Festheft 2023
Die Festausgabe zum Schützenfest 2023 vom 29.07. bis 01.08.2023
Die Festausgabe zum Schützenfest 2023 vom 29.07. bis 01.08.2023
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
wir unseren ersten, aber bisher auch einzigen,
Jungschützenkönig bejubeln.
In den 140 Vereinsjahren waren wir auch
in zahlreichen Vereinslokalen zuhause. Angefangen
mit unserem Gründungslokal, der
Gaststätte Rosenstöcksken, der Gaststätte
Bach auf der Oberbilker Allee, dem Volksgarten
Restaurant, „Wilde“ auf der Flügelstraße,
Schlösser´s Bierhaus auf der Stoffeler
Straße, Höheneck auf der Höhenstraße
und das Haus Meschede auf der Kölner Straße.
Natürlich gab und gibt es an Schützenfesten
auch immer etwas in unseren Vereinslokalen
zu essen.
Beim Essen sind wir aber nicht wirklich kreativ.
Es gibt seit Jahrzehnten an Schützenfest
Sonntag entweder Schnitzel mit verschiedenen
Beilagen und Soßen oder
Gulasch mit Nudeln, Kartoffeln und Salat.
Beide Gerichte bieten allerdings die Möglichkeit,
das weiße Schützenhemd und die
weiße Krawatte mal so richtig zu „versauen.“
Angeblich gab es früher mal ein anderes
Traditionsgericht, nämlich Kassler mit
Sauerkraut und dicken weißen Bohnen. Vor
über zwanzig Jahren haben wir dann die
Tradition nochmal aufleben lassen und das
Gericht, auf Drängen unseres damaligen 1.
Hauptmanns, an Schützenfest-Sonntag bestellt.
Die Wechselwirkung von Sauerkraut,
Bohnen und der Genuss von Altbier erreichten
eine Eigendynamik, die einige Kameraden
zum mehrfachen, unfreiwilligen Verlassen
des Schützenzuges zwangen, sehr
zur Freude unseres Spießes. Dieses Essen
wurde nie, aber auch nie wieder, zu Schützenfest
gereicht und wir vertrauen seitdem
wieder den o.g. und bewährten Speisen.
Alle die zuvor aufgezählten Vereinslokale
gibt es leider nicht mehr. Und das, lieber
Wio, bringt uns nun zu einem anderen
Thema. Im Laufe der Zeit haben sich die
Interessen, Gewohnheiten und Verhaltensweisen
der Menschen geändert. Zahlreiche
Entwicklungen setzen der „normalen“ Kneipe
zu und führen häufig
zu deren Schließung.
Auch die Tatsache, dass
sich immer weniger Menschen
in Vereinen engagieren,
die sich klassischerweise
in Kneipen treffen, ist sicherlich
auch ein Faktor. Dies erleben auch wir
in unserer Kompanie. Wir haben definitiv
Nachwuchssorgen. Aktuell sind wir 14 Kameraden.
Die drei „jungen“ Bengels unter uns, immerhin
auch schon 30 Jahre alt bzw. kurz
davor, wurden in den Verein geboren. Alle
haben einen gleichaltrigen Freundes- und
Bekanntenkreis, aber leider ist es schwierig,
davon einige für das Schützenwesen zu
begeistern, damit diese den Weg zu uns finden.
Der Altersdurchschnitt wird dadurch
auch entsprechend höher. Gleichzeitig verringert
sich die Anzahl der Mitglieder natürlich
auch durch Todesfälle, ob nun absehbar
oder plötzlich, von denen wir leider
auch betroffen waren. Wir haben mit Kurt
und Holger vor drei und vier Jahren zwei
Kameraden viel zu früh verloren, die eine
große und kaum zu schließende Lücke hinterlassen
haben.
Wio, wie Du selber erlebt hast, hat die Corona-Pandemie
unser aller bisheriges Leben,
in einer zu unseren Lebzeiten in einer
noch nie dagewesenen Art und Weise, verändert
und eingeschränkt. Natürlich ist das
nicht mit den beiden Weltkriegen, die unsere
vorherigen Generationen erlebt haben,
vergleichbar. Vieles, auch das Schützenleben,
stand still und so mancher Kamerad
stellte fest, dass es eigentlich auch „ohne“
geht. Aber wie die Generationen vor uns,
die nach den Kriegen auch wieder begonnen
haben, dass Vereinsleben aktiv zu gestalten,
nehmen auch wir wieder langsam
„Fahrt“ auf. Wichtig ist, dass während der
Pandemie und jetzt danach, kein Vereinskamerad
wegen Desinteresse unsere Kompa-
1905
1905
Gründung
Freischütz Kompanie
König : Hubert Knecht
- 59 -
Jubiläumsausgabe 2023