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VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT<br />
IN DIESER AUSGABE SEPTEMBER 2023<br />
Carolin Babel<br />
Am 12. Oktober ist der<br />
Welttag des Sehens!<br />
Schon heute wollen<br />
wir mit dieser Ausgabe<br />
auf die vielfältigen<br />
Möglichkeiten der<br />
Augenheilkunde<br />
aufmerksam machen.<br />
08 14<br />
Mr. und Mrs. Blindlife<br />
Ein inspirierendes Ehepaar erzählt über<br />
ihr Engagement für mehr Aufklärung.<br />
Das Trockene Auge<br />
Eine Volkskrankheit, die Betroffene<br />
nicht hinnehmen müssen.<br />
Senior Project Manager: Carolin Babel,<br />
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette<br />
Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director<br />
Business Development), Alexandra Lassas<br />
(Content and Production Manager), Lea Hartmann<br />
(Layout and Design), Cover: Shutterstock<br />
Mediaplanet-Kontakt:<br />
de.redaktion@mediaplanet.com<br />
Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“<br />
gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der<br />
Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen<br />
der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung<br />
der Sprachformen männlich, weiblich & divers<br />
(m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten<br />
gleichermaßen für alle Geschlechter.<br />
Augen als Fenster zur Welt<br />
und Spiegel der Gesundheit<br />
Was Augenärztinnen und Augenärzte erkennen können<br />
Gute Heilungschancen<br />
bei Augentumoren dank<br />
wirkungsvoller Therapien<br />
Text Professor Dr. med. Gerd Geerling<br />
Text Professor Dr. med. Nikolaos Bechrakis<br />
Als Augenarzt bzw. Augenärztin<br />
erfahren wir bei der Untersuchung<br />
viel über die Gesundheit<br />
unserer Patientinnen<br />
und Patienten: Bluthochdruck, Diabetes<br />
mellitus, Rheuma, Infektions- und Stoffwechselerkrankungen,<br />
aber auch neurologische<br />
Erkrankungen, wie Multiple<br />
Sklerose (MS) – eine Augenuntersuchung<br />
kann helfen, diese Erkrankungen zu<br />
diagnostizieren.<br />
Die augenärztliche Betrachtung der<br />
Netz- und Aderhautgefäße, die zu den<br />
kleinsten Gefäßen des Körpers gehören,<br />
lässt Rückschlüsse auf die Durchblutung<br />
im gesamten Körper zu. Werden dort<br />
winzige Blutungen, Aussackungen oder<br />
Gefäßneubildungen festgestellt, kann<br />
dies ein Zeichen für einen unerkannten<br />
Diabetes mellitus oder Bluthochdruck<br />
sein. Diabetes und ein erhöhter Blutdruck<br />
können alle Gefäße im Körper<br />
schädigen. Liegen am Auge bereits Veränderungen<br />
vor, ist es daher für den<br />
gesamten Körper ein ernstzunehmendes<br />
Warnsignal, dass auch die Gefäße an<br />
Herz oder Nieren betroffen sein können.<br />
Gelbfärbungen der Augen sind in der<br />
Regel eine Blickdiagnose. Sie sind oft<br />
ein Anzeichen für schwere Störungen<br />
der Leber oder Galle. Schwellungen am<br />
Sehnerv bleiben oft unbemerkt, können<br />
aber ein erstes Zeichen für eine neurologische<br />
Erkrankung wie Multiple Sklerose<br />
sein. Betroffene sehen dann unscharf, die<br />
Farben erscheinen blass, die Kontraste<br />
verschwommen und Augenbewegungen<br />
schmerzen.<br />
Auch bei bereits bekannten chronischen<br />
Erkrankungen empfiehlt sich eine regelmäßige<br />
augenärztliche Untersuchung, um<br />
die Augen gesund zu halten und Auswirkungen<br />
der Erkrankungen auf den<br />
Körper besser einschätzen und therapieren<br />
zu können.<br />
Es gibt eine Vielzahl an Krankheiten, die<br />
sich am Auge manifestieren: Schilddrüsenerkrankungen,<br />
Rheuma, Schlaganfälle<br />
bis hin zu Nebenwirkungen<br />
bestimmter Medikamente. Augenärzt:innen<br />
und Augenärzte können bereits erste<br />
Anzeichen und Anomalien mit minimal<br />
invasiven, schmerzfreien und risikoarmen<br />
Untersuchungen feststellen und<br />
bei Bedarf an weitere Spezialistinnen und<br />
Spezialisten überweisen. So unterstützen<br />
wir die ganzheitliche Gesundheit unserer<br />
Patientinnen und Patienten.<br />
Eine Augenuntersuchung<br />
kann helfen,<br />
Erkrankungen zu<br />
diagnostizieren.<br />
Prof. Dr. Gerd Geerling, Direktor der Klinik für Augenheilkunde an der Universitätsklinik<br />
Düsseldorf und Leiter des Ressorts „Trockenes Auge und Oberflächenerkrankungen“ im<br />
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V., Foto: Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser, die<br />
