Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 07 / 23
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| Branchen & Betriebe | Sonderthema Mobilität & Logistik<br />
BESSER DURCH KÖLN<br />
Der neue Mobilitätsplan der Stadt <strong>Köln</strong><br />
KVB Lastenrad, Nutzung im Stadtgebiet<br />
Um für die Herausforderungen der Zukunft in einer wachsenden Stadt wie <strong>Köln</strong> gewappnet<br />
zu sein, muss die Mobilität zukünftig anders organisiert sein. Eine wachsende<br />
und dynamische Stadt wie <strong>Köln</strong> braucht eine nachhaltige Mobilität. Mit dem<br />
nachhaltigen Mobilitätsplan „Besser durch <strong>Köln</strong>“ entwickelt die Stadt <strong>Köln</strong> derzeit<br />
eine umfassende Strategie, um die Mobilität in <strong>Köln</strong> umfassend und schnell zu verändern<br />
– für eine klimaschonende, sozial gerechte und zukunftsfähige Mobilität in<br />
unserer Stadt. An der Erstellung des Plans werden neben der Verwaltung, Politik und<br />
FachakteurInnen auch alle interessierten <strong>Köln</strong>erInnen beteiligt. Um möglichst vielen<br />
<strong>Köln</strong>erInnen einen leichten Zugang zur Beteiligung zu ermöglichen, ist während<br />
der Europäischen Mobilitätswoche im September 20<strong>23</strong> eine aufsuchende Beteiligung<br />
geplant gewesen. Das Team des Nachhaltigen Mobilitätsplans hatte alle <strong>Köln</strong>er<br />
Stadtbezirke besucht. Das Team informierte über den aktuellen Planungsstand und<br />
sprach mit den <strong>Köln</strong>erInnen über die Stärken und Schwächen unserer Mobilität.<br />
Hintergrund: Der Rat der Stadt <strong>Köln</strong> hat im<br />
Februar 2020 die Erarbeitung eines nachhaltigen<br />
Mobilitätsplans für <strong>Köln</strong> beschlossen.<br />
Der Fachbegriff lautet „Sustainable Urban<br />
Mobility Plan“ (SUMP). Der Begriff steht<br />
für eine nachhaltige urbane Mobilitätsplanung.<br />
Der letzte Verkehrsentwicklungsplan<br />
davor wurde mit dem Gesamtverkehrskonzept<br />
im Jahr 1992 beschlossen. Das Ziel ist<br />
nun, eine Mobilitätsstrategie für das Jahr<br />
2035 zu entwickeln und daraus Maßnahmen<br />
abzuleiten und umzusetzen. <strong>Die</strong> Planung<br />
berücksichtigt die gegenwärtigen und<br />
künftigen Mobilitätsbedürfnisse der Menschen.<br />
Der nachhaltige Mobilitätsplan soll<br />
helfen, die Lebensqualität in Stadt und Umland<br />
zu verbessern, gleichzeitig aber die Erreichbarkeit<br />
für alle zu erhalten. Dabei steht<br />
eine konsequente Förderung des Umstiegs<br />
auf klimaschonende Verkehrsmittel im Vordergrund.<br />
Insgesamt gewinnt <strong>Köln</strong> so auch<br />
Foto: Maya Claussen / <strong>Köln</strong>er Verkehrsbetriebe AG<br />
als <strong>Wirtschaft</strong>sstandort für Unternehmen<br />
weiter an Attraktivität. <strong>Die</strong> Ziele, Strategien<br />
und Maßnahmen werden in enger Verknüpfung<br />
zu anderen Fachplanungen wie<br />
beispielsweise zu der Stadtentwicklung und<br />
dem Klima- und Umweltschutz erarbeitet.<br />
Sie sollen dazu beitragen, dass <strong>Köln</strong> perspektivisch<br />
klimaneutral wird.<br />
Im Anschluss an die Europäische Mobilitätswoche<br />
lud Oberbürgermeisterin Henriette<br />
Reker zum Mobilitätsforum in das Historische<br />
Rathaus ein. Hier konnten sich alle<br />
über den Stand informieren. Demnach soll<br />
der Plan einen neuen und umfassenden<br />
strategischen Handlungsrahmen für eine<br />
lebenswerte und klimafreundliche Mobilität<br />
in <strong>Köln</strong> bilden. <strong>Die</strong> Erarbeitung eines<br />
Leitbilds für die Mobilität in <strong>Köln</strong> im Jahr<br />
2035 bildet den ersten wichtigen Meilenstein<br />
in der zweijährigen Entwicklung. Eine<br />
entsprechende Beschlussvorlage hierzu legte<br />
die Verwaltung zur politischen Beratung<br />
dem Verkehrsausschuss in seiner Sitzung<br />
am 22. August 20<strong>23</strong> vor, Beschlussorgan<br />
war der Rat.<br />
Leitbild<br />
„Besser durch <strong>Köln</strong>“<br />
Das Leitbild bietet den Orientierungsrahmen<br />
für den nachhaltigen Mobilitätsplan,<br />
in den bestehende Konzepte und die Ausgestaltung<br />
zukünftiger Konzepte und Beschlüsse<br />
eingeordnet werden. „Besser<br />
durch <strong>Köln</strong>“ bedeutet demnach:<br />
< Ich komme gut durch Stadt und Umland:<br />
Mobilität ist schnell, zuverlässig<br />
und gut vernetzt.<br />
< Ich erledige vieles direkt im Veedel:<br />
Veedel ermöglichen kurze Wege, laden<br />
zum Verweilen ein und stellen Erreichbarkeit<br />
sicher.<br />
< Ich kann am gesellschaftlichen Leben<br />
teilhaben: Mobilität ist barrierefrei, bezahlbar<br />
und eröffnet Chancen.<br />
< Ich fühle mich wohl, wenn ich unterwegs<br />
bin: Mobilität ist sicher, sauber<br />
und Menschen nehmen Rücksicht aufeinander.<br />
< Ich bewege mich aktiv und tue etwas<br />
für Umwelt und Klima: Mobilität trägt<br />
zu einem gesünderen Stadtleben bei<br />
und fördert Klimaneutralität sowie die<br />
Anpassung an Klimafolgen.<br />
Aktuell werden auf Basis der Zielbilder<br />
Indikatoren entwickelt, die sicherstellen,<br />
dass die Maßnahmen, die im Rahmen des<br />
nachhaltigen Mobilitätsplans erarbeitet<br />
werden, mess- und evaluierbar sind. <strong>Die</strong><br />
nächsten Schritte der ersten Stufe des Mobilitätsplans<br />
bestehen darin, eine Chancen-und-Mängel-Analyse<br />
der bisherigen<br />
Mobilitätssituation durchzuführen sowie<br />
eine Strategie zur Erreichung des Leitbilds<br />
zu erarbeiten. <strong>Die</strong> Erstellung des Leitbildes<br />
war also die erste Stufe und die Erarbeitung<br />
der konkreten Maßnahmenpakete die zweite<br />
Stufe. In einem Umsetzungsplan legte<br />
die Stadt <strong>Köln</strong> fest, in welchem Zeitraum<br />
und mit welchen Zuständigkeiten, Ressourcen<br />
und Prioritäten die Maßnahmen realisiert<br />
werden sollen. Der Rat gab am 6. Februar<br />
2020 den Startschuss für den Prozess.<br />
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