedizinischen Zentrums Oberwallis informiert über aktuelle Themen aus den Bereichen Soziales und Gesundheit und erscheint halbjährlich in einer Auflage von ca. 43.000 Exemplaren.

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Kurz gefragt, kurz gesagt …<br />

6<br />

Lara de Preux-Allet<br />

Direktorin Hochschule für <strong>Gesundheit</strong> der HES-SO Valais Wallis.<br />

Rückblickend: Was hat sich in den letzten<br />

Jahren in der Ausbildung in der Pflege<br />

geändert, welche Herausforderungen<br />

stellen sich vermehrt?<br />

Die wichtigste Änderung der Pflegeausbildung<br />

auf Fachhochschulstufe war die<br />

Umsetzung des neuen Rahmenstudienplans<br />

202<strong>2.</strong> Dieser beruht auf einem<br />

kompetenzbasierten Ansatz: Gefördert<br />

werden vermehrt die Handlungskompetenzen<br />

der Studierenden, damit sie optimal<br />

mit komplexen Pflegesituationen in<br />

der Praxis umgehen können.<br />

Auf struktureller Ebene hat die Eröffnung<br />

der Höheren Fachschule für<br />

<strong>Gesundheit</strong> die Walliser Bildungslandschaft<br />

der Pflege ergänzt. Neben dem<br />

wachsenden Personalbedarf werden<br />

das Zusammenspiel der unterschiedlichen<br />

Kompetenzprofile und die Zusammensetzung<br />

der zukünftigen Pflegeteams<br />

sicherlich zu den grössten<br />

Herausforderungen, aber auch Chancen<br />

gehören.<br />

Fachkräftemangel (vor allem auch in der Pflege) ist in aller<br />

Munde – wie gibt die HES-SO Valais-Wallis hier Gegensteuer?<br />

Was ist deren Beitrag zur Verbesserung der Situation?<br />

In der Grundausbildung fördern wir innovative Lehransätze<br />

wie die simulierte Pflegepraxis, die neuen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien sowie hybride Ausbildungsformen<br />

(Präsenz- und Fernunterricht), um den Studierenden<br />

flexible Ausbildungsmodelle zu bieten und die Attraktivität<br />

unseres Studienangebots zu steigern.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Kanton hat die Hochschule<br />

für <strong>Gesundheit</strong> zudem einen Wiedereinstiegskurs aufgebaut.<br />

Dieser Kurs richtet sich an Pflegefachpersonen, die aus<br />

dem Beruf ausgestiegen sind, und ihre berufliche Tätigkeit im<br />

Pflegebereich wieder aufnehmen möchten.<br />

Die Hochschule für <strong>Gesundheit</strong> beteiligt sich auch an der kantonalen<br />

Task Force, welche <strong>Gesundheit</strong>s- und Bildungseinrichtungen<br />

sowie die zuständigen staatlichen Dienststellen<br />

vereint, um die spezifischen Bedürfnisse des Kantons zu definieren<br />

und einen Aktionsplan auszuarbeiten, um dem Mangel<br />

an Pflegepersonal entgegenzuwirken.<br />

Attraktive Einstiegsangebote für Interessierte: welche Angebote<br />

bieten sich hier? Stichwort berufsbegleitende Ausbildung<br />

Pflege FH ab Herbst 2023 (nur in Sitten)?<br />

Das Angebot eines Teilzeitstudiums in Pflege ab 2023 in Sitten<br />

ermöglicht es insbesondere Personen, die beruflich tätig<br />

sind oder sich um eine Familie kümmern, eine FH-Ausbildung<br />

zu absolvieren. Diese neue Studienform umfasst nicht nur pädagogische<br />

Neuerungen, sondern bietet auch die Möglichkeit,<br />

die Ausbildung individuell zu gestalten.<br />

Was ist Ihre Vision, wenn es um das Berufsfeld Pflege geht, und<br />

wie schätzen Sie die Entwicklung ein?<br />

E-Health, Technologie und Nachhaltigkeit gehören zum Berufsalltag<br />

der Pflege. Pflegefachpersonen werden sich auch<br />

zunehmend selbständig machen müssen. Die Verantwortung<br />

dieser Fachkräfte und die Bedeutung der Advanced Practice<br />

Rollen werden steigen. Die Beziehung zwischen der pflegenden<br />

und der gepflegten Person bleibt jedoch im Mittelpunkt<br />

und wird auch durch künstliche Intelligenz nicht ihre Berechtigung<br />

verlieren.<br />

Lara de Preux-Allet<br />

Nach fünfjähriger Ausübung ihres Berufes<br />

als Physiotherapeutin, vertiefte Lara<br />

de Preux-Allet ihr berufliches Fachwissen<br />

in der <strong>Gesundheit</strong>swissenschaft<br />

und promovierte an der Universität<br />

Maastricht in den Niederlanden. Danach<br />

arbeitete sie zunächst als Postdoktorandin<br />

an der Universität von Michigan<br />

(USA). 2009 kehrte sie zurück in<br />

die Schweiz an das Universitätsspital<br />

Genf (zuständig für Qualitätskontrolle<br />

und Forschung in der Physiotherapie)<br />

und unterrichtete zudem als Professorin<br />

an der Fachhochschule für <strong>Gesundheit</strong><br />

in Genf. Im September 2019<br />

trat sie die Stelle als Professorin an der<br />

HES-SO Valais-Wallis an und erhielt im<br />

August 2020 zusätzlich eine Titularprofessur<br />

an der medizinischen Fakultät<br />

der Universität Genf. Seit Januar 2022<br />

ist sie als Direktorin der Hochschule für<br />

<strong>Gesundheit</strong> der HES_SO Valais-Wallis<br />

tätig.

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