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ÖFB Corner 03/23

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Mit dem 1:0-Führungstreffer von<br />

Magdalena Rukavina startete das<br />

3:3-Torspektakel im dritten Gruppenspiel<br />

gegen Belgien.<br />

Unten links: Pure Freude bei<br />

Laura Spinn über den ersten<br />

EM-Sieg eines U19 Frauen-<br />

Nationalteams.<br />

Unten Mitte: Teamchef Hannes<br />

Spilka blickt zufrieden<br />

auf die erste EM-Teilnahme<br />

nach sieben Jahren zurück.<br />

Unten rechts: Mariella El Sherif<br />

tröstet Kapitänin Lainie<br />

Fuchs nach dem EURO-Aus.<br />

<strong>ÖFB</strong>/KARACAM (4)<br />

en-Auswahl bei einer Endrunde. Dank des<br />

Jokertores von Valentina Mädl wahrte die<br />

Spilka-Elf mit dem 1:0-Erfolg nicht nur die<br />

historische Halbfinal-Chance, sondern schrieb<br />

ein kleines Stück österreichische Fußballgeschichte.<br />

„Wir sind alle sehr stolz, dass wir<br />

nach dem 0:6 gegen Deutschland so zurückgekommen<br />

sind. Der Moment des Tores hat<br />

uns alle überwältigt“, so die Siegtorschützin.<br />

Vor dem entscheidenden Gruppenspiel<br />

gegen Belgien in La Louviére konnte die<br />

Ausgangslage nicht prekärer sein, denn ausgerechnet<br />

die Schützenhilfe des ewigen<br />

Rivalen aus Deutschland sollte über den<br />

Halbfinaleinzug entscheiden.<br />

Die Spilka-Elf legte fulminant los und<br />

erwischte mit der Führung durch Magdalena<br />

Rukavina (11.) einen perfekten Start. Im Parallelspiel<br />

schien Deutschland zunächst die<br />

notwendige Schützenhilfe zu liefern, ging<br />

gegen die Niederlande in Führung. Der Ausgleich<br />

der jungen „Oranje Leeuwinnen“ kurz<br />

vor der Pause ließ aber erahnen, dass es bis<br />

zum Ende dramatisch zugehen würde. Nach<br />

dem Seitenwechsel folgte das, was Hannes<br />

Spilka im Nachgang als „einen der verrücktesten<br />

Tage“ seiner Trainerlaufbahn bezeichnete.<br />

Binnen 13 Minuten schraubten beide<br />

Teams den Spielstand abwechselnd von 1:0<br />

auf 3:3. Als zwei Minuten nach dem letzten<br />

Ausgleich der Belgierinnen im 30 Kilometer<br />

entfernten Tubize die 2:1-Führung für die<br />

Niederlande fiel, war klar, dass der Halbfinaltraum<br />

in Gefahr ist. Statt der erhofften<br />

Schützenhilfe Deutschlands folgte der<br />

3:1-Siegtreffer der Oranje, der sowohl die<br />

Niederlande als auch Deutschland ins Halbfinale<br />

beförderte.<br />

Was folgte, waren Tränen der Enttäuschung<br />

und eine Erkenntnis: „Worte zu finden,<br />

ist schwer. Für viele von uns ist ein<br />

Traum zerplatzt, der zum Greifen nahe war.<br />

Was bleibt sind die Erinnerungen und die<br />

Gewissheit, dass wir alles auf dem Platz<br />

gelassen haben. Wir können dennoch stolz<br />

sein“, so Anna Holl.<br />

Lobende Worte gab es auch von <strong>ÖFB</strong>-<br />

Präsident Klaus Mitterdorfer, der selbst in<br />

Belgien vor Ort gewesen ist: „Unser U19<br />

Frauen-Nationalteam hat in diesem Sommer<br />

eindrucksvoll bewiesen, was mit unbändigem<br />

Teamgeist sowie fußballerischer Qualität bei<br />

so einer Endrunde möglich ist. Schon die<br />

Teilnahme als eine von acht Nationen ist als<br />

Erfolg für den <strong>ÖFB</strong> zu verzeichnen. Die Spielerinnen<br />

haben mit viel Einsatz und Engagement<br />

ein wichtiges Zeichen für den österreichischen<br />

Frauenfußball gesetzt.“<br />

Mit etwas Abstand räumte auch Hannes<br />

Spilka ein: „Es ist immer noch sehr schade,<br />

dass wir für unsere Leistungen nicht belohnt<br />

worden sind. Wir haben für die Zukunft<br />

gelernt, dass man bei einer Endrunde noch<br />

stabiler sein muss und sich kaum Fehler<br />

erlauben darf. Für uns ist die gesamte EM<br />

dennoch überragend gewesen.“<br />

Zeit, vergebenen Chancen nachzutrauern,<br />

bleibt nicht, denn Ende Oktober steht<br />

bereits die 1. Qualifikationsrunde zur U19<br />

EURO 2024 in Litauen gegen Montenegro,<br />

Polen und Dänemark für das neuformierte<br />

U19 Team auf dem Programm. Während für<br />

Leistungsträgerinnen wie Torfrau Mariella El<br />

Sherif, Kapitänin Lainie Fuchs oder Chiara<br />

D´Angelo das Kapitel U19 beendet ist, rücken<br />

neue Spielerinnen nach. „Es wartet eine<br />

sehr reizvolle Aufgabe, denn es kommen<br />

individuell hoch talentierte Spielerinnen dazu.<br />

Ich bin überzeugt, dass wir sportlich dort<br />

anschließen und eine gute erste Qualifikationsrunde<br />

im Herbst spielen können“, so<br />

Spilka zum großen Umbruch, der „vor allem<br />

in der Abwehr eine große Challenge“ werden<br />

wird.<br />

Den Titel der U19 Euro in Belgien sicherte<br />

sich übrigens in einem dramatischen Finale<br />

Spanien im Elfmeterschießen gegen<br />

Deutschland.<br />

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