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Getränke! Technologie & Marketing 5/2023

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

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23. 28. Jahrgang | ISSN 1431-4428 | B42034<br />

Getränke!<br />

TECHNOLOGIE & MARKETING 5 | <strong>2023</strong> 4 | 18<br />

■ BRANCHEN REPORT Spezialbier auf dem Vormarsch<br />

■ ROH- UND INHALTSSTOFFE Zukunftsorientierte Rebenzüchtung<br />

■ MARKT BrauBeviale – Messevorschau<br />

Anzeige<br />

Genaue Rohstoffbilanzierung bei der Getränkeherstellung


Modernste Prozesstechnologie<br />

für die Getränke-<br />

und Lebensmittelindustrie<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 9, Stand 322<br />

BrauBeviale<br />

28.–30. Nov. <strong>2023</strong><br />

Nürnberg<br />

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EDITORIAL<br />

TRANSPARENZ IM GESAMTEN PROZESS<br />

Verkaufsargument<br />

Nachhaltigkeit<br />

BENNO KELLER<br />

Verleger<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

immer mehr Verbraucher achten bei<br />

ihren Einkäufen auf Nachhaltigkeit.<br />

Das wichtigste Entscheidungskriterium<br />

ist immer noch der Geschmack<br />

und auch der Preis spielt eine Rolle.<br />

Wenn diese Voraussetzungen gegeben<br />

sind kommen zunehmend<br />

Umweltthemen ins Spiel. Werden<br />

Bio-Produkte oder Zutaten aus regionaler<br />

Landwirtschaft verwendet?<br />

Dies verringert die Umweltauswirkungen und unterstützt lokale<br />

Bauern. Ist die Verpackung zeitgemäß? Werden Mehrweg- oder<br />

recycle bare Materialien verwendet?<br />

Wird mit der Zugabe von Zucker verantwortungsbewusst umgegangen?<br />

Werden natürliche Aromen eingesetzt ? Der Hersteller<br />

sollte alle Möglichkeiten nutzen, den eigenen Umgang mit Ressourcen<br />

entsprechend darzustellen.<br />

Sind die Anlagen energieeffizient? Gibt es ein nachhaltiges Wassermanagement,<br />

wird Abfall reduziert? Sind die Reinigungsmethoden<br />

umweltfreundlich? Gute Produkte können so zusätzlich positiv<br />

und sympathisch besetzt werden. Dieser emotionale Aspekt für<br />

Käuferinnen und Käufer sollte nicht unterschätzt werden.<br />

Bei Ihren Werbe- und PR-Maßnahmen sollte auf das Thema<br />

Nachhaltigkeit im gesamten Prozess verwiesen werden. Nicht<br />

lehrmeisterlich sondern um zusätzlich Sympathie zu gewinnen.<br />

Auf der vom 28. bis 30. November stattfindenden BrauBeviale<br />

ist auch der Dr. Harnisch Verlag vertreten. Wir freuen uns, Sie in<br />

Halle 9, Stand 360, begrüßen zu dürfen.<br />

Es grüßt Sie herzlich,<br />

Benno Keller<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 3


16<br />

42 54<br />

Inhalt 6 ZUM TITEL<br />

6 Genaue Rohstoffbilanzierung bei der Getränkeherstellung:<br />

Den Sirupverlusten auf der Spur<br />

12 BRANCHEN REPORT<br />

10 Desinfektion in der Wasseraufbereitung:<br />

Verfahren zur Vermeidung und Entfernung von Rückständen<br />

13 Dekanterzentrifuge amortisiert sich innerhalb eines Jahres:<br />

Das Hopfenstopfen (Dry Hopping)<br />

16 Renommierter Bierwettbewerb feiert Jubiläum:<br />

20 Jahre European Beer Star<br />

20 Ein rundum gelungenes Projekt:<br />

Kontroll-, Inspektions- und Transportbandsysteme<br />

22 Mit Umkehrosmose zu grünem Wasserstoff:<br />

Wasseraufbereitungstechnologie unterstützt die Dekarbonisierung<br />

24 Mit Erfindergeist und Innovationskraft: Leuze feiert 60. Geburtstag<br />

26 Spezialbiere auf dem Vormarsch:<br />

Brauerei verdoppelt Abfüllkapazität<br />

30 Umbau einer gebrauchten Abfüllanlage:<br />

Kostengünstige Modernisierung einer bestehenden Anlage<br />

33 AUTOMATISIERUNG<br />

34 Präzision und Performance:<br />

Aktuelle Regelverfahren für Drehstromantriebe<br />

36 Sicher und „grün“ verpacken:<br />

Erweiterung einer Verpackungslinie um Kartonagenzufuhr<br />

39 SPS <strong>2023</strong>: Messevorschau<br />

40 Anlagenverfügbarkeit erhöhen:<br />

Investition in zukunftsfähige Geräte<br />

41 Moderne Kommissionierung:<br />

Verpackungs- und Kommissionierprozesse digitalisiert<br />

42 ROH- UND INHALTSSTOFFE<br />

42 Rebsortentag <strong>2023</strong>: Zukunftsorientierte Rebenzüchtung<br />

44 Fi Europe <strong>2023</strong>: Messevorschau<br />

45 Natürliche Süßungsalternativen – verarbeitete Datteln<br />

46 Trendsetter in Orange: Kürbis erobert den Getränkebereich<br />

48 Hopfen und Malz wichtige Zutaten für unser Bier:<br />

Schwache Hopfenernte in <strong>2023</strong><br />

50 Abwechslung im Glas mit Aromen und Vitaminen<br />

52 MARKT<br />

52 ein.blick: „Getränke in a Winter Wonder World“:<br />

Winter-Getränke-Variationen<br />

54 BrauBeviale <strong>2023</strong>: Messevorschau<br />

www.de.endress.com<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN 1431-4428<br />

Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />

Verlag<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25 | D-90441 Nürnberg<br />

Tel.: +49 (0) 911 2018 - 0<br />

Fax: +49 (0) 911 2018 - 100<br />

www.getraenke-tm.de<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Redaktion<br />

Brigitte Haulena<br />

Fachredaktion<br />

Ian Healey<br />

Roland Hensel<br />

Bert Pflüger<br />

Dr. Burkhard Schäfer<br />

Carola Weise<br />

Mediaberatung<br />

Thomas Mlynarik | D-A-CH<br />

Britta Steinberg | Digitale Werbung<br />

Carola Weise | Ingredients<br />

Benjamin Costemend | Frankreich<br />

Gabriele Fahlbusch | Europa<br />

Steve Max | Nordamerika<br />

Lektorat<br />

Satzwerk, Markt Taschendorf<br />

Technische Leitung<br />

Armin König<br />

Erscheinungsweise 5 x jährlich<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement | 5 Einzelausgaben<br />

Inland: € 62,- inkl. Porto, zzgl. MwSt.<br />

Ausland: € 67,- inkl. Porto<br />

Bankverbindung<br />

HypoVereinsbank AG Nürnberg<br />

Swift-Code: HYVEDEMM460<br />

IBAN: DE45 7602 0070 0000 6147 18<br />

Druck<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstraße 27 | D-97828 Marktheidenfeld<br />

Copyright © <strong>2023</strong> Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft<br />

mbH | Nürnberg<br />

Anzeige<br />

Genaue Rohstoffbilanzierung<br />

bei der<br />

Getränkeherstellung<br />

Foto: Endress+Hauser<br />

Die Berichterstattung in der Fachzeitschrift unter liegt<br />

einer unabhängigen Redaktion. Unterzeichnete Beiträ<br />

ge entsprechen dabei nicht unbedingt der Meinung<br />

der Redaktionskonferenz.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei<br />

Personenbezeichnungen und personenbezogenen<br />

Hauptwörtern das generische Maskulinum verwendet.<br />

Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />

grundsätzlich für alle Geschlechter. Die<br />

verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe<br />

und beinhaltet keine Wertung.<br />

4 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


14. – 16.11.<strong>2023</strong><br />

NÜRNBERG<br />

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DEN SIRUPVERLUSTEN AUF DER SPUR<br />

Genaue Rohstoffbilanzierung<br />

bei der Getränkeherstellung<br />

Der wirtschaftliche Erfolg eines Getränkeherstellers hängt wesentlich von dem optimalen<br />

Einsatz der Rohstoffe ab. Bei der Bilanzierung fällt der eingesetzten Messtechnik<br />

eine entscheidende Rolle zu. Endress+Hauser unterstützt hier neben der richtigen<br />

Messtechnik mit Dienstleistungen rund um die Messstelle. Ein großer Getränkehersteller<br />

nutzte dieses Angebot und optimierte neben der Rohstoffverwertung gleichzeitig den<br />

Produktionsprozess, indem der letzte Korrekturschritt vor der Abfüllung unnötig wurde.<br />

Von TIM SCHRODT, Industriemanager Lebensmittel, Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG, Weil am Rhein<br />

Abb. oben: Endress+Hauser<br />

ist nach ISO/IEC 17052 akkreditierter<br />

Dienstleister für Vor-<br />

Ort-Kalibrationen.<br />

Fotos: Endress+Hauser<br />

Von den 120 Litern Erfrischungsgetränken<br />

pro Kopf,<br />

die in Deutschland jährlich<br />

getrunken werden, entfällt rund<br />

die Hälfte auf Limonaden, Cola und<br />

Cola-Mischgetränke. Als Hauptbestandteil<br />

der Rezepturen fällt dem<br />

Zucker die Rolle als Geschmacksträger<br />

und -verstärker zu. Neben der<br />

Kontrolle des Zucker-/Säure-Verhältnisses,<br />

welches das harmonische<br />

Geschmackserlebnis entscheidend<br />

prägt, ist die Kostenkontrolle<br />

der eingesetzten Zuckermenge<br />

die Aufgabe der Messtechnik.<br />

Über 450.000 Tonnen Zucker werden<br />

jährlich in Deutschland für<br />

die Getränkeherstellung benötigt.<br />

Laut Statista war im Jahr 2020 der<br />

Materialverbrauch mit rund einem<br />

Drittel Anteil am Bruttoproduktionswert<br />

der mit Abstand größte<br />

Kostenblock in der deutschen<br />

Getränkeindustrie. Auch wenn der<br />

Zuckerpreis großen Schwankungen<br />

unterworfen ist, sieht man auf<br />

den ersten Blick, dass es sich hier<br />

lohnt, die Messgenauigkeiten für<br />

die Dosierung von Zuckersirup einer<br />

genauen Prüfung zu unterziehen.<br />

Zu diesem Schluss kam ein guter<br />

Kunde von Endress+Hauser aus der<br />

Getränkebranche, der den Zuckerverbrauch<br />

an mehreren Standorten<br />

bilanzierte und deutliche Abweichungen<br />

zwischen eingekaufter<br />

Zucker- und abgefüllter Getränkemenge<br />

feststellen musste.<br />

Aufgrund der partnerschaftlichen<br />

Beziehung, die sich durch<br />

die kompetente Beratung in vielen<br />

mess technischen Aufgabenstellungen<br />

von der Wasseraufbereitung<br />

über den Sirupraum bis hin zur Abfüllung<br />

entwickelt hatte, wandte<br />

6 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


ZUM TITEL | Rohstoffbilanzierung<br />

sich der Kunde an den zuständigen<br />

Endress+Hauser Vertriebsingenieur.<br />

Dieser hatte bereits standortübergreifend<br />

verschiedene Projekte für<br />

diesen Kunden mitbegleitet.<br />

Proline Promass Q: Multifrequenztechnologie<br />

sorgt für<br />

hochgenaue Messungen<br />

Die Besonderheit des neu entwickelten<br />

Sensors Promass Q ist, dass das<br />

Coriolis-Rohr in zwei sich überlagernden<br />

Resonanzfrequenzbändern<br />

schwingt. Das hat gegenüber dem<br />

herkömmlichen Coriolis-Messprinzip,<br />

bei dem das Rohr in nur einer Resonanzfrequenz<br />

schwingt, den Vorteil,<br />

dass Fehler, der durch homogen<br />

verteilte Gasblasen entsteht, eliminiert<br />

werden können. Das bekannte<br />

Verhältnis der beiden Resonanzden<br />

gesichert und gespeichert. Der<br />

Kunde verwendet dazu das cloudbasierte<br />

IIoT-Ökosystem Netilion<br />

von Endress+Hauser, die geräteherstellerunabhängig<br />

zur Verwaltung<br />

und Instandhaltung der installierten<br />

Basis verwendet wird.<br />

Kalibrierung der<br />

Durchflussmessgeräte<br />

Bei der Kalibrierung der Geräte<br />

wurde der Fokus zuerst auf die<br />

magnetisch-induktiven Sirupzähler<br />

vom Typ Promag H gelegt. Hier<br />

wurden zwei Kalibrierdurchgänge<br />

im Batchverfahren durchgeführt.<br />

Im ersten wurde Wasser als Medium<br />

verwendet, im zweiten der Zuckersirup<br />

selbst, um die Prozessbedingungen<br />

während der Produktion<br />

darzustellen. Als Referenzgerät<br />

kam mit Promass F ein Coriolis-<br />

Gerät zum Einsatz, welches in Reihe<br />

zum Prüfling geschaltet wurde.<br />

Der Anschluss erfolgte über ein<br />

Koppel panel. Endress+Hauser gewährleistet<br />

selbst bei Vor-Ort-<br />

Kalibrierungen eine vollständige<br />

Rückführbarkeit auf das nationale<br />

Bezugsnormal und ist nach<br />

ISO IEC 17052 akkreditiert. Als<br />

Grundlage für den Vergleich wurde<br />

ein Gesamtfehler unter der Berück-<br />

Dienstleistungen zur<br />

Rohstoffbilanzierung und<br />

Prozessoptimierung<br />

Um die Ursache der Abweichungen<br />

in der Zuckerbilanzierung zu ermitteln,<br />

startete man in einem Werk<br />

als Pilot mit der Analyse der installierten<br />

Basis an Durchflussmesstechnik.<br />

Zusätzlich zu dieser „Installed<br />

Base Analyse“ überprüfte ein<br />

Endress+Hauser Servicetechniker,<br />

ob die Einbausituation, die Parametrierung<br />

und die Geräteauslegung<br />

einen optimalen Messbetrieb erlauben.<br />

Diese Voraussetzungen sowie<br />

die Möglichkeit, die Geräte vor<br />

Ort zu kalibrieren, waren erfüllt. In<br />

der Mehrweg- und Einwegproduktion<br />

sowie Zuckerlöseanlage kommen<br />

magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte<br />

als Wasser- und<br />

Sirupzähler zum Einsatz. Nur in der<br />

Ausmischanlage werden Coriolis-<br />

Massedurchflussmessgeräte für die<br />

Dosierung des Konzentrates und<br />

des Einfachsirups verwendet. Alle<br />

Daten und Informationen wursichtigung<br />

der Mess unsicherheit definiert.<br />

Auch die jeweilige Anwendung<br />

des Gerätes wurde in Betracht<br />

gezogen. Alle anderen Durchflussmessgeräte<br />

wurden nur mit Wasser<br />

kalibriert. Dieses Vorgehen wurde<br />

an verschiedenen Firmenstandorten<br />

wiederholt. Insgesamt wurden<br />

mehrere Dutzend Durchflussmessgeräte<br />

kali briert.<br />

Ergebnisse der<br />

Kalibrierungen<br />

Von den magnetisch-induktiven<br />

Durchflussmessgeräten, die zur Erfassung<br />

und Dosierung von Wasser<br />

eingesetzt werden, lagen knapp<br />

20 % außerhalb der Spezifikation.<br />

Bei den Messvorrichtungen zur Erfassung<br />

des Zuckersirups bestanden<br />

die Coriolis-Geräte die Prüfung einwandfrei.<br />

Für die Geräte, die nach<br />

dem magnetisch-induktiven Verfahren<br />

arbeiten, ergab sich ein anderes<br />

Ergebnis: lagen die Kalibrierungen<br />

mit dem Medium Wasser innerhalb<br />

der Spezifikation, so war das<br />

bei der Verwendung von Zuckersirup<br />

nicht mehr der Fall. Hier ergaben<br />

sich Abweichungen von bis<br />

zu 2,3 %. Die Ursache dafür liegt in<br />

den physikalischen Eigenschaften<br />

des Zuckersirups. Die Leitfähigkeit<br />

dieses Mediums ist für das magnetisch-induktive<br />

Messverfahren ausreichend<br />

hoch. Da der Zuckersirup<br />

durch Auflösen von kristallinem Zucker<br />

hergestellt wird, ist zu vermuten,<br />

dass Mikro-Luftblasen für die<br />

Messabweichungen verantwortlich<br />

sind. Die Ergebnisse belegen, dass<br />

magnetisch-induktive Messgeräte<br />

nicht für diese Aufgabenstellung<br />

geeignet sind. Als Lösung des Problems<br />

wurde dem Kunden der<br />

Spezialist für gasblasenbeladene<br />

Flüssigkeiten vorgeschlagen: das<br />

Coriolis-Massedurchflussmessgerät<br />

Promass Q.<br />

Bei der punktgenauen Ausmischung von Erfrischungsgetränken ist die Auswahl des Durchflussmessprinzips<br />

entscheidend. Fotos: Endress+Hauser<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 7


ZUM TITEL | Rohstoffbilanzierung<br />

Kalibrierung des Promag H als Zuckerzähler mit dem Referenzgerät Promass F.<br />

frequenzen gleicht dem Verhältnis<br />

der beiden, unbekannten Messfehler,<br />

die sich aufgrund des Gaseintrages<br />

für beide Resonanzfrequenzen<br />

ergeben. Damit lassen sich mathematisch<br />

die Messfehler kompensieren.<br />

Dieses Verfahren nennt sich<br />

Multifrequenztechnologie unnd ist<br />

von Endress+Hauser patentiert.<br />

Promass Q zur Optimierung<br />

des Produktionsprozesses<br />

und der Bilanzierung<br />

In einem Pilotversuch bei den Sirupzählern<br />

wurde das Durchflussmessgerät<br />

Promag H durch Promass Q ersetzt.<br />

Die Vorteile der neuen Messtechnologie<br />

wirkten sich direkt auf<br />

den Produktionsprozess aus.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg eines Getränkeherstellers hängt<br />

wesentlich von dem optimalen Einsatz der Rohstoffe ab. Bei<br />

der Bilanzierung fällt der eingesetzten Messtechnik eine<br />

entscheidende Rolle zu.<br />

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist<br />

die Geometrie und perfekte Ausbalancierung<br />

der Messrohre. Damit<br />

verbessert sich die Dichtegenauigkeit<br />

von 10 g/l auf 0,2 g/l, was einer<br />

Genauigkeit in der Konzentrationsmessung<br />

von ± 0,05 °Brix entspricht.<br />

Proline Promass Q: hochgenaue Durchfluss- und Dichtemessung<br />

in gasblasen beladenen Medien.<br />

Fotos: Endress+Hauser<br />

In der Vergangenheit mussten häufig<br />

nach der Laboranalyse noch Korrekturen<br />

am abfüllfertigen Getränk<br />

durch Sirup- oder Wassernachgaben<br />

durchgeführt werden, um das Produkt<br />

spezifikationskonform abfüllen<br />

zu können. Auf diese Weise entstanden<br />

Wartezeiten und Produktionsverzögerungen.<br />

Durch den Einsatz von<br />

Promass Q entfielen die Korrekturschritte,<br />

d. h. das Getränk wurde immer<br />

auf den Punkt genau abfüllfertig<br />

ausgemischt. Auch lässt sich die<br />

Bilanzierung zwischen eingesetzter<br />

Zuckermenge und abgefülltem Fertigprodukt<br />

nun richtig durchführen.<br />

Dienstleistungen zur Erhöhung<br />

der Messperformance und<br />

Anlagenverfügbarkeit<br />

Basierend auf dem Projekt rund um<br />

die Durchflussmessgeräte für die Erfassung<br />

und Dosierung von Sirupund<br />

Wassermengen führte man mit<br />

dem Kunden einen weiteren Work-<br />

shop durch, der die Messperformance<br />

der gesamten installierten<br />

Messtechnik erfasst und dabei auch<br />

die Kritikalität eines Geräteausfalles<br />

für die Produktion inklusive Ersatzbeschaffung<br />

mitberücksichtigt.<br />

Dabei werden über 260 Messgeräte<br />

analysiert. Der eintägige Workshop,<br />

individuell auf den Kunden<br />

zugeschnitten, wurde von einem<br />

Endress+Hauser Service Consultant<br />

durchgeführt. Während der Theorieteil<br />

vormittags die normativen Anforderungen,<br />

die Definition der Kritikalität<br />

und die Ermittlung der maximalen<br />

Fehlergrenzen (Maximum Permissible<br />

Error, MPE) abhandelte, befasste<br />

sich der Praxisteil am Nachmittag mit<br />

der Festlegung der Methodik sowie<br />

den Ermittlungen an der installierten<br />

Basis. Diese Methodik wurde auf<br />

Messgeräte von Endress+Hauser und<br />

Fremdhersteller gleichermaßen angewandt.<br />

Aufgrund der hohen Anzahl<br />

von Geräten reichte hier allerdings<br />

ein Tag nicht aus.<br />

Projekt führt zur Optimierung<br />

der Messtechnik<br />

In diesem Projekt zur Aufdeckung<br />

der Ursachen für die Sirupverluste<br />

bei der Herstellung von Erfrischungsgetränken<br />

konnte als Haupt ursache<br />

die Verwendung der falschen Messtechnologie<br />

ermittelt werden. Für<br />

Zuckersirupe empfiehlt sich generell<br />

statt der magnetisch-induktiven die<br />

Coriolis-<strong>Technologie</strong> mit dem Multifrequenzverfahren.<br />

Diese bietet<br />

eine höhere Messgenauigkeit, ist<br />

mit der Labormethode vergleichbar<br />

und unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen.<br />

Wird der Sirup in einer Zuckerlöseanlage<br />

selbst hergestellt, so<br />

empfiehlt sich der Einsatz von<br />

Promass Q, der unempfindlich gegenüber<br />

Mikroblasen ist. Durch<br />

die Analyse der Einbausituation,<br />

der Para metrierung sowie die Kalibration<br />

der eingesetzten Durchflussmessgeräte<br />

wurde systematisch<br />

eine Basis zur Verbesserung<br />

der Messperformance, des Produktionsprozesses<br />

und der Anlagenverfügbarkeit<br />

geschaffen. Dabei ergänzte<br />

sich das Prozesswissen des<br />

Kunden mit dem Know-how über<br />

Messtechnik und Metrologie von<br />

Endress+Hauser nutzbringend für<br />

die hochgenaue Bilanzierung der<br />

eingesetzten Rohstoffe.<br />

Mehr Informationen<br />

www.de.endress.com<br />

8 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BRANCHEN REPORT | Wasseraufbereitung<br />

VERFAHREN ZUR VERMEIDUNG UND ENTFERNUNG VON RÜCKSTÄNDEN<br />

Desinfektion in<br />

der Wasseraufbereitung<br />

Desinfektion in der Wasseraufbereitung wird meist chemisch durchgeführt und ist oft<br />

mit dem Verbleib von Rückständen verbunden, insbesondere Chlorat. Im Folgenden<br />

werden Methoden aufgezeigt, welche die Einhaltung der unlängst gesenkten Chlorat-<br />

Grenzwerte bei gleichzeitig effizienter Desinfektion gewährleisten.<br />

An die Getränkeindustrie werden<br />

zunehmend steigende<br />

Anforderungen gestellt. Zu<br />

adressieren sind dabei unter anderem<br />

Nachfrage, Preisdruck und Kundenwünsche<br />

ebenso wie gesetzliche<br />

Vorgaben, Qualitätskriterien<br />

und Produktionskosten. Betriebe,<br />

die den Ansprüchen gerecht werden<br />

wollen, müssen sich anpassen<br />

und ihre Produktionsprozesse<br />

immer wieder kleineren oder größeren<br />

Anpassungen unterziehen.<br />

Eine große Herausforderung stellt<br />

in diesem Zusammenhang immer<br />

wieder die unerwünschte Mikrobiologie<br />

dar, die aufgrund der Omnipräsenz<br />

von Mikroorganismen in<br />

Kombination mit zahlreichen möglichen<br />

Eintragsquellen in allen Bereichen<br />

einer Getränkeproduktion<br />

relevant ist. Im Spannungsfeld<br />

Zeit, Ressourcen und Qualität müssen<br />

dabei pragmatische Lösungen<br />

gefunden werden, die effektiv und<br />

flexibel umgesetzt werden können.<br />

Eine ganzheitliche Betrachtung des<br />

Betriebs ist dabei unerlässlich.<br />

Da Wasser in der Getränkeherstellung<br />

wie in den meisten industriellen<br />

Produktionen eine Notwendigkeit<br />

und daher ein ständiger<br />

Begleiter ist, muss unerwünschte<br />

Mikrobiologie auch in der Wasseraufbereitung<br />

adressiert werden.<br />

Der vielfältige Einsatz des Wassers<br />

in erheblichen Mengen, ob als Prozesswasser<br />

oder Grundstoff für Getränke,<br />

macht die Sicherstellung der<br />

Wasserqualität entscheidend für die<br />

Qualität des Endprodukts.<br />

Die Wasseraufbereitung muss diese<br />

Qualitätssicherung gewährleisten<br />

und ist damit sowohl ein essentieller<br />

Literatur<br />

[1]<br />

https://www.ua-bw.de/pub/beitrag_printversion.<br />

asp?subid=1&Thema_I.<br />

Tabelle 1<br />

TDI erreicht bei:<br />

ARfD erreicht bei:<br />

Teil der Produktion als auch Schlüssel<br />

zu Lösungen. Grundsätzlich gilt<br />

dabei der Leitsatz: Die Behebung<br />

einer Ursache beziehungsweise<br />

Vermeidung eines Problems ist<br />

der Lösung des Problems nach seinem<br />

Auftreten stets vorzuziehen.<br />

Mikroorganismen können beispielweise<br />

Bakterien, Viren oder<br />

Pilze sein. Ein solch breitgefächertes<br />

Feld an Möglichkeiten verlangt<br />

der Wasseraufbereitung Einiges ab.<br />

Höchstmenge § 11-Liste<br />

70 μg/L<br />

(dauerhafte Dosierung)<br />

200 μg/L<br />

(zeitweilige Dosierung)<br />

700 μg/L<br />

(kurzzeitige Notfälle)<br />

Erwachsene<br />

(60 kg, 2 L/Tag)<br />

90 μg/L Chlorat<br />

1080 μg/L Chlorat<br />

Kleinkinder<br />

(10 kg, 1 L/ Tag)<br />

30 μg/L Chlorat<br />

360 μg/L Chlorat<br />

Tabelle 1: Berechnete Chlorat-Gehalte, die bei üblichem Verzehr des Trinkwassers zur Ausschöpfung des Tolerable<br />

