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Band_389LP

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2023<br />

DVS-BERICHTE<br />

DVS CONGRESS<br />

Große Schweißtechnische Tagung<br />

DVS CAMPUS<br />

Ausführliche Manuskripte<br />

auf USB-Card


KONSTRUKTION<br />

MATERIALMANAGEMENT<br />

BLECHBEARBEITUNG<br />

LASERSCHNEIDEN<br />

OBERFLÄCHENBEARBEITUNG<br />

ABKANTEN<br />

LASERSCHWEISSEN<br />

KOMPONENTENFERTIGUNG


DVS CONGRESS<br />

2023<br />

Große<br />

Schweißtechnische<br />

Tagung<br />

DVS CAMPUS<br />

Langfassungen der Vorträge der Veranstaltung<br />

in Essen vom 11. bis 14. September 2023<br />

Veranstalter:<br />

DVS – Deutscher Verband für Schweißen und<br />

verwandte Verfahren e. V., Düsseldorf


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

DVS-Berichte <strong>Band</strong> 389<br />

ISBN: 978-3-96144-230-0 (Print)<br />

ISBN: 978-3-96144-231-7 (E-Book)<br />

Alle Rechte, einschließlich Übersetzungsrecht, vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung dieses<br />

<strong>Band</strong>es oder von Teilen desselben nur mit Genehmigung der DVS Media GmbH, Düsseldorf.<br />

© DVS Media GmbH, Düsseldorf ⋅ September 2023<br />

Herstellung: Print Media Group GmbH & Co. KG, Hamm


Vorwort<br />

Mit der Weltleitmesse SCHWEISSEN & SCHNEIDEN kommt auch der DVS CONGRESS in 2023<br />

wieder zurück nach Essen. Für den DVS CONGRESS ist es eine besondere Herausforderung,<br />

in einem Messejahr, bzw. nach dem Verschieben der Fachmesse von 2021 nach 2023, den<br />

aktuellen Entwicklungen in der Branche, die gespickt sein werden mit zahlreichen<br />

technologischen Weltneuheiten, mit dem Fachprogramm gerecht zu werden.<br />

Der DVS CONGRESS wird daher wieder konsequent branchenorientiert ausgerichtet. Neben der<br />

Großen Schweißtechnischen Tagung und der Tagung Unterwassertechnik mit Vorträgen aus der<br />

betrieblichen Praxis werden auch zahlreiche anwendungsnahe Forschungsergebnisse aus aktuell<br />

abgeschlossenen Forschungsprojekten aus der Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e. V. des DVS vorgestellt. Damit werden sowohl Industrie, Handwerk und Wissenschaft<br />

aus der Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnik direkt angesprochen. Interessierte werden wieder<br />

wertvolle Impulse für das eigene Unternehmen mitnehmen.<br />

Fortlaufend widmet sich der DVS aktiv der Nachwuchsförderung. Mit dem DVS CAMPUS werden<br />

Studierende rund um das Schweißen und die verwandten Verfahren dazu eingeladen, der Fachwelt<br />

aktuelle Ergebnisse aus Bachelor-, Masterthesis oder Diplomarbeiten vorzustellen. Die Fachwelt<br />

bekommt im Gegenzug einen idealen Überblick über die Experten von morgen.<br />

Ein umfassendes Vortragsprogramm wird viele Gelegenheiten bieten, sich wieder über den<br />

neuesten Stand der Technologien zu informieren.<br />

Informationsvermittlung, Theorie und Praxis, aber auch Unterhaltung, das sind die Erfolgsgaranten<br />

des DVS CONGRESS!<br />

Seien Sie wieder dabei und tauschen neue Erkenntnisse mit Fachkollegen aus. Informieren Sie sich<br />

über Neuerungen aus Ihrem beruflichen Umfeld und stellen Sie Ihre Erkenntnisse zur Diskussion.<br />

Wir freuen uns, wenn wir Sie wieder persönlich in geselliger Runde am Montagabend am DVS-<br />

Gemeinschaftsstand in Halle 3 begrüßen und uns mit Ihnen austauschen können.<br />

Düsseldorf, im August 2023<br />

Dr.-Ing. Roland Boecking<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck<br />

Leiter Forschung und Technik<br />

DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Langfassungen<br />

DVS CAMPUS<br />

Trends beim Laserstrahlschweißen<br />

Ermüdungsverhalten mittels Laserstrahlschweißen hergestellter<br />

Batteriezellkontaktierungen unter dynamischen Lasten ...................................................... 1<br />

B. Scheffler, M. K. Kick, S. Grabmann und M. F. Zäh<br />

Innovative Fügetechnik für Folien aus nichtrostendem Stahl ............................................ 13<br />

S. Koberg, B. Gerhards, C. Otten, M. Schleser<br />

Innovationen in der Fügetechnik<br />

Physikalische und chemische Charakterisierung der Emissionen beim<br />

Metall-Ultraschall-schweißen von Litze-Terminal-Verbindungen und<br />

ihre toxikologische Bewertung .......................................................................................... 20<br />

E. Helfers, A. Schiebahn, U. Reisgen, Aachen; M. Möllers, Th. Kraus, Aachen<br />

Prozessvergleich zwischen koaxialem und lateralem Laserstrahl-MSG-Hybridschweißen<br />

im Dünn- und Dickblechbereich ..................................................................... 29<br />

R. Sanei, M. Clemens, L. Warnecke, S. Olschok, U. Reisgen, Aachen<br />

Numerische Simulation eines gekoppelten MSG-Lichtbogen-Schmelzbad-Modells ......... 39<br />

F. Weigelt, M. Trautmann, T. Ungethüm, S. Manzke, U. Füssel, H. C. Schmale, Dresden<br />

Kleben – Mischverbindungen und Qualitätssicherung<br />

Aufgeklebte CFK-Pflaster zur Verstärkung angerissener Stahlbauteile ............................ 47<br />

F. Sternsdorff, Y. Ciupack, M. Euler, Cottbus-Senftenberg<br />

Einsatz der Klebtechnik im Holzbau für leistungsfähige Verbundwerkstoffe ..................... 55<br />

T. Rudolph, Y. Ciupack, M. Euler<br />

Die ECT-Tomographie als Verfahren zur kontinuierlichen Inline-Überwachung<br />

der Homogenität von Klebstoffen und Vergussmassen (IGF-Nr. 21.544 N) ..................... 62<br />

S. Voß, Dr. H. Kordy, Bremen


Große Schweißtechnische Tagung<br />

Moderne Fügeverfahren – Schutzgasschweißen<br />

Bauteilorientierte Auswahl von Prozessregelvarianten beim MSG-Schweißen –<br />

ein kurzer Überblick .......................................................................................................... 67<br />

A. Josten, Haiger<br />

Potentiale der Pulstechnologie in der Fügetechnik ........................................................... 75<br />

A. Hälsig, B. John, H. Letsch, P. Focker, J. Hensel, Chemnitz<br />

WIG-Schweißen mit dynamisch geregelter Drahtvorschubgeschwindigkeit ………… ….. 85<br />

M. Willinger, Thalheim bei Wels/AT<br />

Robotereinsatz in der Schweißtechnik<br />

Quo Vadis Cobot? – Zukunftsvision für kollaborative Schweißroboter und<br />

Stromquellen .................................................................................................................... 91<br />

C. Dripke, Auenwald<br />

Ein Hybrid zwischen Industrie- und Kollaborativroboter ................................................... 97<br />

A. Ott, Neuss<br />

Roboterschweißen – Rüstzeiten minimieren und Kosten sparen bei kleinen<br />

Losgrößen durch computergestützten Vorrichtungsbau ................................................. 101<br />

L. Bartevyan, Stuttgart<br />

Cobot-Schweißen: Aktuelle Entwicklungen und Trends ................................................. 108<br />

S. Opper, München<br />

Schadensfälle und Reparatur<br />

Lanz-Perlit – fast vergessen und doch aktuell – Ackerschlepper aus<br />

schweiß- und werkstofftechnischer Sicht betrachtet ...................................................... 112<br />

C. Gajda, Halle (Saale)<br />

Schadensfälle und Reparatur ......................................................................................... 122<br />

D. Baunack; A. Liehr, Kassel<br />

Schweißtechnik für die Elektromobilität<br />

Einsatz des Magnetimpulsschweißens für elektrisch beanspruchte<br />

Litze-Ableiter-Verbindungen ........................................................................................... 130<br />

M. Graß, S. Böhm, Kassel


Perspektiven in der Fertigung von Aluminium-Batteriegehäusen für die<br />

Elektromobilität durch den Einsatz eines Laserstrahlhybrid-Schweißprozesses ............ 137<br />

J. Gaisberger, H. Staufer, M. Schorn, Thalheim bei Wels/AT<br />

Effizienzsteigerung durch Faserlaserschweißen in der Massenproduktion<br />

der E-Mobilität ................................................................................................................ 145<br />

B. Kessler, Burbach<br />

Künstliche Intelligenz<br />

KI-basierte Defekterkennung in der Thermografie ......................................................... 147<br />

P. Kammel, V. Schauder, Halle (Saale)<br />

Anwendung von Convolutional Neural Networks (CNNs) bei der<br />

Erkennung von Rissen im Modifizierten Varestraint-Transvarestraint-<br />

Heißrisstest (MVT-Test) .................................................................................................. 153<br />

P. Liepold, A. Kromm und T. Kannengießer, Berlin<br />

Bestimmen von Spannungskonzentrationen an Schweißverbindungen<br />

aus Oberflächenscans durch künstliche neuronale Netze .............................................. 160<br />

J. Schubnell, Ö. Aydogan, M. Jung<br />

2D-Quantifizierung und 3D-Visualisierung der Sprödphasen in NiCrSiB-<br />

Lötverbindungen anhand Bildsegmentierung zur Abschätzung der<br />

mechanischen und korrosiven Eigenschaften ................................................................. 169<br />

J. L. Otto, L. M. Sauer, M. Brink, T. Schaum und F. Walther<br />

Digitalisierung in der Fügetechnik I<br />

Gezielte Beeinflussung des Bauteilthermomanagements zur Erhöhung<br />

der Verbundqualität beim Löten großflächiger Fügeverbindungen ................................ 176<br />

W. Tillmann, C. Timmer, L. Wojarski, T. Henning, J. Bültena und F. Ontrup<br />

„Kalibrierte Stromquellen“ und weitere Möglichkeiten, prozessbedingte<br />

Schwankungen in der Fertigung zu reduzieren .............................................................. 182<br />

S. Rohleder, Auenwald<br />

Von der Stromquelle lernen, ohne Sie zu kennen? – Ein intelligentes Assistenzsystem<br />

mit dem Ansatz des föderierten Lernens in der Schweißtechnik ....................... 193<br />

C. Kaymakci, Stuttgart<br />

Stahlbau I<br />

Bewerten von Hochleistungsschweißprozessen für die Neufertigung von<br />

Windenergieanlagen (Stahlrohrturm) ............................................................................. 198<br />

U. Mückenheim, A. Aurin, S. Keitel, M. Clemens, M. Olesch, S. Olschok, R. Sharma, U. Reisgen


Tragverhalten vorgespannter Hybridverbindungen unter Einfluss<br />

von Temperatur und Dauerstandslast ............................................................................ 210<br />

J. Mantik, Rostock, R. Glienke, Rostock/Wismar, C. Denkert, M. Dörre, Rostock; T. Vallée, H. Fricke, Bremen;<br />

K.-M. Henkel, Rostock<br />

Mikrolegierungseinfluss auf das Ausscheidungsverhalten und die<br />

mechanischen Eigenschaften geschweißter hochfester Baustähle ............................... 218<br />

N. Schröder, M. Rhode, T. Kannengießer, Berlin<br />

Stahlbau II<br />

Strategien zum Verlängern der Gesamtlebensdauer von orthotropen<br />

Fahrbahnplatten aus Sicht der Anwendungspraxis ........................................................ 226<br />

