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Meine Firma 3/2023

Das Servicemagazin der AXA informiert Sie dreimal jährlich zu Themen, die Sie als Kleinunternehmerin oder Kleinunternehmer interessieren.

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SCHADENREPORTAGE<br />

Ab die Post:<br />

Lieferketten ohne<br />

Unterbruch<br />

Das Unternehmen Neutromedics verzeichnet jährlich<br />

über 5000 Paketsendungen. Meist läuft alles reibungslos,<br />

aber nicht immer. Wenn Päckli steckenbleiben,<br />

springt die Transportversicherung ein und übernimmt<br />

neben den Kosten auch schwierige Verhandlungen.<br />

Text Simona Altwegg Fotos Marco Vara<br />

W<br />

er ein Paket der <strong>Firma</strong> Neutromedics<br />

öffnet, dürfte<br />

nicht schlecht staunen.<br />

Verpackt sind da nämlich<br />

Waren der besonderen Art:<br />

humane Knochen, Sehnen und Nerven. Versendet<br />

werden diese bei minus 80 Grad Celsius<br />

in gut isolierten und mit Trockeneis gefüllten<br />

Styroporboxen. Es versteht sich von selbst,<br />

dass die Logistik und der Transport reibungslos<br />

funktionieren müssen und die Pakete nicht<br />

längere Zeit herumliegen dürfen. Verflüchtigt<br />

sich das Trockeneis, erhöht sich die Temperatur,<br />

und der Inhalt wird unbrauchbar. «Dieses<br />

Risiko können wir nicht eingehen», sagt Bea<br />

Schnitzer, Leiterin Admin der Neutromedics<br />

AG.<br />

Humanes Material für Operationen<br />

Die <strong>Firma</strong> mit sieben Mitarbeitenden vertreibt<br />

humane Implantate zu medizinischen Zwecken.<br />

Sie bestellt humane Sehnen, Nerven und<br />

Knochen aus den USA, die von Spenderinnen<br />

und Spendern stammen. Neutromedics, deren<br />

Arbeit landesweit einzigartig ist, verkauft das<br />

Material wiederum an Sportärzte und Orthopäden<br />

in der Schweiz, die es bei Operationen an<br />

Patienten verwenden.<br />

Ein Produkt, dessen Transport besonders heikel<br />

ist, sind Menisken. Neutromedics sucht in den<br />

USA nach einem «Match», der den Vorgaben eines<br />

bestimmten Patienten in der Schweiz am<br />

nächsten kommt, und lässt ihn importieren.<br />

Die Logistik ist dabei eng getaktet: Der Versand<br />

zum vorgegebenen Operationstermin muss mi-<br />

«Man kann<br />

sich dies wie<br />

eine Vollkaskoversicherung<br />

vorstellen.<br />

Passiert dem<br />

Paket auf der<br />

Reise etwas,<br />

bezahlen wir<br />

unseren<br />

Kundinnen<br />

und Kunden<br />

umgehend den<br />

Schaden.»<br />

Marco Gämperle, Leiter Schaden<br />

Transportversicherungen bei der AXA<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Die Neutromedics AG wurde<br />

1993 gegründet und vertreibt<br />

humane Implantate<br />

zur Nutzung in der Orthopädie.<br />

Die <strong>Firma</strong> mit Sitz in<br />

Cham beschäftigt sieben<br />

Mitarbeitende.<br />

neutromedics.ch<br />

nutiös geplant, sämtliche Restriktionen müssen<br />

eingehalten und die Kühlkette muss stets<br />

gewährleistet werden. Das Trockeneis wird ab<br />

Versand bis zum Ziel mehrfach kontrolliert<br />

und gegebenenfalls nachgefüllt. «Ich habe jedes<br />

Mal etwas Bammel vor dem Versand und<br />

hoffe, dass alles gut geht», sagt Bea Schnitzer.<br />

Vereinzelte verlorene Pakete<br />

Über 5000 Sendungen jährlich verzeichnet die<br />

<strong>Firma</strong> aus Cham. Zwar funktionieren die meisten<br />

Transporte reibungslos, doch es gibt immer<br />

mal wieder Zwischenfälle. «Etwa zwei Pakete<br />

pro Jahr kommen nicht wie gewünscht an», so<br />

Bea Schnitzer. Für diese Fälle hat Neutromedics<br />

eine Warentransportversicherung bei der AXA<br />

abgeschlossen. Diese kommt für entstandene<br />

Schäden auf – und zwar sowohl wenn Neutromedics<br />

Empfängerin ist als auch wenn sie als<br />

Absenderin fungiert. «Man kann sich dies wie<br />

eine Vollkaskoversicherung vorstellen. Passiert<br />

dem Paket auf der Reise etwas, bezahlen wir<br />

unseren Kundinnen und Kunden umgehend<br />

den Schaden. Unabhängig davon, ob die transportierten<br />

Waren zwischen Cham und Bern<br />

oder New York und Paris unterwegs sind», so<br />

Marco Gämperle, Leiter Schaden Transportversicherungen<br />

bei der AXA.<br />

Mühsame Verhandlungen<br />

In einem zweiten Schritt nimmt die Versicherung<br />

mit jenem Anbieter Kontakt auf, der für<br />

den Transportschaden haftet, also mit der Post<br />

oder einem Kurierdienst, und fordert eine Entschädigung<br />

ein. Ohne Transportversicherung ▶<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

26 03/<strong>2023</strong>

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