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SPORTaktiv August 2023

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ERNÄHRUNG Nach dem Sport<br />

Versuch’s mal<br />

mit Proteinen<br />

Was man nach welchem Sport am besten isst – und<br />

welche Rolle die Proteine in der Regeneration nach<br />

dem Sport einnehmen.<br />

von Lukas Schnitzer<br />

E<br />

h egal, was ich jetzt<br />

esse, ich war ja ohnehin<br />

gerade im Training“, ist<br />

eine Devise, die gerade<br />

im Hobbybereich<br />

fälschlicherweise gerne gelebt<br />

wird. Denn gerade (auch) die Minuten<br />

und Stunden direkt nach dem<br />

Training haben enormen Einfluss<br />

auf die Regeneration und Erholung<br />

und auch auf Muskelauf- oder vielleicht<br />

sogar -abbau. Wer hier unmittelbar<br />

nach dem Training mit Köpfchen<br />

isst, Speicher wieder auffüllt<br />

und gezielt Nährstoffe zuführt,<br />

kann den Trainingsnutzen mit wenig<br />

Zusatzaufwand optimieren.<br />

Training ist nicht gleich Training<br />

Ob der komplexen Energiebreitstellungsmechanismen<br />

im menschlichen<br />

Körper unterscheiden sich<br />

Kraft- und Ausdauereinheiten nicht<br />

nur im jeweiligen Tun, sondern<br />

auch in der ernährungstechnischen<br />

„Nachbereitung“. Um den Körper<br />

nach dem Training optimal mit<br />

Nährstoffen zu versorgen und so<br />

die Leistungsfähigkeit und Regeneration<br />

zu maximieren, gilt es hier<br />

auch die Belastung im Training zu<br />

beachten. Isabella Grabner-Wollek,<br />

ihres Zeichens Leiterin der Abteilung<br />

für Ernährungswissenschaft<br />

bei Leistungssport Austria, hat für<br />

uns die feinen Unterschiede zwischen<br />

Kraft- und Ausdauereinheiten<br />

aufgeschlüsselt.<br />

Krafttraining<br />

„Unmittelbar nach dem Krafttraining<br />

ist für eine optimale Muskelproteinsynthese<br />

vor allem die Versorgung<br />

mit Eiweiß wichtig“, weiß<br />

Isabella Grabner-Wollek. Ihre wissenschaftsbasierte<br />

Empfehlung wären<br />

hier 0,3 Gramm hochwertiges<br />

Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht,<br />

respektive eine Menge von<br />

etwa 20 bis 25 Gramm. Besonders<br />

wichtig sei hier auch, dass das zugeführte<br />

Protein 2 bis 3 Gramm der<br />

Aminosäure Leucin beinhaltet. Der<br />

jeweilige Kohlenhydratbedarf nach<br />

dem Krafttraining hängt, so Isabella<br />

Grabner-Wollek, von Faktoren<br />

wie Trainingsdauer und -intensität<br />

Gerade nach Ausdauereinheiten<br />

unterstützt hochwertiges<br />

Eiweiß die<br />

Muskulatur in ihrer<br />

Regeneration.<br />

sowie von persönlichen Zielen ab.<br />

Wer Masse aufbauen möchte, der<br />

braucht beispielsweise mehr Kohlenhydrate<br />

als jemand, der an seiner<br />

Muskeldefinition arbeiten oder<br />

Körperfett reduzieren möchte.<br />

Wie man sich diese Empfehlung<br />

in Lebensmittelform vorstellen<br />

darf? Als perfekten ersten „Recovery-Snack“<br />

nach dem Training eignet<br />

sich für Isabella Grabner-Wollek<br />

beispielsweise Skyr-Joghurt,<br />

Cottagecheese, Topfencreme, griechisches<br />

Joghurt oder Riegel mit<br />

mindestens 20 bis 25 Gramm Eiweiß.<br />

Ausdauertraining<br />

Anders sieht es nach dem Ausdauertraining<br />

aus. Hier, so Isabella<br />

Grabner-Wollek, geht es primär um<br />

die Wiederauffüllung der körpereigenen<br />

Glykogenspeicher mit leicht<br />

verdaulichen Kohlenhydraten.<br />

Fälschlich wird aber oft Eiweiß nur<br />

mit Krafttraining assoziiert – ein<br />

Trugschluss, denn gerade auch<br />

nach Ausdauereinheiten unterstützt<br />

hochwertiges Eiweiß die Muskulatur<br />

in ihrer Regeneration. Pro Kilogramm<br />

Körpergewicht empfiehlt<br />

die erfahrene Ernährungs-Expertin<br />

entsprechend 0,8 bis 1,2 Gramm<br />

Kohlenhydrate und je nach muskulärer<br />

Beanspruchung 0,2 bis 0,4<br />

Gramm Eiweiß zu sich zu nehmen.<br />

Auch hier, sozusagen zur besseren<br />

Veranschaulichung, einige<br />

„Snack-Empfehlungen“ aus Expertinnen-Sicht:<br />

Fertige Recovery-Getränke<br />

(mehr dazu weiter unten im<br />

Text) bieten hier einen ausgewo-<br />

FOTO: istock<br />

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