2023-1-6-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Dämmen? Natürlich - www.bachl.at

A U F T A K T
E N E R G I E M A N A G E M E N T
scheint und die PV-Anlage überschüssigen
Strom produziert, wird damit der
Batteriespeicher aufgeladen. Auch die
Wärmepumpe erhält ihren Anteil und
erhöht die Temperatur im Speicher für
Heizung und warmes Wasser. Wenn
zu Mittag die Sonne die meiste Kraft
entwickelt, werden mit diesem Spitzenwert
Waschmaschine, Trockner oder
Geschirrspüler betrieben. Am Abend,
wenn die Sonneneinstrahlung nachgelassen
hat, werden alle Geräte und die
Beleuchtung mit Strom aus dem Batteriespeicher
versorgt.
Vieles davon basiert auf vordefinierten
Zeitplänen oder bestimmten Bedingungen.
Darüber hinaus bieten Smart Home-
Systeme oft die Möglichkeit, den Energieeinsatz
einzelner Geräte oder des
gesamten Haushalts in Echtzeit zu überwachen.
Gemeinsam mit dem Zugriff
auf Verbrauchsdaten kann man so ineffiziente
Geräte oder Gewohnheiten identifizieren.
In Smart Homes spielen außerdem
flexible Sonnenschutzsysteme rund
ums Jahr eine wesentliche Rolle. Motorisierte
und automatisierte Jalousien,
Raffstoren, Rollläden und textile Beschattungen
senken deutlich den Energieverbrauch
eines Hauses für Kühlen,
Heizen und Beleuchten. Das Prinzip:
Fensterscheiben werden an warmen Tagen
mit Raffstore und Co. beschattet,
damit keine heiße Sonneneinstrahlung
ins Haus kommt, die anschließend wieder
teuer und aufwändig weggekühlt
werden muss. So kann häufig auf eine
Klimaanlage komplett verzichtet werden.
Bild: Bundesverband Sonnenschutztechnik/WAREMA
Ist es kühler, wird der Sonnenschutz
weggefahren und das Sonnenlicht arbeitet
über die Fenster als natürliche und
kostenlose Zusatzheizung. In der Dämmerung
und nachts entsteht durch die
geschlossenen Rollläden wiederum ein
thermischer Luftpolster.
Abhängig von der Tageszeit kann man
das Ganze mit der entsprechenden Beleuchtung
kombinieren. Und wenn die
Fenster offenstehen, wird die Heizung
automatisch gedrosselt.
ALLES FASSADE: GRÜN, GEDÄMMT
UND DICHT
Eine gute Wärmedämmung minimiert
den Wärmeverlust und den Bedarf an
Heizung bzw. Kühlung. Dies umfasst
das Dach, die Wände und Fußböden
sowie den Einsatz von energieeffizienten
Fenstern und Türen. Gerade hier sollte
bei der Auswahl auf nachhaltige Materialien
mit geringer Umweltauswirkung,
die Reduzierung von Abfall und die
Förderung von Recycling und Wiederverwendung
geachtet werden. Eine luftdichte
Gebäudehülle verhindert das unkontrollierte
Eindringen von kalter oder
warmer Luft und reduziert damit den
Energieverlust. Auch durch den Einsatz
von luftdichten Baumaterialien, sorgfältige
Abdichtung von Fugen und Installation
von Dichtungen an Fenstern und
Türen kann der Energiebedarf gesenkt
werden.
Grüne Fassaden tragen in diesem
Zusammenhang nicht nur zur Verbesserung
der Luftqualität bei, indem sie
Schadstoffe aufnehmen und Sauerstoff
produzieren. Sie fungieren als natürliche
Wärmedämmung und verbessern zudem
das Mikroklima rund um das Gebäude.
Die Ergebnisse aus dem F&E Projekt
„Coole Fenster“ im Programm
„Stadt der Zukunft“ des Bundesministerium
für Klimaschutz,
Umwelt, Energie, Mobilität,
Innovation und Technologie (BMK)
bestätigen: Im Vergleich haben
Räume mit effektiver Beschattung
eine um bis zu 5 bis 10
Grad niedrigere Raumtemperatur
an Hitzetagen als solche ohne
Beschattung.
ENERGIE VOM BALKON
Aber nicht nur groß auf dem Dach, auch
am Balkon hat man die Möglichkeit,
seinen Teil zur Energiewende beizurtragen.
Die Maximalleistung von Kleinst-
PV-Anlagen beträgt 800 Watt und in
der Regel sind keine baulichen Veränderungen
am Objekt (Gebäudehülle)
nötig, was vor allem im Zug einer Sanierung
von große Vorteil ist. Die Plugin-Anlagen
werden über einen Schuko-
Stecker mit dem hauseigenen Stromnetz
verbunden. Übers Jahr gerechnet kann
damit ein Kühlschrank und eine Waschmaschine
betrieben werden. Die Amortisationszeit
hat sich zuletzt durch die
hohen Strompreise verkürzt.
Auch Windräder am Balkon können
als kleine Windkraftanlagen erneuerbare
Energie Wind gewinnen. Sie sind
für den Hausgebrauch konzipiert und
liefern ebenfalls normalerweise genügend
Strom, um kleine elektrische Geräte
oder Beleuchtung zu betreiben. Die
genaue Leistung hängt von der Größe
des Windrads, der Windgeschwindigkeit
und anderen Faktoren ab. Aber Achtung:
Windräder am Balkon unterliegen
straffen behördlichen Vorschriften! Daher
ist es ratsam, sich vor der Installation
mit den örtlichen Behörden und Gebäudevorschriften
vertraut zu machen, um
sicherzustellen, dass alle Anforderungen
erfüllt werden.
Vor dem Kauf eines Balkonkraftwerks
sollte in jedem Fall ein Check der elektrischen
Hausinstallation durch einen
Fachmann erfolgen.
DIE ROLLE DES BAUSTOFFFACH-
HANDELS
Der gute Baustofffachhandel spielt hinsichtlich
Energiemanagement eine wichtige
Rolle beim Neubau oder bei der
Sanierung von Gebäuden. Er bietet neben
fundierter Beratung eine Vielzahl
von qualitativ hochwertigen Baustoffen
für die unterschiedlichsten Herausforderungen
an. Zudem unterstützt er bei der
richtigen Planung und seine Fachkräfte
beraten bei der Auswahl der individuell
besten Lösungen. Darüber hinaus können
diese Experten Kunden generell für
nachhaltiges Bauen und Sanieren sensibilisieren.
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6 . 2023 | 7