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Festung Österreich und Asylstopp jetzt!

EU versagt bei Masseneinwanderung, Österreich muss selbst aktiv werden

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Dieser Migrationspakt wird das Problem<br />

illegale Einwanderung nur verschärfen<br />

Der freiheitliche Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer erläutert im NFZ-interview, weshalb die Freiheitlichen<br />

den „EU-Migrationspakt“ trotz der angeblichen Verschärfungen weiter ablehnen: „Diese<br />

neuen Asylregeln werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten. Wir sehen darin nur den Versuch Brüssels,<br />

die Menschen in den Mitgliedsländern vor der kommenden EU-Wahl für dumm zu verkaufen.“<br />

Herr Abgeordneter, die Innenminister<br />

der EU haben sich Medienberichten<br />

zufolge auf eine<br />

„Verschärfung bei der Asyleinwanderung“<br />

geeinigt. Stimmen Sie dem<br />

zu?<br />

Amesbauer: In den neuen Asylregeln,<br />

auf die sich eine Mehrheit<br />

der EU-Staaten geeinigt hat, sehen<br />

wir Freiheitliche in erster Linie<br />

einen Versuch, die Menschen in<br />

den Mitgliedsstaaten kurz vor der<br />

EU-Wahl für dumm zu verkaufen.<br />

Denn diese „neuen Regelungen“<br />

werfen mehr<br />

Fragen auf, als<br />

sie lösen. Vor<br />

allem brächten<br />

die neuen<br />

Asylregeln<br />

weitere Mehrbelastungen<br />

für <strong>Österreich</strong>.<br />

Denn ÖVP-Innenminister Karner<br />

ist – im Gegensatz zu Polen oder<br />

Ungarn – bei seinem zentralen Versprechen,<br />

eine Umverteilung von<br />

Asylsuchenden zu verhindern, umgefallen.<br />

Das würde bedeuten, dass<br />

wir zu den Asylwerbern, die es<br />

durch die löchrige EU-Außengrenze<br />

bis nach <strong>Österreich</strong> geschafft<br />

haben, auch noch jene aufnehmen<br />

müssten, die etwa die Überfahrt<br />

nach Italien geschafft haben.<br />

Eine Regelung, die Asylverfahrensvorprüfung,<br />

ob jemand<br />

überhaupt Asyl erhalten<br />

kann, soll an der EU-Außengrenze<br />

durchgeführt<br />

werden. Das entspräche<br />

doch einer Forderung der<br />

FPÖ?<br />

Amesbauer: Da ist einmal<br />

der Begriff „an der<br />

EU-Außengrenze“,<br />

der zu klären<br />

ist. Heißt das<br />

in einem<br />

EU-Land<br />

mit Außengrenze<br />

oder in<br />

dem benachbarten<br />

Nicht-<br />

E U -<br />

„ÖVP-Innenminister Karner ist – im Gegensatz<br />

zu seinen Kollegen aus Ungarn oder Polen –<br />

bei seinem zentralen Versprechen, eine Umverteilung<br />

von Asylwerbern zu verhindern, umgefallen.“<br />

Land. Bei ersterem wäre es die<br />

Beibehaltung des status quo <strong>und</strong><br />

der De-facto-Nichtabschiebbarkeit<br />

abgelehnter Asylwerber. Bei zweiterem<br />

stellt sich die Frage: In welchen<br />

Nicht-EU-Staaten sollen denn<br />

diese Zentren entstehen? Da kämen<br />

nur Russland, Weißrussland, die<br />

Türkei, Serbien, Bosnien-Herzegowina,<br />

Montenegro <strong>und</strong> die afrikanischen<br />

Mittelmeeranrainerstaaten<br />

in Frage. Ein derartiges Zentrum in<br />

Bosnien hat die EU bereits vor Inbetriebnahme<br />

geschlossen. Tunesien<br />

hat trotz Aussicht auf eine Milliarde<br />

Euro angekündigt, dass es<br />

nicht den „Grenzwächter der EU“<br />

spielen will. Und wie milliardenschwere<br />

Abkommen zur Eindämmung<br />

der illegalen Einwanderung<br />

funktionieren – oder besser nicht<br />

funktionieren –, zeigt das Beispiel<br />

Türkei.<br />

Die Freiheitlichen erwarten also<br />

keine Veränderungen, geschweige<br />

denn Verbesserungen durch die<br />

„neuen Regelungen“?<br />

Amesbauer: Nein.<br />

Denn die Menschen<br />

werden – auch mithilfe<br />

der Schlepper<br />

– dorthin gehen,<br />

