Die Kraft des Evangeliums 3/2023
Aus dem Inhalt • Wie gehst du mit deinen Sorgen um? • Geistliche Disziplin • Der verlorene Sohn • Behüte dein Herz • Eine Reise in die Kriegsgebiete • Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben • Miteinander als Christen leben • Ratschläge für Bedrückte
Aus dem Inhalt
• Wie gehst du mit deinen Sorgen um?
• Geistliche Disziplin
• Der verlorene Sohn
• Behüte dein Herz
• Eine Reise in die Kriegsgebiete
• Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben
• Miteinander als Christen leben
• Ratschläge für Bedrückte
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Wenn du die Biografie eines beliebigen Mannes<br />
Gottes liest, wirst du feststellen, dass sein Leben<br />
vor allen Dingen von Disziplin und Ordnung gekennzeichnet<br />
war. Das ist ausnahmslos das wesentliche<br />
Merkmal im Leben aller hervorragender<br />
Männer und Frauen Gottes. Lies einmal das<br />
Lebensbild von Henry Martyn, David Brainerd,<br />
Jonathan Edwards, George Whitefield und Amy<br />
Carmichael! Lies ihre Tagebücher! Im Leben aller<br />
dieser Menschen war Disziplin ein wesentliches<br />
Element, das sie stark hervorhoben. Disziplin<br />
ist offenbar etwas durch und durch Biblisches<br />
und absolut Wesentliches.<br />
Der Apostel Petrus erinnert uns daran, dass<br />
wir unserem Glauben diese verschiedenen anderen<br />
Tugenden hinzufügen und all unseren Eifer<br />
daran setzen sollen. »Seid umso eifriger bestrebt«<br />
(V. 10), sagt er; das heißt: Seid noch aktiver. Aber<br />
dabei handelt es sich nicht etwa um Werkgerechtigkeit.<br />
Der Irrtum der Werkgerechtigkeit besteht<br />
darin, dass man sich bezüglich seiner Errettung<br />
auf seine eigene Disziplin verlässt.<br />
Das Entgegengesetzte von dem, dass man auf<br />
seine eigenen Werke vertraut, ist aber nicht das<br />
Nichtstun, sondern alles zu tun, ohne dabei sein<br />
Vertrauen darauf zu setzen. Nicht das Tun dieser<br />
Werke ist falsch, sondern der Glaube an sie, das<br />
Vertrauen auf sie. Aber welch eine schleichende<br />
Gefahr liegt darin – mir scheint, darin liegt eine<br />
der Hauptgefahren für viele Christen –: in der<br />
Furcht vor dem Irrtum der Werkgerechtigkeit.<br />
Wir haben immer wieder gesagt, dass die Werke<br />
überhaupt nichts zur Sache der Errettung tun,<br />
sondern dass allein der Glaube zählt. Weil ich ein<br />
Mann <strong>des</strong> Glaubens bin, ist es scheinbar unwichtig,<br />
was ich tue – und so kann es in meinem Leben<br />
durchaus an Disziplin fehlen. Solches sollte<br />
uns nicht einmal in den Sinn kommen!<br />
Der Gegensatz zu dem falschen Vertrauen<br />
auf seine Werke ist eben nicht Trägheit, Mangel<br />
an Disziplin und Nichtstun, sondern Eifer,<br />
fleißig sein, seinen Glauben unter Beweis stellen.<br />
Aber du musst dir stets <strong>des</strong>sen bewusst sein,<br />
dass deine Tat allein nie genügt, sondern dass<br />
Gott diejenigen belohnen wird, welche Ihn mit<br />
Ernst suchen. Viele Menschen sagen, dass sie alles<br />
hingeben würden, um nur eine Spur der Erkenntnis<br />
zu erlangen, welche die wahren Christen<br />
damals besaßen. Du sagst vielleicht: »Hätte<br />
ich nur jene Freude, dann würde ich die ganze<br />
Welt dafür hergeben. Warum kann ich nicht die<br />
Erfahrung eines brennenden Herzens haben?«<br />
<strong>Die</strong> Antwort darauf ist, dass du sie nie wirklich<br />
gesucht hast. Schau dir das Leben jener Glaubensvorbilder<br />
an und die Zeit, die sie für ihr Bibelstudium<br />
und Gebet sowie für verschiedene<br />
andere Formen der Selbstprüfung und geistlichen<br />
Übungen einsetzten, um im geistlichen Leben<br />
Wachstum und Disziplin zu erlangen. Und<br />
weil sie dies taten, hat Gott es ihnen vergolten,<br />
indem Er ihnen solche wunderbaren Beweise<br />
Seiner Gegenwart und solche mächtigen Erfahrungen,<br />
die ihre Herzen erwärmten, zuteilwerden<br />
ließ.<br />
An erster Stelle steht also die unbedingte Notwendigkeit<br />
von Disziplin und Ordnung. Ich bin<br />
an dieser Stelle versucht, dies im Einzelnen zu<br />
behandeln. Wenn wir uns darüber einig sind, wie<br />
wichtig es ist, sich einfach Zeit zu nehmen im<br />
Ordnen seines Alltagslebens, dann müssen wir<br />
– koste es, was es wolle – darauf bestehen, dass<br />
gewisse Dinge getan werden. Mit anderen Worten:<br />
Wenn ich wirklich glaube, dass mir die Bibel<br />
wichtiger ist als die Zeitung, muss ich meine Bibel<br />
lesen, bevor ich zur Zeitung (oder wir heute:<br />
zum Smartphone) greife. Ich muss auf meiner<br />
Gebetszeit bestehen, ich muss Zeit zum Nachsinnen<br />
über das Wort haben – was auch immer<br />
statt<strong>des</strong>sen ungetan bleibt.<br />
Das ist der Anfang eines wesentlichen Teils<br />
der Ordnung, der seine Auswirkungen auf den<br />
Alltag hat. Viele Menschen versagen und werden<br />
traurig und depressiv, weil sie die Dinge<br />
einfach nicht entschlossen selbst in die Hand<br />
genommen haben. Du wirst das selbst tun müssen;<br />
keiner wird es für dich tun, ja, niemand<br />
ist fähig, das für dich zu tun. Wenn du nicht<br />
auf diese Dinge im Einzelnen achtest, dann<br />
versichere ich dir, dass du ein depressiver<br />
Christ bleiben wirst.<br />
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