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Meine Firma 3/2023

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START-UPS<br />

«Es empfiehlt sich vor allem am Anfang, externe Unterstützung von<br />

erfahrenen Unternehmern und Business Angels zu holen.»<br />

Cristian Grossmann, CEO Beekeeper<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Beekeeper ist eine Kommunikationsplattform,<br />

Kommunikations- und die<br />

digitale<br />

gewerblich Kollaborations-App, geprägte die Firmen<br />

dabei Firmen unterstützt, dabei unterstützt, ihre Mitarbeitenden<br />

Mitarbeitenden ohne digitalen ohne PC-<br />

ihre<br />

Arbeitsplatz untereinander<br />

zu verbinden, sie einzubinden<br />

informieren<br />

zu informieren.<br />

und zu engagieren.<br />

und<br />

2012 gegründet, beschäftigt<br />

das Unternehmen heute<br />

über 200 Mitarbeitende.<br />

beekeeper.ch<br />

beekeeper.io/de<br />

Das mobile Betriebssystem<br />

von Beekeeper-CEO Cristian<br />

Grossmann bietet Beschäftigten<br />

ohne PC-Arbeitsplatz<br />

Zugang zu anderen Mitarbeitenden,<br />

Prozessen und<br />

Informationen, um produktiv,<br />

motiviert und sicher zu<br />

arbeiten.<br />

Funktionswäsche eignen würden und wie ein<br />

Pyjama für eine optimale Funktion geschnitten<br />

sein müsste», erklärt Andreas Lenzhofer.<br />

Rückschläge gibt es immer wieder<br />

Was einfach klingt, war viel schwieriger als gedacht:<br />

Die Forschungs- und Entwicklungsphase<br />

dauerte nicht wie angenommen neun, sondern<br />

rund achtzehn Monate, nach einem Schritt<br />

nach vorn ging es wieder zwei Schritte zurück.<br />

«Es war wie eine Achterbahn, nach einem Teilerfolg<br />

tauchte gleich wieder ein neues Problem<br />

auf, das wir lösen mussten. Wir standen mehr<br />

als einmal davor, aufzugeben», erinnert sich<br />

der Co-Gründer. Das kann auch Raphael Tobler,<br />

selbst Unternehmer und Präsident der Swiss<br />

Startup Association (SSA), nachvollziehen.<br />

«Jungunternehmer müssen enorm hartnäckig<br />

und ausdauernd sein. Niemand hat auf dein<br />

Produkt gewartet, Rückschläge gibt es immer<br />

wieder. Da muss man in der Lage sein, immer<br />

wieder aufzustehen, aus seinen Fehlern zu lernen<br />

und weiterzumachen.»<br />

Für Andreas Lenzhofer und Catarina Dahlin<br />

hat sich das Durchhalten gelohnt – Dagsmejan<br />

hat sich heute erfolgreich am Markt etabliert,<br />

die Pyjamas werden mittlerweile in die ganze<br />

Welt verschifft. Was er anderen Gründern raten<br />

würde? «Wichtig sind ein gutes Produkt,<br />

das sich nicht schnell kopieren lässt. Ein gut<br />

funktionierendes Gründerteam, das kurz-, mittel-<br />

und langfristig dieselben Interessen verfolgt.<br />

Ein gemeinsames Verständnis darüber,<br />

wie stark man mit Investoren zusammenarbeiten<br />

will. Und keine Scheu, sämtliche Unterstützung<br />

anzunehmen, die das Schweizer Start-up-<br />

Ökosystem bietet.»<br />

Die Mitarbeitenden<br />

an der Frontline vernetzen<br />

Als Cristian Grossmann sein Start-up «Beekeeper»<br />

gemeinsam mit seinem Partner 2012<br />

gründete, steckte das Schweizer Start-up-Ökosystem<br />

noch in den Kinderschuhen. Eine breit<br />

aufgestellte Investoren-Community oder Mentoringprogramme<br />

gab es damals noch kaum.<br />