Daily Intake (TDI) bzw. der Akuten Referenz-Dosis (ARfD) führen würden; Quelle: CVUA Stuttgart [1]<br />

Tabelle 2<br />

ARfD und TDI<br />

Erwachsene<br />

(60 kg, 2 L/Tag)<br />

< ARfD<br />

< TDI<br />

< ARfD<br />

< ARfD<br />

Eine effiziente Desinfektion, also Reduktion<br />

der sogenannten Koloniebildenden<br />

Einheiten (KBE), kann im<br />

Wesentlichen durch folgende Möglichkeiten<br />

erreicht werden: (mechanisches)<br />

Abtrennen der Mikroorganismen,<br />

Abtöten der Mikroorganismen<br />

und (permanente) Inhibition<br />

der Reproduktionsfähigkeit der Mikroorganismen.<br />

Diese Effekte können<br />

mit unterschiedlichen Methoden<br />

bewerkstelligt werden.<br />

ARfD und TDI<br />

Kleinkinder<br />

(10 kg, 1 L/Tag)<br />

< ARfD<br />

> TDI<br />

< ARfD<br />

> ARfD<br />

Tabelle 2: Vergleich der Chlorat-Höchstwerte nach der Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren mit<br />

den berechneten ARfD- und TDI-Werten für Kleinkinder und Erwachsene. Quelle: CVUA Stuttgart [1] Grafiken: ATN<br />

10 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


Ein Abtrennen der Mikroorganismen<br />

ist beispielsweise mit Membranverfahren<br />

wie Umkehrosmose<br />

(UO) oder Nanofiltra tion (NF)<br />

möglich, wobei gleichzeitig noch<br />

entsalzt (UO) beziehungsweise,<br />

beispielsweise zur Enthärtung,<br />

teilentsalzt (NF) wird. Beide Verfahren<br />

werden trotz KBE-Reduktion<br />

um ≥ 4 logStufen üblicherweise<br />

nicht hauptsächlich zum<br />

Zwecke der Desinfektion eingesetzt<br />

und sind daher nicht Thema<br />

dieses Artikels, sollen jedoch aufgrund<br />

ihrer Doppelfunktion nicht<br />

unerwähnt bleiben.<br />

Chemische Desinfektion<br />

Bei dieser Desinfektionsmethode<br />

handelt es sich um die am<br />

meisten verbreitete <strong>Technologie</strong>.<br />

Die Gründe hierfür sind vielfältig:<br />

unterschiedliche Chemikalien<br />

adressieren eine Vielzahl verschiedener<br />

Mikroorganismen,<br />

sie wirken desinfizierend und<br />

oxidierend (oft Mitursache der<br />

Desinfektionswirkung), sie ermöglichen<br />

durch Depotwirkung<br />

die Langzeitlagerung des Wassers<br />

und sind mit geringen Investitionskosten<br />

verbunden. Chemikalien<br />

sind zudem unter entsprechender<br />

Vorsicht einfach zu<br />

handhaben und in großem Maßstab<br />

einsetzbar. Kurz gesagt:<br />

Chemische Desinfektion funktioniert<br />

und ist kostengünstig.<br />

Zu den wichtigen eingesetzten<br />

Vertretern gehören Bromchlorid,<br />

Hypochlorit und Chlordioxid.<br />

Alle haben gemeinsam,<br />

dass sie halogenhaltig sind und<br />

unter den Bedingungen, bei denen<br />

sie als Desinfektionsmittel<br />

eingesetzt werden, Nebenprodukte<br />

bilden. Diese Nebenprodukte<br />

verbleiben ohne weitere<br />

Maßnahmen im Wasser.<br />

Stoffe wie Bromat und Chlorat<br />

stellen zusammen mit einigen<br />

anderen Eigenschaften dieser<br />

Desinfektionsmittel die Schattenseite<br />

der chemischen Desinfektion<br />

dar. Chemikalieneinsatz<br />

ist nicht „bio“, die Stoffe<br />

sind teilweise korrosiv, gesundheitsschädlich<br />

und hinterlassen<br />

Rückstände. Zu diesen Rückständen<br />

gehören das Desinfektionsmittel<br />

selbst und dessen Abbauprodukte.<br />

Das Abbauprodukt<br />

Chlorat ist dabei aufgrund<br />

der Senkung der Grenzwerte für<br />

Chlorat in den letzten Jahren<br />

immer mehr in den Fokus gerückt.<br />

Die Höchstwerte für Chlorat<br />

wurden Ende 2017 durch<br />

den Gesetzgeber (§ 11, TrinkwV)<br />

unter die WHO-Empfehlung<br />

von 0,7 mg/L gesenkt (Tabelle 2,<br />

Spalte 1). Chlorat ist zudem<br />

im Produkt ein unerwünschter<br />

Stoff, der als gesundheitsschädlich<br />

eingestuft ist. Die European<br />

Food Safety Authority (EFSA) hat<br />

die Akute Referenz-Dosis (ARfD)<br />

auf 36 μg pro kg und den Tolerable<br />

Daily Intake (TDI) auf 3μg<br />

pro kg Körpergewicht festgelegt.<br />

Tabelle 1 referenziert diese<br />

Vorgaben auf Fallbeispiele.<br />

Tabelle 1 und Tabelle 2 bringen<br />

§ 11 der Trinkwasserverordnung<br />

und die Vorgaben der<br />

Euro pean Food Safety Authority<br />

in einen gemeinsamen Kontext.<br />

Kurz gesagt, führt selbst die Einhaltung<br />

der wohlgemerkt neuen,<br />

erheblich niedrigeren Grenzwerte<br />

aus § 11 der Trinkwasserverordnung<br />

bei Kleinkindern bis<br />

10 kg Körpergewicht mit einem<br />

Wasserkonsum von 1 L pro Tag<br />

immer noch zu einer Überschreitung<br />

eines der EFSA-Grenzwerte<br />

in zwei von drei Fällen der neuen<br />

§ 11 TrinkwV Regelung. Alternativen<br />

oder Nachbehandlungen<br />

zur chemischen Desinfektion<br />

sind demnach erforderlich,<br />

um die Grenzwerte einzuhalten.<br />

Lösungsstrategie<br />

Zentrales Konzept zur Lösung<br />

ist nach oben genanntem Leitsatz<br />

mit erster Priorität die Vermeidung<br />

von Chlorat-Rückständen<br />

oder anderen Desinfektionsmittel-Rückständen<br />

bei der<br />

Desinfektion. Zweite Priorität<br />

hat die Entfernung derselben,<br />

sollte eine Vermeidung nicht<br />

möglich sein.<br />

Der Königsweg ist daher die<br />

Anwendung von Verfahren, die<br />

Desinfektion chemikalienfrei gewährleisten<br />

und/oder Chemikalien<br />

aus dem Wasser entfernen<br />

können. Im Folgenden werden<br />

Verfahren vorgestellt, die dies besonders<br />

effizient leisten können.<br />

UV-Licht und Advanced<br />

Oxidation Processes (AOP)<br />

Wasseraufbereitung mittels Licht<br />

im nicht sichtbaren UV-Bereich<br />

ist ein chemikalienfreies Desinfektionsverfahren.<br />

UV-Licht liegt<br />

im Bereich mit Wellenlängen von<br />

28. – 30. November <strong>2023</strong><br />

Nürnberg, Germany<br />

Erfahren Sie, was die Getränkebranche weltweit<br />

bewegt.<br />

Sie wollen aktuelle Themen rund um Verpackung<br />

und Logistik in der Getränkeindustrie im Blick<br />

behalten? Dann dürfen Sie die BrauBeviale in<br />

Nürnberg nicht verpassen.<br />

Vom 28. – 30. November <strong>2023</strong> trifft sich<br />

hier die internationale Fach-Community.<br />

Seien Sie dabei!<br />

braubeviale.de


BRANCHEN REPORT | Wasseraufbereitung<br />

Anlage zur Kühlwasseraufbereitung mit integrierter<br />

UV-Licht-Desinfektion.<br />

Foto: ATN Wasseraufbereitung<br />

12 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong><br />

λ = 100 bis 400 nm. Bei der Desinfektion<br />

kommt überwiegend Licht<br />

in einem Unterbereich dieses Spektrums<br />

im UVC-Bereich von 200 bis<br />

280 nm zum Einsatz.<br />

Direkte Desinfektion mit UV-Licht<br />

wirkt durch permanente Veränderung<br />

der Mikroorganismen-DNA<br />

hauptsächlich durch Initiierung der<br />

sogenannten Thymindimerisierung.<br />

Diese hat eine Verminderung der Infektions-<br />

und Reproduktionskapazität<br />

zur Folge, wodurch eine Reduzierung<br />

der Koloniebildenden<br />

Einheiten (KBE), ein Maß für die Belastung<br />

mit Mikroorganismen, um<br />

≥ 3 logStufen hervorgerufen wird.<br />

Die Mikroorganismen können sich<br />

nicht mehr vermehren.<br />

Eine weitere Anwendung von UV-<br />

Licht besteht im Einsatz bei Verfahren,<br />

die zu den Advanced Oxidation<br />

Processes (AOP) gehören. Dies<br />

ist eine Klasse von Verfahren, die<br />

Wasseraufbereitung durch starke<br />

Oxidationsmittel bewirkt. Das jeweilige<br />

Oxidationsmittel baut nicht<br />

selektiv, aber sehr effektiv Inhaltsstoffe<br />

im Wasser durch Oxidation<br />

ab. So können unter anderem auch<br />

organische Verbindungen bis hin<br />

zu den unbedenklichen Produkten<br />

Kohlenstoffdioxid und Wasser abgebaut<br />

werden. Der gleiche Effekt<br />

wirkt auch bei Mikroorganismen<br />

beispielsweise auf deren Zellmembran<br />

oder DNA, wodurch diese zerstört<br />

werden. Bei AOP mittels UV-<br />

Licht handelt es sich um eine Unteranwendung,<br />

bei welcher das starke<br />

Oxidationsmittel durch UV-Licht gebildet<br />

wird. Ein Hilfsstoff wird durch<br />

UV-Licht aktiviert, zerstört die Mikroorganismen<br />

und wird innerhalb<br />

dieses Prozesses selbst wieder abgebaut.<br />

Dadurch verbleiben bei diesen<br />

AOP ebenfalls keine Desinfektionsmittelrückstände.<br />

Bei den Hilfsstoffen<br />

handelt es sich meist um<br />

Ozon oder Wasserstoffperoxid, die<br />

im Zuge ihrer Reaktionen zu Sauerstoff<br />

und Wasser zerfallen.<br />

Aus dieser Eigenschaft der UVinduzierten<br />

AOP ergibt sich zudem<br />

eine weitere Anwendung: der Abbau<br />

von Desinfektionsmittelrückständen.<br />

Anwendung findet dieses<br />

Verfahren mit UV-Licht hoher Intensität<br />

hauptsächlich beim Abbau von<br />

Ozon- und Hypochloritresten („Freies<br />

Chlor“) aus der Desinfektion<br />

durch Ozonung beziehungsweise<br />

Chlorung. Dabei wird Ozon zu Sauerstoff<br />

und Wasser beziehungsweise<br />

„Freies Chlor“ zu Sauerstoff und<br />

Chlorid umgewandelt. Jedes dieser<br />

Produkte ist unbedenklich.<br />

Die Effizienz des UV-Lichts im direkten<br />

Desinfektionsverfahren und<br />

auch bei seinem Einsatz im Rahmen<br />

von AOP hängt maßgeblich von<br />

der UV-Transmission, der „Durchlässigkeit<br />

für UV-Licht“ des Wassers<br />

ab. Der Einsatzbereich liegt bei<br />

30 % bis 98 % Transmission. Je höher<br />

die Transmission, desto effektiver<br />

wird die Energie des UV-Lichts<br />

genutzt. Die Branchen, in denen die<br />

beiden Verfahren zum Einsatz kommen,<br />

reichen von Wasserversorgung<br />

(UV-Desinfektion, AOP) über Lebensmittelproduktion<br />

(UV-Desinfektion)<br />

bis zum Prozesswasserbereich<br />

(AOP). Durch beide Verfahren können<br />

Bakterien, Viren, Pilze und Algen<br />

desaktiviert und das Wasser so<br />

desinfiziert werden. Zu den Einsatzgebieten<br />

zählen im Speziellen Qualitätssicherung<br />

(VE-Wasser, Lebensmittel<br />

wie Zuckersirup), Umwälzung<br />

von Lagertanks, Verkeimungsschutz<br />

von Membrananlagen sowie Aufbereitung<br />

von Trinkwasser, Gießwasser<br />

und Kühlwasser (siehe Abbildung).<br />

Fazit<br />

Erfolgt eine fachgerechte Auslegung,<br />

glänzt UV-Desinfektion durch<br />

ihr breites Einsatzspektrum, die<br />

hohe Performance und den Verzicht<br />

auf Chemikalien. Die Desinfek tion<br />

verläuft effektiv, betriebssicher und<br />

hat keine Bildung von Desinfektionsmittelrückständen<br />

zur Folge –<br />

Chlorat wird vollständig vermieden.<br />

Enthält eine Wasserquelle wie<br />

Stadtwasser Chlorrückstände, so<br />

können diese durch UV-Licht-AOP<br />

sogar abgebaut werden. Durch den<br />

Einsatz von UV-Licht zur Desinfektion<br />

kann das Problem unerwünschter<br />

Mikrobiologie im Wasser durch<br />

die Wasseraufbereitung flexibel und<br />

effizient gelöst werden.<br />

Mehr Informationen<br />

www.atn-wasseraufbereitung.de


BRANCHEN REPORT |<br />

Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

DAS HOPFENSTOPFEN (DRY HOPPING)<br />

Dekanterzentrifuge amortisiert<br />

sich innerhalb eines Jahres<br />

Dry Hopping hat sich in den letzten Jahren von einem reinen Trend, vor allem bei<br />

aufstrebenden Brauereien der Craft-Beer-Szene, zu einer etablierten Technik in<br />

der gesamten Brauindustrie entwickelt. Die US-amerikanische Rhinegeist Brewery,<br />

gelegen in Cincinnati, Ohio, im Ortsteil Over-the-Rhine, hat ihre Produktion von<br />

11.000 Barrel (1,3 Mio. Liter) im Jahr 2015 auf über 100.000 Barrel (11,7 Mio. Liter) im<br />

Jahr 2020 gesteigert.<br />

C<br />

ole Hackbarth von der USamerikanischen<br />

Rhinegeist<br />

Brewery erklärt, welchen<br />

Einfluss COVID auf ihr Geschäft<br />

hatte und wie Flottweg Equipment<br />

dazu beigetragen hat, die Produktionsleistung<br />

zu optimieren.<br />

? GTM: Wir sind hier, um über<br />

die Entwicklung von Rhinegeist<br />

zu sprechen. Was war der Ausgangspunkt<br />

und was ist der heutige<br />

Stand?<br />

! Cole Hackbarth: Als ich 2015<br />

hierherkam, war Rhinegeist eineinhalb<br />

Jahre alt und produzierte<br />

11.000 Barrel (1,3 Mio. Liter)<br />

pro Jahr. Dann begann das Unternehmen<br />

zu wachsen. Zu dieser Zeit<br />

kam der Durchbruch für Craft Beer<br />

in Cincinnati und der lokale Markt<br />

verlangte hopfige Biere. Jetzt haben<br />

wir eine riesige Brauerei (20.000<br />

Quadratmeter) und sind bei etwa<br />

100.000 Barrel (11,7 Mio. Liter) pro<br />

Jahr angelangt.<br />

? GTM: Welchen Einfluss hatte<br />

COVID-19 auf das Unternehmen?<br />

Foto: FLottweg<br />

! Cole Hackbarth: Es hatte sehr<br />

deutliche Auswirkungen, wie in der<br />

ganzen Welt. Ohio war einer der<br />

ersten US-Bundesstaaten, die komplett<br />

dicht machten. Über Nacht<br />

wurde der Ausschankbetrieb eingestellt<br />

und alle mussten sich in<br />

Quarantäne begeben. Also stiegen<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 13


BRANCHEN REPORT |<br />

Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

14 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong><br />

die Einzelhandelsverkäufe an. Alles<br />

drehte sich nur noch darum, Bier<br />

in Dosen abzufüllen. Wir standen<br />

damit unter großem Druck, unsere<br />

Dosenproduktion hochzufahren,<br />

um mit der Nachfrage Schritt zu<br />

halten. Glücklicherweise haben wir<br />

ein großartiges Team in der Abfüllung,<br />

das den Herausforderungen<br />

gewachsen war.<br />

? GTM: Lassen Sie uns über<br />

eure Biere sprechen. Der Trub im<br />

Tankboden ist oftmals schwierig<br />

zu verarbeiten. Als eine Lösung<br />

kam die Dekanterzentrifuge ins<br />

Spiel. Was hat es damit auf sich<br />

und warum ist es wichtig, dass<br />

diese Feststoffe weiterverarbeitet<br />

werden können?<br />

! Cole Hackbarth: Eine wesentliche<br />

Eigenschaft moderner Gärtanks<br />

– auch UNI-Tanks genannt –<br />

Rhinegeist Brewery Separator<br />

ist der steile, konische Boden. Dort<br />

am Gefäßboden setzen sich die<br />

schweren Feststoffe, wie zum Beispiel<br />

Hefe oder Hopfenreste, ab.<br />

Diese Feststoffe lassen sich als Dickschlamm<br />

abziehen. Man bekommt<br />

ein Bier, das sauberer ist und sich<br />

einfacher verarbeiten lässt. Ein<br />

Sepa rator ist für sehr leichte Feststoffe<br />

gut geeignet, kann aber die<br />

konzentrierten Feststoffe im Konus<br />

nicht verarbeiten. Die Herausforderung<br />

war deshalb, eine Maschine zu<br />

finden, die das kann.<br />

Wenn der Rückstand abgelassen<br />

wird und dickflüssig aussieht, enthält<br />

er immer noch bis zu 80 % Bier.<br />

In der Regel geht das alles verloren<br />

beziehungsweise landet dies alles<br />

im Abwasser.<br />

Als Flottweg die Dekanter zentri<br />

fuge ins Spiel brachte, war das<br />

für uns der Wendepunkt. Einerseits<br />

konnten wir aus den stark mit<br />

Fotos: FLottweg<br />

Hopfen angereicherten Feststoffen<br />

eine Menge Bier wieder für uns<br />

nutzbar machen und andererseits<br />

wurde es möglich, einen Großteil<br />

der Rückstände aus dem Abwasser<br />

zu entfernen.<br />

? GTM: Seit der Inbetriebnahme<br />

konnte Rhinegeist bis zu<br />

80 % Bier zurückgewinnen – gibt<br />

es Zahlen, die Sie uns zur Verfügung<br />

stellen können?<br />

! Cole Hackbarth: Bei unserem<br />

Flaggschiff IPA, das mehr als 50 %<br />

der Produktion ausmacht, sehen wir<br />

eine Ertragssteigerung von wahrscheinlich<br />

über 10 % pro Charge.<br />

Wenn man 50.000-60.000 Barrel<br />

(6-7 Mio. Liter) pro Jahr herstellt,<br />

summiert sich das ziemlich schnell.<br />

Die Maschine hat sich in weniger<br />

als einem Jahr amortisiert und<br />

war damit ein Selbstläufer. Wir bekamen<br />

eine Testmaschine, die Z2E,<br />

und sie funktionierte wirklich gut.<br />

Letztendlich haben wir eine Z4E gekauft,<br />

um noch an Tempo zulegen<br />

zu können.<br />

? GTM: Welche Auswirkungen<br />

hatte die Dekanterzentrifuge im<br />

Unternehmen auf die nachgelagerten<br />

Prozesse? Zum einen war<br />

der Separator betroffen, aber<br />

galt dies auch für andere Maschinen<br />

oder Prozesse?<br />

! Cole Hackbarth: Alle unsere<br />

Produkte sind ungefiltert, somit<br />

gibt es die Dekanterzentrifuge,<br />

den Separator und sonst weiter<br />

nichts. Durch den Dekanter wurde<br />

der Separator stark entlastet. Zuvor<br />

schaffte der Separator bestenfalls<br />

40-80 Barrel (4.700-9.400 Liter)<br />

pro Stunde. Jetzt, nach dem Dekanter,<br />

können wir einige unserer


BRANCHEN REPORT |<br />

Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

Rhinegeist Brewery Decanter<br />

? GTM: Wird dies jedes Mal<br />

überprüft – wie beispielsweise<br />

durch eine Stichprobenprüfung<br />

im Labor?<br />

unfiltrierten UC IPAs mit bis zu<br />

140 Barrel (16.500 Liter) pro Stunde<br />

produzieren. Das ist fantastisch.<br />

Der Dekanter hat unseren Durchsatz<br />

erhöht und die Maschinen werden<br />

geschont. Der Separator arbeitet<br />

mit weniger Entleerungen und<br />

somit weniger Wartung und einer<br />

verbesserten Standzeit.<br />

? GTM: Wie sind die Inbetriebnahme<br />

und das Training verlaufen?<br />

Wie ist der Bedienungskomfort<br />

der Maschine?<br />

Foto: FLottweg<br />

! Cole Hackbarth: Neue Maschinen<br />

zu testen bedeutet immer, Neues<br />

zu lernen. Wir bei Rhinegeist lieben<br />

das Unbekannte. Wir lieben es,<br />

innovativ zu sein und neue Dinge<br />

auszuprobieren. Die Unterstützung<br />

war großartig.<br />

Flottweg hat Mitarbeiter vor Ort<br />

und die Zusammenarbeit war immer<br />

positiv. Die Mitarbeiter sind nur einen<br />

Anruf entfernt. Wir haben viel<br />

ausprobiert und unseren Prozess<br />

optimiert. Es gibt mittlerweile viele<br />

verschiedene Methoden für das<br />

Hopfenstopfen. Damit ist natürlich<br />

auch die Verarbeitung der Feststoffe<br />

und wie diese im Gärtank gesammelt<br />

werden, von Brauerei zu Brauerei<br />

verschieden. Ich glaube aber, dass<br />

uns der Dekanter generell vom ersten<br />

Tag an nur Vorteile gebracht hat.<br />

? GTM: Hatte die Dekanterzentrifuge<br />

einen Einfluss auf das Geschmacksprofil?<br />

! Cole Hackbarth: Wir haben<br />

hier keine spürbaren Auswirkungen<br />

feststellen können. Unser Bier<br />

ist genauso gut, wie es immer war.<br />

Wir entfernen mehr Hopfenpartikel,<br />

so dass einige hopfenlastige<br />

Biere manchmal etwas weniger<br />

„ Schärfe“ und weniger Hopfenbitterstoffe<br />

aufweisen.<br />

! Cole Hackbarth: Ja, wir führen<br />

Analysen durch und untersuchen<br />

natürlich auch alle sensorisch wahrnehmbaren<br />

Eigenschaften. Dabei haben<br />

wir bemerkt, dass wir mit dem<br />

Dekanter einiges herausziehen können.<br />

Beim Hopfenstopfen nutzen wir<br />

die Rezirkulation über eine Dispergierungspumpe,<br />

d. h. wir pul verisieren<br />

den gesamten Hopfen und extrahieren<br />

daraus so viel Öl wie möglich. Mit<br />

dem Dekanter ziehen wir dann nur<br />

die Faserrückstände heraus.<br />

? GTM: Gibt es einen Rat, den<br />

Sie anderen geben können?<br />

Wann weiß man, ob sich ein Dekanter<br />

lohnt? Welche Vorschläge<br />

können Sie geben?<br />

! Cole Hackbarth: Sie sollten sich<br />

ihr Produktportfolio ansehen und<br />

sich fragen, wie viele Hopfenbiere<br />

produziert werden. Wenn mindestens<br />

die Hälfte des Portfolios<br />

hopfen lastig ist, was bei den meisten<br />

Brauereien der Fall sein dürfte,<br />

ist ein Dekanter meiner Meinung<br />

nach eine kluge Entscheidung. Mit<br />

dem Z2E Dekanter bietet Flottweg<br />

eine attraktive Skid-Lösung auf<br />

Plug-and-Play-Basis. Das ist eine<br />

hervorragende Option sowohl für<br />

kleinere Player aus der Region als<br />

auch für größere Craft-Brauer.<br />

! GTM: Vielen Dank für die umfangreichen<br />

Informationen. <br />

Mehr Informationen<br />

www.flottweg.com<br />

BMS @BrauBeviale<br />

28. - 30. November <strong>2023</strong> Nürnberg<br />

Halle 7 Stand 650


RENOMMIERTER BIERWETTBEWERB FEIERT JUBILÄUM<br />

20 Jahre European Beer Star<br />

Der international renommierte Bierwettbewerb European Beer Star, veranstaltet vom<br />