A. Scharff, Rostock; R. Glienke, Wismar/Rostock; J. Alex, Hamburg; M. Schröder, Wismar; F. Kalkowsky,<br />

Rostock; G. Winkel, R. Peters, Rostock<br />

Schweißen von Fachwerkkonstruktionen ....................................................................... 254<br />

R. Vogt, V. Ghafoorian<br />

"Alles richtig gemacht und trotzdem verloren" – die Toleranzangaben<br />

der DIN EN 1090-2 Anhang B gelten für das fertige Bauteil!<br />

Dank Digitalisierung noch sicherer und automatisiert .................................................... 268<br />

T. Vauderwange, Offenburg<br />

Regelwerk und Qualitätssicherung<br />

Der ungeregelte Bereich – gibt es ihn wirklich? ............................................................. 276<br />

J. Mährlein, Duisburg<br />

Praktische Lösungsansätze zum Erstellen einer WPS aus einer SWPS<br />

nach EN ISO 15612 ....................................................................................................... 282<br />

Ph. Dörner, M. Willinger Thalheim bei Wels/AT<br />

Schweißbarkeit und Tragfähigkeit von MAG-geschweißten Stumpfnähten<br />

als Mischverbindung von Baustählen mit unterschiedlicher Festigkeit .......................... 289<br />

O. Brätz, Rostock; M. von Arnim, Stuttgart; S. Eichler, Ilmenau; J. Hildebrand, Ilmenau;<br />

J. P. Bergmann, Ilmenau; A. Gericke, K.-M. Henkel, Rostock; U. Kuhlmann, Stuttgart<br />

Überwachung von Schweißprozessen mittels Bildauswertung im sichtbaren<br />

und unsichtbaren Spektrum ........................................................................................... 300<br />

C. Gerau, Ratingen; K. Niepold, Mülheim an der Ruhr<br />

Moderne Fügeverfahren – Löten<br />

Entwickeln einer optischen Inspektionsmethode zum Bewerten<br />

des Oberflächenzustands von zu lötenden Metalloberflächen ....................................... 307<br />

U. Holländer, K. Möhwald, H. J. Maier, Garbsen; L. Wegewitz, F. Bürger, W. Maus-Friedrichs, Clausthal-Zellerfeld


Experimental Validation of Thermodynamic Predictions for<br />

Improving Properties of High-Temperature Brazed Components<br />

through Temperature-Time Cycles Optimisation ........................................................... 317<br />

A. Sokolov, J. Maiss, A. Morozov, J. Wilden, and W. H. Müller<br />

Digitalisierung in der Fügetechnik II<br />

Die Fügetechnik als Entwicklungstreiber im Karosserieentstehungsprozess ................. 327<br />

M. Hofmann, Wolfsburg; H. Rudolf, Köthen; F. Mantwill, Hamburg<br />

Let´s go digital – Umsetzung von Digitalisierungsprojekten in KMU .............................. 333<br />

F. Steidl, Altdorf<br />

Ortsaufgelöste Qualitätsprädiktion aus transienten Schweißprozessdaten ................... 339<br />

M. Angerhausen, M. Purrio, G. Buchholz, R. Maack, Y. Hahn, H. Tercan, T. Meisen<br />

KLEBEN 4.0<br />

Einsatz des Kommunikationsstandards OPC UA in der<br />

klebtechnischen Fertigung ............................................................................................. 346<br />

I. F. Neumann, F. Mohr, H. Fricke, B. Mayer, D. Weiser, E. Stammen, K. Dilger<br />

Digitalisierung in der Fügetechnik III<br />

Praktische Umsetzung einer digital vernetzten Qualitätssicherung beim<br />

Schweißen von Komponenten für die Druck- und Temperaturmesstechnik .................. 351<br />

H. Heunemann, Klingenberg; B. Ivanov, Mündersbach<br />

Digitalisierung macht Schweißprozesse transparent? Prozessintegrierte<br />

zerstörungsfreie Prüfung und Erfassung von Prozessgrößen beim Schweißen ............ 357<br />

P. Kammel, V. Schauder, Halle (Saale)<br />

Numerische Optimierung von Schweißnahtfolgeplänen unter Verwendung<br />

von Evolutionsstrategien ................................................................................................ 362<br />

F. Muhs, Wissen (Sieg)<br />

Metamodellentwicklung zur Schweißparameterprognose auf Basis multivariater<br />

Schliffbilddaten von linienförmigen Schweißverbindungen ............................... 368<br />

L. Ullmann, D. Dittrich, M. Wagner, Dresden; C. Schwarz, M. Puschmann, Chemnitz; B. Botsch,<br />

F. Püschel, Berlin<br />

Kosteneinsparung bei der Versorgung mit technischen Gasen<br />

dank Digitalisierung ....................................................................................................... 377<br />

G. Weissenfels, G. Brügge, Neustadt (Wied)


Arbeitsschutz – Schweißrauche I<br />

Risikominimierung der Gefahren durch Kontamination im Arbeitsumfeld von<br />

Faserbruchstücken und deren toxikologische Wirkung beim laserbasierten<br />

Trennen von Faserverbundkunststoffen ........................................................................ 362<br />

J. Walter, V. Wippo, P. Jäschke, Hannover; S. Kaierle, Hannover/Garbsen; N. Rosenkranz, J. Bünger,<br />

G. Westphal, Bochum<br />

Discussion on the possible inclusion of “welding + fumes” in Annex 1 of<br />

the CMRD ....................................................................................................................... 392<br />

L. Costa, Genoa/IT<br />

Arbeitsschutz – Schweißrauche II<br />

Schweißrauchminderung bei MIG/MAG-Verfahren – Sicheres Schweißen<br />

in Industrie und Handwerk ............................................................................................. 402<br />

D. Langen, A. Naumov, Mainz<br />

MAG-Schweißrauchemissionen:<br />

„Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen“ (ArbSchG) ............................................ 408<br />

E. Miklos, E. Siewert, Unterschleißheim<br />

Reduktion von Manganemissionen an der Quelle mit neuen Massivdrahtund<br />

Fülldrahtkonzepten in Kombination mit CO2-reduzierten Gasen ............................ 419<br />

M. Schmitz-Niederau, Hamm<br />

Hocheffiziente Rauchgasabsaugbrennersysteme für den<br />

industriellen, manuellen und automatisierten Einsatz .................................................... 423<br />

B. Fey, Haiger<br />

Schweißtechnik für die Energiewende<br />

Qualifizierung von Werkstoffen für Anwendungen in der neuen<br />

Wasserstoffwirtschaft ..................................................................................................... 430<br />

T. Willidal, M. Schmitz-Niederau, M. Peruzzi<br />

Zuverlässige Wasserstoff-Bestimmung in Metallen und ihren<br />

Schweißverbindungen: Parameter, Einflüsse, Grenzen ................................................. 435<br />

M. Rhode, T. Kannengießer, T. Mente, Berlin<br />

Strategies against the shortage of skilled welders ......................................................... 443<br />

Aimée Schmelzer, Würenlos/CH; Anja König, Basel/CH<br />

Schweißtechnisches Verarbeiten und Qualifizieren mittelmanganhaltiger<br />

austenitischer Stähle für kryogene Anwendungen ............................................ 451<br />

C. Reppin, A. Gericke, K.-M. Henkel, Rostock; P. Neef, K. Treutler, V. Wesling Clausthal-Zellerfeld


Moderne Fügeverfahren – Laserstrahlschweißen<br />

Effect of dynamic beam laser on deep penetration welding defects .............................. 460<br />

N. Armon, A. Nissenbaum, E. Amar, M. Lighthouse, M. Iluz, B. Urbach and E. Shekel, Jerusalem/IL<br />

Laserstrahlschweißen von dünnwandigen Strukturen aus Duplexstahl<br />

mittels werkstoffspezifischen Temperaturfeldern ........................................................... 465<br />

M. Schmitz, Jena; M. Azizi, Dresden; S. Jahn, Jena; S. Friedrich, Dresden<br />

Simulationsbasierte Optimierung der zeitabhängigen Pulsleistung<br />

beim Laserstrahlschweißen von Aluminiumlegierungen zur Vermeidung<br />

von Heißrissen ............................................................................................................... 471<br />

M. Seibold, Ilmenau; D. Strelnikov, Chemnitz; J. P. Bergmann; Ilmenau; R. Herzog, Chemnitz/Heidelberg<br />

Additive Fertigung – Laserstrahlpulverauftragschweißen<br />

Robotergeführtes Laserstrahlpulverauftragschweißen –<br />

Einfluss der Bearbeitungsstrategien auf die Bauteilgeometrie ....................................... 480<br />

M. Schmidt und K. Partes, Wilhelmshaven; O. Kahmen und M. Loegel, Oldenburg<br />

Modifikation von Aluminiumgussbauteilen via Wire Arc Additive<br />

Manufacturing ................................................................................................................ 487<br />

M. Schnall, S. Frank, L. Kiessling, M. Silmbroth, Ranshofen/AT<br />

Additive Fertigung – Laserstrahlschweißen<br />

Digitale Prozessketten für das 3D Laser Metal Deposition –<br />

Verfahren ....................................................................................................................... 494<br />

R. Beccard, Herzogenrath<br />

Roboterbasiertes Laserauftragschweißen und Fräsen –<br />

Additive und subtraktive Fertigung ................................................................................. 498<br />

P. Glogowski, M. Thiele, B. Kuhlenkötter, Andreas Ostendorf, Bochum<br />

Laserstrahlauftragschweißen – Einfluss von Schutzgasgemischen<br />

auf die Bauteilqualität ..................................................................................................... 505<br />

D. Kampffmeyer, M. Wolters, Krefeld; J. Raute, V. Müller, M. Biegler, M. Rethmeier, Berlin<br />

Mikrostrukturelle Charakterisierung von in-situ legierten Titanaluminid-<br />

Bauteilen durch drahtbasiertes Laserauftragschweißen (DED-LB) ................................ 512<br />

K. Schmidt, Bayreuth; J. Weiser, Nieder-Olm, U. Glatzel, H. Daoud, Bayreuth<br />

Moderne Fügeverfahren – Kleben<br />

Die Klebtechnik wird international! ................................................................................. 519<br />

J. <strong>Band</strong>, Übach-Palenberg


Zustandsüberwachung von semi-strukturellen Klebungen<br />

durch Integration einer optischen Polymerfaser ............................................................. 520<br />

J. Weiland, Aachen; M. Luber, Nürnberg; R. Seewald, A. Schiebahn, Aachen; R. Engelbrecht, Nürnberg;<br />

U. Reisgen; Aachen<br />

Auslegung und Simulation von Metall-Glas-Klebungen im Bauwesen ........................... 525<br />

R. Seewald, A. Schiebahn, U. Reisgen, B. Schaaf, M. Feldmann, L. Lamm, T. Brepols, S. Reese, Aachen<br />

Additive Fertigung – Lichtbogen- und EB-Schweißen<br />

Electron beam welding: copper components by wire-based additive<br />

manufacturing ................................................................................................................ 532<br />

B. Baufeld, A. Zamorano Reichold, Gilching<br />

Neue Anwendung des Wire Arc Additive Manufacturing für<br />

hybride Aluminium-Druckguss-Bauteile ......................................................................... 539<br />

E. Bethke, S. Jüttner, Magdeburg; B. Schlosser, Senftenberg<br />

Direct Energy Deposition-Arc – Einsatz von Kühlgasdüsen<br />

zur in-situ-Bauteilkühlung ............................................................................................... 545<br />