wo sie am meisten<br />

an Unterstützung<br />

bekommen.<br />

Foto: NFZ<br />

Schnellverfahren für Menschen<br />

aus sicheren Drittstaaten gibt es<br />

auch schon <strong>jetzt</strong>. Warum also soll<br />

ein neuer komplexer Überprüfungsprozess<br />

geschaffen werden,<br />

wenn ohnehin feststeht, dass keine<br />

Chance auf Asyl besteht? Und auch<br />

sonst blieben noch weitere Fragen<br />

offen. Was ist mit jenen, die keine<br />

Papiere haben? Wie gedenkt die<br />

EU die Grenzen zu schützen <strong>und</strong> so<br />

den Übertritt auf EU-Territorium<br />

zu verhindern? Was passiert mit all<br />

jenen, die geringe Erfolgsaussichten<br />

haben, es aber<br />

trotzdem über die<br />

EU-Außengrenze<br />

schaffen? Im Vorjahr<br />

kamen mehr<br />

als 18.000 illegale<br />

Einwanderer aus<br />

Indien, die praktisch<br />

keine Chance<br />

auf Asyl haben. Laut Innenministerium<br />

hat das B<strong>und</strong>esamt für<br />

Fremdenwesen <strong>und</strong> Asyl in diesem<br />

Jahr insgesamt 257 indische<br />

Staatsangehörige außer Landes gebracht,<br />

wobei 180 freiwillig <strong>und</strong><br />

77 zwangsweise ausgereist sind.<br />

All diese Fragen bleiben weiter unbeantwortet.<br />

Ich gehe im Übrigen<br />

auch davon aus, dass das Europaparlament,<br />

wie angekündigt, die<br />

Einigung verwässern wird, <strong>und</strong>/<br />

oder die EU-Gerichte dieses neue<br />

System bei der erstbesten Gelegenheit<br />

kippen werden.<br />

Wenn die Regelung nicht hilft,<br />

die illegale Einwanderung einzudämmen,<br />

was dann?<br />

Amesbauer: Es braucht einen<br />

Systemwechsel im Asylwesen <strong>und</strong><br />

keine weitere Retouchen an einem<br />

System, von dem alle wissen, dass<br />

es ohnehin nicht funktioniert. Das<br />

heißt im Klartext eine Umsetzung<br />

des 23-Punkte-Maßnahmenpakets,<br />

das wir Freiheitliche erarbeitet haben.<br />

Die Losung muss heißen: „No<br />

Way“ für illegale Einwanderung!<br />

Nachdem sich das auf EU-Ebene<br />

anscheinend nicht umsetzen lässt,<br />

muss die Politik bei uns alles tun,<br />

um eine „<strong>Festung</strong> <strong>Österreich</strong>“ zu<br />

schaffen <strong>und</strong> das Land vor der<br />

neuen Völkerwanderung zu schützen.<br />

Foto: EU<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

ÖVP-Innenminister Gerhard Karner be<br />

Migration<br />

Die angeblichen „Verschä<br />

Groß wurden die angeblichen<br />

Verschärfungen zum<br />

„EU-Migrationspakt“ von der<br />

ÖVP gefeiert. Bei genauerem<br />

Hinsehen erweist sich das Abkommen<br />

nur als nächster Papiertiger<br />

im Kampf gegen die illegale<br />

Migration. Einzig die Umverteilung<br />

der Asylwerber auf die Mitgliedstaaten,<br />

also eine zusätzliche<br />

Belastung für <strong>Österreich</strong>, dürfte<br />

sicher kommen.<br />

Um den Beschluss der EU-Innenminister<br />

einordnen zu können,<br />

muss man sich nur die Liste der<br />

ablehnenden Länder genauer ansehen:<br />

Neben Polen <strong>und</strong> Ungarn<br />

haben sich auch Tschechien, Bulgarien,<br />

Malta <strong>und</strong> die Slowakei<br />

gegen die Verteilung der Asylwerber<br />

in der EU ausgesprochen, die<br />

wohl als einziger Punkt nicht vom<br />

EU-Parlament ausgehebelt werden<br />

wird. Denn dieses hat bereits ebenso<br />

seinen Widerstand dagegen angekündigt<br />

wie <strong>Österreich</strong>s grüne<br />

Justizministerin Alma Zadić.<br />

In dem Papier fehlt aber wieder<br />

einmal die Ankündigung, auf Herkunfts-<br />

oder Transitländer Druck<br />

auszuüben, damit sie die abgewiesenen<br />

Asylwerber zurücknehmen.<br />

Selbst mit Geld tut sich die EU be-

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