Verband Private Brauereien, feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Jahr für Jahr<br />

wetteifern über 2000 Biere in über 70 Kategorien um die begehrten Awards in Gold, Silber<br />

und Bronze. Der Gewinn eines Awards gleicht einem Ritterschlag in der internationalen<br />

Brauszene, denn nur die besten drei Biere pro Kategorie werden ausgezeichnet. Doch was<br />

steckt hinter der Erfolgsstory des European Beer Star? Wie läuft die Verkostung der Biere<br />

ab? Und was ist das Besondere am European Beer Star? Ein Portrait.<br />

Von BENEDIKT MEIER, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Private Brauereien Bayern e.V.<br />

Abb. oben:<br />

European Beer Star Verkostungsgläser<br />

Fotos: Private Brauereien<br />

und Volker Martin<br />

A<br />

nfang der 2000er-Jahre<br />

wurde in der mittelständischen<br />

Brauwirtschaft der<br />

Wunsch nach einem Bierwettbewerb<br />

immer stärker, bei dem Biere<br />

rein nach sensorischen Kriterien<br />

aus Sicht der Konsumentinnen und<br />

Konsumenten beurteilt werden. Mit<br />

dem World Beer Cup gab es zwar<br />

einen solchen Wettbewerb bereits<br />

in den USA, doch war die Teilnahme<br />

daran für deutsche und europäische<br />

Brauereien sehr aufwendig.<br />

Weiterhin sollte ein Bierwettbewerb<br />

ins Leben gerufen werden, der sich<br />

auf die Bierstile europäischer Herkunft<br />

konzentriert, um damit die<br />

Biervielfalt sowie die Bierkultur in<br />

Europa zu ehren.<br />

Schnell fand sich unter der Regie<br />

des Verbandes Private Brauereien<br />

ein Netzwerk an Partnern für diesen<br />

neuen Wettbewerb, der genau<br />

diese Anforderungen erfüllen sollte.<br />

Bei der Premiere des European<br />

Beer Star im Jahre 2004 traten rund<br />

270 Biere an, die von 27 Bierexperten<br />

verkostet und bewertet wurden.<br />

In den Folgejahren wurde der<br />

European Beer Star immer bekannter,<br />

auch dessen Attraktivität konnte<br />

immer weiter gesteigert werden.<br />

Infolge dessen wurde der Wettbewerb<br />

auch immer interessanter für<br />

Brauereien aus ganz Europa sowie<br />

Nordamerika und Asien.<br />

Die kontinuierliche Erweiterung<br />

der zu verkostenden Kategorien,<br />

wie auch die Teilnahme international<br />

bekannter Verkoster, steigerten<br />

die Bekanntheit und das Renommee<br />

des Bierwettbewerbs auch in der internationalen<br />

Brauwirtschaft.<br />

Einer der internationalsten<br />

Bierwettbewerbe<br />

Beim European Beer Star handelt es<br />

sich trotz des Namensbestandteils<br />

„ European“ nicht um eine „Europameisterschaft“.<br />

Denn am European<br />

Beer Star teilnehmen darf jede kommerziell<br />

aktive Brauerei der Welt. Es<br />

handelt sich also vielmehr um eine<br />

„Weltmeisterschaft der Biere“.<br />

Dass Bierqualität dabei keine Frage<br />

der Brauereigröße ist, zeigen Einreichungen<br />

von namhaften, überregionalen<br />

Großbrauereien auf der<br />

einen Seite und von Spezialitätenbrauereien,<br />

die nur für die eigene<br />

Gastwirtschaft brauen auf der anderen<br />

Seite. Diese Tatsache macht auch<br />

eine der Stärken des Wettbewerbs<br />

aus: alle Brauereien stellen sich auf<br />

einer Ebene dem Wettbewerb.<br />

Die Internationalität des Wettbewerbs<br />

zeigt sich heute an den<br />

zahlreichen Einsendungen aus dem<br />

Ausland. Zwar ist Deutschland<br />

nach wie vor das stärkste Teilnehmerland,<br />

rund zwei Drittel der eingereichten<br />

Biere kommen jedoch<br />

aus den restlichen Ländern dieser<br />

Welt. Das macht den European<br />

Beer Star zu einem der internatio-<br />

16 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BRANCHEN REPORT |<br />

Bierwettbewerb feiert Jubiläum<br />

nalsten Bierwettbewerbe weltweit.<br />

Ähnlich international wie das Teilnehmerfeld<br />

zeigt sich auch die Verkostungsjury:<br />

Unter den Judges sind<br />

Bierexpertinnen und -experten aus<br />

allen Erdteilen. Die Sichtweise von<br />

Verkostern aus aller Welt ergibt ein<br />

differenziertes Meinungsbild zu jedem<br />

eingereichten Bier. Teilnehmende<br />

Brauereien dürfen sich auf<br />

ein qualifiziertes Feedback freuen.<br />

Von der Vorrunde<br />

bis ins Finale<br />

Doch wie läuft eigentlich eine European<br />

Beer Star-Verkostung ab? Die<br />

Expertenverkostung lässt sich gut<br />

mit dem Wettbewerbsmodus bei<br />

Sportveranstaltungen – von der Vorrunde<br />

bis ins Finale – vergleichen.<br />

Die eingereichten Biere werden<br />

beim European Beer Star rein nach<br />

sensorischen Kriterien beurteilt. Die<br />

Judges bewerten mit Punkten also<br />

ausschließlich Merkmale, die sie mit<br />

ihren Sinnen wahrnehmen, d.h. Optik,<br />

Geruch und Geschmack. Weiterhin<br />

erstellen die Judges für jedes<br />

eingereichte Bier ein individuelles<br />

Flavourprofil, das jedoch keinen Einfluss<br />

auf die Awardvergabe hat und<br />

das die teilnehmenden Brauereien<br />

für ihre interne Qualitätssicherung<br />

nutzen können. Anhand der Punktebewertung<br />

der Biere entscheiden<br />

die Juroren, welche Biere ausscheiden<br />

und welche in die nächste Runde<br />

kommen.<br />

Ab den Zwischenrunden werden<br />

die Biere nicht mehr bepunktet.<br />

Die Judges verkosten die Biere<br />

Über 2.000 Biere wetteifern beim European Beer Star um die begehrten Awards in Gold, Silber und Bronze.<br />

Foto: Private Brauereien / Benedikt Meier<br />

nochmals, diskutieren darüber und<br />

stimmen dann gemeinschaftlich ab,<br />

welche Biere ins Finale kommen.<br />

Dabei ist die Punktzahl der einzelnen<br />

Biere aus den Vorrunden den<br />

Juroren der Zwischenrunde nicht<br />

bekannt. Aus den acht besten Bieren<br />

einer Kategorie entscheiden die<br />

Judges im Finale dann schließlich<br />

über die Gewinner von Gold, Silber<br />

und Bronze. Auch hier weiß die Finaljury<br />

nicht über die Punktzahlen<br />

der einzelnen Biere aus den Vorrunden<br />

Bescheid.<br />

Um die Neutralität der Verkostungsjury<br />

zu gewährleisten, werden<br />

die Proben codiert und entsprechend<br />

anonymisiert, so dass keine<br />

Rückschlüsse auf die Biere und<br />

einreichenden Braustätten möglich<br />

sind. Weiterhin achten die Veranstalter<br />

des Wettbewerbs bei Besetzung<br />

der Verkostungstische darauf,<br />

dass Verkoster, die eigene Biere<br />

beim European Beer Star angemeldet<br />

haben, diese nicht verkosten,<br />

sondern bei anderen Kategorien<br />

eingesetzt werden.<br />

Jubiläumsausgabe<br />

des European Beer Star<br />

in Nürnberg<br />

Für die 20. Ausgabe des European<br />

Beer Star kam die rund 140-köpfige<br />

internationale Jury, bestehend<br />

aus Braumeistern, Fachjournalisten,<br />

Biersommeliers und weiteren Bierexperten,<br />

im September auf dem<br />

Mehr als Sie erwarten.<br />

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BRANCHEN REPORT |<br />

Bierwettbewerb feiert Jubiläum<br />

Bei der Verkostung beurteilen die Judges die<br />

sensorische Qualität der eingereichten Biere.<br />

Foto: Private Brauereien / Benedikt Meier<br />

Rund 140 Bierexpertinnen<br />

und -experten aus aller Welt<br />

bewerteten Mitte September<br />

die Biere des European Beer<br />

Star <strong>2023</strong>.<br />

Foto: Private Brauereien /<br />

Silas Lechner<br />

Nürnberger Messe gelände zusammen,<br />

um die insgesamt 2.356 eingereichten<br />

Bierproben in einer zweitägigen<br />

Blindverkostung zu bewerten.<br />

Von insgesamt 17 Teams wurden<br />

die Biere in rund 280 Verkostungsrunden<br />

verkostet und bewertet.<br />

Die Kategorieliste umfasste dabei<br />

traditionelle deutsche Bierstile wie<br />

„German-Style Helles“, „German-<br />

Style Pilsner“ und „South German-<br />

Style Hefeweizen hell“ genauso wie<br />

exotischere Bierstile wie „Wood and<br />

Barrel Aged Sour Beer“ oder „Ultra<br />

Strong Beer“, die eher Bierliebhabern<br />

ein Begriff sind.<br />

Konstante Weiterentwicklung<br />

So wie sich der internationale Biermarkt<br />

stetig verändert, entwickelt<br />

sich auch der European Beer Star<br />

mit dem Marktgeschehen weiter.<br />

Jedes Jahr aufs Neue werden die bestehenden<br />

Kategorien auf den Prüfstand<br />

gestellt, überarbeitet oder<br />

entsprechend erweitert.<br />

Auch Bemühungen einzelner<br />

Länder, fast ausgestorbene regionale<br />

Bierstile wiederzubeleben, unterstützt<br />

der European Beer Star.<br />

So wurde zum Beispiel der Bierstil<br />

„ Grodziskie“ (deutsch: Grätzer) erstmals<br />

beim European Beer Star <strong>2023</strong><br />

verkostet. Grodziskie ist ein polnisches<br />

Leichtbier aus Weizenmalz<br />

mit Eichenraucharoma. Im Vorjahr<br />

wurde erstmals „ Italian Grape Ale“<br />

in die Kategorieliste aufgenommen.<br />

Hier handelt es sich um einen Hybriden<br />

aus Bier und Wein, der sich in<br />

den letzten Jahren durch den Ideenreichtum<br />

und die Kreativität italienischer<br />

Brauereien entwickelt hat.<br />

Mit der Spezial-Kategorie „Free-<br />

Style Beer“ gibt es seit 2021 auch<br />

eine Spielklasse beim European Beer<br />

Star, bei der nicht ausschließlich die<br />

sensorische Qualität der Biere ausschlaggebend<br />

ist. In dieser Kategorie<br />

wird das Instrument „Storytelling“<br />

ebenfalls bewertet.<br />

• Welche Geschichte steckt hinter<br />

dem Bier?<br />

• Was hat die Brauerei zur Entwicklung<br />

dieses Bieres gebracht?<br />

• Wird das Bier besonders<br />

vermarktet?<br />

Teilnehmer in dieser Kategorie müssen<br />

folglich eine Beschreibung mitliefern,<br />

die die Idee beschreibt,<br />

die sich hinter ihrer Kreation verbirgt.<br />

Dennoch muss am Ende auch<br />

die sensorische Qualität des Bieres<br />

überzeugen. Nur die besten Gesamtpakete<br />

werden von der Jury<br />

schlussendlich mit Gold, Silber und<br />

Bronze ausgezeichnet.<br />

Future Award zeichnet<br />

nachhaltiges Engagement aus<br />

Im Jahr 2022 ging der European<br />

Beer Star mit dem neu ausgelobten<br />

Future Award den Schritt über einen<br />

reinen Verkostungswettbewerb<br />

hinaus. Themen wie Nachhaltigkeit,<br />

Energieeffizienz, lokale Rohstoffsicherung<br />

oder Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sind<br />

schon lange keine Nebensächlichkeiten<br />

mehr und gehören längst in<br />

die Unternehmensleitlinien von Betrieben.<br />

Zudem schauen Gesellschaft<br />

und Politik immer stärker darauf,<br />

welches Engagement die Produzenten<br />

ihrer Lebensmittel in Sachen<br />

Nachhaltigkeit an den Tag legen.<br />

Der European Beer Star Future<br />

Award hat zum Ziel, Brauereien gemäß<br />

ihrem vorbildlichen Engagement<br />

in den Bereichen<br />

• Ökologie,<br />

• Ökonomie,<br />

• Soziales und<br />

• Kultur<br />

auszuzeichnen. Hier spielen neben<br />

einer nachhaltigen Unternehmensführung<br />

auch die jeweilige Kommunikation<br />

des nachhaltigen Engagements<br />

sowie die sensorische Qualität<br />

des Bieres eine wichtige Rolle.<br />

Mehr Informationen<br />

www.european-beer-star.com<br />

18 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BRANCHEN REPORT |<br />

Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

FÜNF-LITER-FASS UND EIN-LITER-DOSE IN ASIEN<br />

Minikeg transportiert Geselligkeit und bayerisches Lebensgefühl<br />

Der Biermarkt in Asien wächst.<br />

Bier als eines der beliebtesten<br />

alkoholischen Getränke ist seit<br />

Jahren im gesamten asiatischpazifischen<br />

Raum auf dem<br />

Vormarsch. Längst ist China<br />

der größte Biermarkt der Welt.<br />

Insbesondere in Asien spielt<br />

dabei das Fünf-Liter-Fass von<br />

Envases eine wichtige Rolle.<br />

Der Münchner Paulaner Brauerei<br />

ist es gelungen, sich in Asien<br />

äußerst erfolgreich zu positionieren.<br />

Weil man in der asiatischen<br />

Kultur am liebsten mit<br />

Familie und Freunden gemeinsam<br />

isst und trinkt und obendrein<br />

den bayerischen Lifestyle<br />

liebt, kommt das Fünf-Liter-<br />

Fass von Envases zum Selbstzapfen<br />

dort besonders gut an.<br />

„Die Fünf-Liter-Dose findet sicherlich<br />

im asiatischen Markt<br />

und dort vor allem in China<br />

den größten Anklang“, kommentiert<br />

Hyeun-Mi Lee, Leiterin<br />

interna tionales Brandmanagement<br />

bei Paulaner.<br />

„‚ Sharing is caring‘ gehört hier<br />

zur Essenskultur und da passt<br />

es perfekt dazu, gemeinsam<br />

am Tisch zu sitzen, zusammen<br />

Bier zu zapfen und vereint anzustoßen.“<br />

Mit seiner bayerischen<br />

Tradition und seinem<br />

uneingeschränktem Festhalten<br />

an Qualität und Reinheitsgebot<br />

ist der Marke Paulaner eine<br />

klare und authentische Positionierung<br />

gelungen, die die<br />

deutsche Herkunft mitkommuniziert<br />

und perfekt nutzt.<br />

Denn deutsche Bierqualität hat<br />

in Asien einen hervorragenden<br />

Ruf. In Sachen Bierkultur gehört<br />

dabei auch unbedingt das<br />

Bierzapfen mit dazu.<br />

Dabei hat Bier in China lange<br />

Zeit nur eine untergeordnete<br />

Rolle gespielt. 1990 etwa<br />

Produktion Partyfass<br />

Foto: Envases<br />

lag Chinas Anteil am weltweiten<br />

Bierausstoß gerade mal bei<br />

etwas über sechs Prozent. Die<br />

wachsende Mittelschicht und<br />

deren Interesse an westlichen<br />

Konsumgewohnheiten haben<br />

dem Bier in Asien generell in<br />

den letzten zwanzig Jahren zu<br />

einem deutlichen Aufschwung<br />

verholfen. 2018 wurden in<br />

China über 43 Milliarden Liter<br />

Bier abgesetzt.<br />

Ein – hierzulande kaum bekanntes<br />

– Gebinde aus dem<br />

Envases-Portfolio nutzt die<br />

Münchner Brauerei ebenso erfolgreich,<br />

um auf kreative Weise<br />

die bayerische Lebensart zu<br />

verbreiten: die 1- Liter-Dose.<br />

Gefüllt mit dem Paulaner Oktoberfest<br />

Bier wird sie im<br />

Bundle mit einem original<br />

Paulaner Maßkrug als Sondergebinde<br />

verkauft. Damit liefert<br />

Paulaner, wie auch mit<br />

dem Minikeg zum Selbstzapfen,<br />

einmal mehr eine gelungene<br />

Kombi aus bayerischer<br />

Tradition und Münchener Lifestyle.<br />

Diese Präsentationsmöglichkeit<br />

kommt sehr gut<br />

an und helfe dabei mit, den<br />

Markt weiter zu erschließen,<br />

so Lee und ergänzt: „Damit<br />

gelingt es uns, das authentische<br />

Oktoberfest-Gefühl in die<br />

Welt zu tragen.“<br />

Mehr Informationen<br />

www.envases.de<br />

IHRE VORTEILE MIT FLOTTWEG<br />

ZENTRIFUGEN BEIM BRAUPROZESS<br />

· höchste Würzerückgewinnung aus Heißtrub<br />

· Reduzierung des Bierschwands durch<br />

Rückgewinnung von Bier aus Überschusshefe<br />

· optimale Ausbeute und maximale Kosteneinsparung<br />

im Bereich der Kalthopfung<br />

· hoher hygienischer Standard für beste<br />

Produktqualität<br />

· für jeden Brauprozess die richtige Zentrifuge<br />

BrauBeviale<br />

Halle 9<br />

Stand 343


BRANCHEN REPORT |<br />

Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

KONTROLL-, INSPEKTIONS- UND TRANSPORTBANDSYSTEME<br />

Ein rundum gelungenes Projekt<br />

Mit modernstem Equipment bietet das neue Abfüll- und Verpackungstechnikum der<br />

Doemens Academy in Gräfeling Studierenden der Brau-, Getränke- und Lebensmitteltechnik<br />

einen hohen Praxisbezug bei ihrer Ausbildung. Die HEUFT SYSTEMTECHNIK GMBH aus<br />

Burgbrohl hatte dazu die vor gut einem Jahr offiziell eingeweihte Anlage für Flaschen<br />

aus Glas und PET-Flaschen, die Doemens auch zur Auftragsabfüllung nutzt, kostenlos mit<br />

Kontroll-, Inspektions- und Transportbandsystemen ausgestattet.<br />

I<br />

m neuen Abfüll- und Verpackungstechnikum<br />

der Doemens<br />

Academy stellen sie unter anderem<br />

eine lückenlose All-Surface-<br />

Leerflascheninspek tion, eine dynamische<br />

Bändersteuerung und eine<br />

präzise Vollgutkontrolle sicher.<br />

HEUFT-Experten schulen die angehenden<br />

Braumeister und Getränketechnologen<br />

mehrmals jährlich<br />

an den laufenden Geräten – und<br />

demonstrieren ihnen, wie eine effiziente<br />

Inline-Qualitätssicherung in<br />

der Praxis funktioniert.<br />

20 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong><br />

Leerflascheninspektion<br />

und Vollgutkontrolle<br />

„Bei der Auswahl unserer Anlagen<br />

hatten wir den Anspruch, ein Technikum<br />

zu bauen, das nicht nur den<br />

Stand der Technik darstellt, sondern<br />

auch ein Maximum an Flexibilität zu<br />

bieten hat, um so unseren Studierenden<br />

eine bestmögliche praktische<br />

Ausbildung zu ermöglichen“,<br />

erinnert sich Dr. Werner Gloßner,<br />

Geschäftsführer und Schulleiter<br />

bei Doemens. „HEUFT ist einer der<br />

<strong>Technologie</strong>führer im Bereich der<br />

Inspektionstechnik. Dementsprechend<br />

war klar, dass das Unternehmen<br />

unsere erste Wahl war.“<br />

Loop im Flaschentransport<br />

Damit auch dann gelehrt werden<br />

kann, wenn gerade einmal kein<br />

Füllbetrieb stattfindet, verfügt der<br />

HEUFT InLine II IS bei Doemens über<br />

eine zusätzliche Betriebsart: Ein eigens<br />

eingerichteter Loop im Flaschentransport<br />

lässt das Leergut im<br />

Kreis laufen, so dass auf diese Weise<br />

„der Leerflascheninspektor auch<br />

losgelöst von den anderen Aggregaten<br />

demonstriert und erklärt werden<br />

kann, wenn der Rest der Anlage<br />

einmal stillsteht“, erklärt Dr. Gerrit<br />

Blümelhuber, der bei Doemens<br />

als stellvertretender Geschäftsführer<br />

für Beratung, Seminare und Dienstleistungen<br />

zuständig ist.<br />

Staudruckfreier<br />

Flaschentransport<br />

Ein weiteres Highlight ist eine vorgeschaltete<br />

Einlaufkontrolle, die<br />

fremde und nicht sicher inspizierbare<br />

Flaschen identifiziert, bevor sie in<br />

den Leerflascheninspektor einlaufen.<br />

Eine sortenreine Versorgung ist<br />

damit sichergestellt. Um diese möglichst<br />

kontinuierlich, ohne größere<br />

Lücken und frei von Staudruck<br />

zu gestalten, beschleunigt die Bändersteuerung<br />

HEUFT synchron II BS<br />

die Bändermechanik in seinem Umfeld<br />

behutsam oder senkt die Geschwindigkeit<br />

des einbahnigen Flaschentransports<br />

bei Bedarf sanft ab.<br />

Das passiert genauso vor der Füllmaschine,<br />

so dass die leeren Flaschen,<br />

die der HEUFT InLine II IS als<br />

Fotos: HEUFT


fehlerfrei identifiziert hat, ohne hart<br />

aufeinanderzuprallen oder umzufallen,<br />

in sie einlaufen. Alle anderen leitet<br />

die Multisegment-Klappweiche<br />

HEUFT DELTA-K stehend aus. Anschließend<br />

können die leeren Flaschen<br />

erneut gereinigt und gegebenenfalls<br />

doch noch weiterverwendet werden.<br />

Lückenlose Komplettinspektion<br />

Ob sie problemlos und sicher befüllbar<br />

sind, überprüft der HEUFT InLine II IS<br />

auf engstem Raum im effizienten<br />

Geradeauslauf. Hochleistungskameras<br />

verwirklichen zusammen<br />

mit adaptiver LED-Beleuchtung und<br />

HEUFT reflexx A.I. -Bildverarbeitung eine<br />

lückenlose Komplettuntersuchung:<br />

Ausbrüche oder Glassplitter am<br />

Grund der Flasche werden hierbei bei<br />

der Bodeninspektion identifiziert. Die<br />

Mündungsinspektion deckt nicht nur<br />

die komplette Dichtfläche ab, sondern<br />

auch den gesamten Innen- und Underchip-Bereich,<br />

um etwa Rostflecken<br />

und Risse auch dort sichtbar zu machen.<br />

Bei verdoppelter Auflösung umfasst<br />

die präzise Seitenwandinspektion<br />

über 360 Grad des Behältervolumens.<br />

Fotos: HEUFT<br />

Servogesteuert werden die Flaschen<br />

dazu optimal an jeder einzelnen Erkennungsstation<br />

ausgerichtet. Bei<br />

Sortenwechseln wird die Höhe und<br />

Weite des Transportriemens automatisch<br />

an das neue Format angepasst.<br />

Dasselbe gilt für die Justierung<br />

sämtlicher Erkennungseinheiten wie<br />

zum Beispiel der direkt integrierten<br />

Restlaugenerkennung.<br />

Der HEUFT PRIME übernimmt die<br />

Vollgutkontrolle im Doemens-Technikum.<br />

Mit Hochfrequenztechnologie<br />

überprüft er, ob der Füllstand stimmt.<br />

Die Verschlussanwesenheit kontrolliert<br />

er induktiv. Dank Maschinenanbindung<br />

bietet das kompakte Gerät<br />

zusätzlich wertvolle Locator-Funktionen,<br />

die genau diejenigen Füllventile<br />

und Verschließerköpfe entlarven,<br />

welche die detektierten Füllstandsund<br />

Verschlussmängel verursacht haben,<br />

bevor sie zu Serienfehlern werden<br />

können – ein wirksames Instrument<br />

zur präventiven Wartung. Das<br />

Sampling von Füller und Verschließer<br />

erledigt der HEUFT PRIME, der sich<br />

außerdem mit weiteren Erkennungseinheiten<br />

unter anderem zur Etikettenkontrolle<br />

oder Codeverifizierung<br />

ausstatten lässt. Der HEUFT e-mono<br />

leitet solche Stichproben und auch<br />

alle unterfüllten, beziehungsweise<br />

nicht sicher verschlossenen Flaschen<br />

ganz ohne Druckluft aus.<br />

Erfolgreiche Umsetzung<br />

„Bei der Umsetzung des Projekts war<br />

HEUFT stets ein zuverlässiger Partner“,<br />

berichtet Dr. Blümelhuber. „Termine<br />

wurden samt und sonders eingehalten,<br />

die Planung und Abstimmung<br />

war mehr als professionell,<br />

ebenso wie die gesamte Installation<br />

und Inbetriebnahme.“ Mit der maximalen<br />

Füllleistung von 2.000 Behältern<br />

pro Stunde hält das Kontroll- und<br />

Inspektionsequipment bei Doemens<br />

locker mit. Ausgelegt ist es sogar für<br />

gut 36 mal höhere Geschwindigkeiten.<br />

Die werden im neuen Technikum<br />

dank des erwähnten Loops auch erreicht,<br />

um den Studierenden eine echte<br />

High-Speed-Inspektion vorführen<br />

zu können. Zur Schulung und Lehre<br />

ist das niedrigere Tempo aber sogar<br />

noch anschaulicher. „So können wir<br />

unseren Studierenden nun auch zeigen,<br />

was die Maschine wirklich kann.<br />

Ein rundum gelungenes Projekt“, resümiert<br />

Dr. Blümelhuber.<br />

Mehr Informationen<br />

www.heuft.com<br />

BrauBeviale Halle 8 | Stand 104


BRANCHEN REPORT |<br />

Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

WASSERAUFBEREITUNGSTECHNOLOGIE UNTERSTÜTZT DIE DEKARBONISIERUNG<br />

Mit Umkehrosmose<br />

zu grünem Wasserstoff<br />

Die Energiewende baut zu einem wesentlichen Teil auf Wasser auf: auf H 2<br />

O als Grundstoff, aus dem<br />

grüner Wasserstoff per Elektrolyse erzeugt wird. Das Gas ist ein entscheidendes Element für die<br />

Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Für die Elektrolyse ist allerdings Reinstwasser<br />

erforderlich, dass sich vorzugsweise durch Umkehrosmose und Elektrodeionisation herstellen lässt. Mit<br />

dieser bewährten <strong>Technologie</strong> unterstützt der Wasseraufbereitungsspezialist Grünbeck die Umstellung<br />

der Energiewirtschaft.<br />

Anwendungsgebiete für<br />

Umkehrosmoseanlagen<br />

Effizient in den verschiedensten<br />

Industrie- und Wirtschaftsbereichen:<br />

• Wasserstofferzeugung<br />

• Kesselspeisewasser<br />

• Kühlwasser<br />

• Luftwäscher und Klimaanlagen<br />

• Dampfsterilisation<br />

• Brau- und Getränkeindustrie<br />

• Gastronomie und Großküchen<br />

• Industriebetriebe<br />

gas- oder Kraftstoffersatz, entsteht<br />

dabei ebenfalls lediglich<br />

wieder Wasser, aber kein CO 2<br />

.<br />

Ein Kilogramm Wasserstoff setzt<br />

so viel Energie frei wie 2,75 Kilogramm<br />

Otto kraftstoff. In der<br />

chemischen und Stahlindustrie<br />

kann er Erdgas oder Koks ersetzen.<br />

So lässt sich beispielsweise<br />

praktisch CO 2<br />

-freier Stahl pro-<br />

Mikrofiltration Ultrafiltration Nanofiltration Umkehrosmose<br />

> 0,1 μm 0,1-0,01 μm 0,01-0,001 μm < 0,0001 μm<br />

Öl-Emulsionen<br />

suspendierte Partikel<br />

kollodiale Trübungen<br />

Makromoleküle<br />

Viren<br />

Umkehrosmose hält selbst kleinste Teilchen zurück: Vergleich membranbasierter Filterverfahren.<br />

duzieren. Transportieren lässt<br />

sich Wasserstoff durch Pipelines<br />

oder gekühlt oder unter Druck<br />

in Tanks. Andere Verfahren für<br />

den Wasserstofftransport, wie<br />

die Umwandlung in Ammoniak<br />

(NH 3<br />

), werden zurzeit erforscht.<br />

Um den Wasserstoff in<br />

Elektro lyseuren herzustellen,<br />

ist neben Strom reinstes Was-<br />

Bakterien/Zellen<br />

Proteine<br />

einfach geladene Ionen<br />

mehrfach geladene Ionen<br />

niedermolekulare organische Verbindungen<br />

Trenngrenzen verschiedenen Membranverfahren<br />

U<br />

m den Klimawandel<br />

aufzuhalten, setzt die<br />

Welt auf Dekarbonisierung.<br />

Die Abkehr von kohlenstoffhaltigen<br />

Energieträgern ist<br />

in den meisten Anwendungsfällen<br />

gleichbedeutend mit dem<br />

Wechsel zu elektrischem Strom.<br />

Doch der lässt sich zu wirtschaftlich<br />

vertretbaren Kosten nicht<br />

massenhaft speichern. Die Speicherung<br />

erhält jedoch mit der<br />

Energiewende hin zu der nicht<br />

steuerbaren Stromerzeugung<br />

aus Sonnen- und Windenergie<br />

noch größere Bedeutung.<br />

Hier kommt als universelle<br />

Lösung grüner Wasserstoff<br />

ins Spiel. Nutzt man Strom<br />

aus regenerativen Quellen, um<br />

durch Elektrolyse Wasser (H 2<br />

O)<br />

in Wasserstoff (H 2<br />

) und Sauerstoff<br />

(O 2<br />

) zu spalten, so ist die<br />

Energie des Stroms weitgehend<br />

im Wasserstoff gespeichert. In<br />

Brennstoffzellen kann Wasserstoff<br />

CO 2<br />

-frei Strom erzeugen.<br />

Verbrennt man ihn etwa als Erdser<br />

erforderlich. Sonstige Wasserinhaltsstoffe<br />

können zu Störungen<br />

der Redoxreaktion führen.<br />

Je nach Elektrolyseart<br />

wird daher Wasser bis zu einer<br />

elektrischen Leitfähigkeit von<br />

< 0,1 μS/cm gefordert (vollentsalztes<br />

Wasser). Je nach Hersteller<br />

werden verschiedene<br />

Methoden angewandt, sodass<br />

Komfortabel vormontiert: Grünbeck stellt die individuellen Komplettanlagen als auf einem Rahmenmodulsystem<br />

montierte Einheit zur Verfügung.<br />

Anlagenfertigung bei Grünbeck: Der Mittelständler forscht, entwickelt und produziert an seinem<br />

Stammsitz im bayerischen Höchstädt. Fotos und Grafik: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />

22 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BRANCHEN REPORT |<br />

Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

beispielsweise Wasseraufbereitungsanlagen<br />

für Frischwassernachspeisung<br />

oder Kreislaufaufbereitung<br />

benötigt werden. Ein effizientes Verfahren,<br />

um die benötigten Wasserqualitäten<br />

zu erreichen, ist die von<br />

Grünbeck eingesetzte Kombination<br />

von Umkehrosmose als erster<br />

Stufe mit einer nachgeschalteten<br />

Elektrode ionisation.<br />

Die Umkehrosmose ist eine der<br />

wichtigsten und umweltfreundlichsten<br />

<strong>Technologie</strong>n in der Wasseraufbereitung.<br />

Sie ist, wie der Name bereits<br />

sagt, die Umkehrung der aus<br />

der Natur bekannten Osmose. Bei<br />

der Wasseraufbereitung mittels Umkehrosmose<br />

wird das Rohwasser mit<br />

hohem Druck durch eine halbdurchlässige<br />

Membran gepresst. Sie lässt<br />

fast nur Wassermoleküle passieren.<br />

Nach dem Durchströmen der Membran<br />

wird das Wasser als Permeat<br />

bezeichnet und ist nahezu frei von<br />

Kalk, Schwermetallen, Bakterien,<br />

Keimen, Partikeln sowie gelösten<br />

organischen Substanzen und sonstigen<br />

Verunreinigungen. Im Permeat<br />

findet sich lediglich ein Restsalzgehalt<br />

von 1 bis 5 Prozent. Auf der anderen<br />

Seite der Membran bleibt das<br />

sogenannte Konzentrat zurück.<br />

Um den Salzgehalt weiter zu senken,<br />

kann der Wasseraufbereitungsspezialist<br />

Grünbeck die Systeme<br />

zweistufig ausführen. Das Permeat<br />

durchfließt also eine zweite Umkehrosmose.<br />

In Anlagen für die Erzeugung<br />

von Wasser für Elektrolyseure<br />

kombiniert Grünbeck oft eine Umkehrosmoseanlage<br />

mit einer nachgeschalteten<br />

Elektrodeionisationsanlage.<br />

Diese Kombination erzeugt<br />

beim ersten Durchfließen Wasser<br />

mit Leitfähigkeiten < 0,2 μS/ cm.<br />

Durch den Einsatz einer Ionenaustauscheranlage<br />

wird die Leitfähigkeit<br />

des Wassers im Elektrolysekreislauf<br />

konstant niedrig gehalten<br />

(< 0,1 μS/cm). Das bewährte Grünbeck-Verfahren<br />

der Elektrodeionisation<br />

(EDI) kombiniert die Membrantechnik<br />

mit dem Ionenaustausch:<br />

Spezielle Membranen halten Ionen<br />

entsprechend ihrer Ladung zurück.<br />

Die anderen Ionen lagern sich<br />

am Harz an, das durch Strom kontinuierlich<br />

regeneriert wird. Umkehrosmose<br />

wie auch Elektrodeionisation<br />

kommen ohne Regenerierchemikalien<br />

wie Säuren oder Laugen aus,<br />

die bei sauren oder basischen Ionenaustauschern<br />

benötigt werden.<br />

So fallen auch Beschaffung, Bevorratung,<br />

Dosierung, Entsorgung und<br />

die mit diesen Chemikalien verbundenen<br />

Risiken weg. Ebenso fällt kein<br />

Abwasser an, das behandelt werden<br />

müsste. Als Voraufbereitung wird<br />

der Umkehrosmose eine Enthärtungsanlage<br />

oder alternativ eine Antiscalant-Dosierung<br />

vorgeschaltet.<br />

Allein im vergangenen Jahr hat<br />

der Wasseraufbereitungsspezialist<br />

über 70 Systemanlagen für 1- bis<br />

10-MW-Elektrolyseure ausgeliefert,<br />

viele weitere befinden sich in der<br />

Produktion. Aufträge für Anlagen<br />

mit noch höheren Leistungen von<br />

mehr als 100 Megawatt zeichnen<br />

sich ab. Diese <strong>Technologie</strong> bietet die<br />

Grundlage für die derzeit weltweit<br />

geplanten Anlagen für Wasserstofftankstellen,<br />

im Kraftwerksbereich,<br />

in energieintensiven Industrieparks<br />

sowie im Bereich von Kommunen.<br />

Fazit<br />

Für die Dekarbonisierung von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft ist grüner<br />

Wasserstoff unabdingbar. Die Umkehrosmose<br />

als bewährter physikalischer<br />

Prozess ist das Verfahren<br />

der Wahl, um Wasser für die Elektrolyse<br />

aufzubereiten.<br />

Der Wasseraufbereitungsspezialist<br />

bringt in diesem Feld sein über<br />

70 Jahre aufgebautes <strong>Technologie</strong>-<br />

Know-how ein, um eine effiziente<br />

Wasserstofferzeugung zu ermöglichen.<br />

Der Wasserwirtschaft<br />

stellt er auf einem Rahmenmodulsystem<br />

montierte Komplettanlagen<br />

zur Verfügung, die je nach Kundenwunsch<br />

individualisiert werden. Der<br />

Mittelständler forscht, entwickelt<br />

und produziert an seinem Stammsitz<br />

im bayerischen Höchstädt, von<br />

wo aus er auch sein flächendeckendes<br />

deutschlandweites Service -<br />

netz koordiniert.<br />

Mehr Informationen<br />

www.gruenbeck.de


LEUZE FEIERT 60. GEBURTSTAG<br />

Mit Erfindergeist und Innovationskraft<br />

Aus einer Familie von Fadenkrämern wurde zunächst ein beeindruckendes Familienunternehmen in<br />

der Textilbranche. Weben und Spinnen an mehreren Standorten im Schwäbischen boten über<br />

mehrere Jahrhunderte hinweg Menschen in ihrer Heimat ein sicheres Auskommen. Heute ist Leuze<br />

ein internationaler Sensorexperte in der Automatisierungstechnik. <strong>2023</strong> feiert das Unternehmen mit<br />

1.600 Sensor People weltweit seinen 60. Geburtstag. Und das Schöne: Zwei der drei Gründer, Helmut<br />

Leuze und sein Cousin Christof Leuze, beide über 90 Jahre alt, gestalten dieses Jubiläum noch aktiv mit.<br />

Mit den 60 Jahren hört die Unternehmens- und Erfolgsgeschichte Leuze aber nicht auf. Die nächste<br />

und fünfte Generation ist schon längst fest eingebunden. Das Unternehmen hat auch weiterhin<br />

ambitionierte Wachstumsziele.<br />

Die Geburtsstunde<br />

der Leuze electronic<br />

Dem Entschluss zur Gründung<br />

der Leuze electronic ging die<br />

Auflösung der Leuze Baumwollweberei<br />

voraus. Die meisten<br />

frei gewordenen Arbeitskräfte<br />

konnten in einem neuen<br />

Betriebszweig, der Leuze textil,<br />

übernommen werden, welcher<br />

sich ab diesem Zeitpunkt rein<br />

auf die Spinnerei konzentrierte.<br />

„Der Schuster blieb bei seinem<br />

Leisten“. Aber zusätzlich wurde<br />

ein neues Pflänzchen gesetzt.<br />

Am 1. Januar 1963 starteten<br />

Helmut, Christof und<br />

Adolf Leuze mit dem jungen<br />

Pflänzchen „Leuze electronic“.<br />

Die kaufmännische Leitung<br />

und Geschäftsführung übernahm<br />

Christof Leuze. Günther<br />

Stiefelmeyer, ein hochbegabter<br />

Elektrotechniker, spielte für den<br />

Beginn der elektronischen Zukunft<br />

eine bedeutende Rolle. Er<br />

wurde zum technischen Leiter<br />

für das technische Know-how<br />

in der Lichtschrankenbranche<br />

und späteren Mit-Geschäftsführer.<br />

Konstrukteur Albert Löffel<br />

betreute die Entwicklung von<br />

Form und Gehäuse der elektronischen<br />

Bausteine. Zusammen<br />

mit weiteren vier Beschäftigten<br />

aus dem Textilbereich startete<br />

dieses kleine Team als Keimzelle<br />

die „Leuze electronic“ in einem<br />

Werkabteil der früheren Webe-<br />

Abb. 1<br />

rei von Leuze textil in Owen.<br />

Eine neue Ära des Unternehmens<br />

begann.<br />

Zartes Wachstum<br />

Das Leuze Wachstum verlief anfangs<br />

ähnlich langsam wie das<br />

einer Pflanze: Solange sie klein<br />

und unscheinbar ist, wird der<br />

weitere Fortgang – vor allem<br />

von Außenstehenden – entsprechend<br />

vorsichtig eingeschätzt.<br />

Nach einiger Zeit jedoch hatte<br />

Leuze electronic das erste Ergebnisjahr<br />

mit schwarzen Zahlen.<br />

Aufbau einer<br />

Vertriebsstruktur<br />

Von Anfang an besuchten<br />

Christof Leuze und sein Team<br />

zahlreiche Messen im In- und<br />

Ausland, um neue Kundenkontakte<br />

und Anwendungen für<br />

die Leuze Sensoren zu finden.<br />

Aus den kundenbezogenen Problemlösungen<br />

entwickelte sich<br />

nach und nach ein erstes kleines<br />

Lichtschrankenprogramm. Um<br />

dieses in den Markt einzuführen,<br />

wurde ein möglichst gut funktionierendes,<br />

flächendeckendes<br />

Vertreternetz aufgebaut.<br />

Beispiel Fokussierung<br />

Verpackungsindustrie<br />

2014 fiel die Entscheidung, dass<br />

sich Leuze gezielt und konsequent<br />

fokussieren wird. Und zwar<br />

auf Segmente innerhalb des Maschinen-<br />

und Anlagenbaus. Diese<br />

Fokussierung bedeutet für<br />

die Kunden einen entscheidenden<br />

Vorteil: Hier verfügt Leuze<br />

über jahrzehntelange Branchenerfahrung.<br />

Die Sensor People haben<br />

ein tiefgreifendes Applikations-Know-how<br />

und einen Sinn<br />

für Anwenderfreundlichkeit aufgebaut.<br />

Das macht sie zu echten<br />

Partnern auf Augenhöhe.<br />

Die Leuze Firmenzentrale in Owen. Fotos: Leuze<br />

Gemeinsam mit ihren Kunden<br />

treiben sie deren Automatisierung<br />

voran und entwickeln die<br />

Innovationen von morgen. Heute<br />

betreut Leuze weltweit über<br />

65.000 Kunden in fünf Fokusindustrien.<br />

Dazu gehört auch die<br />

Verpackungsindustrie. So werden<br />

beispielsweise bei der Getränkeabfüllung<br />

Reflexions-Lichtschranken<br />

PRK 18B zur Flaschenerkennung<br />

im Transport eingesetzt.<br />

(siehe Abb. 2) Die Vorteile:<br />

• Mit nur 100 μs Ansprechzeit<br />

detektiert der Sensor<br />

schnellste Bewegungsabläufe<br />

wie beispielsweise in der Flaschenabfüllung.<br />

• Der Sensor regelt kleinste<br />

Signale selbst nach und<br />

passt sich damit veränderten<br />

Umgebungsbedingungen<br />

blitzschnell an, dies stets mit<br />

kompletter Temperaturkompensation.<br />

• Die robuste Reflexionslichtschranke<br />

PRK 18 ist seit Jahrzehnten<br />

weltweit führend in<br />

der Getränkeindustrie.<br />

• Ihre große Langlebigkeit hat<br />

sich vielfach bewiesen. Einige<br />

PRK 18 sind bereits seit über<br />

25 Jahren im Dauer einsatz.<br />

Und das unter extremen<br />

Einsatzbedingungen im<br />

Hygienebereich mit härtes -<br />

ten Reinigungszyklen.<br />

24 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BRANCHEN REPORT | Unternehmensjubiläum<br />

Abb. 2 | Verpackungsindustrie – Getränkeabfüllung<br />

• Die PRK 18B ist mit ihrer autokollimierten<br />

Linse bis zu 8 Mal präziser<br />

als herkömm liche Optiken.<br />

International und dennoch<br />

in der Region zuhause<br />

Trotz aller Internationalität ist und<br />

bleibt Leuze ein Familienunternehmen,<br />

das sich zu seinen regionalen<br />

Wurzeln bekennt und lokale Verantwortung<br />

übernimmt. Der Hauptstandort<br />

und Leadwerk ist und bleibt<br />

Owen. (siehe Abb. 1)<br />

Anwendung<br />

Flaschenerkennung<br />

im Transport<br />

Produkte<br />

Reflexions-<br />

Lichtschranken<br />

PRK 18B<br />

Foto: Leuze<br />

Von hier aus wird die gesamte Leuze<br />

electronic-Gruppe auch heute noch<br />

zentral und weltweit gesteuert. Der<br />

Hauptstandort ist nicht nur Firmenzentrale,<br />

sondern auch der größte<br />

Produktionsstandort mit einer Fertigungsfläche<br />

von 3.200 Quadratmetern<br />

weltweit. Die Fertigung übernimmt<br />

hierbei die Rolle eines Leadwerks<br />

für neue <strong>Technologie</strong>n. Auch<br />

das größte internationale Distributionszentrum<br />

mit 4.000 Quadratmetern<br />

Fläche liegt in unmittelbarer<br />

Nähe – auf dem Leuze Areal in<br />

Unterlenningen, auf dem sich 1861<br />

einst die Leuze Weberei niederließ.<br />

Aus Leuze electronic<br />

wird Leuze<br />

Seit 2020 wird die Marke Leuze<br />

neu positioniert. Ohne den Zusatz<br />

„ electronic“. Schlicht, klar, fokussiert:<br />

Leuze. Das Erscheinungsbild<br />

vermittelt Entschlossenheit und Leidenschaft<br />

für technologischen Fortschritt<br />

und Wandel. Dies zeigt sich<br />

auch darin, dass stets in internationale<br />

Strukturen, in neue Talente<br />

sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

investiert wird. Denn Erfolg<br />

ist immer eine Gemeinschaftsleistung.<br />

So werden die Sensor People<br />

auch in Zukunft Sensor- und Sicherheitslösungen<br />

entwickeln, die sich<br />

an den Anforderungen ihrer Kunden<br />

in ihren Fokusindustrien orientieren.<br />

Dabei werden künftige <strong>Technologie</strong>trends<br />

wie Industrie 4.0,<br />

weiter wachsende Vernetzung und<br />

Kommunika tion eine zunehmende<br />

Rolle spielen.<br />

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BRANCHEN REPORT | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

BRAUEREI VERDOPPELT ABFÜLLKAPAZITÄT<br />

Spezialbiere auf dem Vormarsch<br />

Die belgische Spezialbier-Brauerei De Halve Maan hat ihre Abfüllkapazität mit einer<br />

neuen Mehrwegglas-Linie von Krones mehr als verdoppelt. Jährlich zweistellige<br />

Zuwachsraten, von null auf 65.000 Hektoliter in 15 Jahren und eine immer stärkere<br />

internationale Nachfrage – da war es nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Abfüllanlage<br />

mit einer höheren Leistung und mehr Flexibilität bei der Verpackung erforderlich<br />

wurde. Dies setzte die belgische Spezialbier-Brauerei De Halve Maan (zu Deutsch „der<br />