M. Gierth, S. Eichler, J. Hildebrand, Ilmenau; S. Manzke, T. Ungethüm, Dresden; J. P. Bergmann, Ilmenau;<br />

U. Füssel, H.C. Schmale, Dresden<br />

Additive Fertigung – Fügen additiv hergestellter Bauteile<br />

Nutzen der Gestaltungsfreiheiten additiver Fertigungsverfahren zum Erhöhen<br />

der Festigkeit von Klebverbindungen aus schwer klebbaren Kunststoffen .................... 555<br />

S. Koch, E. Stammen, K. Dilger, R. Freund, T. Vietor, Braunschweig<br />

Direktverschrauben additiv gefertigter Kunststoffbauteile .............................................. 560<br />

E. Moritzer, C. Held<br />

Optimierte Schweißbarkeit von laseradditiv gefertigten Aluminiumbauteilen<br />

mittels Adjustable Ring Mode Laser .............................................................................. 571<br />

F. Beckmann, Hamburg, P. Kallage, Hamburg, O. Forster, Hamburg, C. Emmelmann, Seevetal<br />

Fügen von additiv und konventionell gefertigten nichtrostenden Stählen<br />

mittels automatisiertem Laserstrahlschweißen .............................................................. 576<br />

F. Probst, J. de Freese, S. El Awad, N. Fellner, München<br />

Moderne Fügeverfahren – Reibschweißen<br />

„Hybrid Rotationsreibschweißen? Ein Verfahren mit konduktiver Wärmezufuhr“ ........... 587<br />

T. Maier, Augsburg<br />

Konzeptgestützte Schwingfestigkeitsbewertung von reibgeschweißten<br />

Stahlverbindungen ......................................................................................................... 601<br />

L. Uhlenberg, M. Köhler, K. Dilger, Braunschweig; J. Baumgartner, Darmstadt


Automatisiertes Schleifen mit dem Roboter ................................................................... 609<br />

R. Kring, Haiger<br />

Moderne Fügeverfahren – Rührreibschweißen<br />

Charakterisierung der WIG und FSW-Mischverbindungen neuartiger<br />

Multielement-Legierungen mit einem austenitischen Stahl ............................................ 615<br />

M. Rhode, K. Erxleben, T. Richter, D. Schröpfer, Berlin<br />

Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit durch Optimierung der Parameter<br />

beim Rührreibschweißen am Beispiel der hochfesten Aluminiumlegierungen<br />

EN-AW-7020 und EN-AW-7075 ..................................................................................... 624<br />

N. Sommer, Kassel; C. K. Chandra, B. Heider, Darmstadt; M. Hatzky, Kassel; R. Reitz, M. Oechsner, Darmstadt;<br />

S. Böhm, Kassel<br />

Charakterisierung der geometrischen Verschleißeigenschaften von<br />

Rührreibschweißwerkzeugen und Entwicklung einer Methodik zur<br />

Abschätzung des maximal ertragbaren Verschleißes .................................................... 634<br />

M. Hasieber, J. P. Bergmann, Ilmenau<br />

Akustische Kontrolle von Rührreibschweißnähten im Rahmen<br />

der Qualitätssicherung ……………………………………………………… ........................ 641<br />

M. Rohe, M. Sennewald, J. Hildebrand, J. P. Bergmann, Ilmenau<br />

Berechnung und Festigkeit<br />

FE-Analysen zur Lebensdauerermittlung basierend auf 3D-Scans von<br />

industriell geschweißten Kreuzstoßproben und der Absicherung mittels<br />

Schwingversuchen im Hochfrequenzpulsator ................................................................ 650<br />

M. Steinebrunner, R. Späth, Neubiberg<br />

Auswirkung erhöhter Belastungsgeschwindigkeit auf hochfest<br />

vorgespannte Verbindungen .......................................................................................... 657<br />

M. Leicher, K. Treutler, V. Wesling, Clausthal-Zellerfeld; J. Mantik, C. Denkert, M. Dörre, K.-M. Henkel, Rostock<br />

Aktuelle Ergebnisse aus der Forschung<br />

Optimierte reaktive Bondtechnologie auf der Basis neuartiger<br />

Zirkonium-Systeme für den Einsatz in der Mikrosystemtechnik ..................................... 665<br />

A. Schumacher, S. Knappmann, P. Meyer, Villingen-Schwenningen; G. Dietrich, J. Böttcher, E. Pflug, Dresden;<br />

A. Grün, I. Käpplinger, Erfurt; A. Dehé, Villingen-Schwenningen/Freiburg<br />

Untersuchungen zum Laserstrahlschweißen für das Generieren von<br />

Mikrokanalstrukturen aus metallischen Foliensubstraten in Layerbauweise .................. 671<br />

T. B. Eßbach, H. Letsch, J. Hensel, Chemnitz


Moderne Prüfmethoden – Wie kann die Spannungsrelaxationsrissbildung<br />

beim Unterpulverschweißen dicker Bleche mit Hilfe eines 2-MN-<br />

Prüfsystems bewertet werden? ……………………………………………………………… 679<br />

D. Czeskleba, M. Rhode, T. Kannengießer, Berlin<br />

Korrosions- und Verschleißschutz<br />

Steigerung der Korrosionsbeständigkeit von Schweißplattierungen durch<br />

Einsatz von MSG-Zweidrahtprozessen mit nicht artgleichen Drahtelektroden ............... 686<br />

C. Judex, M. Zinke, S. Jüttner, Magdeburg<br />

Herstellung beanspruchungsgerechter Oberflächen durch Kombination<br />

innovativer additiver und abtragender Fertigungsschritte an<br />

hochbelasteten Komponenten ....................................................................................... 697<br />

L. Engelking, D. Schröpfer, T. Kannengießer, Berlin; A. Eissel, K. Treutler, V. Wesling, Clausthal-Zellerfeld<br />

Messen und Vorhersagen von thermisch induzierten Eigenspannungen<br />

in MMC-Verschleißschutzschichten nach dem Laserstrahldispergieren<br />

in Kupferwerkstoffen ...................................................................................................... 704<br />

A. Langebeck, A. Bohlen, T. Seefeld, Bremen; X. Zhang, J. Rebelo Kornmeier, M. Hofmann, Garching;<br />

S. Sharba, F. Fritzen, Stuttgart<br />

Verschleißschutz durch Auftraglöten – Eine Ergänzung zum Auftragschweißen<br />

und thermischen Spritzen .............................................................................................. 715<br />

N. Janissek, B. Balim, Esslingen<br />

Zusatz und Hilfsstoffe<br />

Moderne, hochfeste Metallpulver- und schweißpulvergefüllte Fülldrähte<br />

mit einer Streckgrenze über 690 MPa – Ein Überblick ................................................... 722<br />

H. Pahr, Kapfenberg/AT<br />

Neue innovative Lösungen für die schweißtechnische Verarbeitung<br />

von nichtrostenden Stählen ........................................................................................... 727<br />

E. Siewert, E. Miklos, M. Pfreuntner, N. Hussary, L. Fehrenbach, F. Scotti, Unterschleißheim<br />

Legierungsmodifikation und Einsatz hybrider Fräsprozesse zur Optimierung<br />

der Zerspanungssituation Ni-basierter Verschleißschutzauftragschweißungen<br />

mit definierten Oberflächen ............................................................................................ 742<br />

M. Giese, D. Schröpfer, T. Kannengießer, Berlin; M. Gräbner, K. Treutler, V. Wesling, Clausthal-Zellerfeld<br />

Einfluss der Ti-Impfung auf die mechanischen Eigenschaften von<br />

Ni 650/X5CrNi18-10 Fügeverbunden ............................................................................. 748<br />

K. Bobzin, H. Heinemann, M. Erck, J. Hebing, S. Vinke, Aachen


Moderne Fügeverfahren – Widerstandsschweißen I<br />

Methodik zur Bewertung eines Widerstandspunktschweißprozesses<br />

auf Grundlage der Elektrodenbewegung ....................................................................... 757<br />

M. Ullrich, P. Nimtz, M. Wohner, S. Jüttner, Magdeburg<br />

Widerstandsschweißen – Hohe Wirtschaftlichkeit bei minimalem<br />

Energieeinsatz ............................................................................................................... 765<br />

H.-J. Rusch, Oyten (bei Bremen); P. Schütte, Gladbeck<br />

Verbesserung der Übertragbarkeit eines künstlichen neuronalen Netzes<br />

zur Qualitätsvorhersage beim Widerstandspunktschweißen von<br />

hochfesten Stählen ........................................................................................................ 772<br />

B. El-Sari, M. Biegler, M. Rethmeier<br />

Vorhersage des Elektrodenverschleißes beim Widerstandspunktschweißen<br />

von Aluminium durch dynamische Widerstandsmessung .............................................. 780<br />

D. Turabov, A. Evdokimov, A. Nikitin, R. Ossenbrink, V. Michailov, Cottbus<br />

Moderne Fügeverfahren – Widerstandsschweißen II<br />

Einseitiges Widerstandsschweißen von Kunststoff und Metall –<br />

mechanische Eigenschaften und Oberflächenwechselwirkung ..................................... 788<br />

K. Szallies, C. Riebel, O. Piper, J. P. Bergmann, Ilmenau<br />

Durchsetzschweißen – Ein Verfahren zum einseitigen Punktfügen<br />

von Mischverbindungen aus überlappenden Feinblechen ............................................. 797<br />

M. Ebert-Spiegel, Augsburg; C. Schwechheimer, Brandenburg an der Havel<br />

Zerstörungsfreie Prüfung von Buckelschweißverbindungen<br />

an Blechstrukturen ......................................................................................................... 801<br />

C. Mathiszik, J. Koal, J. Zschetzsche, U. Füssel, H. C. Schmale<br />

Autorenverzeichnis .…………………………………………………………………….. 810


Ermüdungsverhalten mittels Laserstrahlschweißen hergestellter<br />

Batteriezellkontaktierungen unter dynamischen Lasten<br />

Benedikt Scheffler, Michael K. Kick, Sophie Grabmann und Michael F. Zäh<br />

Ein mittels Batteriespeicher betriebenes Elektrowerkzeug ist häufig aufgrund seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten<br />

beliebter als sein kabelgebundenes Gegenstück. Bei den angebotenen Lösungen wird oftmals ein<br />

Batteriespeicher für verschiedene Arten von Arbeitsgeräten verwendet. Aufgrund dieser Variabilität sind die<br />

im Batteriespeicher befindlichen Batteriezellen, die Zellverbinder und die Fügeverbindungen, die sogenannten<br />

Kontaktierungen, abhängig vom Einsatzzweck, unterschiedlichen dynamischen Lasten, wie z. B. starken Vibrationen<br />

oder Schocks, ausgesetzt. Diese bewirken eine mechanische und elektrische Degradation der<br />

Kontaktierung, die sich nachteilig auf das Gesamtverhalten des Batteriespeichers auswirken.<br />

Das Ziel dieser Untersuchung war die Charakterisierung des Ermüdungsverhaltens mittels Laserstrahlschweißen<br />

hergestellter Batteriezellkontaktierungen unter dynamischen Lasten. Das Laserstrahlschweißen bietet<br />

sich dank seines geringen Wärmeeintrags, guter Prozessstabilität und seines hohen potenziellen Automatisierungsgrades<br />

als Fügeverfahren an. Als Werkstoff für den Zellverbinder wurde Kupfer gewählt, wohingegen<br />

das Zellgehäuse dieser Studie aus vernickeltem Stahl (Hilumin®) bestand. Für die vorliegende Fügeaufgabe<br />

bewährte sich aufgrund des geringen Absorptionsgrades von Kupfer für infrarote Laserstrahlung eine Laserstrahlquelle,<br />

welche im grünen Wellenlängenbereich emittiert. Die Kontaktierungen wurden mit<br />

unterschiedlichen Schweißparametern und -nahttrajektorien gefertigt und in Dauerschwingversuchen analysiert.<br />

Dazu wurde der Zellverbinder fest eingespannt und das Zellgehäuse mit unterschiedlichen<br />

