Die Kraft des Evangeliums 3/2023
Aus dem Inhalt • Wie gehst du mit deinen Sorgen um? • Geistliche Disziplin • Der verlorene Sohn • Behüte dein Herz • Eine Reise in die Kriegsgebiete • Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben • Miteinander als Christen leben • Ratschläge für Bedrückte
Aus dem Inhalt
• Wie gehst du mit deinen Sorgen um?
• Geistliche Disziplin
• Der verlorene Sohn
• Behüte dein Herz
• Eine Reise in die Kriegsgebiete
• Freie Gnade – ein Motiv für freies Geben
• Miteinander als Christen leben
• Ratschläge für Bedrückte
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Paulus erklärt nun, was es für die zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen unter<br />
Gläubigen bedeutet, ein lebendiges Opfer<br />
zu sein. Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben<br />
ist, jedem unter euch … Welch eine wunderbare<br />
Aussage! Paulus hätte die volle Autorität<br />
seines Apostelamtes geltend machen können. Er<br />
sprach mit nichts Geringerem als mit der Autorität<br />
Jesu Christi, <strong>des</strong> Herrn der Gemeinde. Doch<br />
er hätte keinerlei Autorität gehabt, außer durch<br />
die Gabe, die Gott ihm gegeben hatte. Welche<br />
Führungskraft oder Fähigkeit er auch immer besaß<br />
– sie kam nur von daher, dass Gott ihm gnädig<br />
gewesen war.<br />
… dass er nicht höher von sich denke, als sich zu<br />
denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit<br />
bedacht sei, wie Gott jedem einzelnen das Maß <strong>des</strong><br />
Glaubens zugeteilt hat (V. 3). Wenn wir die richtige<br />
Sicht auf die Dinge behalten wollen, müssen<br />
wir immer zwei Faktoren im Sinn behalten.<br />
Zuallererst müssen wir uns daran erinnern, wer<br />
Gott ist, und zweitens müssen wir bedenken, wer<br />
wir sind. Wenn wir wirklich wissen, wer Gott ist,<br />
sollte es nicht allzu schwierig sein, herauszufinden,<br />
wer wir sind. Wenn wir wissen, wer Gott ist,<br />
dann wissen wir, dass wir in dieser Welt ohne<br />
die Gnade Gottes keinen nennenswerten Schritt<br />
tun können. Wenn wir wissen, dass wir für jede<br />
Errungenschaft, die wir in dieser Welt genießen,<br />
vollkommen von der Gnade abhängig sind, wie<br />
können wir dann anders als demütig sein? <strong>Die</strong>ser<br />
Vers verbietet Stolz und Arroganz, eine prahlerisch<br />
überhöhte Meinung von uns selbst.<br />
Doch die Tragweite <strong>des</strong> Textes geht noch tiefer.<br />
Was ebenfalls untersagt ist, ist eine zu geringe<br />
Meinung von uns selbst. Wenn wir nur den<br />
ersten Teil <strong>des</strong> Verses lesen, könnten wir denken,<br />
wir seien wertlos und unbedeutend. Doch unsere<br />
Bedeutung kommt von Gott, und alles, was<br />
Gott uns zuweist, ist wertvoll. Du bist vielleicht<br />
nicht so bedeutend, wie du gerne sein möchtest,<br />
aber du bist bedeutend. Ein nüchternes, vernünftiges<br />
Urteil bedeutet, eine vernünftige Bewertung<br />
unserer Gaben, unserer Stärken und<br />
unserer Schwächen vorzunehmen. Uns selbst<br />
nüchtern zu beurteilen, ist sehr schwierig, denn<br />
wir neigen dazu, uns selbst fünf Minuten lang<br />
durch eine rosarote Brille anzusehen, dann die<br />
rosarote Brille abzusetzen und vor Neid bitter zu<br />
werden!<br />
Während meiner mehrjährigen Arbeit in der<br />
Gemeinde habe ich festgestellt, dass es ein Fehler<br />
ist, Menschen zu Leistungen bewegen zu wollen,<br />
die nicht ihren Motivationen und Fähigkeiten<br />
entsprechen. Manchmal erweisen wir Menschen<br />
einen schrecklichen Bärendienst, indem wir versuchen,<br />
sie zu Leistungen in Bereichen zu zwingen,<br />
für die sie einfach nicht begabt sind.<br />
Zum Teil liegt dies an unserer eigenen Tendenz,<br />
mehr von uns selbst zu halten, als wir<br />
sollten. Wenn ich eine gewisse Kompetenz in<br />
einer bestimmten Tätigkeit erlangt habe, dann<br />
möchte ich das zum Maßstab machen. Wir neigen<br />
dazu, unsere eigenen Stärken hervorzuheben,<br />
weil wir glauben, dass sie die wichtigsten<br />
seien, nämlich diejenigen, die wirklich zählen.<br />
Das ist absolut todbringend für den Leib Christi.<br />
Wir müssen verstehen, dass Gott jeder Person<br />
ein gewisses Maß an Glauben zugeteilt hat, und<br />
dass die Menschen unterschiedliche Persönlichkeiten<br />
sind und unterschiedliche Stärken,<br />
unterschiedliche Schwächen und unterschiedliche<br />
Gaben besitzen. Es gibt eine Vielfalt im<br />
Leib Christi, und reifes Christsein beinhaltet,<br />
dies anzuerkennen. Tatsächlich wird uns an anderer<br />
Stelle gesagt, dass wir den anderen über<br />
uns selbst stellen sollten, dass wir in Ehrfurcht<br />
und Bewunderung andere Gaben betrachten<br />
sollen, welche Menschen haben und die wir<br />
nicht haben. Anstatt auf sie eifersüchtig zu sein<br />
oder sie abzulehnen, sollten wir sie ehren und<br />
respektieren.<br />
Paulus verwendet seine Lieblingsanalogie für die<br />
Gemeinde, den Leib Christi: Denn gleichwie wir an<br />
einem Leib viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder<br />
aber dieselbe Tätigkeit haben, so sind auch wir, die<br />
vielen, ein Leib in Christus, und als einzelne untereinander<br />
Glieder (V. 4-5). Der menschliche Leib besteht<br />
aus verschiedenen Körperteilen, und jeder<br />
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