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BILD FORUM<br />
Foto: © James Balog<br />
KOLUMNE: ZOLLNERS ZEILEN<br />
Bären-Selfie gibt es gratis!<br />
Nein, Bären können nach gültigem<br />
US-Copyrightgesetz nicht wegen<br />
Urheberrechtsverletzung klagen.<br />
Und „Filmemacher“ sind sie<br />
natürlich auch nicht, wenngleich<br />
in diesem Fall ein Bär auf den<br />
Kameraauslöser gedrückt hat. Das<br />
Copyright an seinem Bären-Selfie<br />
bekommen jedoch weder das Tier<br />
noch der Besitzer der entwendeten<br />
Kamera. So wird deren Besitzer<br />
Tom Scott nun zwar die Ehre zuteil,<br />
dass ein von ihm auf YouTube<br />
gepostetes Bären-Video millionenfach<br />
gesehen wird, aber von Scott<br />
nicht verkauft werden darf. Der<br />
Medienhype um jenen Grizzly,<br />
der sich Ende Juli im Grizzly and<br />
Wolf Discovery Center in West<br />
Yellowstone beim Knabbern an<br />
Tom Scotts GoPro-Kamera selbst<br />
FESTIVAL<br />
Züricher<br />
Augenöffner<br />
.Beim „Open Your Eyes“ Festival<br />
treffen vom 8. September bis 15.<br />
Oktober <strong>2023</strong> Wissenschaft und<br />
Dokumentarfotografie aufeinander.<br />
James Balogs Bilder werden beim „Open Your Die Eidgenössische Technische<br />
Eyes“-Festival in Zürich ausgestellt.<br />
Hochschule Zürich und „The Photo<br />
Society“ setzen sich hier gemeinsam<br />
für eine Agenda ein, die unserem Planeten Frieden und gerechter<br />
verteilten Wohlstand bringen soll: Im Fokus dieses neuen Open-<br />
Air-Events stehen die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten<br />
Nationen. In 17 Ausstellungsinseln zeigen herausragende Fotografen<br />
wie George Steinmetz, Brent Stirton, Alec Soth oder Steve McCurry in<br />
Zürichs Straßen, Gärten und öffentlichen Plätzen humanitär ausgerichtete<br />
Fotografie. Infos unter: openyoureyesfestival.photo/de<br />
»Vom philosophischen Kontext her ist das<br />
etwas ganz anderes als ein Foto. Es geht<br />
nicht um Realität, es geht um Beschwörung,<br />
um Halluzination, um Projektion.«<br />
Die Künstlerin Hito Steyerl im SZ-Interview<br />
über KI-generierte Bilder<br />
filmte (siehe Szene-News), erinnert<br />
stark an einen anderen tierischen<br />
Selfie-Produzenten: jenen indonesischen<br />
Makaken-Affen, der<br />
sich 2011 mit der Profikamera des<br />
britischen Naturfotografen David<br />
Slater ablichtete. Damals folgte<br />
ein langer Rechtsstreit um die<br />
Verwertungsrechte der Bilder. Die<br />
Tierschutzorganisation PETA vertrat<br />
dabei die Meinung, die Bildrechte<br />
würden beim Affen liegen.<br />
Nach einem richtungsweisenden<br />
Urteil des US-Copyright Office<br />
im Jahr 2014 gibt es jedoch keine<br />
Rechtsansprüche auf Bilder, die<br />
nicht vom Menschen produziert<br />
wurden. Tom Scott hat also richtig<br />
gehandelt, als er jetzt gleich den<br />
Grizzly-Clip zum Gratis-Download<br />
im Internet freigab.<br />
SZENE-NEWS<br />
GOOGLES NEUE „STREET VIEWS“<br />
Neue Bilder für Ihre nächsten Stadtrecherchen:<br />
Google hat bei seinem<br />
Street View-Panoramadienst für die<br />
zwanzig größten Städte in Deutschland<br />
neue Aufnahmen aus dem Jahr<br />
2022 freigeschaltet. Zuletzt hatten<br />
Besucher dort auf Bildmaterial aus<br />
den Jahren 2008 und 2009 geklickt.<br />
GRIZZLY MACHT SELFIE-VIDEO<br />
Ein Grizzlybär hat Ende Juli eine<br />
GoPro-Kamera des amerikanischen<br />
YouTubers Tom Scott in West Yellowstone<br />
(Bundesstaat Montana)<br />
verschleppt, darauf herumgekaut<br />
und dabei versehentlich den Auslöser<br />
gedrückt. Das entstandene Selfie-Video<br />
ist kurz darauf international<br />
viral gegangen. Doppelt erstaunlich:<br />
Der Bär angelte sich die GoPro zweimal,<br />
filmte sich beide Male. Stunden<br />
später nahm sogar ein anderer Bär<br />
erneut damit einige Sekunden Bonusmaterial<br />
auf, bevor die Batterie<br />
der Kamera versagte.<br />
FOTOGENE BIERBÄUCHE<br />
Jetzt kommt eine neue (Schwabbel-)<br />
Bewegung in den deutschen Fotokalendermarkt!<br />
Nachdem in den vergangenen<br />
Jahren ein Mett-Kalender,<br />
der amerikanische „Chicken-Daddies“-Kalender<br />
und fliegende Katzen<br />
im Weltraum ganz oben in unserer<br />
Skala der schrägsten Kalender-Motive<br />
rangierten, naht 2024 schwergewichtige<br />
Konkurrenz: Der „Bierbauch-Kalender“,<br />
produziert von der<br />
Brauerei Hütten im bayerischen Warmensteinach.<br />
Eine runde Sache!<br />
Bierbauch-Kalender <strong>2023</strong>: Im August<br />
wurden noch Models für 2024 gesucht.<br />
14 fotoMAGAZIN <strong>10</strong>/<strong>2023</strong>