Kraftamplituden angeregt. Zur Quantifizierung der Zeitfestigkeit der Kontaktierung wurde ein Ausfallkriterium<br />

definiert. Hierzu wurde der zeitliche Gradient des elektrischen Widerstands verwendet, da dieser die Effizienz<br />

des Batteriespeichers beeinflusst. Der elektrische Widerstand der Kontaktierung wurde mittels Vier-Leiter-<br />

Messung während des Versuchs bestimmt.<br />

In den Versuchsergebnissen war ein klarer Zusammenhang zwischen der eingebrachten Streckenenergie und<br />

dem Rissfortschritt an der Schweißnaht zu erkennen. Des Weiteren wurden zwei Schweißnahttrajektorien ermittelt,<br />

deren Kontaktierungen ein günstigeres Ermüdungsverhalten als eine mit einer einfachen kreisförmigen<br />

Schweißnaht aufwiesen.<br />

1 Einleitung<br />

Der zunehmende Einsatz von Lithium-Ionen-Batteriezellen fordert ein immer größer werdendes Fachwissen<br />

in der Batteriespeicherproduktion. Die häufig verwendete 18650-Rundzelle weist aufgrund der Standardisierung<br />

im Vergleich zu anderen Bauformen geringere Produktionskosten auf. Infolgedessen wird diese vermehrt<br />

in Elektrowerkzeugen eingesetzt [1]. Der Batteriespeicher des Endgeräts besteht aus einer Verschaltung mehrerer<br />

Batteriezellen. Eine zentrale Herausforderung bei einer adäquaten Kontaktierung des Zellverbinders mit<br />

einer Batteriezelle besteht darin, dass diese über die gesamte Lebenszeit und bei wechselnden Belastungen<br />

gleichbleibende Eigenschaften aufweist. Hierbei wurde festgestellt, dass sich zum Herstellen der Kontaktierung<br />

das Laserstrahlschweißen als geeignet erweist. Dabei gilt es, auf der einen Seite aufgrund des dünnen<br />

Zellgehäuses aus Hilumin® (vernickeltem Stahl) den Wärmeeintrag möglichst gering zu halten. Ansonsten<br />

kann ein Durchschweißen mit einer Beschädigung des Innenlebens der Batteriezelle folgen. Auf der anderen<br />

Seite wird eine gewisse Streckenenergie benötigt, um eine Anbindung der Fügepartner zu gewährleisten. Aus<br />

diesem Grund ist ein Prozessfenster in Abhängigkeit der Laserleistung und der Schweißgeschwindigkeit einzuhalten.<br />

Ziel der Untersuchung war es, den Einfluss der Schweißparameter sowie ausgewählter<br />

Schweißnahttrajektorien auf das Ermüdungsverhalten im Zeitfestigkeitsbereich der Kontaktierung einer Batteriezelle<br />

zu quantifizieren.<br />

2 Grundlagen<br />

Die Eigenschaften einer Kontaktierung unter dynamischen Lasten wird durch die Ermüdungsfestigkeit charakterisiert.<br />

Diese lässt sich in Betriebs- und Schwingfestigkeit unterteilen [2]. Erstere beschreibt den Widerstand<br />

einer Kontaktierung gegenüber zufälligen oder aperiodischen Belastungen [2]. Bei der Schwingfestigkeit hingegen<br />

wird die Kontaktierung periodischen Lasten ausgesetzt [2]. In der vorliegenden Untersuchung wird die<br />

Schwingfestigkeit als Eigenschaft des Ermüdungsverhaltens einer Batteriezellkontaktierung analysiert.<br />

DVS 389 1


2.1 Dauerschwingversuch<br />

In Schwingfestigkeitsversuchen werden Proben mit einer sinusförmigen Kraft angeregt. Wenn diese betragsmäßig<br />

gleich groß im Zug- sowie im Druckbereich wirkt, wird von einer Belastung im Wechselbereich<br />

gesprochen. Beim Erreichen eines Ausfallkriteriums wird den Proben eine Schwingspielzahl zugeordnet. Der<br />

Dauerschwingversuch wird mit unterschiedlichen Amplituden der sinusförmigen Kraftanregung, den sogenannten<br />

Lasthorizonten, wiederholt. Die grafische Darstellung der Versuchsergebnisse erfolgt mithilfe einer<br />

Wöhlerkurve (Bild 1) in doppelt logarithmischer Auftragung. Das Diagramm kann abhängig von der Schwingspielzahl<br />

in die Bereiche der Kurzzeitfestigkeit, Zeitfestigkeit und Langzeitfestigkeit eingeteilt werden [3]. Im<br />

mittleren Bereich lassen sich die Ausfälle der Proben einer Geraden, der Zeitfestigkeitsgeraden, zuordnen [3].<br />

Für die Bestimmung der Geraden werden Versuche angestrebt, deren Proben möglichst nah an den Übergangsbereichen<br />

der Kurzzeitfestigkeit und der Langzeitfestigkeit ausfallen [3]. Bei keinen Vorkenntnissen über<br />

die Lage und Neigung der Zeitfestigkeitsgeraden gibt die DIN 50100 eine Empfehlung über die begrenzenden<br />

Lasthorizonte [3]. Als Anhaltspunkte für die Schwingspielzahlen beim Ausfall der Proben nahe des Kurzzeitfestigkeitsbereichs<br />

werden 50.000 und für den Bereich vor der Langzeitfestigkeit 500.000 Lastspiele<br />

angegeben. Die Lasthorizonte werden für den gewünschten Ausfall der Proben entsprechend ausgewählt. Die<br />

Streuung der Versuchsergebnisse in Schwingspielzahlrichtung nimmt allgemein mit einem abnehmenden<br />

Lasthorizont zu [4]. Des Weiteren ist die Unsicherheit in den Übergangsbereichen größer als im Bereich der<br />

Zeitfestigkeitsgeraden, was mit dem Streuband in Bild 1 veranschaulicht ist. Aus diesem Grund reduzieren<br />

Versuchspunkte in den Übergangsbereichen die Genauigkeit von Lage und Neigung der Zeitfestigkeitsgeraden<br />

[4].<br />

Bild 1. Schematische Wöhlerkurve in doppelt logarithmischer Darstellung mit der Einteilung in die drei Bereiche, Kurzzeit-,<br />

Zeit- und Langzeitfestigkeit, in Anlehnung an die DIN 50100 [3]<br />

2.2 Auswertung im Wahrscheinlichkeitsnetz<br />

Zur statistischen Absicherung der Zeitfestigkeitsgeraden hat sich die grafische Darstellung im Wahrscheinlichkeitsnetz<br />

etabliert. Dafür wird nach ROSSOW jeder Probe eines Lasthorizonts mit dem Stichprobenumfang nnnn<br />

und der Ordnungszahl jjjj die Überlebenswahrscheinlichkeit PPPP ü (vgl. Gleichung 1) zugeordnet [5]:<br />

PPPP ü = 3jjjj − 1<br />

3nnnn + 1<br />

Die Ordnungszahl startet bei 1 für die Probe mit der höchsten ertragbaren Schwingspielzahl und endet bei nnnn<br />

für den Versuch mit der geringsten Schwingspielzahl. Die Überlebenswahrscheinlichkeiten werden über den<br />

logarithmisch aufgetragenen Schwingspielzahlen dargestellt. Wenn sich den Punkten jedes Lasthorizonts eine<br />

Gerade über der logarithmischen Merkmalsteilung des Wahrscheinlichkeitsnetzes zuordnen lässt, so wird von<br />

einer logarithmischen Normalverteilung der Versuchsergebnisse ausgegangen. [6]<br />

2.3 Elektrischer Widerstand<br />

Beim Laden und Entladen der Batteriezelle fließt ein elektrischer Strom durch die Kontaktierung. Der elektrische<br />

Widerstand RRRR wird mit der Spannung UUUU und Stromstärke IIII nach dem Ohm’schen Gesetz berechnet [7]:<br />

RRRR = UUUU IIII<br />

(1)<br />

(2)<br />

2<br />

DVS 389


Für einen metallischen Leiter hängt dieser von der Länge llll, dem Querschnitt AAAA und dem spezifischen Widerstand<br />

ρρρρ ab [8]:<br />

RRRR =<br />

Ferner besteht der spezifische Widerstand aus einem temperaturabhängigen Bestandteil ρρρρ(TTTT) und einem von<br />

der Verteilung der Elektronen an den Defektstellen im Bauteil abhängigen Anteil ρρρρ(cccc) [9]:<br />

3 Stand der Technik<br />

ρρρρ ∙ llll<br />

AAAA<br />

ρρρρ = ρρρρ(TTTT) + ρρρρ(cccc) (4)<br />

Nach LI ET AL. sind das Drahtbonden, das mechanische Fügen, das Widerstands-Punktschweißen, das Ultraschallschweißen<br />

und das Laserstrahlschweißen die relevantesten Fügeverfahren zur Herstellung von Batteriespeichern<br />

[10]. BRAND ET AL. verglichen die drei letzteren Verbindungstechnologien anhand einer Überlappverbindung<br />

aus zwei länglichen Messingblechen [11]. Dazu wurde zunächst mittels Vier-Leiter-Messung der<br />

elektrische Widerstand der Kontaktierung bestimmt. Anschließend wurde die Scherzugfestigkeit der Überlappverbindung<br />

anhand von Zugversuchen analysiert. Für das Laserstrahlschweißen wurde eine Laserstrahlquelle<br />

im Dauerstrichbetrieb mit Laserstrahlung im infraroten Wellenlängenbereich verwendet. Die damit hergestellten<br />

Kontaktierungen wiesen unabhängig von der Schweißnahttrajektorie die geringsten elektrischen<br />

Widerstände sowie die höchsten Scherzugfestigkeiten auf [11].<br />

SCHMIDT ET AL. untersuchten ebenfalls mit einer Laserstrahlquelle im Dauerstrichbetrieb und Laserstrahlung<br />

im infra-roten Wellenlängenbereich eine Überlappverbindung aus zwei Blechen [12]. Die Kupfer-Hilumin-Verbindung<br />

wies aufgrund der guten elektrischen Leitfähigkeit von Kupfer einen niedrigeren elektrischen<br />

Widerstand als die Hilumin-Hilumin-Verbindung auf [12].<br />

Beim Schweißen von Reinkupfer kann es aufgrund der unterschiedlichen Absorptionsgrade der flüssigen und<br />

festen Phase zu einem instabilen Schmelzbad kommen. Um dem entgegenzuwirken und eine reproduzierbarere<br />

Schweißnahtqualität zu erreichen, nutzten KICK ET AL. eine Laserstrahlquelle, die Licht im grünen<br />

Wellenlängenbereich emittierte [13]. Außerdem wurde der Einfluss ausgewählter Schweißparameter des<br />

Spike-Puls-Verfahrens auf den elektrischen Widerstand und die Verbindungsfestigkeit analysiert.<br />

MEHLMANN ET AL. untersuchten eine mittels Laserstrahlschweißen hergestellte Kontaktierung zwischen einem<br />

Bronze-Zellverbinder und einem Hilumin-Rundzellgehäuse [14]. Es wurde eine Linie mit Strahloszillation im<br />

Dauerstrichbetrieb geschweißt. Eine Erhöhung der Oszillationsamplitude führte zu einer größeren Anbindungsfläche.<br />

Weiterhin wurde der Einfluss der Laserleistung und der Schweißgeschwindigkeit untersucht. Die<br />

Zugversuche wurden an der Kontaktierung des Zellgehäuses vorgenommen. Aus den Ergebnissen wurde<br />

abgeleitet, dass für eine erhöhte Scherzugfestigkeit die Strahloszillation auf die anderen Schweißparameter<br />

abgestimmt sein muss [14].<br />

In den bisherigen Untersuchungen wurde ausschließlich das statische Verhalten einer mittels Laserstrahlschweißen<br />

hergestellten Kontaktierung betrachtet. Zur Beförderung von gefährlichen Gütern, so auch<br />