meisten Menschen können sich<br />
nicht vorstellen, dass ein bösartiger<br />
Tumor im Augeninneren<br />
entstehen kann und nicht nur ihr Augenlicht,<br />
sondern auch ihr Leben gefährden<br />
kann. Dies kann Erwachsene aber auch<br />
Kinder betreffen.<br />
Bei Erwachsenen treten meist Aderhautmelanome<br />
auf, in Deutschland betrifft<br />
dies jährlich ca. 600-700 Patient:innen.<br />
Bemerkbar machen sich Aderhautmelanome<br />
meist durch eine Verschlechterung<br />
des Sehvermögens. Die Früherkennung<br />
von Aderhautmelanomen ist sehr wichtig,<br />
um die Heilungschancen sowohl für den<br />
Augen- und Seherhalt zu erhöhen, aber<br />
auch zur Vermeidung der Fernmetastasierung<br />
und der damit verbundenen Sterblichkeit.<br />
Hierfür ist eine gründliche Untersuchung<br />
des Augeninneren in der Augenarztpraxis<br />
notwendig. Es ist jedoch absehbar,<br />
dass in naher Zukunft auch Blutuntersuchungen<br />
zur Früherkennung von<br />
Risikofaktoren angewandt werden. In<br />
der Therapie des Aderhautmelanoms hat<br />
die Augenheilkunde mithilfe von Strahlentherapie<br />
in den vergangenen Jahrzehnten<br />
sehr große Fortschritte beim<br />
Erhalt des Sehvermögens erzielt. Durch<br />
die Behandlung mit stark gebündelten<br />
Strahlen lässt sich der Tumor in 95 Prozent<br />
der Fälle lokal kontrollieren und für<br />
über 80 Prozent der Betroffenen bleibt<br />
das erkrankte Auge mit einem nützlichen<br />
Sehvermögen erhalten.<br />
Die größte Herausforderung für die kommenden<br />
Jahre befindet sich aber in der<br />
Reduktion der Sterblichkeit in den fortgeschrittenen<br />
und aggressiven Ausprägungen<br />
des Aderhautmelanoms: Auch<br />
hierbei hat es kürzlich einen Fortschritt<br />
gegeben, durch den sich das Überleben<br />
der Patient:innen um ca. sechs Monate<br />
verlängern ließ, weitere Forschung ist in<br />
Planung. Bei Kindern ist das Retinoblastom<br />
der häufigste bösartige Tumor im Augeninneren<br />
mit jährlich ca. 60 Neuerkrankungen<br />
in Deutschland und über 8.000 weltweit.<br />
Dank Früherkennung und gezielter Therapiemöglichkeiten<br />
liegt die Sterblichkeit in<br />
den industrialisierten Ländern bei unter fünf<br />
Prozent. Im Gegensatz dazu liegt die Sterblichkeit<br />
in Entwicklungsländern immer noch<br />
bei ca. 50 Prozent. Ein erschwerter Zugang<br />
zum Gesundheitssystem ist hier ausschlaggebend.<br />
Die enge Abstimmung von Augenärzt:innen<br />
und Behandelnden anderer Fachbereiche<br />
ist bei der Therapie des Retinoblastoms<br />
essentiell und kann durch moderne<br />
telemedizinische Systeme (z. B. Videokonferenzen)<br />
unterstützt werden. Über diese<br />
Themen informieren der DOG Kongress und<br />
die vorliegende Ausgabe. Wir wünschen<br />
Ihnen viel Freude damit!<br />
Die Früherkennung von<br />
Aderhautmelanomen<br />
ist sehr wichtig.<br />
Prof. Dr. Nikolaos Bechrakis<br />
Präsident der Deutschen Ophtalmologischen<br />
Gesellschaft e. V. (DOG) und Direktor der<br />
Universitäts-Augenklinik Essen,<br />
Foto: Universitätsklinikum Essen<br />
Woche des Sehens 2023 – bundesweite Informationskampagne vom 8.-15. Oktober<br />
„Augen als Fenster zur Welt“ – unter diesem Motto steht die Woche des Sehens 2023. Im Rahmen der Aktionswoche laden Organisationen der<br />
Augenmedizin, der Selbsthilfe und der Entwicklungszusammenarbeit vom 8. bis 15. Oktober zu zahlreichen Veranstaltungen ein. Gemeinsam mit der<br />
Fernsehjournalistin Gundula Gause als Schirmherrin möchten sie auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit<br />
und die Situation von blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland und den ärmsten Ländern der Welt aufmerksam machen. Das vielfältige<br />
Angebot reicht von Fachvorträgen über Hilfsmittelausstellungen und Beratungen betroffener Menschen bis hin zu inklusiven Theater-<br />
vorstellungen und Aktionen in Schulen. Für Grundschulen entwickelt die Woche des Sehens in diesem Jahr ein Brettspiel.<br />
Die Partner der Woche des Sehens. Getragen wird die Woche des Sehens von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband,<br />
dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen<br />
Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland.<br />
Unterstützt wird sie zudem von Aktion Mensch und Carl Zeiss Meditec.<br />
Weitere Informationen unter: www.woche-des-sehens.de<br />
Foto: Woche des Sehens / WUM Brandhouse GmbH<br />
VERANSTALTUNGSTIPP