Festheft 2023

„Geneigte Leser,
in diesem Jahr 2023 feiert die 6.Grenadierkompanie
von 1848 als Gründungsgesellschaft
des Oberbilker Schützenregimentes
von 1848 e.V. ihr 175jähriges Bestehen.
Begeben wir uns auf eine kurze Reise durch
die Zeit und blicken auf die Anfänge des
Schützenwesens in Oberbilk zurück-
Im Jahre 1848 war auch Düsseldorf geprägt
von den revolutionären Bewegungen mit
starken demokratischen Tendenzen, die anlässlich
der Wahlen zum Frankfurter Paulskirchenparlament
ausgelöst worden waren.
Die Zeit war geprägt von gesellschaftlichen
Umbrüchen und Veränderungen. Die Menschen
wollten weg von dem althergebrachten
Ständestaat und drängten auf Teilhabe
an den politischen Entscheidungen. Daher
war das Jahr 1848 auch in Düsseldorf ein
Jahr der Veränderungen.
Im Mai 1848 fand daher auf der heutigen
Heinrich-Heine-Allee ein Einheitsfest statt
und im August dieses Jahres wurde der
preußische König Friedrich Wilhelm IV. auf
der Kastanienallee mit Pferdeäpfeln beworfen.
Aus diesem Grund wurde diese Straße
übrigens als „Sühne“ im Jahr 1851 in Königsallee
umbenannt.
Das Ende des Parlaments der Frankfurter
Paulskirche führte auch in Düsseldorf zu
Unruhen, deren Anführer in Düsseldorf der
Rechtsanwalt Ferdinand Lassalle, der Dichter
Ferdinand Freiligrath, der Bürgerwehrkommandeur
Lorenz Cantador und der Arzt
Joseph Neunzig waren.
In diesen unruhigen Zeiten entwickelte sich
Oberbilk. Der Name soll sich daher ableiten,
dass Oberbilk höher als das tiefer gelegene
Bilk liegt.
Der ursprünglich zu Bilk zählende Stadtteil
Oberbilk wurde durch die
Verlegung der Eisenbahntrasse
der Düsseldorf-Elberfelder
Eisenbahn im
Jahr 1838 und der Köln-Mindener
Eisenbahngesellschaft
im Jahre 1845 geprägt. Oberbilk
entwickelte sich durch die Nachfrage
nach Stahl ab dem Jahre 1850 aufgrund
der Lage und der günstigen Bodenpreise
zu einem interessanten Standort, der durch
die Ansiedlung verschiedener Stahlwerke,
einer Dampfkesselfabrik, einem Blechwalzwerk
und einer Nagelfabrik, schnell wuchs.
Für die Arbeiter wurde Wohnraum geschaffen
und schon im Jahr 1860 verlagerte die
Industriellenfamilie Poensgen ihre Werke
nach Düsseldorf und schufen so den Grundstein
für die weitere Entwicklung. Die Oberbilker
Stahlwerke AG und das Düsseldorfer
Röhren- und Eisenwalzwerk hatten ihre
Standorte in Oberbilk. Auf der Kölner Straße
entstanden Einzelhandelsläden, Gaststätten
und eine Hausbrauerei. Menschen wanderten
zu und es entstand eine eigenständige
homogene Ortsteilkultur.
Zur Entwicklung zählte auch die Gründung
eines eigenständigen Schützenvereins in
Oberbilk. Die erste Kompanie dieses Regimentes
war die 6.Grenadies-Kompanie, die
sich im Jahre 1848 konstituierte.
Der Name Grenadiere kommt von dem Begriff
Granatiere, die als Fußsoldaten spezielle
Aufgaben zu bewältigen hatten und
ursprünglich mit Handgranaten ausgerüstet
waren.
In französischen Infanterie-Kompanien
mussten seit 1667 mindestens 4 Soldaten
auf den Umgang mit Granaten spezialisiert
sein und wurden als Grenadiere bezeichnet.
Deren Anteil stieg ständig, so dass bereits
1896
1896
Es entsteht ein Krankenhaus an
der Willi - Becker - Allee
König : Cornelius Meurer
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Jubiläumsausgabe 2023