Halbmond“) jetzt mit der Installation einer neuen Krones Linie um.<br />

X<br />

avier Vanneste führt die<br />

Brauerei De Halve Maan im<br />

belgischen Brügge offiziell<br />

zwar in der sechsten Generation,<br />

jedoch mit Unterbrechungen. Tatsächlich<br />

sahen die Zeiten zwischenzeitlich<br />

nicht gut aus für den Familienbetrieb:<br />

Sein Großvater verkaufte<br />

die erfolgreichste Marke Straffe<br />

Hendrik (zu Deutsch „starker Heinrich“,<br />

eine Huldigung an alle starken<br />

Hendriks und Henris in der<br />

Familie) schon 1988 an eine Brauerei,<br />

2002 stellte seine Mutter den<br />

Betrieb sogar komplett ein. Doch<br />

Xavier Vanneste wollte wieder<br />

ein Bierbrauer sein, wie seit 1856<br />

fünf Generationen seiner Familie<br />

vor ihm. Das historische Gebäude<br />

und die alten Gerätschaften waren<br />

noch vorhanden. „Meine Familie<br />

war anfangs gar nicht begeistert<br />

von meinen Plänen, die Brauerei<br />

wiederzubeleben, weil sie wusste,<br />

wie schwierig das Geschäft ist“,<br />

Die belgische Spezialbier-Brauerei De Halve Maan im<br />

belgischen Brügge. Fotos Krones<br />

Brugse Zot ist heute das bekannteste Bier aus der Brauerei De Halve Maan<br />

erzählt er. „Aber es war auch nicht<br />

schlecht, diese kritischen Stimmen<br />

in meinem Umfeld zu haben, die<br />

meinen Business-Plan begleiteten.<br />

Noch dazu hat meine Familie natürlich<br />

auch Branchenwissen und das<br />

ist immer gut.“<br />

Brauerei 2005 wiederbelebt<br />

Zur Wiederaufnahme des Braubetriebs<br />

im Jahr 2005 entwickelte<br />

Xavier Vanneste das Bier Brugse<br />

Zot (zu Deutsch „der Narr von Brügge“),<br />

das bei den Konsumentinnen<br />

und Konsumenten schnell sehr<br />

gut ankam. Heute ist Brugse Zot<br />

Sichtschacht zu der mehr als 3 km langen Pipeline<br />

zwischen Braustätte und Abfüllung der Brauerei.<br />

das bekannteste Bier aus der Brauerei<br />

De Halve Maan, das es in vier<br />

Varianten, darunter einer alkoholfreien,<br />

gibt. Etwa 70 % des Ausstoßes<br />

entfallen auf diese Marke.<br />

Inzwischen war die Brauerei, die<br />

1988 Straffe Hendrik gekauft hatte,<br />

insolvent gegangen und Xavier<br />

Vanneste gelang es 2008, die Marke<br />

vom zwischenzeitlichen Besitzer<br />

zurückzukaufen.<br />

Unter diesem Namen produziert<br />

De Halve Maan heute diverse Starkbiere<br />

mit Alkoholgehalten von 8,5<br />

bis elf Volumenprozent. 2019 erwarb<br />

die Brauerei außerdem die<br />

traditionsreiche Brügger Weißbier-Marke<br />

Blanche de Bruges (zu<br />

Deutsch „Brügger Weiße“).<br />

Insgesamt stellt De Halve Maan<br />

heute rund zehn verschiedene obergärige<br />

Biere her und unterzieht diese<br />

– typisch belgisch – einer Nachgärung<br />

in der Flasche. Dazu wird bereits<br />

bei der Filtration etwas Zucker<br />

zugegeben, die Biere erst kurzzeiterhitzt<br />

und danach Hefe inline zudosiert.<br />

Die abgefüllten Flaschen ver-<br />

26 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BRANCHEN REPORT | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

bleiben dann zur Nachgärung noch<br />

14 Tage in einer Wärmekammer, bevor<br />

sie die Brauerei verlassen.<br />

Sudhaus CombiCube in der<br />

traditionellen Braustätte<br />

Bis zum Jahr 2010 war der Ausstoß<br />

schon ordentlich auf rund<br />

15.000 Hektoliter gestiegen – und<br />

die Räumlichkeiten in der Altstadt<br />

von Brügge wurden zu klein. Deshalb<br />

verlegte die Spezialbier-Brauerei<br />

die Abfüllung und den Lagerkeller<br />

in ein neues Gebäude an den Stadtrand<br />

und installierte darin eine Keg-<br />

Linie sowie eine gebrauchte Krones<br />

Glas-Abfüllanlage, die sie mit Kosme<br />

Maschinen komplettierte. Tanklaster<br />

transportierten das Grünbier<br />

vom Brauereistandort mit Sudhaus<br />

und Gärkeller durch die ganze Stadt<br />

zu den Räumlichkeiten für Lagerung<br />

und Abfüllung. Das änderte die Brauerei<br />

2016, als sie spektakulär eine<br />

mehr als drei Kilometer lange Pipeline<br />

unterirdisch zwischen der Braustätte<br />

und der Abfüllung verlegen ließ.<br />

Da lag die Jahresproduktion<br />

schon bei rund 50.000 Hektolitern.<br />

Die Pipeline besteht aus insgesamt<br />

vier Rohren, durch die alle Biere<br />

zur Abfüllung beziehungsweise<br />

das Brauwasser von dort zurück zur<br />

Braustätte fließen. Bereits 2014 hatte<br />

De Halve Maan ein neues Sudhaus,<br />

einen Steinecker CombiCube,<br />

in Betrieb genommen, das eine<br />

Sudkapazität von 200.000 Hektolitern<br />

pro Jahr bietet und damit für<br />

Kapazitätssteigerungen in der Zukunft<br />

offen ist.<br />

„Eine erfolgreiche Produktion ist mehr und mehr<br />

eine Frage des Wissens, der richtigen Mitarbeiter<br />

und des menschlichen Umgangs miteinander.“<br />

XAVIER VANNESTE, Inhaber der Brauerei De Halve Maan<br />

Entscheidung für<br />

Neuinvestition in eine<br />

weitere Abfüllanlage<br />

Durch die steigende Nachfrage<br />

nach den Spezialbieren kam die Abfüllanlage<br />

mit einer Leistung von<br />

8.000 Flaschen pro Stunde bald<br />

an ihre Kapazitätsgrenzen. „Sie<br />

lief schon im 24/7-Modus mit drei<br />

Schichten pro Tag. Dann folgten Besuche<br />

bei Braukollegen sowie lange<br />

und interessante Überlegungen und<br />

Gespräche mit vielen Menschen, wie<br />

es weitergehen sollte, welche <strong>Technologie</strong>n<br />

die richtigen wären und<br />

welche Partner wir wählen sollten“,<br />

erinnert sich Xavier Vanneste.<br />

„Das erstreckte sich über einen<br />

Zeitraum von vier bis fünf Jahren,<br />

weil wir auch noch das Grundstück<br />

neben der vorhandenen Abfüllung<br />

kaufen mussten.“ Denn am Ende<br />

entschied sich die Familienbrauerei<br />

für eine Neuinvestition und errichtete<br />

eine weitere Abfüllhalle. Diese bietet<br />

nun Platz für die Keg-Anlage sowie<br />

eine neue Flaschen-Abfüllanlage mit<br />

einer Leistung von 24.000 Behältern<br />

pro Stunde (bezogen auf die 0,33-Liter-Flasche).<br />

Mit der Inbetriebnahme<br />

im Mai 2021 ersetzte diese Linie die<br />

vorhandene und erhöhte gleichzeitig<br />

die Kapazität deutlich. Den Auftrag<br />

erhielt erneut Krones.<br />

Rinser-Füller-Block mit<br />

minimaler Sauerstoffaufnahme<br />

Die neue Linie setzt sich im Nassteil<br />

unter anderem zusammen aus:<br />

• Behälter-Sortiersystem Sekamat<br />

• Einend-Reinigungsmaschine Lavatec<br />

E3<br />

• Leerflaschen-Inspektor Linatronic<br />

• Rinser-Füller-Block mit Moduljet<br />

und Modulfill HES<br />

• Modul-Etikettiermaschine Ergomodul<br />

Der Rinser-Füller-Block ist eingehaust<br />

und wird mit Schaum gereinigt.<br />

Nach dem Füllen werden einige<br />

heiße Wassertropfen in die<br />

Flasche injiziert, durch den Temperaturunterschied<br />

kommt es zum<br />

Aufschäumen des Bieres. Dieser<br />

Schaum verdrängt die Luft im Flaschenhals,<br />

woraufhin die Flasche<br />

sofort verschlossen wird. So kann<br />

die Sauerstoffaufnahme auf ein Minimum<br />

reduziert werden. Zusätzlich<br />

zum Kronenkorken-Verschließer<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 27


BRANCHEN REPORT | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

verfügt die Linie über einen freistehenden<br />

Naturkorker und Verdrahter<br />

für 0,75-Liter-Flaschen. Die Modul-<br />

Etikettiermaschine Ergomodul kann<br />

sowohl Kaltleim- als auch Selbstklebe-Etiketten<br />

verarbeiten.<br />

Flexible Varioline<br />

Im Trockenteil arbeiten zu Beginn<br />

der Linie ein Palettenentlader Modulpal<br />

Pro 2A mit hohem Auslauf,<br />

ein Behälterabschieber Pressant<br />

Palettiert werden die fertigen Gebinde von einem Modulpal Pro 3AR. Fotos: Krones<br />

Universal 1N sowie ein Auspacker<br />

Smartpac. Zum Verpacken verfügt<br />

die Linie über eine Verpackungsstraße<br />

Varioline 3M mit Kartonverschließer<br />

Variocol. Palettiert werden<br />

die fertigen Gebinde von einem<br />

Modulpal Pro 3AR. Die Varioline<br />

bietet mit ihren drei Modulen vielfältigste<br />

Verpackungsvarianten, unter<br />

anderem:<br />

• Verpacken von losen 0,33- und<br />

0,25-Liter-Glasflaschen in Kästen<br />

oder Kartons<br />

• Verpacken von 0,75-Liter-<br />

Flaschen in Kästen oder Kartons,<br />

die dann vom Kartonverschließer<br />

Variocol verschlossen werden<br />

• Auflegen von Sunshields auf<br />

Kästen<br />

• Aufsetzen von Hals-Clips<br />

Die alte Braustätte De Halve Maan im Zentrum des Touristenmagneten Brügge<br />

„Die ist eine der meistbesuchten<br />

Brauereien in Belgiens,“ berichtet<br />

Xavier Vanneste, Inhaber der Brauerei<br />

De Halve Maan, „und ist heute<br />

mit einem Museum und Ausschank<br />

mit Restaurant ausgestattet.“ Dort<br />

begrüßte man vor der Corona-Pandemie<br />

jährlich mehr als 100.000<br />

Besucherinnen und Besucher und<br />

Museum<br />

gehörte damit zu den meistbesuchten<br />

Brauereien des Landes. Doch<br />

der siebenmonatige Lockdown in<br />

Belgien hat der gastronomieorientierten<br />

Brauerei, wie vielen anderen<br />

auch, stark zugesetzt und den Absatz<br />

mehr in Richtung Einzelhandel<br />

verschoben. Jetzt erholt sich das<br />

Geschäft zwar wieder, aber „2020<br />

und 2021 waren zwei verlorene<br />

Jahre“, konstatiert Xavier Vanneste<br />

und ergänzt: „Es war der perfekte<br />

Zeitraum für den Start einer neuen<br />

Abfüllanlage.“ Doch auf jeden Regen<br />

folgt Sonnenschein – und De<br />

Halve Maan ist nun mit der neuen<br />

Abfüllung bestens gerüstet, um<br />

voll durchzustarten. <br />

Ausschank mit Restaurant<br />

28 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


„Meine Familie war anfangs gar nicht begeistert von meinen Plänen, die<br />

Brauerei wiederzubeleben, weil sie wusste, wie schwierig das Geschäft<br />

ist. Aber es war auch nicht schlecht, diese kritischen Stimmen in meinem<br />

Umfeld zu haben, die meinen Business-Plan begleiteten. Noch dazu hat<br />

meine Familie natürlich auch Branchenwissen – und das ist immer gut. “<br />

XAVIER VANNESTE, leitet heute De Halve Maan in sechster Generation<br />

• Herstellen von 4er- oder 6er-<br />

Cluster-Verpackungen „overthe-top-closed“<br />

und Einpacken<br />

in Kartons oder Kästen<br />

„Die Flexibilität dieser Varioline ist sehr<br />

hoch. Sie erlaubt uns, ganz unterschiedliche<br />

Verpackungen zu produzieren“,<br />

berichtet Bernard Degroote,<br />

verantwortlich für die Produktionsplanung.<br />

„Es ist sehr schön anzusehen,<br />

wenn die Varioline läuft. Natürlich verlangt<br />

sie vom Bediener aber auch ein<br />

gewisses Know-how. Deswegen ist für<br />

mich das Training unserer Belegschaft<br />

sehr wichtig, das wir von Krones Belgien<br />

erhalten.“<br />

Insgesamt sind über 50 SKU (Stock<br />

Keeping Units) vorgesehen. Essenziell<br />

ist die Varioline auch deshalb,<br />

weil mittlerweile rund 40 % der Biere<br />

international verkauft werden, vornehmlich<br />

in West europa, aber auch<br />

transkontinental in Mexiko, Brasilien<br />

oder China. „Dafür brauchen wir eine<br />

hochflexible Anlage mit unterschiedlichsten<br />

Verpackungsmöglichkeiten.<br />

Belgisches Bier ist sehr bekannt in der<br />

Welt, das ist unser Vorteil im Export“,<br />

sagt Xavier Vanneste.<br />

Die Entscheidung fiel leicht<br />

Dank der Kapazitätssteigerung genügt<br />

es derzeit, die Linie mit einer Schicht<br />

zu betreiben. Rund 65.000 Hektoliter<br />

füllt die Brauerei pro Jahr, etwa zwei<br />

Drittel davon in Flaschen. De Halve<br />

Maan kann relativ große Chargen fahren,<br />

eine Umstellung findet nur dreibis<br />

fünfmal pro Woche statt.<br />

• Marginale:<br />

- Geringe Wechselzeiten<br />

• Etiketten:<br />

- fünf Minuten<br />

• Biersorte:<br />

- 30 bis 60 Minuten<br />

• Verpackung:<br />

- circa eine Stunde<br />

„Die Installation der kompletten Linie<br />

verlief in meinen Augen sehr<br />

gut“, sagt Bernard Degroote. „Das<br />

Krones Team war groß und bemühte<br />

sich die ganze Zeit, unser Bedienpersonal<br />

zu integrieren und in die Anlage<br />

einzuweisen.“ Als Verantwortlicher<br />

für die Produktionsplanung der Abfüllung<br />

war Degroote auch in die Vergabe<br />

des Auftrags involviert. „Wir haben<br />

uns einige Referenzanlagen verschiedener<br />

Hersteller angeschaut. Da wir<br />

schon gute Erfahrungen mit Krones<br />

bei der ersten Glaslinie und dem Sudhaus<br />

hatten und Krones gefühlt die<br />

meisten Linien dieser Größenordnung<br />

in Belgien installiert hat, fiel die Entscheidung<br />

letztendlich leicht“, erklärt<br />

er und Braumeister Frederik Verstringe<br />

konkretisiert: „In unseren Augen<br />

bot Krones das beste Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis und einen starken Service in<br />

Belgien, weil es hier eben schon so viele<br />

Anlagen von Krones gibt.“ Um Wartung<br />

und Instandhaltung sicherzustellen,<br />

vereinbarte De Halve Maan mit<br />

Krones einen Service-Vertrag über sieben<br />

Jahre.<br />

Fazit<br />

„Krones arbeitet sehr professionell:<br />

Das sind die Experten für Komplettlinien,<br />

die wissen, was sie machen“, lobt<br />

Xavier Vanneste die Zusammenarbeit.<br />

„Es war ein nettes Team, der menschliche<br />

Faktor spielt immer eine große Rolle.<br />

Es gab natürlich wie immer Herausforderungen,<br />

es gab aber auch immer<br />

Lösungen.“ Jetzt geht es darum, am<br />

Ball zu bleiben, wie der Brauereichef<br />

weiß: „Wir sind zuversichtlich, dass<br />

wir mit intensivem Training von Krones<br />

unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

noch tiefer mit der Linie vertraut<br />

machen und die neuen Möglichkeiten<br />

noch besser nutzen können.<br />

Eine erfolgreiche Produktion ist mehr<br />

und mehr eine Frage des Wissens, der<br />

richtigen Mitarbeiter und des menschlichen<br />

Umgangs miteinander.“ Während<br />

einige seiner Familienmitglieder<br />

zu Beginn skeptisch waren, als Xavier<br />

Vanneste die Braugeschäfte wieder<br />

aufnahm, hat er diese nun eines Besseren<br />

belehrt: „Wir dürften inzwischen<br />

die am stärksten wachsende Brauerei<br />

Belgiens sein“, glaubt er. Inzwischen<br />

sind alle richtig stolz auf Xavier Vanneste<br />

und seine Entscheidung, wieder<br />

in die Braubranche einzusteigen. <br />

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BRANCHEN REPORT | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

KOSTENGÜNSTIGE MODERNISIERUNG EINER BESTEHENDEN ANLAGE<br />

Umbau einer gebrauchten<br />

Abfüllanlage<br />

Seit ihrer Gründung im Jahre 1997 steht die FAS Füllanlagenservice GmbH für Qualität<br />

und Kompetenz im Bereich der Überholung, Wartung und Instandsetzung von<br />

Abfüllanlagen für die Getränkeindustrie. Die Spezialisierung auf Anlagen des Herstellers<br />

Ortmann + Herbst, der im Gründungsjahr der FAS GmbH in die Insolvenz gegangen ist,<br />

macht die FAS GmbH zum Anlaufpunkt für Betreiber ebensolcher Anlagen.<br />

Von OLIVER JAKOBITZ, Geschäftsführer der FAS Füllanlagen Service GmbH<br />

30 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong><br />

F<br />

ür einen langjährigen Kunden,<br />

der einen Füller mit 120 Füllstellen<br />

und einer Leistung von<br />

ca. 30.000 Glasflaschen pro Stunde<br />

aus dem Jahre 1979 im Betrieb hatte,<br />

wurde eine umfassende Modernisierung<br />

der bestehenden Anlage<br />

angefragt. Die Maschine wurden seiner<br />

Zeit in äußerst solider und robuster<br />

Bauweise ausgelegt (dafür sind<br />

Ortmann + Herbst Anlagen bis heute<br />

bekannt) und lief bis dato auch<br />

störungsarm mit einer guten Füllleistung.<br />

Die Überlegung auf Kundenseite<br />

war, die Anlage nicht kostenintensiv<br />

gegen eine neue Maschine<br />

zu tauschen, sondern die bestehende<br />

Anlage umfangreich zu modernisieren.<br />

Das Ziel war es, die Anlage<br />

in einen technisch zeitgemäßen<br />

Zustand zu bringen. Bei der<br />

Modernisierung sollte ein besonderes<br />

Augenmerk auf die folgenden<br />

Aspekte gelegt werden.<br />

• Komplette Überholung der Maschine<br />

inklusive aller Komponenten<br />

• Umbau des gesamten Vortisches<br />

auf Komponenten aus Edelstahl<br />

• Einbau einer CIP fähigen Ringleitung<br />

zum Auffangen des Entlastungsgutes<br />

inkl. dem dadurch<br />

nötigen Umbau der Füllventile<br />

• Austausch aller Zahnkränze inkl.<br />

der Lagerungen und Kugeldrehverbindungen<br />

• Einbau eines neuen Schraubverschließers<br />

• Umbau der vorhandenen Relaissteuerung<br />

auf eine moderne<br />

SPS-Steuerung mit Touch-D isplay,<br />

inklusive Umbau auf 24V und Einbau<br />

eines Bottle-Burst- Systems.<br />

Neue Verkabelung der Maschine.<br />

Der Kunde hat sich mit dieser Anforderung<br />

an die FAS GmbH gewandt<br />

und darum gebeten, die Planung<br />

und Ausführung dieser Modernisierung<br />

zu realisieren. Das angestrebte<br />

Zeitfenster für alle Maßnahmen<br />

betrug nur ungefähr zwei Wochen.<br />

Sowie eine Woche vorbereitende<br />

Arbeiten (bei laufender Produktion),<br />

und eine weitere Woche für<br />

die Produktionsbegleitung mit eventuellen<br />

Einstellarbeiten nach dem<br />

Umbau. Ein ziemlich knappes Zeitfenster<br />

und eine sportliche Herausforderung<br />

für eine Modernisierung<br />

in diesem Umfang. Die Maschine<br />

war bei aber durch vorherige Wartungsaufträge<br />

und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

gut bekannt. Aus diesem<br />

Grund konnte die Herausforderung<br />

angenommen und realisiert<br />

werden. Parallel zu dem Umbau<br />

der Anlage sollte auch die Produktionshalle<br />

modernisiert und ein neuer<br />

Boden sowie eine weitere Komponente<br />

in Form eines Mixers in<br />

der Halle installiert werden. Diese<br />

Maßgabe stellte zum eigentlichen<br />

geplanten Vorhaben eine immense<br />

zusätzliche Herausforderung dar.<br />

Demontage der Maschine. Foto: FAS<br />

Zum Start des Umbaus wurde die<br />

Anlage zunächst komplett demontiert,<br />

um eine umfangreiche Korrosionsbeseitigung<br />

und Oberflächenversiegelungen<br />

durchzuführen. Dabei<br />

wurde selbst das Edelstahl-Deck blech<br />

auf dem Vortisch entfernt, der Vortisch<br />

entrostet, versiegelt und mit einem<br />

neuen Deckblech belegt.<br />

Zeitgleich wurden alle 120 Füllventile<br />

im Werk von FAS überholt<br />

und dahingehend modifiziert, dass<br />

das Entlastungsgut nicht mehr in die<br />

Atmosphäre entlastet wird, sondern<br />

in einen CIP-baren Ringkanal abgeleitet<br />

wird.<br />

Im Rahmen des Neuaufbaus der<br />

Maschine wurden alle Zahnkränze<br />

und deren Lagerungen, Antriebe<br />

und Getriebe ersetzt und auf<br />

den neuesten Stand der Technik gebracht.<br />

Die Modernisierung umfasste<br />

auch den großen Hauptzahnkranz<br />

mit einem Durchmesser von<br />

ungefähr 4,4 m und einem Gewicht


BRANCHEN REPORT | Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />

von etwa 550 kg. Da es sich bei diesem<br />

Bauteil leider um ein einteiliges<br />

solides Bauteil handelte, das nicht in<br />

einzelne Segmente zerlegt werden<br />

konnte, musste für dessen Einbringung<br />

die Wand der Produktionshalle<br />

geöffnet werden. Das gesamte Karusselteil<br />

wurde angehoben um den<br />

einteiligen Zahnkranz an seine neue<br />

Position zu bringen. Dies alleine war<br />

eine immense Herausforderung, an<br />

der eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Gewerke beteiligt waren und die<br />

eine präzise Koordination vorausgesetzt<br />

hat. Die alten Anpresszylinder<br />

der Anlage wurden gegen neue<br />

Anpresszylinder aus Edelstahl getauscht,<br />

die eigens in der angegliederten<br />

Fertigung hergestellt wurden.<br />

Umfassende<br />

Modernisierungen<br />

und Umbauten<br />

Alle Sternlagerungen, Überführungen<br />

und Getriebe auf der Oberplatte<br />

des Vortisches wurden bei FAS in<br />

Kummerfeld aus Edelstahl neu gefertigt<br />

und vor Ort installiert. Der<br />

Neue Anpresszylinder in Edelstahl-Ausführung<br />

neue Aufbau bestand nicht mehr<br />

aus einer durchgängigen Überführungsplatte,<br />

sondern wurde aus<br />

rechteckigen Edelstahlrohren realisiert,<br />

was die Reinigungsmöglichkeiten<br />

der Anlage deutlich verbesserte.<br />

Scherben o. ä. fallen nun einfach<br />

nach unten weg und können problemlos<br />

mittels eines Wasserstrahls<br />

weggespült werden. Im nächsten<br />

Schritt wurde der neu konstruierte<br />

Ringkanal für das Entlastungsgut<br />

montiert. Da die Maschine dafür<br />

aber in ihrer ursprünglichen Auslegung<br />

nicht vorgesehen war, wurden<br />

hier umfangreiche Anpassungen seitens<br />

FAS durchgeführt.<br />

Für den Umbau der Füllstandsregelung<br />

im Ringbehälter von einer<br />

Schwimmersteuerung auf eine moderne<br />

Sondensteuerung war es notwendig,<br />

einen neuen Verteiler mit<br />

Drehdurchführung für die elektrischen<br />

Signale zu installieren.<br />

Durch die umfassenden Modernisierungen<br />

und Umbauten mussten<br />

dementsprechend auch die elektrischen<br />

Installationen und Steuerungen<br />

überholt und umgebaut werden.<br />

Hierbei wurde die vorhandene<br />

Relais-Steuerung auf eine moderne<br />

Einbringen des neuen Hauptzahnkranzes.<br />

SPS-Steuerung mit einer Siemens S7<br />

umgebaut. In diesem Zuge wurden<br />

auch der neue Mixer sowie die Transportbänder<br />

und die Flaschenkontrollmaschine<br />

in die Steuerung integriert,<br />

um eine reibungslose Kommunikation<br />

der einzelnen Maschinen<br />

untereinander zu gewährleisten.<br />

Die komplette Steuerung wurde<br />

dafür in ein neues Bedienfeld mit<br />

Touch-Paneel verlegt. Die einfache<br />

Bedienung erfolgte nun mit einer<br />

Bebilderung über die Schritte „Betriebsruhe“,<br />

„Einrichtbetrieb“, „Reinigungsbetrieb“,<br />

„Produktionsbetrieb“,<br />

„ Grundeinstellungsbetrieb“<br />

und ein Signalaustauschbild.<br />

Ergänzend dazu wurde auch die<br />

geforderte „CIP-Reinigung“ komplett<br />

automatisiert und integriert. Damit<br />

die Anlage und der Prozess auch<br />

vor ungewollten Zugriffen geschützt<br />

ist, wurde der mitarbeiterbezogene<br />

Zugang über Transponder umgesetzt.<br />

Umbau hat sich gelohnt<br />

Im Vergleich zu einer Neuanschaffung<br />

konnte der Umbau trotz des<br />

großen Umfangs zu etwas als 15 %<br />

der Neuanschaffungskosten realisiert<br />

werden und das innerhalb des<br />

vorgegebenen Zeitfensters. Der Umbau<br />

der bestehenden Anlage hat<br />

sich gegenüber einer kostenintensiveren<br />

Neuanschaffung für den Kunden<br />

deutlich gelohnt. Die Einbringung<br />

einer neuen Maschine durch<br />

den Standort in der ersten Etage<br />

des Gebäudes hätte zudem einen<br />

deutlich höheren logistischen Aufwand<br />

nach sich gezogen und wäre<br />

nicht ohne große Probleme möglich<br />

gewesen. Der relativ enge Zeitplan<br />

wurde nahezu eingehalten und die<br />

Maschine lief mit der gewünschten<br />

Leistung. Alle genannten Maßnahmen<br />

erreichten nur einen Bruchteil<br />

der Kosten für die Anschaffung einer<br />

neuen Maschine.<br />

Für Betreiber älterer Anlagen<br />

lohnt es sich zu prüfen, ob ein Umbau<br />

oder die Modifikation im Vergleich<br />

zu einer Neuanschaffung<br />

nicht der sinnvollere und ökonomisch<br />

bessere Weg ist. Die mögliche<br />

Umrüstung älterer Anlagen ist natürlich<br />

stark abhängig vom Pflegeund<br />

Wartungszustand der im Einsatz<br />

befindlichen Komponenten.<br />

Die Modernisierung der Anlage ist fast abgeschlossen. Fotos: FAS<br />

Mehr Informationen<br />

www.fas-net.de<br />

BrauBeviale Halle 8 | Stand 324<br />

32 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


Automatisierung<br />

in der Getränkeindustrie


AUTOMATISIERUNG |<br />

Gesteuerte und geregelte Drehstromantriebe<br />

AKTUELLE REGELVERFAHREN FÜR DREHSTROMANTRIEBE<br />

Präzision und Performance<br />

Für Drehstrommotoren wurden schon viele Regelverfahren entwickelt, für die es zahlreiche Begriffe gibt.<br />

