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PRAXIS FORUM<br />
APP<br />
DES MONATS<br />
VIMAGE<br />
Viele der gängigen Bildbearbeitungs-Apps<br />
sind voller unnötiger<br />
Spielereien oder komplett überladen.<br />
Das für iOS und Android<br />
erhältliche Vimage lässt schon am<br />
minimalistischen Logo erahnen,<br />
dass es hier anders ist. Die Spezialität<br />
der angenehm übersichtlich<br />
gestalteten App ist das Integrieren<br />
bewegter Elemente in ein Foto,<br />
also das Erstellen so genannter<br />
Cinemagraphs. Neben den üblichen<br />
Wasser-Fluss-Bewegungen<br />
und vorbeiziehenden Wolken – in<br />
erfreulich großer Anzahl – lassen<br />
sich auch tatsächlich zusätzliche<br />
Elemente auswählen, wie ein sich<br />
bewegender Ast, eine Biene oder<br />
ein Flugzeug. Das ist erfrischend<br />
neu und funktioniert schnell und<br />
gut. Helligkeit und Farbgebung<br />
des Bildes werden bei der Auswahl<br />
unterschiedlicher Himmel<br />
automatisch angepasst, können<br />
aber auch manuell verändert<br />
werden. Das Ergebnis lässt sich<br />
in der kostenlosen Version nur<br />
mit Wasserzeichen speichern,<br />
dafür sowohl als GIF als auch als<br />
MP4-Video. SEB<br />
Vimage ermöglicht in wenigen<br />
Klicks das Erstellen toller Cinemagraphen<br />
mit teils neuen und<br />
spannenden Elementen.<br />
Foto: © Vimage<br />
Foto: © Getty Images/ iStockphoto/ RossHelen<br />
PRAXIS-TIPP<br />
Reportage zur Weinlese<br />
KOLUMNE: IMMER WIEDER SONNTAG<br />
Bloß nicht stören!<br />
Es gibt immer wieder Situationen, in<br />
denen es mir unangenehm ist, dass ich<br />
Fotograf bin. Damit meine ich weniger<br />
die Momente, wenn junge, attraktive<br />
Frauen das spitzkriegen und mir<br />
schöne Augen machen, während meine<br />
Frau daneben steht. Vielmehr geht es<br />
mir um Veranstaltungen und dort im<br />
Speziellen um die Momente, in denen<br />
eigentlich Feierlichkeit und Stille angebracht<br />
wäre, ich aber auch irgendwie<br />
ein Foto machen sollte. Ring anstecken<br />
bei der Hochzeit. Theater-Aufführungen<br />
der Schulklasse. Solche Dinge. Hier<br />
stört der Fotograf gleich in zweierlei<br />
Weise: Zum einen durch seine bloße<br />
Anwesenheit – ein Pfarrer hat mir<br />
erzählt, dass sich ein Hochzeitsfotograf<br />
für das ideale Kussfoto einmal quer<br />
über den Altar legte –, zum anderen<br />
akustisch durch die Kamerageräusche.<br />
Viele von Ihnen mag das nicht<br />
betreffen, spiegelloser Systeme und<br />
Menschen, Sonne,<br />
Weintrauben<br />
– die Weinlese<br />
gibt für Fotografen<br />
ein tolles<br />
Herbstmotiv ab.<br />
Ob maschinell oder traditionell per<br />
Hand – die Weinlese ist ein tolles Event<br />
für Fotografen. Mitte bis Ende September<br />
geht es los, wer sich vorab schlau macht<br />
und freundlich anfragt, kann die Ernte<br />
großartig für Reportage-Fotos nutzen.<br />
Achten Sie auf die Wetterprognose,<br />
wählen Sie Auto-ISO und konzentrieren<br />
Sie sich vor allem auf die richtigen<br />
Momente und Perspektiven. Achtung: Bei<br />
Sonnenschein sind die Bilder oft selbst<br />
mit Auto-ISO überbelichtet. Lieber etwas<br />
kürzere Verschlusszeiten verwenden.<br />
Fotografieren Sie in Raw, so können Sie<br />
mögliche Fehlbelichtungen am PC besser<br />
korrigieren. SEB<br />
elektronischer Verschlüsse<br />
sei Dank, doch ich kann mich mit Digitalsuchern<br />
bei Veranstaltungen nach<br />
wie vor nicht anfreunden und setze auf<br />
meine bewährte Nikon D850. Klar, es<br />
gibt den Silent-Modus, doch auch hier<br />
ist der Spiegelschlag zu hören. Im Live<br />
View ginge es lautlos, aber ich habe<br />
die Kamera lieber am Auge, schon aus<br />
Stabilitätsgründen. Eine Lösung gibt es<br />
mit der DSLR meines Erachtens hier<br />
nicht. Meist versuche ich, im Silent<br />
Modus und von möglichst unauffälliger<br />
Position aus, mich auf die nötigsten<br />
Aufnahmen zu beschränken. Das ist<br />
einerseits mit Risiko behaftet, andererseits<br />
lernt man dadurch sehr effizient,<br />
die besten Motive zu erkennen und<br />
zielsicher abzulichten. Sicher sollte<br />
man dabei tatsächlich sein – sonst wird<br />
es bei anschließenden Bilddurchsicht<br />
erst so richtig unangenehm für den<br />
Fotografen. SEBASTIAN SONNTAG<br />
34 fotoMAGAZIN <strong>10</strong>/<strong>2023</strong>