Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 07 / 23
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
| Macher & Märkte<br />
DIGITALISIERUNG<br />
ZUM ANFASSEN<br />
Zwei Tage voller Innovationen und Zukunftsvisionen auf der Digital X 20<strong>23</strong><br />
George Clooney neben der Moderatorin Barbara Schöneberger und Hagen Rickmann<br />
Erneut präsentierte sich die Digital X, die in diesem Jahr am 20. und 21. September<br />
20<strong>23</strong> in der <strong>Köln</strong>er Innenstadt stattfand, als pulsierender digitaler Hotspot. Zwei Millionen<br />
Quadratmeter Veranstaltungsfläche, sechs Bühnen, 250 inspirierende Speaker<br />
sowie 300 Partner warteten darauf, den rund 50.000 Besuchern zwei Tage voller<br />
Innovationen und Zukunftsvisionen zu bescheren. Mit dabei waren zudem prominente<br />
Gäste wie Schauspieler George Clooney, ABBA-Ikone Björn Ulvaeus und Futuristin<br />
Amy Webb.<br />
Hagen Rickmann, Chef der Geschäftskundensparte<br />
der Telekom Deutschland und<br />
Schirmherr der Digital-X-Initiative, betonte<br />
während der Eröffnung der Veranstaltung,<br />
die Digital X verstehe sich als<br />
Plattform, die branchenübergreifend Unternehmen<br />
in die Digitalisierung begleite.<br />
Und im Mittelpunkt stände dabei, Schritte<br />
und Erfahrungen auf dem Weg dorthin<br />
zu teilen. „Digitalisierung ist mehr als<br />
Technologie. Digitalisierung braucht Menschen.<br />
Genau hier setzt die Initiative Digital<br />
X an – wir möchten begeistern und die<br />
Chancen praxisnah aufzeigen“, so Rickmann.<br />
Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen Telekom AG, erklärte<br />
zum Auftakt: „Wir müssen den Weg von<br />
,Good to Great‘ gehen und eine radikale<br />
Transparenz sowie eine umfassende<br />
Digitalisierungsstrategie für unseren<br />
Standort entwickeln.“ <strong>Die</strong> Digital X zeige,<br />
was mithilfe von KI, Virtual Reality,<br />
Metaverse oder 5G alles möglich sei.<br />
Mehr „German<br />
Selbstvertrauen“ statt<br />
„German Angst“<br />
Eine Reihe prominenter Gäste äußerte<br />
sich zum Thema Digitalisierung und wie<br />
diese in verschiedenen Bereichen eingesetzt<br />
werden kann bzw. bereits wird und<br />
was nötig ist, diese voranzutreiben. So<br />
gab es klare Worte zum Standort Deutschland<br />
von der amerikanischen Futuristin<br />
Amy Webb. Sie erklärte, dass Deutschland<br />
die Digitalisierung endlich anführen<br />
müsse, und warnte im Interview mit der<br />
Technologie- und Innovationsvorständin<br />
der Telekom Claudia Nemat davor, aktuelle<br />
Entwicklungen nur passiv zu verfolgen.<br />
Claudia Nemat stimmte dem zu und<br />
forderte, mehr „German Selbstvertrauen“<br />
statt „German Angst“ zu zeigen.<br />
Der US-amerikanische Schauspieler George<br />
Clooney will Verbrechen im Ukraine-Krieg<br />
digital dokumentieren. „In<br />
Foto: Deutsche Telekom AG / Jörg Heupel<br />
einem aktuellen Projekt unserer Foundation<br />
for Justice erfassen wir mithilfe<br />
digitaler Tools, was im Krieg in der Ukraine<br />
an Menschenrechtsverletzungen<br />
passiert“, erklärte Clooney, der sich bereits<br />
seit vielen Jahren für Klimaschutz<br />
und Menschenrechte engagiert. „<strong>Die</strong>ses<br />
Monitoring soll helfen, dass die Gräueltaten<br />
möglichst schnell vor Gericht kommen<br />
und die Täter bestraft werden.“<br />
ABBA-Mitbegründer Björn Ulvaeus erklärte<br />
im Hinblick auf die digitalen<br />
Avatar-Konzerte in London: „Heute bin<br />
wirklich ich es, der zu euch spricht.“ Er<br />
erläuterte, wie die digitalen Konzerte entstanden<br />
und auf die Bühne gebracht wurden.<br />
Er nahm die Musik zum Beispiel, um<br />
über das Verhältnis von Menschen und<br />
künstlicher Intelligenz zu berichten. Ulvaeus<br />
sieht die KI als Helfer, neue künstlerische<br />
Welten zu erschließen. Neil Harbisson,<br />
britischer farbenblinder Künstler,<br />
berichtete darüber, wie ihm die Digitalisierung<br />
dabei geholfen hat, mittels einer<br />
implantierten Antenne Farben, sichtbare<br />
sowie unsichtbare, wahrzunehmen.<br />
Besucher testeten<br />
digitale Lösungen<br />
Neben den Auftritten der Gäste konnten<br />
die Besucher auf der Digital X eine Vielzahl<br />
von digitalen Lösungen selbst ausprobieren.<br />
Auf dem „Robotic Playground“<br />
konnten sie mithilfe von Roboterarmen<br />
seilspringen, zusehen, wie einer der Arme<br />
große bunte Seifenblasen erzeugte oder<br />
aus weißem Marmor einen metergroßen<br />
Geißbock, Maskottchen des 1. FC <strong>Köln</strong>,<br />
meißelte. Außerdem hatten Besucher unter<br />
anderem in einem virtuellen Lackierraum<br />
der Digital X die Möglichkeit, mittels<br />
VR das Lackieren von Fahrzeugteilen<br />
zu simulieren, wobei sich die VR-Brille bei<br />
falschen Handgriffen meldet. W<br />
<strong>Die</strong> nächste Digital X findet im<br />
September 2024 statt.<br />
Monika Eiden<br />
12 www.diewirtschaft-koeln.de