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fotomagazin_10_2023

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Foto: © Magnum Photos/Herbert List Nachlass Hamburg<br />

Herbert List<br />

* 7. <strong>10</strong>. 1903 Hamburg<br />

† 4. 4. 1975 München<br />

VON DER MAGIE DER BILDER<br />

Der Hamburger Kaufmannssohn Herbert<br />

List arbeitete zunächst in der väterlichen<br />

Kaffeeimport-Firma List &<br />

Heineken, bevor er sich auf Anregung<br />

von Andreas Feininger und beeinflusst<br />

von surrealistischer Kunst der<br />

Fotografie zuwandte. Zwei Jahre nach<br />

seiner Emigration aus Nazi-Deutschland<br />

nach Paris zeigte er dort 1937<br />

seine erste Fotoausstellung und<br />

begann für Zeitschriften wie „Vogue“,<br />

„Harper´s Bazaar“ und „Life“ zu<br />

arbeiten. Seine besten Bilder fokussieren<br />

auf das magische Element eines<br />

Motivs und besitzen eine metaphysische Ausdruckskraft. Herbert List<br />

gilt als einer der großen deutschen Fotografen des 20. Jahrhunderts,<br />

das MK&G zeigte 2022 seine Ausstellung Präuschers Panoptikum.<br />

Peter Bialobrzeski<br />

* 1961 Wolfsburg<br />

VERSTRAHLTE NEON-NÄCHTE IN FERNOST<br />

Dieser Grenzgänger zwischen Dokumentarfotografie und Fotokunst hat mit<br />

dazu beigetragen, dass Bilder der asiatischen Megacities Einzug in zeitgenössische<br />

Fotogalerien gefunden haben. Für Bildbände wie „Neon Tigers“ fotografierte<br />

er Asiens ungezügelt wachsende Metropolen im kalten Neon-Schein, der<br />

sich über die Nacht in den Betonwüsten legt. Seine Fotos widmen sich zeitgenössischen<br />

Lebensbedingungen, der gestalterischen Kreativität im Lebensalltag<br />

der Dritten Welt, aber auch mal der deutscher Heimat.<br />

Volker Hinz<br />

* 19. 6. 1947 Hamburg † 18. <strong>10</strong>. 2019 Hamburg<br />

DER MANN, DER BECKENBAUER BEIM DUSCHEN KNIPSTE<br />

Volker Hinz war einer der prominentesten<br />

Redaktionsfotografen des „Stern“.<br />

„Der Kugelblitz mit Hamburger Witz“,<br />

textete eine Kollegin einmal über den<br />

quirligen Fotoreporter, der fast vier<br />

Jahrzehnte für die Illustrierte unterwegs<br />

im Weltgeschehen war. Hinz fotografierte<br />

New Yorks Clubszene der 1980er-Jahre,<br />

porträtierte deutsche Kanzler und Künstler<br />

und machte nebenbei seine „bösen<br />

Bilder mit dem Biogon“ – entlarvende<br />

Society-Porträts, die er „aus der Hüfte“<br />

schoss. Zum Abschied in den Ruhestand<br />

verriet er uns 2012 sein Credo: „Ich bin<br />

der Botschafter des Lesers und muss ihm<br />

transportieren, was ich erlebe.“<br />

Foto: © Manfred Zollner<br />

Karl Lagerfeld<br />

* <strong>10</strong>. 9. 1933 Hamburg<br />

† 19. 2. 2019 Neuilly-sur-Seine bei Paris<br />

KAISER KARL ALS FOTOKÜNSTLER<br />

Für den Hamburger Modeschöpfer war<br />

die Fotografie weit mehr als ein Steckenpferd.<br />

Seit 1987 widmete sich Karl<br />

Lagerfeld intensiv und leidenschaftlich<br />

dem Medium, hat zahlreiche Bildbände<br />

veröffentlicht und seine Fotos international<br />

in Museen ausgestellt. Zu seinen<br />

Interessensgebieten gehörten neben der<br />

Modefotografie auch Akte, Porträts, Stills<br />

und Architekturfotos. In Lagerfelds Bildwerke<br />

floss sein umfangreiches Wissen<br />

um Mythologie, allegorische Darstellungsformen<br />

und alte Drucktechniken.<br />

Inhaltlich bewegen sich seine Arbeiten<br />

zwischen stilisierter Fotokunst und gehobener<br />

Kommerzfotografie. 1996 ehrte die<br />

Deutsche Gesellschaft für Photographie<br />

den Modezar mit ihrem renommierten<br />

Kulturpreis.<br />

Foto: © Getty Images/ Mario Magnani<br />

<strong>10</strong>/<strong>2023</strong> fotoMAGAZIN<br />

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