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PRAXIS PILZE<br />
Ein Bild ohne und ein Bild mit<br />
durchleuchteten Kappen ist alles,<br />
was Sie brauchen, wenn es mal<br />
schnell und einfach gehen soll.<br />
lampe dagegen sehr stark oder zu hart,<br />
sodass man etwas Abstand zum Pilz haben<br />
muss, um ihn nicht zu stark zu durchleuchten,<br />
klappt vielleicht ein anderer<br />
Trick. Dazu muss das Licht so stark sein,<br />
dass man den oberen Pilz durchleuchtet<br />
und gleichzeitig den darunter. Der obere<br />
Pilz ist dann natürlich zu stark beleuchtet,<br />
das macht aber nichts, da man ihn mit einer<br />
anderen Aufnahme und dem nötigen Abstand<br />
separat durchleuchtet.<br />
Es gibt natürlich keine Regel, die besagt,<br />
dass von einer Pilzgruppe immer<br />
alle Exemplare leuchten müssen. Es sieht<br />
jedoch auf dem Foto – nach meiner Meinung<br />
– besser aus und wirkt insgesamt<br />
harmonischer.<br />
VIER GOLDENE REGELN FÜR EIN<br />
PERFEKTES GLÜHEN<br />
1. Bokeh – Der Hintergrund sollte möglichst<br />
weich sein, kann aber auch ein schönes<br />
Kringel-Bokeh haben. Das Bokeh sollte<br />
jedoch nicht zu hell sein, da es sonst zu<br />
unruhig wirkt und vom Motiv ablenkt.<br />
2. Glow – Das Glühen in den Kappen sollte<br />
gut dosiert werden, also weder zu stark<br />
noch zu schwach sein. Ist der Hintergrund<br />
entsprechend dunkel, muss das Glühen gar<br />
Auch mit einer kleinen und leichten Ausrüstung bestehend aus Kamera, Objektiv,<br />
Fernauslöser und Taschenlampe können Sie Aufnahmen mit Magic Glow erreichen.<br />
Fotos: © Alexander Mett<br />
nicht so stark sein, um eine märchenhafte<br />
Stimmung zu erreichen.<br />
3. Schärfe – Es muss nicht immer der ganze<br />
Pilz scharf sein. Aber die Schärfe sollte<br />
mindestens vom vorderen Pilzrand bis<br />
zum Pilzstiel reichen, damit genügend Details<br />
im Bild zu sehen sind.<br />
4. Perspektive – Damit das Glühen gut zu<br />
sehen ist und die Pilze möglichst groß wirken,<br />
nehmen Sie beim Fotografieren eine<br />
tiefe Perspektive ein.<br />
AUFNAHME-METHODE<br />
QUICK & EASY<br />
Auf dem Bild links ist die minimalistische<br />
Ausrüstung zu sehen, die ich gern für diese<br />
Methode verwende. Wenn ich mit wenig<br />
Equipment in den Wald gehe, passt<br />
die „Quick & Easy“-Variante ebenfalls gut<br />
dazu. Ohne Stativ und Makroschlitten ist<br />
ein sauberer Focus Stack auch nur schwer<br />
umzusetzen. Eingesetzt habe ich hier nur<br />
die Kamera mit dem Trioplan, den Kabelauslöser,<br />
eine Taschenlampe und die Isomatte.<br />
Die Kamera habe ich auf den Boden<br />
gelegt und das Objektiv mit einem Stück<br />
Holz unterfüttert, damit eine gute Perspektive<br />
auf die Pilze entstand.<br />
Der schöne Look mit den leuchtenden<br />
Pilzkappen lässt sich im Grunde schon mit<br />
wenig Aufwand erreichen. Gerade wenn es<br />
mal schnell gehen muss, weil Regen einsetzt<br />
oder sonst was dazwischenkommt,<br />
eignet sich diese schnelle und einfache Methode<br />
sehr gut. Sie kann aber auch generell<br />
bei kleinen Pilzgruppen und einzelnen<br />
Pilzen eingesetzt werden. Dazu werden<br />
genau zwei Einzelaufnahmen erstellt, eine<br />
mit durchleuchteten Pilzkappen und eine<br />
ohne. Die Aufnahme ohne Durchlicht wird<br />
später benötigt, um damit in Photoshop<br />
per Maskierung die angestrahlte Pilzkappenoberseite<br />
zu entfernen.<br />
<strong>10</strong>/<strong>2023</strong> fotoMAGAZIN<br />
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