Batteriespeichern, existiert die von den United Nations (UN) herausgegebene Prüfspezifikation UN 38.3 [15].<br />

Diese beinhaltet eine Schwingprüfung, die die Batteriezellen vor der Zulassung erfolgreich absolvieren müssen.<br />

SCHMITZ nutzte diese Prüfvorschrift als Grundlage zur Validierung der mittels Laserstrahlschweißen<br />

hergestellten Kontaktierung zwischen Zellverbinder und Zellgehäuse [16]. Die untersuchten Schweißnahttrajektorien<br />

waren Kreise mit unterschiedlichen Durchmessern. Diese wurden im gepulsten Betrieb geschweißt.<br />

Der elektrische Widerstand wurde mithilfe einer Vier-Leiter-Messung vor und nach der Schwingungsprüfung<br />

ermittelt. Je höher der Anstieg des elektrischen Widerstands war, desto größer war die Schädigung der Kontaktierung.<br />

Die Kontaktierung mit dem kleinsten Kreis als Schweißnahttrajektorie wies die geringste<br />

Schädigung auf [16].<br />

In den Untersuchungen von ZHAO wurde eine Überlappverbindung aus einem Aluminium- und einem Kupferblech<br />

mittels Ultraschallschweißen hergestellt [17]. Die Kontaktierung wurde im dynamischen Zugversuch auf<br />

Scherzug im Wechselbereich belastet. Zusätzlich wurde mit der Vier-Leiter-Messung der elektrische Widerstand<br />

zu diskreten Zeitpunkten ermittelt. Als Ausfallkriterium wurde das Versagen der Kontaktierung definiert.<br />

Beim Ausfall der Probe wurde ein sprungartiger Anstieg des elektrischen Widerstands detektiert [17].<br />

FELSNER versuchte, die Rissausbreitung während eines Dauerschwingversuchs mittels einer Potentialsonde<br />

gemessener Spannungen zu quantifizieren [18]. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Probe einen bereits<br />

definierten Anriss besitzt. Dieser dient somit als Ausgangspunkt des zum Versagen führenden Risses. Es<br />

wurde eine Verbindung von zwei Blechen aus Aluminiumlegierungen im Stumpfstoß untersucht. Diese wurde<br />

mit einer Y-Naht unter Verwendung eines Zusatzwerkstoffes mittels Laserstrahlschweißen gefügt. Infolgedessen<br />

bildete die Schweißnaht keinen definierten Anriss. Daher konnten aus dem Spannungsanstieg lediglich<br />

qualitative Aussagen über die Schädigung der Fügestelle getroffen werden. An der Schweißnaht bildeten sich<br />

(3)<br />

DVS 389 3


mehrere Mikrorisse aus, die wiederum zu Makrorissen führten. Der dominierende Makroriss, der zum Versagen<br />

der Fügestelle führt, konnte im Vorhinein des Dauerschwingversuchs nicht identifiziert werden. Aus<br />

diesem Grund war eine Rissfortschrittsanalyse nicht anwendbar [18].<br />

4 Ziele<br />

Die Verbindungsfestigkeit einer mittels Laserstrahlschweißen hergestellten Batteriezellkontaktierung wurde<br />

oftmals auf eine Überlappverbindung aus zwei Blechen abstrahiert und ihr Versagen bei einer statischen Belastung<br />

ermittelt. In realen Anwendungen liegen meist dynamische Belastungszustände vor. Aus diesem<br />

Grund wurde eine Untersuchung der Kontaktierung im Dauerschwingversuch durchgeführt. Der elektrische<br />

Widerstand wurde mit der Vier-Leiter-Messung bestimmt. Dieser eignet sich als Schädigungsparameter, da er<br />

innerhalb der Kontaktierung einer realen Batteriezelle eine direkte Auswirkung auf die Effizienz des Batteriespeichers<br />

besitzt. Das Ziel war es, den Einfluss der Laserleistung, der Schweißgeschwindigkeit sowie der -<br />

nahttrajektorie auf das Ermüdungsverhalten zu untersuchen. Es wird nur der Zeitfestigkeitsbereich analysiert,<br />

da die Kontaktierung bei niedrigen Lasten eine lange Lebensdauer aufweist und bei hohen Lasten in guter<br />

Näherung die statische Festigkeit angenommen werden kann.<br />

5 Prüfstand<br />

Für die Versuche wurde die Schwingprüfanlage TV 51140 der Firma TIRA GmbH, Deutschland, verwendet.<br />

Diese beinhaltete einen Schwingerreger S 51140, der auch als Shaker bezeichnet wird, und einen Verstärker<br />

BAA 1000. Im Shaker befand sich ein Beschleunigungsaufnehmer des Unternehmens PCB Piezotronics,<br />

USA, mit der Modellnummer 355M102. Basierend auf den Messungen wurde die Anregungskraft geregelt.<br />

Das 18650-Rundzellgehäuse wurde von dem Shaker mit einer sinusförmigen Kraftanregung FFFF(tttt) im Wechselbereich<br />

und einer Frequenz von 50 Hz belastet (Bild 2 a). Die Prüftemperatur lag bei 23 °C. Der Abstand<br />

von der Einspannung des Zellverbinders bis zum Rand des Zellgehäuses betrug 1 mm. Diese Distanz wurde<br />

an die realen Bedingungen in einem Batteriespeicher angelehnt.<br />

Bild 2. (a) Schematischer Versuchsaufbau mit Vier-Leiter-Messung sowie (b) Schweißnahttrajektorien mit den zugehörigen<br />

Abmessungen sowie möglicher Positionierungsfehler bei den Schweißnähten Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,1 und Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,2<br />

Zum Laserstrahlschweißen der Kontaktierung zwischen dem Zellverbinder und -gehäuse wurde ein Scheibenlaser<br />

des Typs TruDisk 1020 der TRUMPF Laser GmbH, Deutschland, genutzt, der Strahlung im grünen<br />

Wellenlängenbereich emittiert, um somit dem hohen Reflexionsgrad des Kupfers entgegenzuwirken. Im Rahmen<br />

dieser Studie wurden Kontaktierungen mit fünf unterschiedlichen Schweißnahttrajektorien untersucht, die<br />

4<br />

DVS 389


von eins bis fünf durchnummeriert (Bild 2 b) waren. Die Schweißnahttrajektorie 1 war ein Kreis, die 2 ein gestrichelter<br />

Kreis und die 3 ebenfalls ein gestrichelter Kreis mit zwei zusätzlichen geraden Linien als<br />

Begrenzung. Die Schweißnahttrajektorien 4 und 5 waren identisch, jedoch um 90° zur Einspannung verdreht.<br />

Bei diesen Schweißnahttrajektorien wurde der Einfluss der unterschiedlichen Abstände von der Schweißnaht<br />

bis zum Rand des Zellgehäuses Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,1 und Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,2 auf die Rissausbreitung untersucht.<br />

Der elektrische Widerstand der Kontaktierung wurde während des Dauerschwingversuchs nicht isoliert betrachtet.<br />

Der gemessene Widerstand setzte sich aus der Summe der elektrischen Widerstände der<br />

Einspannung, des Zellverbinders, der Kontaktierung und des Zellgehäuses zusammen. Aus der über dem<br />

gemessenen Widerstand abfallenden Spannung wurde mit dem Ohm’schen Gesetz der gesamte elektrische<br />

Widerstand berechnet (vgl. Gleichung 2). Durch die Änderung des elektrischen Widerstands während der<br />

Schwingungsanregung konnten Aussagen über die Schädigung der Kontaktierung abgeleitet werden. Zur Ermittlung<br />

der Spannung wurde die Vier-Leiter-Messung eingesetzt, da die Zuleitungswiderstände einen<br />

vernachlässigbaren Einfluss auf das Messergebnis haben [19]. Der Prüfstrom wurde mit der Gleichstromquelle<br />

HMP4040 von Rhode & Schwarz GmbH & Co. KG, Deutschland, eingespeist. Zur Messung des Spannungsabfalls<br />

wurde das Messgerät 8846A der Firma Fluke Corporation, USA, verwendet. Der Prüfstrom wurde auf<br />

10 A limitiert. Dadurch wurde das Niveau der gemessenen Spannungen angehoben, aber die Probe nicht<br />

erwärmt [20].<br />

6 Material und Methodik<br />

Für den Zellverbinder wurde Reinkupfer (CW008A) verwendet. Dieser Werkstoff wird aufgrund seiner guten<br />

elektrischen Leitfähigkeit vielfach in der Batterieproduktion eingesetzt. Das Zellgehäuse bestand aus vernickeltem<br />

Stahl (Hilumin®).<br />

Zum Laserstrahlschweißen im Dauerstrichbetrieb wurde ein Prozessfenster in Abhängigkeit der Laserleistung<br />

P und der Schweißgeschwindigkeit v verwendet. Hierfür wurden drei Parametersätze (P = 1000 W,<br />

v = 360 mm/s; P = 1000 W, v = 410 mm/s und P = 800 W, v = 360 mm/s) mit drei verschiedenen Streckenenergien<br />

ermittelt. Die gewählten Parametersätze wiesen keine Durchschweißung auf und erlaubten, einen<br />

Einfluss der Schweißparameter auf das Ermüdungsverhalten herauszuarbeiten.<br />

Zum Vergleich des Ermüdungsverhaltens der Kontaktierung mit unterschiedlichen Schweißparametern und -<br />

naht-trajektorien galt es, ein Ausfallkriterium zu definieren. Der elektrische Widerstand wurde vor und während<br />

des Dauerschwingversuchs gemessen. Der initiale elektrische Widerstand war von dem Anzugsmoment der<br />

Befestigungsschrauben abhängig. An diesen wurden die Kabelschuhe der Spannungs- und Stromleitungen<br />

montiert. Kurz nach dem Versuchsstart fiel der gemessene elektrische Widerstand teilweise um bis zu 10 %<br />

des anfänglichen Wertes ab. Dies wird mit der Ausrichtung der elektronischen Kontakte begründet. Im Anschluss<br />

konnten zwei mögliche Verläufe des gemessenen elektrischen Widerstands während des Versuchs<br />

beobachtet werden. Entweder erhöhte sich dieser allmählich oder es gab zunächst einen schnellen Anstieg<br />

von bis zu 10 % des anfänglichen Wertes in den ersten 50 Sekunden nach Versuchsstart. Der schnelle Anstieg<br />

wird auf ein frühzeitiges Ablösen der Schweißnaht oder auf Versetzungsbewegungen zurückgeführt. Letztere<br />

resultierten aus der plastischen Verformung des Zellverbinders und bewirkten einen Anstieg des spezifischen<br />

Widerstands ρρρρ(cccc). Eine mögliche Konsequenz war die Zunahme des elektrischen Widerstands (vgl. Gleichung<br />

4). Des Weiteren verringerte sich beim Ablösen der Querschnitt A des Stromleiters, der in diesem Fall<br />

die Schweißnaht war. Nach Gleichung 3 kann dies zur Erhöhung des elektrischen Widerstands führen. Aufgrund<br />

des unterschiedlichen Verhaltens der Proben in der Anfangsphase des Versuchs war es<br />

herausfordernd, ein Ausfallkriterium in Abhängigkeit des anfänglichen elektrischen Widerstands zu definieren.<br />

Jedoch wiesen alle Proben nach dem Ende der Anfangsphase einen Sprung in dem zeitlichen Verlauf des<br />

gemessenen elektrischen Widerstands auf. Dieser Sprung wurde als Ausfallkriterium festgelegt. Dieser war<br />

entweder die Folge eines raschen Rissfortschritts oder ein Indikator dafür, dass der Riss sich bis zum Rand<br />

des Zellverbinders fortsetzte. Für den Ausfall einer Probe galt es, einen zeitlichen Gradienten des elektrischen<br />