Trotzdem hatten die beiden Gründer ein erklärtes<br />

Ziel: Sie wollten Arbeitskräften an der<br />

Front – also in der Produktion, im Einzelhandel,<br />

auf dem Bau, in der Pflege oder der Gastronomie<br />

– eine Plattform bieten, auf der sie sich<br />

miteinander vernetzen, informieren und engagieren<br />

können. «Weltweit arbeiten mehr als<br />

80 Prozent aller Beschäftigten an der Front.<br />

Trotzdem hinkt die Digitalisierung und Techno-<br />

logieentwicklung für diese Arbeitskräfte hinterher»,<br />

erklärt Cris Grossmann, der auch CEO des<br />

Technologieunternehmens ist. «Unser mobiles<br />

Betriebssystem verbindet Beschäftigte ohne PC-<br />

Arbeitsplatz mit allen Mitarbeitenden, Prozessen<br />

und Informationen, die sie brauchen, um<br />

produktiv, motiviert und sicher zu arbeiten.»<br />

Externe Unterstützung in Anspruch nehmen<br />

Eine grosse Vision, doch auch Beekeeper hatte<br />

Startschwierigkeiten, wie Grossmann erklärt:<br />

«In unseren Anfängen war es schwierig, die<br />

richtigen Mitarbeitenden zu finden. Viele wollten<br />

lieber für bereits etablierte Unternehmen<br />

wie Google oder die UBS arbeiten und viel Geld<br />

verdienen, nicht für ein unbekanntes Start-up,<br />

dessen Erfolgschancen ungewiss waren.» Darüber<br />

hinaus verliere man am Anfang viel Zeit<br />

damit, ganz triviale Fragen rund um rechtliche,<br />

steuerliche oder administrative Aspekte<br />

zu lösen. «Oftmals denken Jungunternehmer,<br />

sie müssten das Rad neu erfinden. Dabei mussten<br />

sich bereits viele andere Gründer mit denselben<br />

Problemstellungen auseinandersetzen<br />

und haben dafür schon Lösungen gefunden. Es<br />

empfiehlt sich deshalb vor allem am Anfang,<br />

externe Unterstützung von erfahrenen Unternehmern<br />

und Business Angels zu holen.» Das<br />

unterstreicht auch SSA-Präsident Raphael Tobler<br />

und ergänzt: «Sobald Start-ups erste Verträge<br />

mit Kunden, Investoren oder Partnern aufsetzen,<br />

sollten sie unbedingt einen Rechtsanwalt<br />

hinzuziehen, der die Dokumente prüft. Gerade<br />

in diesen Dingen kann unüberlegtes Handeln<br />

ohne das notwendige rechtliche Wissen verheerend<br />

sein und viel Geld kosten im Nachgang.»<br />

Heute, über zehn Jahre später, ist Beekeeper<br />

in mehr als 30 Ländern tätig, über 1300 Unternehmen<br />

vertrauen der digitalen Lösung. Und<br />

auch Grossmann würde wieder gründen: «Im<br />

Vergleich zu anderen Ländern ist die Schweiz<br />

ein Paradies für Start-ups. Die Kunden sind offen<br />

für Innovationen, es gibt hier viele internationale<br />

Firmen und ein staatlich gefördertes<br />

System, das Jungunternehmer unterstützt und<br />

sie auffängt, sollte es doch nicht klappen.» Das<br />

bekräftigt Raphael Tobler, sieht aber dennoch<br />

Sensibilisierungsbedarf in unserer Gesellschaft:<br />

«Das Thema Entrepreneurship wird gerade im<br />

Schulsystem noch zu wenig behandelt. Vielen<br />

fehlt deshalb später der Mut, sich aus ihrer<br />

Komfortzone und dem sicheren Job wegzubewegen,<br />

obwohl sie vielleicht eine gute Idee für<br />

ein neues Businessmodell hätten.» Er rät potenziellen<br />

Jungunternehmern deshalb: «Wer eine<br />

▶<br />

03/<strong>2023</strong> 11<br />

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