Bei SEW-Eurodrive heißen sie beispielsweise VFCPLUS, ELSM oder CFCPLUS. Um Klarheit in die Vielfalt<br />

der Bezeichnungen und Abkürzungen zu bringen, beleuchtet dieser Beitrag grundlegende Eigenschaften<br />

von Regelverfahren am Beispiel der Frequenzumrichter aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C. Sie<br />

decken das gesamte Leistungs- und Anwendungsspektrum ab – vom einfachen Standard bis zu höchsten<br />

technischen Anforderungen.<br />

Von HANS-JOACHIM MÜLLER, Marktmanager Antriebselektronik, GUNTHART MAU, Referent Fachpresse, beide SEW-Eurodrive, Bruchsal.<br />

B<br />

is in die 1970er Jahre bildete<br />

der Gleichstrommotor<br />

praktisch die einzige<br />

Möglichkeit, in Industrieanwendungen<br />

Drehzahl und Drehmoment<br />

stufenlos zu regeln. Aus<br />

regelungstechnischer Sicht ist<br />

er eigentlich der ideale Antrieb<br />

– wenn der mechanische Kommutator<br />

nicht wäre. Dadurch<br />

ist der klassische Gleichstrommotor<br />

verschleißanfällig und<br />

hat Servicekosten zur Folge.<br />

Wesentlich robuster und praktisch<br />

wartungsfrei zeigt sich<br />

dagegen der Asynchronmotor.<br />

Aber er ließ sich bei weitem<br />

nicht so einfach regeln. Vor<br />

allem, als die (Drehstrom-)Regelungstechnik<br />

und Leistungselektronik<br />

noch in den Kinderschuhen<br />

steckten: Zu einer Zeit, als<br />

es noch keine digitalen Signalprozessoren,<br />

Power-MOSFETs<br />

und IGBTs gab. Heute sind<br />

gesteuerte und geregelte Drehstromantriebe<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Nach wie vor weisen<br />

sie die höchsten Zuwachsraten<br />

innerhalb der elektrischen<br />

Antriebstechnik auf.<br />

Einfach Spannung und<br />

Frequenz verstellen<br />

Unkomplizierte Anwendungen<br />

wie Pumpen, Lüfter oder einfache<br />

Fördertechnik bilden die Domäne<br />

für Umrichter mit Spannungs-/Frequenz-Steuerung.<br />

Sie<br />

ist das traditionelle Verfahren<br />

zum Antreiben von Drehstrommotoren<br />

mit mittlerer Dynamik.<br />

Ihr Kerngedanke ist die proportionale<br />

Verstellung von Spannung<br />

und Frequenz. So bleibt<br />

der Fluss in der Maschine konstant<br />

und das maximale Moment<br />

erhalten. Weil der Nennfluss<br />

das höchste Drehmoment je<br />

kg Maschine entwickelt, kommen<br />

die eingesetzten Rohstoffe<br />

am effektivsten zur Geltung.<br />

Aus Sicht des Motors erscheint<br />

der gesteuerte Umrichter als<br />

eine „verstellbare Steckdose“<br />

hinsichtlich der Netzspannung<br />

und -frequenz. Deshalb kann<br />

man mit dieser Variante grundsätzlich<br />

auch mehrere kleinere<br />

Motoren gleichzeitig an einem<br />

Umrichter betreiben. Dank ihres<br />

einfachen Prinzips und ihrer<br />

leichten Handhabbarkeit sind<br />

Frequenzumrichter mit der U/f-<br />

Steuerung schon nach kurzer<br />

Zeit einsatzbereit. Sie hat sich<br />

daher als Standardverfahren<br />

ohne Drehzahlrückführung für<br />

einfache Anwendungen durchgesetzt.<br />

Daher ist das U/f-Verfahren<br />

auch in alle Geräte der<br />

aktuellen Umrichterplattform<br />

Movi-C eingegangen.<br />

Ein XYZ-Portal mit mehrachskoordinierten<br />

Servoantrieben entnimmt Plastikbecher aus<br />

einer Spritzgussanlage. Mehrere Antriebsregler<br />

der Baureihe Movidrive versorgen die Portalantriebe<br />

und weitere Achsen. Foto: SEW<br />

Das betrifft die Applikationsumrichter<br />

Movidrive – Einachs- und<br />

Mehrachssysteme mit Ein- und<br />

Doppelachsmodulen – sowie<br />

den kompakten Allround-Umrichter<br />

Movitrac advanced. Für<br />

dynamische Bewegungen bieten<br />

sie bis zu 250 % Überlastfähigkeit.<br />

Sowohl als Einachs-<br />

Applikationsumrichter als auch<br />

in der Modularausführung regelt<br />

und überwacht die Umrichtertechnik<br />

von SEW-Eurodrive<br />

alle Motorarten, synchrone und<br />

asynchrone Drehstrommotoren<br />

mit und ohne Geber ebenso wie<br />

Asynchronmotoren mit LSPM-<br />

<strong>Technologie</strong> (Line Start Permanent<br />

Magnet) oder synchrone<br />

und asynchrone Linearmotoren.<br />

Feldorientierung<br />

für optimales<br />

Betriebsverhalten<br />

Genügt eine einfache Drehzahlverstellung<br />

für die Antriebsaufgabe<br />

nicht, weil hohe Dynamik<br />

oder ein großes Drehmoment<br />

gefordert sind, kommt eine<br />

feldorientierte Regelung in Betracht.<br />

Diesem, bereits Ende der<br />

1960er Jahre erfundenen Verfahren,<br />

liegt die Erkenntnis zugrunde,<br />

dass das Magnetfeld<br />

im Luftspalt und die Rotorgeometrie<br />

das Betriebsverhalten<br />

der Asynchronmaschine bestimmen.<br />

Ihr Drehmoment verhält<br />

sich proportional zum Strom<br />

und somit zum magnetischen<br />

Fluss. Weil jede Änderung der in<br />

34 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


AUTOMATISIERUNG |<br />

Gesteuerte und geregelte Drehstromantriebe<br />

einem Magnetfeld gespeicherten<br />

Energie Zeit benötigt, erhält<br />

man das schnellste Momenten-<br />

Anregelverhalten, wenn man<br />

den Fluss über den Magnetisierungsstrom<br />

(im Grunddrehzahlbereich)<br />

drehzahlunabhängig<br />

konstant hält und nur den<br />

momentbildenden Strom verändert.<br />

Die Flusskonstanz verlangt<br />

einen unveränderlichen<br />

Erregerstrom. Und zur Erzielung<br />

des Maximalmoments muss der<br />

Winkel zwischen Drehmoment<br />

und Magnetfluss 90° betragen.<br />

Stromgeführte<br />

Flussregelung für<br />

höchste Anforderungen<br />

Dabei ist grundsätzlich festzuhalten,<br />

dass der Betrieb mit einem<br />

Drehgeber am genauesten<br />

ist, bei allen Regelverfahren.<br />

Vor allem bei typischen Servoanwendungen<br />

mit höchsten<br />

Anforderungen an Drehzahlkonstanz,<br />

Dynamik und Spitzenmoment<br />

– zum Beispiel Verpackungs-<br />

und Füllmaschinen<br />

und Handlinganwendungen wie<br />

Portale oder Roboter – ist der<br />

Einsatz eines Drehgebers zwingend<br />

erforderlich. In der Gerätegeneration<br />

Movi-C hat das<br />

stromgeführte Flussregelverfahren<br />

CFC (Current Flux Control)<br />

eine besonders hohe Regelgüte<br />

und bietet die Möglichkeit<br />

der Positionierung. Die Verfahren<br />

U/f, VFCPLUS und ELSM<br />

( EncoderLess Synchronous Machine)<br />

hingegen benötigen keine<br />

Information über die Rotorlage<br />

durch ein Gebersystem.<br />

Es geht auch ohne<br />

Drehzahlmessung<br />

Weil die Kosten für einen Drehgeber<br />

für den Anwender zusätzlichen<br />

Aufwand bedeuten,<br />

war die Forderung nach einfacheren<br />

Lösungen die logische<br />

Konsequenz. SEW-Eurodrive<br />

entwickelte das spannungsgeführte<br />

Flussregelverfahren VFC<br />

(Voltage Flux Control) für dynamisch<br />

und präzise gesteuerte<br />

Drehstromantriebe mit großer<br />

Drehzahlkonstanz.<br />

Das kompakte Mehrachssystem Movidrive<br />

modular besteht aus Versorgungsmodulen, Rückspeisemodulen<br />

sowie Einachs- und Doppelachsmodulen.<br />

Die Inbetriebnahme erfolgt über das<br />

elektronische Typenschild oder den elektronischen<br />

Katalog in der Engineering-Software Movisuite.<br />

In der Umrichtergeneration<br />

Movi-C wurde das Verfahren<br />

weiter verbessert und mündete<br />

in dem Verfahren VFCPLUS. Die<br />

Verfügbarkeit moderner, leistungsfähigerer<br />

Bauteile – verbunden<br />

mit neuen Ideen der Regelungstechniker<br />

– ermöglichen<br />

erhebliche Optimierungen bei<br />

der Motorregelung. VFCPLUS<br />

bietet durch die Berechnung zusätzlicher<br />

Parameter die Möglichkeit,<br />

neben der Drehzahlregelung<br />

auch das Drehmoment<br />

relativ genau und sogar<br />

ohne Geber zu regeln. Außerdem<br />

wurde eine Stromflussoptimierung<br />

implementiert, die<br />

dafür sorgt, dass die ASM das<br />

maximale Drehmoment mit minimalem<br />

Strom erzeugen kann,<br />

wodurch sich – je nach Anwendung<br />

– erhebliche Energiemengen<br />

einsparen lassen.<br />

Neue Motortypen für<br />

höhere Energieeffizienz<br />

Aufgrund der hohen Anforderungen<br />

an die Energieeffizienz<br />

werden auch die Drehstrommotoren<br />

ständig weiterentwickelt.<br />

Um den Wirkungsgrad der Maschine<br />

zu verbessern und damit<br />

die Energieeffizienzklasse IE5<br />

gemäß der Norm IEC 60034-<br />

30-2 zu erfüllen, ist es inzwischen<br />

meist nötig, konstruktiv<br />

zusätzliche permanentmagnetische<br />

Materialien in den Rotor<br />

einzubringen. Diese können<br />

entweder zusätzlich zum<br />

Asynchronkäfig eingefügt werden<br />

oder diesen komplett entbehrlich<br />

machen. Diese Maschinen<br />

verhalten sich dann praktisch<br />

wie Synchronmotoren. Es<br />

gibt also keinen Schlupf, d. h.<br />

keine Drehzahldifferenz der Rotordrehzahl<br />

gegenüber dem<br />

Drehfeld des Stators. Derartige<br />

Motoren können mit Regelverfahren<br />

betrieben werden,<br />

die üblicherweise für synchrone<br />

Maschinen eingesetzt werden.<br />

Movitrac advanced kann neben asynchronen<br />

auch synchrone Drehstrommotoren wie<br />

Movigear classic (im Bild) regeln. Er eignet sich<br />

besonders für Förder- und Bewegungsapplikationen,<br />

beispielsweise Förderbänder in der<br />

Getränkeindustrie. Fotos: SEW<br />

Permanenterregte<br />

Synchronmotoren<br />

ohne Geber<br />

Das neue Regelverfahren ELSM<br />

bietet nun die Möglichkeit, Synchronmotoren<br />

auch ohne Geber<br />

zu betreiben. Dieses Verfahren<br />

und die zugehörigen Berechnungen<br />

sind komplex und<br />

erfordern aufwändige Regelstrukturen.<br />

Um die Lage des Rotors<br />

und die Drehzahl für die Regelung<br />

zu bestimmen, kommen<br />

die für die Berechnung wichtigen<br />

Werte nun von einem virtuellen<br />

Geber aus dem mathematischen<br />

Modell des Antriebs.<br />

Besonders schwierig hierbei ist<br />

das Ermitteln der Drehzahlposition<br />

bei sehr kleinen Drehzahlen.<br />

Aus diesem Grund kommt<br />

hier ein gesteuertes Verfahren<br />

zum Einsatz. Noch schwieriger<br />

ist das Regeln bei stillstehender<br />

Maschine. Bei diesen Manövern<br />

ist es wichtig, die Motoreigenschaften<br />

genau zu kennen<br />

und nötigenfalls eine simultane<br />

Messung der Motorströme im<br />

Umrichter vorzunehmen. Hierzu<br />

ist es erforderlich, dass entsprechend<br />

empfindliche Sensorik<br />

sowie ein ausreichend leistungsfähiger<br />

Mikrocontroller im<br />

Antrieb für die Berechnungen<br />

bereitsteht. Die Elektronik der<br />

Movi-C-Umrichter sind für diese<br />

Aufgabe mit entsprechender<br />

Elektronik ausgestattet.<br />

Kostenoptimierung durch<br />

das richtige Regelverfahren<br />

Bei der Projektierung eines elektrischen<br />

Antriebssystems ist es<br />

wichtig, die erforderliche Regelgenauigkeit<br />

der Anwendung zu<br />

identifizieren. Sind die Anforderungen<br />

transparent und spezifiziert,<br />

kann das Antriebssystem<br />

aus den notwendigen Komponenten<br />

(Getriebe, Motor, Geber,<br />

Umrichter, Steuerung) zusammengestellt<br />

und abgestimmt<br />

werden. Ziel dabei ist, hinsichtlich<br />

der Anforderungen an die<br />

Regelgüte und die Erfüllung aktueller<br />

Energiesparverordnungen<br />

eine kostenoptimierte Auswahl<br />

zu treffen. Werden die Anforderungen<br />

von Anfang an<br />

zu hoch oder zu niedrig eingeschätzt,<br />

entsteht unnötiger<br />

Mehraufwand. Um das zu vermeiden,<br />

unterstützt SEW-Eurodrive<br />

den Kunden bei der optimalen<br />

Auswahl seiner Antriebskomponenten.<br />

<br />

Mehr Informationen<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 35


AUTOMATISIERUNG |<br />

Überwachung der Kartonagenzufuhr<br />

ERWEITERUNG EINER VERPACKUNGSLINIE UM KARTONAGENZUFUHR<br />

Sicher und „grün“ verpacken<br />

Höchste Sicherheit und effiziente Überwachung stehen für den italienischen Maschinenbauer<br />

ACMI S.p.A. an erster Stelle, wenn es um die Qualität seiner Verpackungsanlagen<br />

geht. In Punkto Nachrüstung führt bei ACMI das Thema Nachhaltigkeit: GoGreen by ACMI<br />

macht Umverpackungen aus Kunststoff überflüssig. So wurde aktuell eine Mineralwasser-<br />

Abfüllanlage für einen italienischen Getränkeproduzenten um ein Modul – den Kartonierer<br />

ECOpack – erweitert. Mit onboard: eine TÜV-SÜD-zertifizierte Lösung für die sichere und<br />

produktive Überwachung der Kartonagenzufuhr von Pilz.<br />

Von MARCO PELIZZARO, Divisional Manager Components, Pilz GmbH & Co. KG/Pilz Italien<br />

D<br />

ie italienische ACMI S.p.A.<br />

mit Hauptsitz in Fornovo<br />

di Taro ist auf die Produktion<br />

von „High-End“-Verpackungsanlagen<br />

spezialisiert. In enger Partnerschaft<br />

mit renommierten internationalen<br />

Unternehmen entwickelt<br />

und installiert ACMI schlüsselfertige<br />

Anlagen für alle Bereiche<br />

der Lebensmittel- und Getränkebranche,<br />

der innovationsfreudige<br />

Maschinenbauer hält so auch eine<br />

Reihe von Patenten. Neueste Weiterentwicklung<br />

ist der Kartonierer Ecopack<br />

aus der Produktlinie „GoGreen<br />

by ACMI“. Insbesondere die Vorgabe,<br />

Verpackungslösungen anbieten<br />

zu können, die ohne Kunststoffmaterial<br />

für Verpackungsvorgänge auskommen,<br />

führte ACMI hierbei.<br />

cher sein. Im Mittelpunkt: die sichere<br />

Steuerungstechnik. Die Überwachung<br />

sämtlicher Sicherheitsfunktionen<br />

hatte bereits zuvor die<br />

konfigurierbare Kleinsteuerung<br />

PNOZmulti 2 von Pilz in der Anlage<br />

von ACMI übernommen.<br />

Zentrale Sicherheitsinstanz<br />

wacht über Anlage ...<br />

Die Möglichkeit, die Sicherheitslogik<br />

im Nachhinein zu erweitern<br />

und Sicherheitsfunktionen, wie<br />

zum Beispiel die Geschwindigkeitsüberwachung,<br />

zu steuern, bietet<br />

Karton statt Kunststoff<br />

Die ACMI-Mineralwasser-Abfüllanlage<br />

befüllt vollautomatisiert Glasflaschen.<br />

Schon der bestehende<br />

Produktionsprozess war aufgrund<br />

der hohen Taktung komplex: Gemanagt<br />

werden müssen am Anlageneingang<br />

das Handling der Glasflaschen,<br />

deren Befüllung inklusive<br />

Verschluss. Über ein ausgedehntes<br />

Förderbandsystem gelangen die<br />

Flaschen dann über unterschiedliche<br />

Stationen – inklusive einer Reihe<br />

von Qualitätskontrollen – durch<br />

einen Trockentunnel: In diesem Prozessschritt<br />

müssen die korrekte Füllhöhe<br />

und die einwandfreie Anbringung<br />

des Verschlusses gewährleistet<br />

sein. Etikettieren und die Markierung<br />

der Flaschen folgen.<br />

Um wie hier einen Betrieb mit<br />

sehr hoher Taktzahlreibungslos und<br />

produktiv zu gestalten, müssen<br />

die Abläufe und Prozessschritte si-<br />

Die von Pilz konfigurierbare sichere Kleinsteuerung PNOZmulti 2 wacht heute als zentrale Sicherheitsinstanz über<br />

die Verpackungsanlagen von ACMI.<br />

Ist in der Kartonagenzufuhr bei ACMI ausreichend Verpackungsmaterial in der Zufuhröffnung, kann nicht in den<br />

Gefahrenbereich eingegriffen werden. Ist sie leer, könnte der Bediener ungehindert in die Maschine eingreifen.<br />

Dass auch dieser Schritt sicher für das an der Maschine arbeitende Bedienpersonal ist, dafür sorgt die Kleinsteuerung<br />

PNOZmulti 2. Fotos: Pilz<br />

36 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


die Sicherheitssteuerung PNOZmulti 2.<br />

Das System erlaubt eine intuitive Bedienbarkeit<br />

und ermöglicht die Flexibilität,<br />

die ACMI benötigt. Dank Profinet-<br />

Schnittstelle kann PNOZmulti 2 mit dem<br />

Automa tisierungssystem der Maschine<br />

kommunizieren und den Status der Sicherheitsvorrichtungen<br />

abfragen. Dies<br />

gewährleistet eine schnelle und einfache<br />

Identifikation vorliegender Probleme,<br />

was eine hohe Produktivität der<br />

einzelnen Maschinenteile sicherstellt.<br />

Auch eine Anpassung an andere Standard-SPS-Steuerungen<br />

ist mit wenigen<br />

Klicks im dazu gehörenden Softwaretool<br />

PNOZmulti Configurator möglich.<br />

Das Basisgerät PNOZ m B0 der Kleinsteuerung<br />

sorgt für eine zentrale Überwachung<br />

der Sicherheitsfunktionen Not-<br />

Halt-Taster, Schutztürsensoren, Betriebsartenwahl-Schalter<br />

und Zustimmtaster.<br />

Konfiguriert wird über das Softwaretool<br />

PNOZmulti Configurator, das eine intuitive<br />

Parametrierung (oder Konfigura tion)<br />

von Software und Hardware bietet. So<br />

bleibt einerseits ACMI, aber auch dessen<br />

Endkunde flexibel mit Blick auf spätere<br />

Erweiterungen oder Nachrüstungen.<br />

Zusammen mit den PDP67-Modulen,<br />

auch von Pilz, die direkt im Feld installiert<br />

sind, entsteht bei ACMI eine dezentrale<br />

Sicherheitslösung.<br />

Die dezentralen Eingangsmodule leiten<br />

Signale der angeschlossenen Sensoren<br />

an verschiedene Auswerteeinheiten weiter.<br />

Sie sind durch die Schutzart IP67 resistent<br />

gegen Schmutz und Wasser. Solche<br />

dezentrale Lösungen sparen Zeit und<br />

Kosten für Installation und Verdrahtung.<br />

Die beim Start von PNOZmulti 2 durchgeführte<br />

CRC-Prüfung (cyclic redundancy<br />

check = zyklische Redundanzprüfung)<br />

GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES<br />

Sichere Kartonagenzufuhr bei SEMA<br />

Auch bei SEMA Systemtechnik mit Sitz in Hüllhorst<br />

bei Bad Oeynhausen sorgt die TÜV-Südzertifizierte<br />

Lösung aus konfigurierbarer Sicherheitskleinsteuerung<br />

PNOZmulti 2 und<br />

speziellen Lichttastern mit Hintergrundausblendung<br />

von Pilz dafür, dass dessen Kartonaufrichter<br />

höchsten Sicherheitsstandards entsprechen<br />

– und aufwändige „feststehende“<br />

Schutzeinrichtungen im Zufuhrbereich überflüssig<br />

machen.<br />

Moderne Kartonaufrichter müssen eine<br />

extreme Flexibilität aufweisen: Schnell und<br />

einfach austauschbare Kassetten machen<br />

Formatwechsel bei den SEMA-Maschinen<br />

innerhalb kürzester Zeit möglich. Ein Kartonaufrichter<br />

wie das Modell 1200 s mit oben<br />

liegendem Servoantrieb und großflächiger<br />

Kompakt, schnell, flexibel: Kartonaufrichter von Sema<br />

Systemtechnik. Die Pilz-Lösung für die sichere Kartonagenzufuhr<br />

sorgt hier dafür, dass die Zufuhröffnung keine<br />

Gefahr darstellt, wenn dort keine Kartonzuschnitte mehr<br />

anstehen. Foto: Pilz<br />

Scheibenverkleidung stellt bis zu 60 Steigen<br />

pro Minute her. Die kompakte Maschine<br />

ist eine formatflexible Anlage mit kurzen<br />

Umrüstzeiten. Solange mehrere Kartonzuschnitte<br />

die Zufuhröffnung verdecken, kann<br />

der Bediener bei laufender Maschine nicht<br />

in den Gefahrenbereich greifen. Da manche<br />

Zuschnitte kleiner als die Öffnung des Kartonaufrichters<br />

sind, verschließt eine konturgenau<br />

gefertigte Plexiglasscheibe den nicht<br />

vom Zuschnitt abgedeckten Bereich.<br />

Im Zuge einer Risikoanalyse war klar, dass<br />

für den Fall „kein Karton vor der Zufuhröffnung“<br />

eine wirkungsvolle, weder den Bediener<br />

noch den Prozess einschränkende Sicherheitslösung<br />

gefunden werden muss. Die<br />

bei Sema eingesetzte Sicherheitslösung von<br />

Pilz bietet hier spezifische Vorteile: es lassen<br />

sich mehrere Kartonagenzuführungen<br />

mit nur einem Basisgerät überwachen. Bei<br />

der Auslegung müssen lediglich die benötigten<br />

Hardware Ein-/Ausgänge berücksichtigt<br />

werden. Tasten die Sensoren ins Leere, versetzt<br />

die sichere Kleinsteuerung PNOZmulti 2<br />

die gefahrbringende Bewegung der Maschine<br />

in den sicheren Halt. Ist der Vorrat an Kartonagen<br />

wieder aufgefüllt, kann die Maschine<br />

nach dem Quittieren neu starten. Zudem<br />

erspart die Lösung starre Schutzeinrichtungen<br />

wie beispielsweise Tunnel, die Zuschnitte<br />

können auch unter ergonomischen Gesichtspunkten<br />

von beiden Seiten nachgelegt werden.<br />

Um zu vermeiden, dass die Maschine<br />

ohne Not in den „Sicheren Halt“ fährt und<br />

dabei mitten im Takt stehen bleibt, dient ein<br />

am Zufuhrmagazin installierter Lichttaster als<br />

Meldestufe: Dieser führt fortwährend Niveauabfragen<br />

durch und teilt mit, wenn Kartonzuschnitte<br />

nachgelegt werden müssen. <br />

Die unabhängige Medienplattform<br />

für Energieversorgung,<br />

Effizienzsteigerung und alternative<br />

Energieträger und -speicher<br />

Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />

Prozesstechnologie<br />

Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />

Produktionsprozess<br />

Themenbereiche H 2<br />

, Synthetische<br />

Kraftstoffe, Wasser, Solar &<br />

Photovoltaik, Windkraft, Bioenergie,<br />

Geothermie, Batterietechnologie,<br />

Systemintegration und weitere<br />

Alternativmöglichkeiten<br />

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AUTOMATISIERUNG |<br />

Messevorschau SPS<br />

garantiert Richtigkeit und Integrität<br />

des Projekts. Die Online-<br />

Diagnose über den PNOZmulti<br />

Configurator erlaubt es, den<br />

Status der Schutzeinrichtungen<br />

direkt einzusehen. Fehlerstack<br />

und Diagnosedaten gewährleisten,<br />

dass das Problem immer sofort<br />

ermittelbar ist.<br />

…und über seine<br />

Erweiterung<br />

Der Sammelpacker Ecopack von<br />

ACMI für die Verpackung in<br />

Karton ist die neueste Erweiterung<br />

an der Verpackungslinie.<br />

Der Ecopack ist Teil der Produktlinie<br />

„GoGreen by ACMI“, die<br />

dem Markt Verpackungslösungen<br />

ermöglicht, bei denen kein<br />

Kunststoffmaterial für Verpackungsvorgänge<br />

mehr verwendet<br />

werden muss. Der robuste<br />

Ecopack mit einer Taktung von<br />

40 Hüben pro Minute bietet<br />

sowohl für die Einrichtung als<br />

auch für den Formatwechsel ein<br />

vereinfachtes Handling.<br />

Das seitlich an der Maschine<br />

angebrachte Stanzlager kann<br />

überdies mit einer automatischen<br />

Materialzuführung ausgestattet<br />

werden. Schmiermittelfreie<br />

Stützen, Lager und Ketten<br />

erlauben den Einsatz auch<br />

Das Softwaretool PNOZmulti Configurator unterstützt bei der Projektierung, Konfigurationserstellung,<br />