Widerstands von 0,002 mΩ/s zu überschreiten. Aufgrund der Schwingungsbelastung im Dauerschwingversuch<br />

kann es im Bereich der Kontaktierung zu einer lokalen Temperaturerhöhung kommen. Daraus resultiert<br />

ein Anstieg von ρρρρ(TTTT), wodurch sich nach den Gleichungen 3 und 4 der elektrische Widerstand erhöht. Dieser<br />

Effekt wurde für alle Versuche als ähnlich angenommen. Dadurch wird die Vergleichbarkeit der Versuchsergebnisse<br />

nicht eingeschränkt.<br />

Die angewendeten Lasthorizonte wurden iterativ mit mehreren Probeversuchen bestimmt. Die Kontaktierungen<br />

mit der Schweißnahttrajektorie 1, die mit PPPP = 1000 W und v = 360 mm/s geschweißt wurden, dienten als<br />

Referenzproben. Von diesen Versuchen sollten Annahmen für die weiteren Prüflinge abgeleitet werden. Aus<br />

diesem Grund wurden auf mehreren Lasthorizonten zwischen 20 N und 130 N jeweils ein Probeversuch pro<br />

Lasthorizont geprüft. Im Anschluss wurden ca. 18 Proben für die Lasthorizonte von 60 N und 115 N getestet.<br />

Diese stellten die begrenzenden Lasthorizonte für die Zeitfestigkeitsgerade dar. Die Schwingspielzahlen beim<br />

Ausfall der Proben lagen am bei 500.000 und 50.000. Für Kraftanregungen von 60 N bzw. 115 N betrugen die<br />

DVS 389 5


Auslenkungen ±0,68 mm bzw. ±1,29 mm. Danach wurden jeweils ca. zehn Proben mit den Kraftamplituden<br />

von 70 N und 100 N belastet. Diese dienten zur Untersuchung der Streuungen auf den unterschiedlichen Lasthorizonten.<br />

Es wurde eine ungefähr 3,5-mal so große Standardabweichung der Logarithmen der<br />

Schwingspielzahlen der Proben mit dem 70-N-Lasthorizont im Vergleich zu den Versuchsreihen der anderen<br />

drei Lasthorizonte beobachtet.<br />

Zur statistischen Absicherung der Zeitfestigkeitsgeraden der Proben mit den Schweißparametern PPPP = 1000 W<br />

und v = 360 mm/s wurde die grafische Darstellung im Wahrscheinlichkeitsnetz verwendet (Bild 3). Die Überlebenswahrscheinlichkeiten<br />

wurden mit Gleichung 1 berechnet. Nur die Datenpunkte der Versuchsreihe des<br />

60-N-Lasthorizonts konnten durch eine Gerade angenähert werden. Aus diesem Grund ist dort von einer logarithmischen<br />

Normalverteilung der Versuchsergebnisse auszugehen. Des Weiteren sollten die Geraden der<br />

unterschiedlichen Lasthorizonte annähernd parallel sein [6], was für die Versuchsergebnisse nicht zutreffend<br />

war. Wenn sich die Geraden kreuzen, entsteht der Irrtum von höher ertragbaren Schwingspielzahlen bei einem<br />

größeren Lastniveau. Für die Lasthorizonte von 70 N, 100 N und 115 N ist es nicht möglich, die Versuchspunkte<br />

mit einer Geraden anzunähern. Infolgedessen kann für die verwendeten Stichprobenumfänge nicht<br />

ermittelt werden, ob die Daten einer logarithmischen Normalverteilung unterliegen. Die Verwendung anderer<br />

Verteilungsfunktionen ist nicht zweckmäßig. Gemäß der Literatur rufen diese erst bei sehr großen Stichprobenumfängen<br />

einen Unterschied in der Auswertung hervor [3]. Für die weiteren Proben mit anderen<br />

Schweißnahttrajektorien und -parametern wurden ähnliche Versuchsergebnisse angenommen. Deshalb wurden<br />

in dieser Untersuchung keine Zeitfestigkeitsgeraden untersucht. Es wird lediglich das<br />

Ermüdungsverhalten der Kontaktierungen auf den Lasthorizonten von 60 N, 100 N und 115 N verglichen<br />

(Bild 4).<br />

Bild 3. Darstellung der Probenausfälle mit der jeweiligen linearen Regression (Gerade) für die vier Lasthorizonte der<br />

Proben mit der Schweißnahttrajektorie 1 (P = 1000 W, v = 360 mm/s) im Wahrscheinlichkeitsnetz<br />

6<br />

DVS 389


Bild 4. Schaubild für die (a) Schweißnahttrajektorie 1 und die (b) weiteren Schweißnahttrajektorien mit den zugehörigen<br />

Schweißparametern sowie den geprüften Lasthorizonten<br />

7 Ergebnis und Diskussion<br />

Aus der Darstellung im Wahrscheinlichkeitsnetz für den 70-N-Lasthorizont können zwei Gruppen der Proben<br />

mit der Schweißnahttrajektorie 1 abgeleitet werden (Bild 3). Die einen wiesen Schwingspielzahlen beim Ausfall<br />

der Proben zwischen 40.000 und 180.000 und die anderen im Bereich von 320.000 bis 400.000 auf. Die<br />

Datenpunkte dieser Gruppen lassen sich jeweils durch eine Gerade annähern. Der Grund dafür lag in der Art<br />

des Versagens. Die Proben mit der geringeren Lebensdauer wiesen einen Riss entlang der kompletten<br />

Schweißnaht auf. Diesen Proben wird im Folgenden die Versagensart I zugeordnet (Bild 5 a). Der zeitliche<br />

Verlauf des elektrischen Widerstands wies einen sprungartigen Anstieg gegen unendlich infolge der Ablösung<br />

des Zellverbinders auf (Bild 5 a, Zeitpunkt 1). Bei der Versagensart II verlief der Riss nur teilweise entlang der<br />

Schweißnaht (Bild 5 b). Bei der Versagensart II kam es auf Höhe der halben Kreisgeometrie zu einer Ausbreitung<br />

von zwei Rissen in der y-Richtung. Dieses stetige Risswachstum führte meist zum späteren Ausfall der<br />

Probe und trat ein, wenn der Riss 1 den Rand des Zellverbinders erreichte und der zeitliche Gradient des<br />

elektrischen Widerstands von 0,002 mΩ/s überschritten wurde (Bild 5 b, Zeitpunkt 1). Danach war der Zellverbinder<br />

nur noch an einer Seite der kreisförmigen Schweißnaht befestigt (Bild 5 b, Zeitspanne zwischen den<br />

Zeitpunkten 1 und 2).<br />

Für die Kontaktierung mit der Schweißnahttrajektorie 1 wiesen ca. 25 % der Proben inklusive mehrerer Versuchsproben,<br />

die mit P = 1000 W, v = 360 mm/s und P = 1000 W, v = 410 mm/s geschweißt wurden, die<br />

Versagensart I auf. Die Proben mit P = 800 W, v = 360 mm/s und derselben Schweißnahttrajektorie zeigten<br />

ausschließlich die Versagensart II. Die Schweißparametersätze mit erhöhter Streckenenergie hatten beim<br />

Schweißen während der Erwärmung und der Abkühlung einen größeren Temperaturgradienten. Infolgedessen<br />

wurden somit stärkere Zugeigenspannungen an der Naht und Druckeigenspannungen in der Nahtumgebung<br />

induziert [21]. Zugeigenspannungen setzen die Schwingfestigkeit einer Fügeverbindung herab [21, 22]. Aus<br />

diesem Grund lief die Rissausbreitung entlang der Schweißnaht bei den Kontaktierungen, die mit höherer<br />

Streckenenergie hergestellt wurden, unter günstigeren Bedingungen ab. Außerdem führten unterschiedliche<br />

Wärmeeinträge beim Schweißen zu variierenden Größen der erstarrten Schmelze. Die resultierende Schweißnahtgeometrie<br />

kann sich als Werkstoffkerbe entscheidend auf das Ermüdungsverhalten auswirken [23].<br />

DVS 389 7


Bild 5. Verlauf des elektrischen Widerstands und des zeitlichen Gradienten des elektrischen Widerstands über der<br />

Schwingspielzahl für die Proben mit der Schweißnahttrajektorie 1 (PPPP = 1000 W und v = 360 mm/s) auf einem 70-N-Lasthorizont<br />

für die (a) Versagensart I sowie die (b) Versagensart II und Darstellung der Bruchbilder mit Kennzeichnung der<br />

Rissausbreitung<br />

Von den Proben mit der Schweißnahttrajektorie 4, die ausschließlich mit 115 N angeregt wurden, wiesen 50 %<br />

der Proben die Versagensart I auf. Anders als bei den Proben mit der Schweißnahttrajektorie 1 konnte nicht<br />

identifiziert werden, welche Versagensart mehr Schwingspielzahlen ertrug. Es befinden sich jeweils zwei Proben<br />

mit der Versagensart I an dem unteren und oberen Quartil der Datenpunkte (Bild 6). Infolgedessen lief die<br />

Rissausbreitung in der y-Richtung von der Schweißnaht bis zum Rand des Zellverbinders (Bild 7 b, Versagensart<br />

II) ungefähr gleich schnell wie diejenige entlang der Schweißnaht (Bild 7 a, Versagensart I) ab. Ein<br />

Einfluss der nicht mittigen Ausrichtung der Schweißnähte in x-Richtung auf dem Zellgehäuse war nicht identifizierbar.<br />

Eine zum Ausfall der Probe führende Rissausbreitung in y-Richtung zum Rand des Zellverbinders<br />

nah an der Einspannung (Bild 7 b, Riss 1) verringerte die ertragbaren Schwingspielzahlen. Der gegenteilige<br />

Effekt trat auf, wenn diese Rissausbreitung weiter von der Einspannung des Zellverbinders entfernt ablief<br />

(Bild 7 b, Riss 2).<br />

8<br />

DVS 389


Bild 6. Kastengrafiken aus Schwingspielzahlen beim Probenausfall mit Median (senkrechter Strich in der Kastengrafik)<br />

für die Lasthorizonte von 60 N, 70 N, 100 N und 115 N mit ihren jeweiligen Schweißnahttrajektorien und -parametern;<br />

Probenausfall des mit einem Pfeil gekennzeichneten Ausreißers (Schweißnahttrajektorie 1, PPPP = 1000 W und<br />

v = 410 mm/s) bei 2.311.000 Lastspielen<br />

Die festgestellten Versagensarten wurden als einzige Auswirkung der untersuchten Schweißparametersätze<br />

auf das Ermüdungsverhalten der Kontaktierung mit der Schweißnahttrajektorie 1 ermittelt. Zur statistischen<br />

Absicherung der Einflüsse der unterschiedlichen Schweißparametersets gilt es, die Stichprobenumfänge zu<br />

vergrößern. Auf dem 115-N-Lasthorizont liegt der Median der Versuchspunkte der Proben mit PPPP = 800 W und<br />

v = 360 mm/s ca. 30 % über denen der anderen beiden Versuchsreihen mit der Schweißnahttrajektorie 1 (Bild<br />

6). Bei einer Anregung mit einer Kraftamplitude von 60 N übersteigt der Median der Proben mit PPPP = 1000 W<br />

und v = 360 mm/s denjenigen der Proben mit den anderen Schweißparametersets um 10 – 15 %.<br />

Bei der Schweißnahttrajektorie 2 wurde eine kreisförmige Schweißnaht mit Unterbrechungen geschweißt.<br />

Dadurch konnte die komplette Rissausbreitung entlang dieser verhindert werden. Die Proben wiesen somit<br />

nur die Versagensart II auf. Im Vergleich zur Schweißnahttrajektorie 1 mit der Versagensart II breiteten sich<br />

teilweise mehr als zwei Risse in y-Richtung von der Schweißnaht aus (Bild 8 b, Risse 1 – 4). Erst nachdem<br />

der Riss 1 den Rand des Zellverbinders erreichte, fiel die Probe aus. Es wird angenommen, dass sich die<br />

