Die Kraft des Evangeliums 3/2023
Aus dem Inhalt • Wie gehst du mit deinen Sorgen um? • Geistliche Disziplin • Der verlorene Sohn • Behüte dein Herz • Eine Reise in die Kriegsgebiete • Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben • Miteinander als Christen leben • Ratschläge für Bedrückte
Aus dem Inhalt
• Wie gehst du mit deinen Sorgen um?
• Geistliche Disziplin
• Der verlorene Sohn
• Behüte dein Herz
• Eine Reise in die Kriegsgebiete
• Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben
• Miteinander als Christen leben
• Ratschläge für Bedrückte
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willkürlichen Regeln. Es ist keine Liste voller<br />
›Du sollst nicht‹, mit endlosen Verboten.« Viele<br />
Eltern machen lange Listen von Dingen, die wir<br />
nicht tun dürfen. Aber was passiert, wenn wir<br />
unsere Eltern nicht mehr haben und mit etwas<br />
konfrontiert werden, das nicht »auf der Liste«<br />
steht? Woher wissen wir dann, ob wir es tun dürfen<br />
oder nicht?<br />
»Eltern müssen ihren Kindern biblische Prinzipien<br />
beibringen«, brachte Martyn daher seinen<br />
Zuhörern nahe. »Es ist nicht lediglich eine Frage<br />
von Regeln, sondern eine Frage deiner Beziehung<br />
zu Gott, deines Wunsches, Gott zu gefallen<br />
und zu tun, was Er will.« Regeln gibt es<br />
aus einem bestimmten Grund; sie wurden von<br />
unserem liebenden himmlischen Vater zu unserem<br />
Besten aufgestellt.<br />
Das Einhalten der Regeln ist nicht etwas, das<br />
wir um der Regeln willen tun, sondern weil wir<br />
Gott lieben; denn Er hat uns zuerst durch Jesus<br />
geliebt. Darum geben wir die Regeln nicht auf,<br />
wenn wir das Haus verlassen. Wir halten sie ein,<br />
weil Gott bei uns ist, wohin wir auch gehen.<br />
Als Christen müssen wir lernen, nach Prinzipien<br />
zu leben. Es gibt Dinge, die für uns einfach<br />
schädlich sind. Zum Beispiel gibt es Filme,<br />
die wir uns als Christen niemals ansehen sollten.<br />
Aber es gibt vielleicht auch Filme, die gut und<br />
lehrreich sind.<br />
Natürlich mag es einfacher sein zu sagen:<br />
»Schau keine Filme an«, als zu sagen: »Finde heraus,<br />
welcher Film gut ist und welcher nicht«. Es<br />
kommt jedoch gemäß der Bibel besonders darauf<br />
an, aus welcher Motivation wir etwas tun.<br />
»Alles ist mir erlaubt – aber nicht alles ist nützlich!<br />
Alles ist mir erlaubt – aber ich will mich von nichts beherrschen<br />
lassen!«, schreibt Paulus in 1. Korinther<br />
6,12. Martyn stellte über sich selbst fest, dass es<br />
zur Sünde führen kann, gute Dinge zu tun, wenn<br />
man sie aus falschen Motiven, aus Eigennutz<br />
oder aus einem Gefühl <strong>des</strong> Stolzes auf die eigenen<br />
guten Leistungen heraus tut. Oder, wie man<br />
so scherzhaft sagt: »Bin ich nicht wunderbar,<br />
dass ich so bescheiden bin …?«<br />
Deshalb müssen wir darüber nachdenken und<br />
ernsthaft beten und herausfinden, was Gott<br />
wirklich von uns will. Eines Tages stellte Elizabeth<br />
sich die Frage, ob sie nicht vielleicht Missionarin<br />
werden sollte. Manche Eltern würden vor<br />
Stolz platzen, wenn sie in der Gemeinde sagen<br />
könnten: »Meine Tochter ist Missionarin, wisst<br />
ihr. Deine hingegen arbeitet nur in einem Supermarkt.<br />
Na ja.«<br />
Das ist wohl kaum ein guter Grund, um Missionar<br />
zu werden, oder? Martyn engagierte sich<br />
sehr für die Missionsarbeit, insbesondere für die<br />
China Inland Mission.<br />
Doch andererseits wäre er auch sehr traurig<br />
gewesen, wenn seine ältere Tochter Tausende<br />
von Kilometern weit weg auf die andere Seite der<br />
Erde gegangen wäre, zumal das Reisen in jenen<br />
Tagen, als es noch keine Flugzeuge gab, wahrscheinlich<br />
bedeutet hätte, dass er sie jahrelang<br />
nicht mehr gesehen hätte.<br />
Was für ein Dilemma! Aber er beschloss, Elizabeth<br />
denselben Rat zu geben, den er jedem in<br />
dieser Situation geben würde.<br />
»Will Gott wirklich, dass du gehst?«, fragte<br />
er sie. »Lauf nicht herum und frage endlos viele<br />
Leute, ob du berufen seist. Das könnte dich nur<br />
verwirren. Nimm dir Zeit fürs Gebet und prüfe,<br />
ob deine Berufung wirklich von Gott kommt.«<br />
Einige Christen meinen, dass diejenigen, die<br />
als Missionare ins Ausland gehen, irgendwie<br />
geistlicher seien als solche, die im eigenen Land<br />
missionarisch tätig sind, oder als treue Mütter,<br />
die ihre Kinder in der Gottesfurcht erziehen.<br />
Gott beruft Menschen gleichermaßen zu den<br />
verschiedensten Aufgaben. Christen neigen jedoch<br />
dazu, einige Aufgaben als wichtiger zu betrachten<br />
als andere. Gott tut das nicht.<br />
Letztendlich ging Elizabeth nicht ins Ausland<br />
und wurde statt<strong>des</strong>sen Lehrerin. Sie war<br />
froh, dass sie auf den Rat ihrer Eltern gehört<br />
hatte und auf das, was Gott wollte, und nicht<br />
auf die Meinung derjenigen, welche die eine<br />
Aufgabe als wertvoller für Gott erachteten als<br />
eine andere.<br />
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