Dokumentation und Inbetriebnahme der Kleinsteuerung PNOZmulti 2. Foto: Pilz<br />

in hygienisch sensiblen Bereichen<br />

der Lebensmittelindustrie.<br />

Mit Blick auf die Sicherheit<br />

war hier die Kartonagenzufuhr<br />

der kritischste Punkt: Wenn in<br />

der Kartonagenzufuhr ausreichend<br />

Verpackungsmaterial<br />

– sprich Kartonagen – in der<br />

Zufuhr öffnung vorhanden ist,<br />

kann nicht in den Gefahrenbereich<br />

eingegriwwffen werden –<br />

auch nicht, wenn die Maschine<br />

läuft. Sind aber keine Kartonagen<br />

mehr im Prozess, könnte<br />

der Bediener ungehindert in die<br />

Maschine eingreifen.<br />

Achtung, hier kommt<br />

(k)ein Karton<br />

Damit auch dieser Schritt sicher<br />

für das an der Maschine arbeitende<br />

Bedienpersonal ist, wurde<br />

bei der jüngsten Erweiterung<br />

erneut auf die Kleinsteuerung<br />

PNOZmulti 2 zurückgegriffen.<br />

Die eingesetzte Lösung für<br />

die sichere Überwachung der<br />

Kartonagen zufuhr besteht aus<br />

PNOZmulti 2 – alle Basisgeräte<br />

der PNOZmulti 2-Produktreihe<br />

sind hierfür zertifiziert und<br />

einsetzbar. Hinzu kommen zwei<br />

Lichttaster pro Zuführeinrichtung.<br />

Diese „fertige“ Lösung erfüllt<br />

Performance Level (PL) d beziehungsweise<br />

Kategorie (Kat.) 3<br />

nach EN ISO 13849-1 oder SIL 2<br />

nach IEC 62061.<br />

Das Prozedere: Die Sicherheitssteuerung<br />

überwacht die<br />

direkt an der Zufuhröffnung installierten<br />

Lichttaster, die den<br />

Materialstatus der Kartonagen<br />

melden. Durch die bereits vor<br />

der Nachrüstung erfolgte Zertifizierung<br />

seitens Pilz konnte<br />

ACMI insbesondere bei Planung,<br />

Konstruktion und Inbetriebnahme<br />

Zeit einsparen. Darüber hinaus<br />

können mit einem einzigen<br />

Basisgerät bei Bedarf mehrere<br />

Kartonlager gleichzeitig<br />

überwacht werden oder zusätzlich<br />

weitere Sicherheitsfunktionen<br />

wie Not-Halt, Schutztüren<br />

oder Lichtgitter umgesetzt werden.<br />

Die Funktionsbausteine für<br />

die Auswertung sind im lizenzkostenfreien<br />

PNOZmulti Configurator<br />

V11.0 und in den Vorgängerversionen<br />

enthalten. Dieses<br />

Plus an Flexibilität durch die<br />

Pilz-Lösung gewährleistet an der<br />

ACMI-Anlage auch für die Zukunft<br />

eine hohe Produktivität.<br />

Mehr Informationen<br />

www.pilz.com<br />

SICK AG<br />

Gemeinsam Lösungen finden, gemeinsam Werte schaffen<br />

Unter dem Leitmotiv „Solutions<br />

for your industry – We create<br />

value together“ präsentiert sich<br />

SICK auf der diesjährigen SPS als<br />

innovativer Lösungsanbieter und<br />

kompetenter Wertschöpfungspartner<br />

mit Know-how in zahlreichen<br />

Kernindustrien. Mit dem<br />

Ziel, den Standbesucher punktgenau<br />

auf seine individuellen Herausforderungen<br />

hin informieren<br />

zu können, hat SICK sein Lösungsangebot<br />

in die sechs Cluster<br />

• Automotive & Electronics,<br />

• Consumer & Logistics,<br />

• Industrial Robots,<br />

• Machines & Motion,<br />

• Mobile Platforms und<br />

• Transparency<br />

gegliedert – und auf die Einteilung<br />

des Messestandes übertragen.<br />

Die in dieser Form präsentierten<br />

Lösungen sind das Ergebnis<br />

enger Partnerschaften:<br />

sie basieren auf dem übereinstimmenden<br />

Verständnis mit den<br />

Kunden hinsichtlich ihrer Branchen,<br />

individuellen Problemstellungen<br />

und Anforderungen.<br />

Foto: SICK<br />

Miniatur-Lichtschranke-<br />

Familie W4S der neuesten<br />

Generation<br />

Die neue Miniatur-Lichtschranke<br />

W4S der neuesten Generation<br />

komplettiert die vielseitige<br />

W4-Baureihe. In ihrem schmalen<br />

und robusten Vistal-Gehäuse<br />

mit seitlichem Lichtaustritt eignen<br />

sich die Einweg- und Reflexionslichtschranken<br />

sowie die Reflexionslichttaster<br />

besonders für<br />

enge Einbausituationen. Ein besonderes<br />

Highlight der Produktfamilie<br />

sind die sogenannten<br />

„Optical Experts“: sie sind speziell<br />

für herausfordernde Aufgabenstellungen<br />

konzipiert, beispielsweise<br />

die Detektion unterbrochener,<br />

unebener, sehr<br />

flacher, durchsichtiger, reflektierender<br />

oder kontrastreicher<br />

Oberflächen. Mit ihrer derzeit<br />

wohl besten Fremdlichtunterdrückung<br />

am Markt gewährleisten<br />

alle W4S-Sensoren höchste<br />

Verfügbarkeit und Prozessstabilität.<br />

IO-Link und Smart-Sensor-<br />

Funktionen zur Sensorüberwachung<br />

und -diagnose schaffen<br />

die Verbindung in die digitalisierte<br />

Maschinen- und Applikationswelt<br />

– und bieten ein hohes Maß<br />

an Zukunftssicherheit.<br />

Mit digitalem Service<br />

Druckluftkosten um bis zu<br />

30 Prozent reduzieren<br />

Die Monitoring Box FTMg Premium<br />

von SICK ist ein neuer digitaler<br />

Service für das Druckluftmonitoring.<br />

Unter dem Strich<br />

können Produktionsplaner, Energiemanager<br />

und Instandhalter<br />

mit der Monitoring Box FTMg<br />

Premium die Druckluftkosten in<br />

der Produktion um bis zu 30 %<br />

reduzieren – und dabei gleichzeitig<br />

den CO 2-<br />

Footprint verkleinern<br />

und Servicearbeiten effizienter<br />

gestalten.<br />

Mehr Informationen<br />

SPS Halle 7A | Stand 340<br />

38 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


AUTOMATISIERUNG |<br />

Messevorschau SPS<br />

VEGA Grieshaber KG<br />

Füllstand, Grenzstand, Druck – Sensoren in neuen Leistungsgrößen<br />

Einfachheit in<br />

automatisierte<br />

Spezialprozesse bringen:<br />

Das heißt für VEGA, verlässliche<br />

Messergebnisse jederzeit, überall<br />

und in der exakt zum Prozess<br />

passenden Leistungsgröße umzusetzen.<br />

Auf der SPS präsentiert<br />

VEGA ihr Komplettportfolio<br />

an Füllstand-, Grenzstand- und<br />

Drucksensorik für die spezifischen<br />

Anwendungen der Prozessautomation.<br />

Für alles Hochanspruchsvolle<br />

steht der Radar-<br />

Füllstandsensor VEGAPULS 6X<br />

im Mittelpunkt des Auftritts.<br />

In ihn wurden nicht nur größte<br />

Dynamik und maximale Fokussierung<br />

„ hineindesignt“, sondern<br />

alle wichtigen Security- und Safety-Anforderungen<br />

gleich mit.<br />

Ergänzend sorgt in Standardanwendungen<br />

neuerdings der<br />

kompakte IO-Link-Radarsensor<br />

VEGAPULS 42 für Verlässlichkeit<br />

und Sicherheit. Er ist nach<br />

Abb. links: Mit dem VEGAPULS 6X beginnt Sicherheit bei der einfachen Gerätewahl und Bedienung und führt konsequent weiter zu allen wichtigen<br />

Security- und Safety-Anwendungen.<br />

Abb. rechts: Universell wie nie: Zwar wird die Wahl des richtigen Messgeräts immer einfacher, jedoch bleibt das persönliche Messegespräch eine wichtige<br />

Ergänzung. Fotos: VEGA Grieshaber KG<br />

allen gängigen interna tionalen<br />

Hygiene- und Qualitätsstandards<br />

zertifiziert und mit seinen<br />

vielseitigen Adaptern für<br />

Prozesse mit höchsten Hygieneanforderungen<br />

geeignet und<br />

die perfekte Wahl, wenn es<br />

um die durchgängige Automatisierung<br />

bei schnellen Füllstandwechseln<br />

geht.<br />

Weil jede Prozessumgebung<br />

anders ist, stellen die besonders<br />

einfache Integration und<br />

die universellen Anschlüsse des<br />

VEGA-Portfolios entscheidende<br />

Weichen zur Prozessoptimierung.<br />

Montieren, anschließen,<br />

fertig: Einfacher geht nicht.<br />

Mehr Informationen<br />

SPS Halle 7A | Stand 102<br />

SEW-EURODRIVE GmbH & Co KG<br />

Druckluftfrei und energieeffizient<br />

StarterSET von SEW-<br />

EURODRIVE verkürzt<br />

Entwicklungszeit<br />

Nutzer von modernen Verpackungsmaschinen<br />

fordern Automatisierungslösungen,<br />

die sowohl<br />

effizient als auch nachhaltig<br />

sind. Mit dem StarterSET 616 von<br />

SEW-EURODRIVE ersetzte der<br />

Verpackungsmaschinenspezialist<br />

Hugo Beck Maschinenbau in kurzer<br />

Entwicklungszeit die Pneumatik<br />

durch elektrische Aktuatoren<br />

und erzielt damit Verbesserungen<br />

beim Energiebedarf.<br />

Grundlage für die neue Lösung<br />

ist das StarterSET 616 von SEW-<br />

EURODRIVE. Es enthält sämtliche<br />

Hardware- und Softwaremodule<br />

aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

MOVI-C ® , die in derartigen<br />

Maschinen typischerweise<br />

eingesetzt werden. Das Starter-<br />

SET wurde speziell aufgrund der<br />

Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

um Komponenten wie Energiespeicher<br />

und Stepperantriebe<br />

erweitert. Die smarte Energieversorgung<br />

„ Power and Energy<br />

Solutions“ ermöglicht in Verbindung<br />

mit den Softwaremodulen<br />

von SEW- EURODRIVE ein intelligentes<br />

Energiemanagement.<br />

Das führt zur Stabilisierung der<br />

Energieversorgung und Überbrückung<br />

von kurzzeitigen<br />

Spannungseinbrüchen, zu reduzierten<br />

Spitzenlasten sowie zu<br />

kontrolliertem Halt bei längerem<br />

Stromausfall. Damit lässt sich<br />

die Maschine auch dann einsetzen,<br />

wenn das Versorgungsnetz<br />

nicht stabil oder gar ein Stromausfall<br />

zu erwarten ist. Durch<br />

die Reduzierung der Spitzenlasten<br />

konnte der Querschnitt der<br />

Versorgungsleitung gegenüber<br />

dem Vorgängermodell erheblich<br />

verkleinert werden. Die enthaltene<br />

Zwischenkreis pufferung über<br />

Doppelschicht-Kondensatorpakete<br />

macht den Weg frei, die<br />

Schlauchbeutelmaschine an einer<br />

0.75 mm 2 -Zuleitung zu betreiben.<br />

Bisher wurden Bewegungen wie<br />

Schneiden und Klemmen in der<br />

Verpackungsmaschine klassisch<br />

mit Druckluft realisiert. Hierfür<br />

kommen jetzt Schrittmotoren<br />

zum Einsatz, die mit der neuen<br />

Busklemme aus dem I/O-System-<br />

Portfolio von SEW-EURODRIVE<br />

angesteuert werden. Sie ermöglichen<br />

den kompletten Verzicht auf<br />

Pneumatik. Durch die Substitution<br />

der druckluftbetriebenen Aktuatoren<br />

entfällt die Wartung dieser<br />

Komponenten. Die Maschine<br />

lässt sich jetzt einfacher und flexibler<br />

in die Produktionsumgebung<br />

einbinden. Außerdem verringern<br />

sich die Energiekosten. Trotz um-<br />

Foto: SEW-EURODRIVE<br />

fangreicher Umbauten konnten<br />

mit dem standardisierten StarterSET<br />

von SEW-EURODRIVE die<br />

Entwicklungs- und Inbetriebnahmezeiten<br />

der Verpackungsmaschine<br />

minimiert werden.<br />

Antworten auf die aktuellen<br />

Fragen zu Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

erhalten die<br />

Besucher der SPS am Stand von<br />

SEW-EURODRIVE. <br />

Mehr Informationen<br />

SPS Halle 3A | Stand 411<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 39


AUTOMATISIERUNG |<br />

IO-Link-fähige Geräte<br />

INVESTITION IN ZUKUNFTSFÄHIGE GERÄTE<br />

Anlagenverfügbarkeit erhöhen<br />

Eine Notwendigkeit für nachhaltiges Handeln und die Sicherung höchster Produktqualität<br />

ist die Investition in zukunftsfähige <strong>Technologie</strong>n. RHODIUS Mineralquellen investiert<br />

deshalb konsequent in IO-Link-fähige Geräte. Am hochmodernen Tunnelpasteur wurden<br />

Regelventile von Schubert & Salzer Control Systems mit IO-Link-fähigen Stellungsreglern<br />

nachgerüstet. Mit sieben Produktionsanlagen und über 600 Millionen Füllungen pro Jahr<br />

zählt RHODIUS Mineralquellen auch zu den führenden Lohnabfüllern in Deutschland.<br />

U<br />

m Markenprodukte mit<br />

höchstem Anspruch zu<br />

produzieren, setzt Rhodius<br />

auf einen hochmodernen Tunnelpasteur.<br />

Unter anderem durch seine<br />

flexible Geschwindigkeitsanpassung<br />

und eine patentierte Zonenabschaltung<br />

ist der Pasteur in der Lage,<br />

sich dynamisch an das Linienverhalten<br />

anzupassen und dadurch Lücken<br />

und Stillstände weitestgehend zu<br />

vermeiden. Mit hochpräzisen Gleitschieberventilen<br />

von Schubert & Salzer<br />

Control Systems wird die Zonentemperatur<br />

in Abhängigkeit zur<br />

Transportgeschwindigkeit geregelt<br />

und dadurch sichergestellt, dass die<br />

wichtigen Prozessparameter, wie<br />

Pasteurisationseinheiten und Maximaltemperatur,<br />

nahezu konstant<br />

bleiben. Durch die Vermeidung von<br />

Stopps und Lücken können Medienund<br />

Energieverbrauch gesenkt und<br />

die Nachhaltigkeit des Prozesses signifikant<br />

gesteigert werden.<br />

Digitalisierung der Anlage<br />

durch IO-Link<br />

Um die Anlagenverfügbarkeit noch<br />

weiter zu erhöhen und gleichzeitig<br />

die Instandhaltung zu vereinfachen,<br />

wurden die im Einsatz befindlichen<br />

Gleitschieberventile nun<br />

auf die neueste Generation digitaler<br />

Stellungsregler Typ 8049 mit IO-<br />

Link umgerüstet.<br />

„Am wichtigsten war für Rhodius<br />

die Möglichkeit Instandhaltungsmaßnahmen<br />

planbar zu machen“,<br />

erklärt Waldemar Oplatschkin, Verantwortlicher<br />

für den Bereich Elektrotechnik<br />

bei RHODIUS Mineralquellen.<br />

„Durch die IO-Link-<strong>Technologie</strong><br />

können die Diagnosedaten von Ventil<br />

und Regler nun permanent überwacht<br />

werden. Selbst kleinste Unregelmäßigkeiten<br />

fallen dadurch frühzeitig<br />

auf. Das gibt uns die Zeit,<br />

Um Markenprodukte mit höchstem Anspruch zu pro duzieren, setzt Rhodius Mineralquellen auf einen hochmodernen<br />

Tunnelpasteur. Fotos: Rhodius Mineralquellen<br />

Im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten im<br />

Tunnelpasteur sorgen Gleitschieberventile mit IO-Link<br />

von Schubert & Salzer für lange Haltbarkeit der Qualitätsprodukte<br />

von Rhodius.<br />

rechtzeitig zu reagieren und entsprechende<br />

Maßnahmen zu ergreifen.<br />

Der physische Zugriff auf das Ventil<br />

ist für die Auswertung von Diagnosedaten,<br />

wie zum Beispiel Wartungsdaten,<br />

Pulszähler, Wegeklassen<br />

und Richtungsänderungen, gar nicht<br />

nötig. Bei IO-Link werden Stellsignal<br />

und Stellungsrückmeldung, Datenübertragung<br />

und sogar die Energieversorgung<br />

in einem einzigen Kabel<br />

mit M12-Stecker gebündelt.“<br />

Auch bei den Instandhaltungsmaßnahmen<br />

selbst profitiert Rhodius<br />

vom Einsatz der IO-Link-<strong>Technologie</strong>.<br />

Ein falsches Anschließen ist durch<br />

die codierten Anschlussstecker technisch<br />

ausgeschlossen. Selbst im Falle<br />

eines notwendigen Austauschs<br />

wird kein Spezialist benötigt. Muss<br />

ein Gerät ersetzt werden, übernimmt<br />

der digitale Stellungsregler<br />

des neuen Ventils auto matisch die<br />

bisher verwendete Parametrierung<br />

und ist nach einem Selbstabgleich<br />

sofort einsatzfähig. „Durch die kontinuierliche<br />

Umstellung der Geräte<br />

in unserer Anlage auf IO-Link können<br />

wir ihre Verfügbarkeit erhöhen<br />

und in der Instandhaltung wichtige<br />

personelle Ressourcen sparen“,<br />

erklärt Waldemar Oplatschkin.<br />

„ Schubert & Salzer gab uns durch<br />

den intelligenten, digitalen Stellungsregler<br />

mit IO-Link-<strong>Technologie</strong><br />

die Möglichkeit, auch smarte Aktorik<br />

in unsere Anlage zu integrieren,<br />

um eine weitere Effizienzsteigerung<br />

zu ermöglichen.“ <br />

Mehr Informationen<br />

www.schubert-salzer.com<br />

40 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


AUTOMATISIERUNG |<br />

Verpackungs- und Kommissionierprozesse<br />

VERPACKUNGS- UND KOMMISSIONIERPROZESSE DIGITALISIERT<br />

Moderne Kommissionierung<br />

Maison Burtin, ein seit 1933 führender Champagner-Produzent mit Sitz in Epernay im Département<br />

Marne, setzt auf die Kennzeichnungslösung ZetesAtlas in Kombination mit smarten Zetes MD Druck- und<br />

Etikettiersystemen, die mit der ZetesMedea-Lösung zur Auftragsvorbereitung verbunden sind. Dieses<br />

Projekt wird im Rahmen einer globalen Digitalisierungsstrategie durchgeführt. Ziel ist es, die Verpackungsund<br />

Kommissionierlösungen zu optimieren und eine perfekte Rückverfolgbarkeit der Champagnerflaschen<br />

von der Verpackung bis zur Lieferung zu gewährleisten.<br />

Automatisierung<br />

und Digitalisierung<br />

der Prozesse<br />

Maison Burtin wurde 1933 von<br />

Gaston Burtin gegründet. Der<br />

Firmensitz befindet sich an einem<br />

einzigartigen historischen<br />

Standort mitten in Epernay: im<br />

Château des Archers. Das Maison<br />

Burtin, das mit Hunderten<br />

von Partner-Weingütern langfristige<br />

Verträge über die Abnahme<br />

von Trauben abgeschlossen<br />

hat, keltert und reift eine<br />

Vielzahl von Champagner-Cuvées,<br />

deren Qualität mit großer<br />

Sorgfalt überprüft wird.<br />

Die Systeme und <strong>Technologie</strong>n,<br />

die bei Maison Burtin zum Einsatz<br />

kommen, sind mittlerweile<br />

veraltet. Um die Qualitätskontrolle<br />

zu verbessern, Fehler zu reduzieren<br />

und das Markenimage<br />

zu stärken, hat sich das Unternehmen<br />

entschieden, die Rückverfolgbarkeit<br />

seiner Produkte<br />

zu digitalisieren. Dazu sollen automatisierte<br />

Prozesse mit neuen,<br />

innovativen <strong>Technologie</strong>n<br />

für den Druck und die Applikation<br />

von Etiketten sowie für die<br />

Kommissionierung implementiert<br />

werden.<br />

„Das Projekt wurde notwendig,<br />

weil große Handels- und<br />

Logistikunternehmen von uns<br />

die Kennzeichnung aller unserer<br />

Produkte mit einem EAN 128-<br />

Code forderten. Alle Champagnerkisten,<br />

die das Werk verlassen,<br />

müssen mit Etiketten<br />

gekennzeichnet werden, die<br />

spezifisch strukturierte Informationen<br />

enthalten. Daher haben<br />

wir uns an Zetes als Spezialisten<br />

für Rückverfolgbarkeit gewandt.<br />

Zetes hat uns eine bedarfsgerechte,<br />

automatisierte<br />

Lösung für die Kennzeichnung<br />

aller unserer Produkte von der<br />

Produktion bis zum Versand unserer<br />

Champagnerkisten angeboten“,<br />

erklärt Bernard Guerbette,<br />

Projektleiter und Verantwortlicher<br />

für neue Anlagen bei<br />

Maison Burtin.<br />

Automatisierte Druck- und<br />

Ettikettiertechnologie und<br />

moderne Kommisionierung<br />

ZetesAtlas ist vollständig in das<br />

ERP des Unternehmens integriert<br />

und gewährleistet für Maison<br />

Burtin dadurch die vollkommene,<br />

automatisierte Kontrolle<br />

über die Kennzeichnung der Verpackungskartons<br />

in den Verpackungslinien.<br />

Die Steuerung erfolgt<br />

über eine zentrale, intuitive<br />

Benutzeroberfläche. Für jeden<br />

verarbeiteten Karton werden<br />

Fotos: Zetes<br />

ein oder zwei Etiketten gedruckt<br />

und etikettiert (Marken- und Referenzetikett),<br />

um alle Champagnerkartons<br />

zu identifizieren.<br />

Der Druck- sowie Etikettierkopf<br />

(Zetes MD1500 Station) wurden<br />

an jeder Linie dupliziert, um<br />

den Austausch von Verbrauchsmaterial<br />

zu erleichtern und Produktionsausfälle<br />

zu vermeiden.<br />

Nach der Etikettierung der Kartons<br />

folgt die Palettierung. Auch<br />

dieser Prozess läuft vollautomatisch<br />

ab: Die volle Palette wird<br />

in einer Anlage mit Drehtisch<br />

und automatischer Folienwickelmaschine<br />

foliert. Anschließend<br />

wird die Palette auf zwei<br />

Seiten durch zwei Palettenetiketten<br />

identifiziert und validiert,<br />

die von einem intelligenten Zetes<br />

MD6000 Druck-und Etikettiersystem<br />

gedruckt und appli-<br />

ziert werden. Die Palette wird<br />

dann ins Lager transportiert und<br />

ist für den Versand bereit. Durch<br />

die bevorstehende Inte gration<br />

der ZetesMedea- Lösung wird<br />

Maison Burtin künftig in der Lage<br />

sein, auch die Kommissionierprozesse<br />

zu modernisieren, indem<br />

es ein automatisches Picking-System<br />

mit Mobiltechnologie verbindet.<br />

Mit dieser Lösung soll das<br />

alte, papierbasierte Kommissionierverfahren<br />

ersetzt werden.<br />

„Dieses Projekt hat unsere Effizienz<br />

und Produktivität verbessert,<br />

vor allem durch die Standardisierung<br />

aller unserer Etikettenformate.<br />

Sie hat dazu<br />

geführt, dass wir nicht mehr<br />

hunderte verschiedene vorgedruckte<br />

Etiketten verwalten<br />

müssen, weil diese automatisch<br />

erstellt werden. Außerdem ersparen<br />

wir uns so das Auswechseln<br />

der Spulen bei jedem Wechsel<br />

des Etikettenformats. Diese<br />

Verfahren waren zeitaufwendig<br />

und mit hohem organisatorischem<br />

Aufwand verbunden“,<br />

fügt Bernard Guerbette hinzu.<br />

Perfekte Rückverfolgbarkeit<br />

und höhere Servicequalität<br />

Dieses umfangreiche globale<br />

Projekt ermöglicht die nahtlose<br />

Integration aller Prozesse<br />

von der Produktion bis zu Verpackung<br />

und Versand der Flaschen.<br />

Des weiteren hat es die Produktivität<br />

erheblich gesteigert. Hinzu<br />

kommt die garantiert fehlerfreie<br />

Rückverfolgbarkeit. So<br />

kann Maison Burtin heute allen<br />

Kunden eine optimale Servicequalität<br />

bieten.<br />

Mehr Informationen<br />

www.zetes.com<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 41


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Rebsortentag <strong>2023</strong><br />