Risse 2 und 3 zuerst ausbreiteten. Die Schweißnaht wurde weiter geschädigt und es kam zur weiteren Ablösung<br />

des Zellverbinders von dem Zellgehäuse. Danach kam es zur Rissinitiierung der Risse 1 und 4. Aufgrund<br />

des größeren Abstandes zur Einspannung war die Beanspruchung für diese Risse kleiner als für die Risse 2<br />

und 3. Infolgedessen zeigten die Proben, bei denen der zum Ausfall der Probe führende Riss nah an der<br />

Einspannung lag, eine kürzere Lebensdauer (Bild 8 a, Riss 1). Nichtsdestotrotz war der Median der Versuchspunkte<br />

der Kontaktierungen mit der Schweißnahttrajektorie 2 auf den Lasthorizonten von 60 N und 115 N<br />

größer als derjenige der Proben mit der Schweißnahttrajektorie 1.<br />

Bei der Schweißnahttrajektorie 3 wurden zusätzlich zu dem Kreis zwei gerade Schweißnähte angebracht.<br />

Dadurch breiteten sich die Risse im Vergleich zu den Kontaktierungen mit den Schweißnahttrajektorien 1<br />

und 2 weniger entlang des Kreises aus. Diese verliefen direkt nach der Rissinitiierung im vorderen Bereich<br />

des Kreises in y-Richtung (Bild 9). Die geraden Schweißnähte dienten als Ausgangspunkte für neue Risse,<br />

die entweder den Schweißnähten folgten (Bild 9 b, Riss 1 und 4) oder zum Rand des Zellverbinders fortschritten<br />

(Bild 9 a, Riss 1 und 2). Je weiter der zum Ausfall der Probe führende Riss von der Einspannung des<br />

Zellverbinders entfernt war, desto höher waren die ertragbaren Schwingspielzahlen. Aufgrund des größeren<br />

Abstandes von dem in y-Richtung verlaufenden Risses zur Einspannung wurde der flexible Zellverbinder stärker<br />

verformt. Dadurch verringerte sich die Belastung auf den Riss und dieser schritt somit langsamer fort.<br />

DVS 389 9


Dieses Versagensverhalten wies die Mehrheit der Proben auf. Aus diesem Grund besaßen die Kontaktierungen<br />

mit der Schweißnahttrajektorie 3 im Mittel die größte Schwingfestigkeit auf dem 115-N-Lasthorizont. Für<br />

diese Art der Kontaktierung sollten in Zukunft zusätzlich auf einem niedrigeren Lastniveau Dauerschwingversuche<br />

durchgeführt werden.<br />

Bild 7. Beispielhafte Probe für die (a) Versagensart I und (b) Versagensart II mit der Schweißnahttrajektorie 4 sowie die<br />

Kennzeichnung der Risse sowie möglicher Positionierungsfehler bei den Schweißnähten Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,1 und Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,2<br />

Bild 8. Beispielhaftes Versagensverhalten für die Proben mit der Schweißnahttrajektorie 2 für (a) kleine und (b) große<br />

Schwingspielzahlen bei einem Probenausfall sowie die Kennzeichnung der Risse<br />

Bild 9. Beispielhaftes Versagensverhalten für die Proben mit der Schweißnahttrajektorie 3 für (a) kleine und (b) große<br />

Schwingspielzahlen bei einem Probenausfall sowie die Kennzeichnung der Risse<br />

Bei der Kontaktierung mit der Schweißnahttrajektorie 5 wurde der Einfluss der unterschiedlichen Abstände<br />

von der Schweißnaht bis zum Rand des Zellgehäuses auf die Rissausbreitung untersucht. Die Schädigung<br />

der Kontaktierung war nur von der Schweißnaht 1 abhängig (Bild 10). An dieser Schweißnaht kam es an der<br />

Seite, die näher an dem Rand des Zellgehäuses war, zur Initiierung von Riss 1. Aufgrund dieses geringeren<br />

Abstandes zum Rand des Zellgehäuses bewegte sich der Riss zunächst in x-Richtung, bevor er zum Rand<br />

des Zellverbinders fortschritt.<br />

10<br />

DVS 389


Bild 10. Beispielhaftes Versagensverhalten der Proben mit der Schweißnahttrajektorie 5 und Kennzeichnung<br />

der nicht mittigen Anordnung der Schweißnähte in y-Richtung auf dem Zellgehäuse sowie möglicher Positionierungsfehler<br />

bei den Schweißnähten Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,1 und Δyyyy RRRRRRRRRRRRRRRR,2<br />

8 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung wurde das Ermüdungsverhalten der mittels Laserstrahlschweißen hergestellten<br />

Kontaktierung einer Batteriezelle auf ausgewählten Lasthorizonten im Zeitfestigkeitsbereich<br />

betrachtet. Es wurden Kupfer-Zellverbinder mit Hilumin-Zellgehäusen verschweißt. Die Kontaktierung mit einer<br />

kreisförmigen Schweißnahttrajektorie diente als Referenz zur Festlegung der Lasthorizonte. Des Weiteren<br />

wurde mit diesen Versuchen ein Ausfallkriterium bestimmt. Dieses wurde als sprungartiger Anstieg des elektrischen<br />

Widerstands definiert, der mit Hilfe der Vier-Leiter-Messung ermittelt wurde. Innerhalb der Lasthorizonte<br />

wurden Kontaktierungen mit vier weiteren Schweißnahttrajektorien analysiert. Die Schwingfestigkeit der Referenz-Kontaktierung<br />

konnte mit zwei ähnlichen Schweißnahttrajektorien verbessert werden. Zusätzlich wurde<br />

der Einfluss der Streckenenergie beim Laserstrahlschweißen zur Herstellung der Kontaktierung mit einer kreisförmigen<br />

Schweißnaht hinsichtlich der Schwingfestigkeit untersucht. Aus den Versuchsreihen konnten zwei<br />

Versagensarten identifiziert werden, die einen deutlichen Einfluss auf die ertragbaren Schwingspielzahlen hatten.<br />

Aufgrund der Verwendung unterschiedlicher Schweißparameter bei der Herstellung der Kontaktierung variiert<br />

die Nahtgeometrie der erstarrten Schmelze. In weiteren Versuchen sollte untersucht werden, ob die Nahtgeometire<br />

als Werkstoffkerbe einen Einfluss auf das Risswachstum und somit auf die Versagensart hat. Dafür<br />

sollten Aufnahmen mittels Computertomograph und Schliffe verwendet werden. Außerdem sind die Kontaktierungen<br />

mit den Schweißnahttrajektorien, die mit einer Kraftamplitude von 100 N bzw. 115 N angeregt<br />

wurden, zusätzlich auf niedrigen Lasthorizonten zu prüfen.<br />

Schrifttum<br />

[1] Korthauer, R. (Hrsg.): Handbuch Lithium-Ionen-Batterien. Berlin: Springer 2013. ISBN: 978-3-642-30653-<br />

2.<br />

[2] Radaj, D.: Ermüdungsfestigkeit Grundlagen für Leichtbau, Maschinen- und Stahlbau. 2. Aufl. Berlin:<br />

Springer 1996. ISBN: 978-3-662-07107-6.<br />

[3] DIN 50100, Teil 12: Schwingfestigkeitsversuch – Durchführung und Auswertung von zyklischen<br />

Versuchen mit konstanter Lastamplitude für metallische Werkstoffproben und Bauteile. Berlin: Beuth<br />

2016.<br />

[4] Martin, A.; Hinkelmann, K.; Esderts, A.: Zur Auswertung von Schwingfestigkeitsversuchen im<br />

Zeitfestigkeitsbereich. Materials Testing (2011) 53, S. 513 – 521.<br />

[5] Rossow, E.: Eine einfache Rechenschiebernäherung an die den normal scores entsprechenden<br />

Prozentpunkte. Z. wirtsch. Fertigung (1964) 59, S. 596 – 597.<br />

[6] Haibach, E.: Betriebsfestigkeit, Verfahren und Daten zur Bauteilberechnung. 3. Aufl. Berlin: Springer<br />

2006. ISBN: 978-3-540-29363-7.<br />

[7] Ohm, G. S.: Die galvanische Kette, mathematisch bearbeitet 1. Aufl. Berlin: Riemann 1827. ISBN: 978-3-<br />

3260-0525-6.<br />

[8] Plaßmann, W.; Schulz, D. (Hrsg.): Handbuch Elektrotechnik. 6. Aufl. Wiesbaden: Springer Vieweg 2013.<br />

ISBN: 978-3-8348-2071-6 (IEEE Series on Systems Science and Engineering 11).<br />

[9] Ashcroft, N. W.; Mermin, N. D.: Solid State Physics. Philadelphia: Saunders College 1976. ISBN: 0-03-<br />

083993-9.<br />

DVS 389 11


[10] Li, J.; Zhou, S.; Han, Y. (Hrsg.): Advances in battery manufacturing, service, and management systems.<br />

Hoboken: Wiley-IEEE Press 2016. ISBN: 978-1-119-05649-2. (IEEE Press Series on Systems Science<br />

and Engineering 11).<br />

[11] Brand, M. J.; Schmidt, P. A.; Zaeh, M. F.; Jossen, A.: Welding techniques for battery cells and resulting<br />

electrical contact resistances. Journal of Energy Storage (2015) 1, S. 7 – 14.<br />

[12] Schmidt, P. A.; Schmitz, P.; Zaeh, M. F.: Laser beam welding of electrical contacts for the application in<br />

stationary energy storage devices. Journal of Laser Applications (2016) 28, S. 695 – 701.<br />

[13] Kick, M. K.; Habedank, J. B.; Heilmeier, J.; Zaeh, M. F.: Contacting of 18650 lithium-ion batteries and<br />

copper bus bars using pulsed green laser radiation. Procedia CIRP (2020) 94, S. 577 – 581.<br />

[14] Mehlmann, B.; Olowinsky, A.; Thuilot, M.; Gillner, A.: Spatially Modulated Laser Beam Micro Welding of<br />

CuSn6 and Nickel-plated DC04 Steel for Battery Applications. Journal of Laser Micro Nanoengineering<br />

(2014) 9, S. 276 – 281.<br />

[15] Wehrstedt, K.-D.; Holtappels, K.; Krischok, F.; Heike, M.-S.; von Oertzen, A.; Oeleker, K.; Thomalla, N.:<br />

Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher Güter. 6. Aufl. Berlin: Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung (BAM) 2018. ISBN: 978-3-9818270-9-5.<br />

[16] Schmitz, P.: Elektrische Verbindung von zylindrischen Lithium-Ionen-Zellen zur Herstellung von<br />

Energiespeichersystemen. Diss. Technische Universität München (2019).<br />

– 25.03.2020.<br />

[17] Zhao, N.; Li, W.; Cai, W.; Abell, J.: A Fatigue Life Study of Ultrasonically Welded Lithium-Ion Battery Tab<br />

Joints Based on Electrical Resistance. Journal of Manufacturing Science and Engineering (2014) 136, S.<br />

051003.<br />

[18] Felsner, T.: Lebensdauervorhersage für geschweißte Bauteile unter Betriebsbelastung am Beispiel einer<br />

Aluminiumlegierung. Diss. Universität der Bundeswehr München (2011). <br />

– 25.05.2021.<br />

[19] Mühl, T.: Elektrische Messtechnik. 6. Aufl. Wiesbaden: Springer Vieweg 2020. ISBN: 978-3-658-29116-<br />

7.<br />

[20] Schmidt, P. A.: Laserstrahlschweißen elektrischer Kontakte von Lithium-Ionen-Batterien in Elektro-und<br />

