Die Kraft des Evangeliums 3/2023
Aus dem Inhalt • Wie gehst du mit deinen Sorgen um? • Geistliche Disziplin • Der verlorene Sohn • Behüte dein Herz • Eine Reise in die Kriegsgebiete • Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben • Miteinander als Christen leben • Ratschläge für Bedrückte
Aus dem Inhalt
• Wie gehst du mit deinen Sorgen um?
• Geistliche Disziplin
• Der verlorene Sohn
• Behüte dein Herz
• Eine Reise in die Kriegsgebiete
• Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben
• Miteinander als Christen leben
• Ratschläge für Bedrückte
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deren Worten: Sie waren der Ansicht, dass alles<br />
in Ordnung sei, solange man Glauben habe, und<br />
dass dieser im Leben automatisch funktioniere<br />
und der Christ nichts anderes zu tun habe, als<br />
der Wahrheit zu glauben. Man müsse nur den<br />
Glauben annehmen – und der Rest ergebe sich<br />
dann von allein. Man brauche nur einen Schritt<br />
zu tun, eine Entscheidung zu treffen, oder wie<br />
man es auch immer nennen möchte, und das sei<br />
alles, was notwendig sei.<br />
Ich nenne dies eine nahezu magische Auffassung<br />
vom Glauben oder ein Verständnis, dass er<br />
automatisch wirke. Aber vielleicht kann ich es<br />
auch eine mystische Sicht vom Glauben nennen.<br />
Das erklärt sicherlich das Problem vieler Leute.<br />
Unter einer mystischen Sicht verstehe ich ein<br />
Verständnis vom Glauben, dass man ihn immer<br />
als ein perfektes Ganzes ansieht. Menschen mit<br />
solch einem Glaubensverständnis sind sich nicht<br />
<strong>des</strong>sen bewusst, dass der Glaube mit Tugend,<br />
Erkenntnis, Selbstbeherrschung, standhaftem<br />
Ausharren, Gottesfurcht, Bruderliebe und Liebe<br />
zu allen Menschen ergänzt werden muss, wie es<br />
uns der Apostel hier aufzeigt.<br />
Man kennt nur die eine Devise, die lautet:<br />
»Schaue immer auf den Herrn!« Solange man<br />
nur »auf den Herrn schaut«, brauche man sich<br />
weiter um nichts zu kümmern. Man behauptet,<br />
dass jeder Versuch, etwas Zusätzliches zu tun,<br />
bedeute, man verfalle wieder in die Haltung, in<br />
der man sich sein Heil durch Werke erwerben<br />
wolle. Wenn du in deinem Christenleben also ein<br />
Problem hast, sagt man dir: »Schaue nur auf den<br />
Herrn, bleibe einfach im Herrn!« Doch genau<br />
das ist die wirkungsvollste Ursache für diese Art<br />
geistlicher Depression und Trägheit.<br />
<strong>Die</strong>, welche diesem Irrtum verfallen sind, verbringen<br />
ihr ganzes Leben in diesem unglücklichen<br />
Zustand. Sie versuchen die ganze Zeit, die<br />
Aufforderung, »nur auf den Herrn zu schauen«<br />
und »nur in Ihm zu bleiben«, in die Tat umzusetzen.<br />
Für kurze Zeit scheint es ihnen zu gelingen;<br />
aber dann läuft irgendetwas schief; sie scheinen<br />
nicht mehr zu »bleiben«, und schon sind sie wieder<br />
unglücklich. Das alte Problem kehrt zurück,<br />
und so verbringen sie ihr ganzes Leben in dem<br />
krampfhaften Versuch, diese Haltung, die sie als<br />
richtig anerkennen, in die Tat umzusetzen. Ohne<br />
Zweifel handelt es sich hierbei um eine sehr<br />
wichtige Sache, und wir müssen sicher sein, dass<br />
sich unser Glaubensverständnis auf das Neue<br />
Testament gründet. Dafür müssen wir erkennen,<br />
was der Apostel meint, wenn er fortfährt: »… und<br />
reicht in eurem Glauben … dar«; das bedeutet, dass<br />
wir dem Glauben gewisse andere Dinge hinzufügen<br />
oder ihn mit diesen ergänzen sollen.<br />
<strong>Die</strong> zweite allgemeine Ursache für den Zustand<br />
geistlicher Depression, den der Apostel hier andeutet,<br />
ist zweifellos nichts anderes als reine Faulheit<br />
oder Trägheit. Petrus ist sehr bestrebt, uns<br />
das einzuschärfen; <strong>des</strong>wegen wiederholt er seine<br />
Worte noch einmal in Vers 10. Ich glaube, dass wir<br />
alle uns <strong>des</strong>sen bewusst sind: Es gibt eine Trägheit<br />
oder Faulheit, die uns alle plagt und zweifelsohne<br />
vom Teufel selbst hervorgerufen wird.<br />
Haben wir nicht alle schon bemerkt, dass es<br />
uns, wenn es um Dinge <strong>des</strong> geistlichen Lebens<br />
geht, an Lust und Begeisterung zu mangeln<br />
scheint und wir nicht alle dieselbe Energie aufwenden,<br />
die wir bei unserem weltlichen Beruf,<br />
unserer Arbeit oder unseren Geschäften, unseren<br />
Vergnügungen oder anderen Interessen<br />
einsetzen? Haben wir nicht schon alle festgestellt,<br />
dass wir den ganzen Tag tüchtig arbeiten<br />
können, aber dann, wenn wir eine Gebetsstunde<br />
besuchen wollen, auf einmal todmüde und<br />
erschöpft sind? Ist es nicht eigenartig, dass wir<br />
immer müde und schläfrig werden, wenn wir die<br />
Bibel lesen wollen?<br />
Wir sind vollkommen davon überzeugt, dass<br />
die Ursache etwas rein Körperliches sei und wir<br />
nichts dafür könnten. Aber wir wissen auch, dass<br />
in dem Augenblick, in dem wir uns nach geistlichen<br />
Dingen ausstrecken, wir sofort vor diesem<br />
Problem der Trägheit und Faulheit stehen, das<br />
uns überfällt, wie munter und tatkräftig wir bis<br />
dahin auch waren.<br />
Das Problem kann auch die Form von Aufschub<br />
annehmen. Wir möchten in der Bibel<br />
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