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Die Kraft des Evangeliums 3/2023

Aus dem Inhalt • Wie gehst du mit deinen Sorgen um? • Geistliche Disziplin • Der verlorene Sohn • Behüte dein Herz • Eine Reise in die Kriegsgebiete • Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben • Miteinander als Christen leben • Ratschläge für Bedrückte

Aus dem Inhalt

• Wie gehst du mit deinen Sorgen um?
• Geistliche Disziplin
• Der verlorene Sohn
• Behüte dein Herz
• Eine Reise in die Kriegsgebiete
• Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben
• Miteinander als Christen leben
• Ratschläge für Bedrückte

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den Trost im Herzen zu erhalten, den sie von<br />

Gott im Ausüben jeder Pflicht erlangen. Darin<br />

besteht nun unsere Aufgabe; und von allen Aufgaben<br />

<strong>des</strong> Glaubens ist dies die schwierigste, beständigste<br />

und wichtigste Arbeit.<br />

Erstens ist es die schwierigste Arbeit. <strong>Die</strong> Arbeit<br />

am Herzen ist wahrhaft überaus mühevoll. Über<br />

Verpflichtungen <strong>des</strong> Glaubens mit einer lässigen<br />

und leichtsinnigen Geisteshaltung hinwegzusehen,<br />

erfordert keine große Anstrengung. Doch<br />

alle eitlen und nichtigen Gedanken, die innerlich<br />

aufsteigen, vor dem Herrn auszubreiten, um<br />

sie Seinem beständigen und ernsthaften Blick zu<br />

überlassen – das wird euch wohl sehr viel kosten.<br />

Es ist einfach, im Gebet sprachgewandt eure<br />

Anliegen in treffende und angemessene Ausdrücke<br />

zu kleiden. Doch wegen der Sünde ein zerbrochenes<br />

Herz zu haben, während ihr sie bekennt;<br />

von der freien Gnade überwältigt zu sein, während<br />

ihr Gott dafür preist; aufrichtig beschämt<br />

und gedemütigt zu sein, weil ihr die unendliche<br />

Heiligkeit Gottes erkennt, und euer Herz in dieser<br />

Gesinnung zu bewahren – sowohl während<br />

wie auch nach der Ausübung der Pflicht –, wird<br />

euch ganz gewiss einige Seufzer und Mühe der<br />

Seele kosten.<br />

<strong>Die</strong> äußeren Ausbrüche der Sünde zurückzudrängen<br />

und die äußeren Bereiche eures Lebens<br />

lobenswert zu gestalten, ist keine große Sache.<br />

Das können sogar fleischlich gesinnte Menschen<br />

aufgrund der Stärke ihrer allgemeinen Prinzipien.<br />

Doch die Wurzel der innewohnenden Verderbtheit<br />

abzutöten, die Herrschaft über eure<br />

Gedanken zu behalten und zu erhalten, das Herz<br />

rein und wohlgeordnet zu bewahren, das ist keine<br />

einfache Sache.<br />

Zweitens ist es eine beständige Arbeit. Das Behüten<br />

<strong>des</strong> Herzens ist eine Arbeit, die niemals vollendet<br />

ist, bis das Leben sein Ende findet. Keine<br />

Zeit und kein Umstand im Leben eines Christen<br />

wird eine Unterbrechung dieser Arbeit zulassen.<br />

Wir müssen immer über unser Herz wachen, so<br />

wie Mose seine Hand immer oben halten musste,<br />

während Israel gegen Amalek kämpfte. Sobald<br />

die Hand von Mose schwer wurde und sank,<br />

hatte Amalek die Oberhand. Das Wachen über<br />

das eigene Herz nur einige Minuten zu unterbrechen,<br />

kostet – wie bei David und Petrus – so<br />

manch traurigen Tag und kummervolle Nacht.<br />

Drittens ist es die wichtigste Arbeit im Leben eines<br />

Christen. Ohne diese Aufgabe beruht unser<br />

Glaube nur auf äußeren Formen. Unser ganzes<br />

Bekenntnis, unsere Gaben und Pflichten sind<br />

dann bedeutungslos. »Gib Mir, Mein Sohn, dein<br />

Herz« (Spr. 23,26), lautet die Forderung Gottes.<br />

Es gefällt Gott, wenn wir etwas als ein Geschenk<br />

erachten, das wir Ihm schuldig sind. Er<br />

legt Seine Herrlichkeit auf die Geschöpfe, um<br />

sie von ihnen als ein Geschenk wieder zu erhalten.<br />

Wird Ihm jedoch die Ehre nicht erwiesen,<br />

dann betrachtet Er auch nichts anderes als ein<br />

Geschenk, was immer wir Ihm geben könnten.<br />

Der Wert <strong>des</strong>sen, was wir vollbringen, ist gerade<br />

so hoch, wie unser Herz daran beteiligt ist. Im<br />

Hinblick auf unser Herz scheint Gott – wie einst<br />

Joseph von Benjamin – zu sagen: »Ihr sollt mein<br />

Angesicht nicht sehen, wenn euer Bruder nicht bei euch<br />

ist!« (1.Mo. 43,3).<br />

Wenn bei den Heiden ein Tier als Opfer geschlachtet<br />

wurde, prüfte der Priester zuallererst<br />

das Herz <strong>des</strong> Tieres. War es krank und wertlos,<br />

dann wurde das Opfer nicht angenommen. Gott<br />

weist alle Pflichterfüllung ab, die Ihm ohne Beteiligung<br />

<strong>des</strong> Herzens erwiesen wird (wie ruhmreich<br />

sie in manch anderer Hinsicht auch sein<br />

mag). Der Mensch, der eine Pflicht herzlos – oder<br />

achtlos – erfüllt, wird von Gott nicht mehr angenommen<br />

als jene Person, die sie mit geteiltem<br />

Herzen – nämlich heuchlerisch – erfüllt.<br />

Entnommen aus dem Buch »Behüte dein Herz«, 3L Verlag.<br />

20 | <strong>Die</strong> <strong>Kraft</strong> <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong> 3/<strong>2023</strong>

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