Hybridfahrzeugen. Diss. Technische Universität München (2015). München: Utz 2015. ISBN: 978-<br />

3831645190.<br />

[21] Radaj, D.: Wärmewirkungen des Schweißens. Berlin: Springer 1988. ISBN: 978-3-642-52297-0.<br />

[22] Vladimir, G.; Burzic, Z.; Vuherer, T.: Some factors affecting fatigue resistance of welds. Structural Integrity<br />

and Life (2010) 10, S. 239 – 244.<br />

[23] Moravec, J.; Sobotka, J.; Solfronk, P.; Thakral, R.: Heat Input Influence on the Fatigue Life of Welds from<br />

Steel S460MC. Metals (2020) 10, S. 1288.<br />

12<br />

DVS 389


Innovative Fügetechnik für Folien aus nichtrostendem Stahl<br />

1<br />

S. Koberg, 1 Dr.-Ing. B. Gerhards, 1 Dr.-Ing. C. Otten, 2 Prof. Dr.-Ing. M. Schleser<br />

1<br />

LaVa-X GmbH, Kaiserstraße 100, 52134 Herzogenrath, Deutschland<br />

2<br />

Fachhochschule Aachen, Goethestraße 1, 52064 Aachen, Deutschland<br />

Das Laserstrahlschweißen im Vakuum (LaVa-Schweißen) hat gegenüber dem konventionellen Laserstrahlschweißen<br />

den Vorteil, dass die zum Schweißen benötigte Energie um bis zu 60 % reduziert werden kann.<br />

Dies ermöglicht praktisch verzugsfreies Schweißen, was für das Schweißen dünner Edelstahlfolien<br />

(< 100 µm) von großem Vorteil ist. Darüber hinaus ist die Anfälligkeit für die Bildung von Poren und Spritzern<br />

deutlich reduziert. Durch die Minimierung des Sauerstoffgehalts in der Vakuum-Schweißumgebung können<br />

Oxidationen an der Schweißnaht verhindert werden. Die höhere Viskosität des Schmelzbades im Vakuum<br />

bietet Potential zur besseren Spaltüberbrückung im Folien-Überlappstoß. Folglich ermöglicht das LaVa-<br />

Schweißen die Erstellung qualitativ hochwertiger Schweißnähte an dünnen Edelstahlfolien.<br />

Die durchgeführten Versuche zeigen, dass sich das LaVa-Schweißen aufgrund seiner Vorteile für verschiedenste<br />

Anwendungen im Folienbereich eignet. So können bspw. zwei 50 µm dünne Folien im Stumpfstoß<br />

gefügt werden. Ein Anwendungsfall ist in diesem Zusammenhang die Herstellung dünner Rohre, die<br />

ansonsten üblicherweise aufwändig gezogen werden müssen. Darüber hinaus ist es möglich, dünne Folien<br />

oder sogar Drahtgewebe an millimeterdicke Edelstahlbauteile zu schweißen. Dadurch ist das Verfahren<br />

ebenfalls geeignet, um Drucksensoren oder ähnliches herzustellen.<br />

Abschließend wird gezeigt, dass auch lange Werkstückkonturen im Überlappstoß dünner Folien mit beispielsweise<br />

350 mm Schweißnahtlänge defektfrei gefügt werden können, wie sie beispielsweise bei der Herstellung<br />

von Bipolarplatten oder zum Gehäuseverschluss benötigt werden.<br />

1 Stand der Technik<br />

1.1 Laserstrahlschweißen dünner Folien<br />

Das Laserstrahlschweißen hat sich zum Fügen von Metallfolien als Schweißverfahren etabliert. Die Vorteile<br />

liegen in der geringen Energieeinbringung sowie der Dichtigkeit der Schweißverbindung [1].<br />

Gleichzeitig stellt der Folienschweißprozess hohe Anforderungen an eine geeignete Spanntechnik. Die Toleranz<br />

gegenüber Spalten in einem Folien-Überlappstoß liegt je nach Literaturangabe zwischen 5 % und 20 %.<br />

Die Auswirkungen eines Fügespalts sind in Bild 1 dargestellt. Bei technischem Nullspalt liegt in Bereich a)<br />

eine vollständige Anbindung ohne erkennbare Unregelmäßigkeiten vor. Der in Bereich b) dargestellte erhöhte<br />

Fügespalt zeigt sich an der Oberseite bereits durch eine veränderte Nahtschuppung. Im Querschliff wird<br />

ein Nahteinfall sichtbar, der durch ein Abfließen der Schmelze in den Spalt erklärt werden kann. In diesem<br />

Fall ist die Schmelze in der Lage, den vorhandenen Spalt aufzufüllen, jedoch vermindert sich die Scherzugfestigkeit<br />

der Verbindung durch die Ausbildung von Randkerben infolge des Nahteinfalls. In Bereich c) kann<br />

der Fügespalt nicht mehr von der vorhandenen Schmelze überbrückt werden, sodass keine Verbindung zwischen<br />

den Folien vorliegt. In diesem Szenario weist die Schweißnaht Randkerben sowie eine Nahtüberhöhung<br />

auf. [6]<br />

Die Herausforderung im Laserstrahlschweißen von Metallfolien ergibt sich aus der Materialstärke der Folien,<br />

die beispielsweise in der Fertigung von Sensoren als Membran von Interesse ist. Da mit sinkender Membrandicke<br />

die Sensitivität eines Sensors ansteigt, wird seitens der Sensorhersteller eine möglichst geringe<br />

Materialstärke (z. B. 25 µm – 50 µm) angestrebt. Bei der schweißtechnischen Fügeverbindung der Membran<br />

steigt jedoch der thermisch induzierte Verzug exponentiell mit sinkender Materialstärke, wodurch das Risiko<br />

für eine fehlerhafte Nahtanbindung erhöht wird [2]. Daher werden angepasste Fertigungsprozesse für die<br />

Herstellung von dünnwandigen Bauteilen (bspw. Rohren) mit Wanddicken von 25 µm – 50 µm benötigt.<br />

DVS 389 13


Bild 1. Beeinträchtigung der Schweißnaht durch den Fügespalt. [6]<br />

a) Schweißnahtausbildung bei technischem Nullspalt.<br />

b) Nahteinfall bei überbrückbarem Fügespalt.<br />

c) Lochbildung in der Schweißnaht durch nicht überbrückbaren Fügespalt.<br />

1.2 Laserstrahlschweißen im Vakuum<br />

Das Laserstrahlschweißen im Vakuum (LaVa) zeichnet sich gegenüber dem konventionellen Laserstrahlschweißen<br />

durch Erhöhung der Prozessstabilität [2] bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualität (auf das Niveau<br />

von Elektronenstrahlschweißnähten [3]) und Einschweißtiefe [4] aus.<br />

Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass sich eine geforderte Einschweißtiefe mit einem signifikant<br />

verringerten Energiebedarf erreichen lässt, was die Energieeinbringung ins Werkstück und damit auch Verzüge<br />

signifikant reduziert. Darüber hinaus bietet die Verfahrensmodifikation des LaVa-Schweißens durch<br />

das Vakuum einen hundertprozentigen Schutz vor Oxidation [5].<br />

Bisher wurden die Vorteile des LaVa-Verfahrens nur bei vergleichsweise geringen Schweißgeschwindigkeiten<br />

und hohen Einschweißtiefen gezeigt [3]. Dies gilt unter anderem auch, weil die Evakuierungszeiten dem<br />

Verfahren immer als Argument gegen die Produktivität entgegengehalten werden.<br />

Angepasste Vakuumtechnik sowie Modifikationen der LaVa-Anlagen lassen die Evakuierungszeiten allerdings<br />

in den Hintergrund rücken. Aus diesem Grund werden im Folgenden die ersten Ergebnisse des<br />

Schweißens von dünnen Edelstahlfolien mit dem LaVa-Verfahren vorgestellt.<br />

2 Versuchsaufbau und -durchführung<br />

In diesem Beitrag kommen verschiedene Versuchsaufbauten zum Einsatz. Sie werden nacheinander anhand<br />

der vorgesehenen Fügeaufgabe vorgestellt.<br />

2.1 Stumpfstoß<br />

Die Schweißversuche zum Folien-Stumpfstoß werden an einer LaVaCELL HT500 durchgeführt, siehe Bild 2.<br />

Es wird ein Singlemode-Faserlaser SPI redPOWER CUBE mit einer maximalen Laserleistung von 500 W<br />

(λ = 1080 nm) verwendet. In den Versuchen wird zum Großteil der „Low Power Mode“ des Lasers genutzt,<br />

wodurch die Maximalleistung auf 300 W begrenzt ist. Dies ermöglicht eine feinere Abstimmung der Laserstrahlleistung,<br />

da die zu verschweißenden Folien aufgrund der geringen Materialstärke entsprechend geringe<br />

Laserleistungen benötigen. Seitens des Herstellers SPI ist eine minimal einstellbare Laserleistung von<br />

30 W angegeben. Die eingesetzte Scanner-Optik ist eine Raylase SS-IV 15. Zur Korrektur der Bildfeldwölbung<br />

bei der Bearbeitung des ebenen Feldes wird ein f-Theta-Objektiv mit einer Brennweite von 255 mm<br />

verwendet. In Kombination mit einer Kollimationslänge von 116 mm ergibt sich ein Fokusdurchmesser von<br />

40 µm. Das Scanfeld zum Schweißen in der LaVaCELL HT500 beträgt 114 mm × 114 mm.<br />

Als Versuchsmaterial werden Folien in einer Stärke von 50 µm aus dem Werkstoff X5CrNi18-10 (1.4301)<br />

verwendet. Die Folien werden im Stumpf- bzw. I-Stoß angeordnet. Das Ziel der Untersuchungen ist eine<br />

homogene Schweißnaht, die einen Vollanschluss der Folien auf 80 mm Länge ermöglicht.<br />

14<br />

DVS 389


Bild 2. Links: Schlüsselfertige LaVaCELL HT500 mit zusätzlichem Scheibenlaser.<br />

Rechts: Geöffnete Vakuum-Schweißkammer und Scankopf. [7]<br />

2.2 Überlappstoß<br />

Darüber hinaus werden Versuche im Überlappstoß an einer LaVaCELL 450 durchgeführt, siehe Bild 3. Als<br />

Strahlquelle wird ein IPG Singlemode-Faserlaser mit 500 W Laserleistung verwendet (λ = 1080 nm). In diesem<br />

Anlagen-Setup wird kein 2D-Scannersystem mit F-Theta-Objektiv eingesetzt, sondern eine vorfokussierende<br />

Ablenkeinheit (Raylase Axialscan Fiber 30). Diese Technologie ermöglicht, im Gegensatz zu konventionellen<br />

Ablenkeinheiten mit F-Theta-Objektiven, die Bearbeitung großer Felder mit vergleichsweise kleinen<br />

Fokusdurchmessern. Mit dem in diesen Versuchen verwendeten System kann ein Feld von<br />

600 mm × 600 mm mit einem Fokusdurchmesser von 90 μm und einem Arbeitsabstand von 690 mm bearbeitet<br />

werden. Bearbeitungsfelder dieser Größe sind beispielsweise für das Schweißen von großen Bipolarplatten<br />

vorteilhaft, da anstelle mehrerer 2D-Scanner lediglich eine vorfokussierende Ablenkeinheit benötigt<br />

wird.<br />

Als Versuchsmaterial werden Folien in einer Stärke von 100 µm und 50 µm aus dem Werkstoff X5CrNi18-10<br />

(1.4301) verwendet und im Überlappstoß angeordnet. In den Versuchen soll eine lineare Schweißnaht mit<br />

einer Länge von 350 mm erzielt werden, die keine Nahtdefekte aufweist.<br />

Bild 3. Geöffnete Vakuum-Schweißkammer mit vorfokussierender Ablenkeinheit. [7]<br />

DVS 389 15

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