REBSORTENTAG <strong>2023</strong><br />

Zukunftsorientierte<br />

Rebenzüchtung<br />

Das Institut für Rebenzüchtung der Hochschule Geisenheim University lädt seit 1978<br />

jährlich Fachpublikum und Weininteressierte zu den Geisenheimer Rebsortentagen ein,<br />

um einen Einblick in die neuesten Forschungsarbeiten des Instituts zu geben. Traditionell<br />

finden die Rebsortentage immer am ersten Wochenende im September statt.<br />

Abb. oben:<br />

Die Weinberge des Instituts für<br />

Rebenzüchtung der Hochschule<br />

Geisenheim University.<br />

Fotos: Hochschule Geisenheim<br />

D<br />

er diesjährige Rebsortentag<br />

fand am Sonntag, dem<br />

3. September, bei strahlendem<br />

Sonnenschein direkt in den<br />

Weinbergen des Instituts für Rebenzüchtung<br />

statt. In sechs verschiedenen<br />

Themenpavillons, die in den<br />

Versuchsweinbergen rund um das<br />

Institut aufgestellt waren, konnten<br />

sich die Besucher über die zahlreichen<br />

Sorten und die aktuellen Züchtungsarbeiten<br />

informieren und darüber<br />

hinaus die hieraus entstandenen<br />

Weine verkosten. Neben<br />

den Versuchsweinen wurden, themenbezogen,<br />

Weine von privaten<br />

Weingütern, die neben traditionelle<br />

Sorten, wie beispielsweise Riesling,<br />

Spätburgunder oder Chardonnay,<br />

auch pilztolerante Rebsorten<br />

oder andere historische Rebsorten<br />

anbauen, zur Probe angeboten.<br />

Im Mittelpunkt stand jedoch die<br />

Vorstellung der neuesten Züchtungen<br />

von pilztoleranten Rebsorten<br />

aus Geisenheim. Das Ziel bei diesen,<br />

Rebsorte Pamina<br />

durch systematische Kreuzung entstandenen,<br />

Sorten ist es, der Praxis<br />

neue Rebsorten zur Verfügung zu<br />

stellen, die weniger anfällig gegen<br />

Pilzkrankheiten der Rebe sind, später<br />

reifen und ein höheres Säurepotenzial<br />

besitzen. Die späte Reife<br />

und das höhere Säurepoten zial<br />

sind wichtige Parameter, wenn es<br />

um die Anpassung an die Klimaveränderung<br />

geht. Alles in Allem ist<br />

aber das Wichtigste, dass der Wein<br />

schmeckt. Um den Prozess der Züchtung<br />

zu beschleunigen und nichts<br />

dem Zufall zu überlassen, werden<br />

aktuelle Techniken der Untersuchung<br />

des Reben-Erbguts mittels<br />

neuester Sequenzierungs-<strong>Technologie</strong>n<br />

genutzt. Das Institut für Rebenzüchtung<br />

hat im Jahre 2021 die beiden<br />

weißen pilzwiderstandsfähigen<br />

Rebsorten Pamina (Gm 8622-3) und<br />

Fidelio (Gm 8107-3) beim Bundessortenamt<br />

zur Prüfung angemeldet.<br />

Die ersten beiden Ziffern der Zuchtnummern<br />

beinhalten das Jahr der<br />

Kreuzung. Es lässt sich also erahnen<br />

wie lange ein neuer Zuchtstamm<br />

vom Züchter und Bundesoberbehörde<br />

geprüft wird bis eine neue Rebsorte<br />

angebaut werden darf.<br />

Die Rebsorte Pamina bringt fruchtige,<br />

schmelzige Weine hervor, die<br />

an Birne und Karamell erinnern. Sie<br />

eignen sich sehr gut als Essensbegleiter,<br />

sei es zu Fisch oder Meeresfrüchten,<br />

aber auch für bodenständigere<br />

Gerichte passt sie gut.<br />

42 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Rebsortentag <strong>2023</strong><br />

Der Wein von Fidelio hat eine spritzige,<br />

muntere, frische, rieslingähnliche<br />

Art, die auch für die Secco- oder<br />

Sektproduktion sehr gut geeignet<br />

ist. Das Aroma erinnert an Quitte<br />

und Stachelbeere gepaart mit frisch<br />

geschnittenem Gras und ähnelt entfernt<br />

der österreichischen Sorte<br />

Welschriesling.<br />

Aktuell hat das Institut auch rote<br />

pilztolerante Rebsorten im Zuchtprogramm,<br />

die langjährig ausgewertet<br />

und bonitiert werden. In diesem<br />

Jahr wird von den vielversprechendsten<br />

Kandidaten ein Wein<br />

ausgebaut, der im nächsten Jahr sicherlich<br />

anlässlich des Rebsortentags<br />

verkostet werden kann. Das Institut<br />

für Rebenzüchtung der Hochschule<br />

Geisenheim hat bereits in<br />

den 60iger Jahren mit den Züchtungsarbeiten<br />

von pilztoleranten<br />

Rebsorten begonnen.<br />

Diese Rebsorten aus Geisenheim<br />

wie zum Beispiel Rondo, Hibernal<br />

oder Saphira werden bereits in<br />

Deutschland, aber auch in Frankreich,<br />

Tschechien, Dänemark oder<br />

England erfolgreich kultiviert. Die<br />

Rebsorte Hibernal hat Sauvignon<br />

Blanc-Charakter und ist die wichtigste<br />

pilztolerante Rebsorte für<br />

Tschechien, denn sie ist auch sehr<br />

frostfest. Auch kann das Institut für<br />

Rebenzüchtung mit der Rebsorte<br />

Accent die einzige existierende pilztolerante<br />

Deckrotweinsorte weltweit<br />

vorweisen.<br />

Unterlagenzüchtung<br />

Bereits in den 70er Jahren des<br />

19. Jahrhunderts wird sich in Geisenheim<br />

auch mit der Unterlagenzüchtung<br />

befasst. Bei der Züchtung<br />

von neuen Unterlagsreben ist<br />

die Hochschule Geisenheim aktuell<br />

weltweit eine der wenigen Institutionen,<br />

die sich noch mit Unterlagen-<br />

Forschung beschäftigt. Auch hier<br />

spielt die Anpassung an das sich ändernde<br />

Klima eine sehr große Rolle.<br />

Reblaus am Laptop<br />

Weltkulturerbe Historische Rebsorten<br />

Die Trockenheit der letzten Jahre<br />

stellt ein großes Problem für den<br />

Deutschen Weinbau dar. Deshalb<br />

werden dringend Unterlagen benötigt,<br />

die eine höhere Trockentoleranz<br />

aufweisen. Zudem ist die Reblausresistenz<br />

nach wie vor ein wichtiges<br />

Zuchtziel, denn der Schädling<br />

lebt nach wie vor in europäischen<br />

Weinbergsböden und wird die Rebe<br />

auch noch auf nicht absehbare Zeit<br />

begleiten. Am diesjährigen Rebsortentag<br />

konnten die Besucher lebendige<br />

Rebläuse unter dem Mikroskop<br />

bestaunen und sogar bei der Eiablage<br />

in die Blattgalle beobachten. Das<br />

Institut für Rebenzüchtung hat auch<br />

im Unterlagensektor zwei neue Sorten<br />

angemeldet, Vinto und Libero.<br />

Sie werden ebenfalls vom Bundessortenamt<br />

geprüft bevor sie dem<br />

kommerziellen Weinbau zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Traditionelle Rebsorten<br />

Das Institut für Rebenzüchtung beschäftigt<br />

sich aber nicht nur mit<br />

Züchtung von neuen Rebsorten,<br />

sondern sie kümmert sich auch<br />

um die Erhaltung von alten, traditionellen<br />

Rebsorten wie zum Beispiel<br />

Weißer Riesling, Blauer Spätburgunder,<br />

Grauburgunder, Chardonnay<br />

oder dem Müller-Thurgau.<br />

Den Winzerinnen und Winzern wird<br />

PIWI Stand am Rebsortentag<br />

damit qualitativ hochwertiges, gesundes<br />

und leistungsfähiges Material<br />

zur Pflanzung zur Verfügung<br />

gestellt. In unserem eigenen Virustestlabor<br />

werden die Reben ständig<br />

auf Krankheiten untersucht; denn<br />

auch Reben können an Viren erkranken,<br />

die teilweise dazu führen,<br />

dass der Ertrag sehr stark reduziert<br />

wird, oder die Rebe sogar abstirbt.<br />

Weiterhin wichtig im Hinblick auf<br />

feuchte und heiße Witterungsverhältnisse<br />

ist eine lockere Traubenstruktur,<br />

so dass keine Fäulnis (Botrytis)<br />

durch ein Abdrücken oder<br />

Aufplatzen der Beeren in der Traube<br />

entsteht.<br />

Solche lockerbeerigen Typen selektionierte<br />

das Institut beim Blauen<br />

Spätburgunder, beim Weißburgunder<br />

und dem Ruländer, so dass den<br />

Winzern in der Praxis diese weniger<br />

fäulnisanfälligen Typen zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Auch Kuriositäten anderer traditioneller<br />

Rebsorten sind im Institut<br />

für Rebenzüchtung zu finden. So<br />

gibt es eine rosafarbene Spielart des<br />

Chardonnays, die hervorragend als<br />

Schaumwein schmeckt, oder eine<br />

rote Variante des Rieslings. Die Farbe<br />

der Beerenhaut des Roten Riesling<br />

ähnelt der des Grauburgunders<br />

– beide Sorten werden als Weißwein<br />

gekeltert und geführt.<br />

Fotos: Hochschule Geisenheim<br />

Weiter auf der nächsten Seite.<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 43


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Messevorschau Fi Europe<br />

Internationale Rote Rebsorten<br />

Sammlung und Erhaltung<br />

genetischer Ressourcen<br />

Ein weiterer Arbeitsbereich im<br />

Institut für Rebenzüchtung ist<br />

die Sammlung und Erhaltung<br />

genetischer Ressourcen. Dies<br />

erfordert hohen Personal- und<br />

Zeiteinsatz. Inbegriffen sind<br />

hier alte historische Rebsorten<br />

wie beispielsweise der Gelbe<br />

Orleans, der Weiße Heunisch<br />

oder die Lamberttraube. Rebsorten,<br />

die so gut wie ausgestorben<br />

waren und nun einen Neustart<br />

erfahren, indem die Hochschule<br />

Geisenheim interessierten<br />

Winzern Pflanzmaterial zur Verfügung<br />

stellt und diese die vergessenen<br />

Rebsorten wieder kultivieren<br />

können. So konnten<br />

am Sortentag auch Weine einiger<br />

seltener historischer Rebsorten<br />

verkostet werden. Das Institut<br />

für Rebenzüchtung ist auch<br />

mit einer internationalen Datenbank<br />

vernetzt, die fast alle Rebsorten,<br />

die es weltweit gibt, aufgeführt<br />

hat. Die Hochschule<br />

Geisenheim weist ein sehr umfangreiches<br />

Sortiment von verschiedenen<br />

Rebsorten aus aller<br />

Welt auf. Mittels Untersuchungen<br />

des genetischen Fingerabdrucks<br />

wird eine Echtheitsbestimmung<br />

im Sortiment durchgeführt,<br />

damit sichergestellt<br />

wird, dass alle Sorten auch ihrem<br />

Namen entsprechen.<br />

Weiterhin besitzt das Institut<br />

die weltgrößte Kollektion von<br />

Riesling-Spielarten aus allen Regionen<br />

Deutschlands und dem<br />

benachbarten Ausland, wie zum<br />

Beispiel Luxemburg oder Frankreich.<br />

Die Rieslinge haben ihren<br />

Ursprung in mehr als tausend<br />

verschiedenen Standorten. Diese<br />

Kollektion zur Erhaltung der<br />

genetischen Res sourcen von<br />

Riesling wird am Institut ausgiebig<br />

molekularbiologisch untersucht.<br />

Hier werden moderne<br />

DNA- Sequenzierungsmethoden<br />

mit Nanopore- Sequenzierern<br />

Foto: Hochschule Geisenheim<br />

verwendet. Daten, die jahrelang<br />

in der Versuchsfläche gesammelt<br />

wurden, werden statistisch<br />

ausgewertet, um die genetische<br />

Vielfalt des Rieslings<br />

sowohl genetisch als auch phänotypisch<br />

zu erforschen. Auch<br />

hier ist das Ziel, den Interessierten<br />

möglichst bemerkenswerte<br />

Riesling-Variationen zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Ein weiteres Labor des Instituts,<br />

das Mitte der Achtzigerjahre<br />

etabliert wurde, beschäftigt<br />

sich mit der Gewebekultur (in<br />

vitro-Kultur) von Reben. In diesem<br />

Labor werden Rebpflanzen<br />

in sterilen Nährmedien unter<br />

künstlichem Licht in geschlossenen<br />

Kulturräumen vegetativ vermehrt.<br />

Ab dem Jahr 1998 wurde<br />

die sogenannte „Somatische<br />

Embryogenese“ etabliert. Dieses<br />

Pflanzenregenerationssystem<br />

dient als Virusbefreiungsmethode,<br />

besonders bei genetischen<br />

Ressourcen, von denen<br />

manchmal kein gesundes Material<br />

mehr existiert.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Eine ganz wichtige Rolle spielt<br />

zudem die Aus- und Weiterbildung<br />

am Institut für Rebenzüchtung<br />

von Winzerinnen und Winzern<br />

– in diesem Beruf oder im<br />

Studium Weinbau und Oenologie.<br />

Es gibt Vorlesungen über die<br />

Rebenzüchtung und Rebenveredlung,<br />

dazu Praktika, Vorlesungen<br />

in Ampelographie mit Übungen<br />

im Versuchsfeld und die intensive<br />

Auseinandersetzung mit<br />

verschiedenen Sortenklonen und<br />

der eigenständigen Bewirtschaftung<br />

von Reben und dem Erzeugen<br />

von Weinen aus den daraus<br />

hervorgegangenen Trauben. Natürlich<br />

wird auch Wissen in Form<br />

von Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten<br />

generiert.<br />

Mehr Informationen<br />

www.hs-geisenheim.de<br />

Herbstreith & Fox GmbH & Co. KG Pektin-Fabriken<br />

Fi Europe <strong>2023</strong>: Herbafood Ingredients ist dabei<br />

Vom 28. bis 30. November <strong>2023</strong><br />

öffnet die Messe Frankfurt Türen<br />

und Tore und präsentiert<br />

die neuesten Lebensmittel- und<br />

Getränke innovationen Europas.<br />

Als kompetenter Hersteller von<br />

pflanzenbasierten Lebensmittelzutaten<br />

ist auch die Herbafood<br />

Ingredients GmbH mit dabei.<br />

Die Herbafood-Experten informieren<br />

über die vielseitigen<br />

Einsatzmöglichkeiten von multifunktionellen<br />

Fruchtfasern und<br />

Apfelextrakten und beraten zu<br />

individuellen Produktlösungen.<br />

Beispielsweise über deren Verwendung<br />

zur Optimierung in<br />

Fruchtsaftgetränken oder veganen<br />

Getränken.<br />

Perfektes Mundgefühl<br />

durch Citrusfasern<br />

Herbacel ® AQ ® Plus Citrus ist<br />

eine hochwertige Citrusfaser auf<br />

pflanzlicher Basis, die ausgezeichnete<br />

Funktionalitäten bietet. Sie<br />

ist besonders für die Einstellung<br />

des Mundgefühls und der Viskosität<br />

von Getränken auf Fruchtsaftbasis<br />

geeignet. Aufgrund des<br />

hohen Wasserbindungsvermögens<br />

kann sich schon eine kleine<br />

Menge dieser Faser erheblich auf<br />

die Viskosität des Getränks auswirken.<br />

Die multifunktionelle Citrusfaser<br />

kann somit zu einer Optimierung<br />

sowohl in Bezug auf<br />

Kalorien als auch Kosten beitragen.<br />

Mit Herbacel ® AQ ® Plus Citrus<br />

Foto: Herbstreith & Fox<br />

hergestellte Getränke weisen ein<br />

verbessertes Geschmacksprofil<br />

auf und haben ein herrlich fruchtiges<br />

Mundgefühl.<br />

Vegane Getränke<br />

mit Citrusfasern<br />

Pflanzliche und vegane Alternativen<br />

zu Kuhmilch werden<br />

zunehmend beliebter. Wichtig<br />

ist hierbei ein ausgewogenes<br />

Mundgefühl und eine optimale<br />

Stabilisierung der Milchalternativen<br />

und veganen Kaffeege-<br />

tränke. Um eine ausgewogene<br />

Stabilisierung bei vollem Genuss<br />

auch unterhalb des isoelektrischen<br />

Punktes des veganen Getränks<br />

zu erreichen, empfiehlt<br />

sich der Einsatz von funktionellen<br />

Citrusfasern. Die Vorteile<br />

sind hierbei:<br />

• Optimales Mundgefühl durch<br />

funktionelle Ballaststoffe<br />

• Positiver Einfluss auf den<br />

Nutri-Score<br />

• Bessere Fettfeinverteilung<br />

oder Koalesenzminimierung<br />

• Reduktion der Sedimentationsgeschwindigkeit<br />

• Austausch von Verdickungsmitteln<br />

• Clean Label<br />

Weitere Informationen zu unseren<br />

Produkten erhalten Sie unter:<br />

www.herbafood.de <br />

Mehr Informationen<br />

FiEurope Halle 4 | St A42<br />

44 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Süßungsalternativen<br />

TUNESIEN – DAS LAND DER DATTELN<br />

Natürliche Süßungsalternativen –<br />

verarbeitete Datteln<br />

Tunesien gehört zu den größten Dattelexporteuren der Welt. Über 200 verschiedene<br />

Dattelsorten wachsen in Tunesien, die am weitesten verbreitete ist die Sorte Deglet<br />

Nour. Obwohl der Fokus der tunesischen Agrarwirtschaft auf dem Export frischer Datteln<br />

liegt, wächst zugleich das Angebot an verarbeiteten Datteln. Aus den Früchten werden<br />

unter anderem Süßungsmittel wie Dattelpaste, -pulver und -sirup hergestellt. Diese<br />

Zuckeralternativen bestechen durch ihren Geschmack und ihr Nährwertprofil. Das Projekt<br />

PAMPAT Tunesien, durchgeführt von der UN-Organisation für industrielle Entwicklung<br />

(UNIDO) und finanziert vom schweizerischen Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO),<br />

unterstützt mit anderen Partnern aus dem privaten und öffentlichen Sektor bei der<br />

Vermarktung der Dattelprodukte auf dem nationalen und internationalen Markt.<br />

stehen vor allem aus Fructose und<br />

behalten den typischen Dattelgeschmack.<br />

Dattelsirup ist zum Bei-<br />

Überblick über Dattelprodukte – ihre Herstellung und Verwendung<br />

Foto: Adobe Stock<br />

• Dattelpaste: Alternative zu herkömmlichem Zucker. Reich an Ballaststoffen.<br />

Aktuell das Hauptprodukt mit einer Produktionsmenge von rund 10.000 Tonnen.<br />

• Dattelpüree: Hauptsächlich als Endprodukt verzehrt oder in Fruchtsäften, Cocktails<br />

und Marmeladen verwendet. Dazu werden Datteln in heißem Wasser blanchiert<br />

und geknetet, dann bei niedriger Hitze gekocht und zerkleinert.<br />

• Dattelpulver: Ersatz für raffinierten Zucker, insbesondere beim Backen. Herstellungsschritte<br />

sind Reinigen, Entsteinen, Trocknen bei 70 °C, Mahlen und Sieben<br />

der Datteln.<br />

• Flüssigzucker: Alternative zu Zucker mit neutralem Geschmack, Süßungsmittel<br />

mit hoher Süßkraft, etwa 1,7-mal so stark wie normaler Zucker und niedrigem<br />

glykämischen Index (11,9 g). Für die Herstellung werden Datteln in Wasser<br />

gemahlen, um eine Art Saft zu erhalten. Der Saft wird gereinigt, entfärbt und<br />

durch Verdampfung bei 70 °C konzentriert.<br />

• Dattelsirup: Alternative zu Honig, Ahornsirup etc. Aus gekochten Datteln wird<br />

Saft extrahiert, der zu Sirup eingekocht wird.<br />

A<br />

uf der diesjährigen Anuga<br />

in Köln zeigte PAMPAT<br />

Tunesien gemeinsam mit<br />

der tunesischen Exportförderungsagentur<br />

CEPEX die Verwendungsmöglichkeiten<br />

von verarbeiteten<br />

Datteln auf.<br />

Zu natürlichen Süßungsmittel werden<br />

Datteln der 2. Wahl verarbeitet,<br />

die nicht als Frischprodukt verkauft<br />

werden können. Dattel sirup enthält<br />

zum Beispiel im Vergleich zu Haushaltszucker<br />

auch Mineralstoffe und<br />

Vitamine aus der Dattelfrucht. Deglet<br />

Nour Datteln sind reich an Kalium,<br />

aber auch Calcium, Magnesium<br />

und B-Vitamine sind enthalten.<br />

Ein weiterer Vorteil: Dattelsirup hat<br />

deutlich weniger Kalorien als Haushaltszucker.<br />

Die Dattelprodukte bespiel<br />

zum Süßen und auch als Zutat<br />

von unter anderem Smoothies und<br />

Mix-Getränken gut geeignet.<br />

Vegane Dattelsüße<br />

„In unseren Rezepten nutzen wir<br />

gern alternative Süßungsmittel“,<br />

sagt die Sterneköchin Julia Komp<br />

aus Köln („Sahila“) auf der Anuga.<br />

„Insbesondere wenn sie neben der<br />

Süßkraft auch wertvolle Nährwerte<br />

enthalten. Dattelsirup ist vegan und<br />

somit eine gute Honigalternative.<br />

Wir schätzen die Dattelsüße, auch<br />

weil sie den Speisen und Getränken<br />

eine orientalische Note gibt.“<br />

Noch sind die Dattelprodukte<br />

kaum bekannt, aber es besteht ein<br />

großes Potenzial, denn alternative<br />

natürliche, gesunde und vegane Süßungsmittel<br />

sind gefragt. „Fast jede<br />

dritte Dattel eignet sich nicht zur<br />

Vermarktung als frische Dattel“, erklärt<br />

Nuria Ackermann, Chief Technical<br />

Advisor des PAMPAT Projekts<br />

(UNIDO). „Und dieser Anteil an Datteln<br />

der 2. Wahl wird steigen, da<br />

durch die globale Erwärmung die<br />

Dattelqualität sinken wird. Mit verarbeiteten<br />

Datteln und der großen<br />

Produktpalette hat Tunesien eine<br />

Chance, ein neues Segment zu entwickeln<br />

und Wertschöpfung zu erzielen.<br />

Durch die Verarbeitung können<br />

Datteln der 2. Wahl durchaus<br />

eine Wertsteigerung um das Fünffache<br />

erreichen.“ <br />

Mehr Informationen<br />

www.pampat.tn/en/<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 45


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />

KÜRBIS EROBERT DEN GETRÄNKEBEREICH<br />

Trendsetter in Orange<br />

Eingeschnitzte Gesichter lachen in erleuchteten orangenen Kürbissen, weiße Geisterkostüme<br />

und gruselige Totenmasken ziehen durch die Straßen – was wohl ursprünglich hauptsächlich<br />

im katholischen Irland an „All Hallows Eve“ – also am Abend vor Allerheiligen – gefeiert<br />

wurde und von dort dann mit den Auswanderern seinen Weg in die USA fand, ist am<br />

31. Oktober mittlerweile ein ebenfalls in Deutschland weit verbreiteter Brauch. Auch wenn<br />

unter Historikern umstritten ist, wieviel heidnischer und christlicher Anteil dem Brauch<br />

innewohnt, tut dies dem Vergnügen der Halloween-Begeisterten keinen Abbruch. Und<br />

nicht nur bunte Süßigkeiten in Kürbisform, als Geist oder als schaurig-schmackhafte, essbare<br />

„Augäpfel“ finden sich im Supermarktregal. Auch die Getränkebranche hat den Zauber<br />

dieses besonderen Herbsttages inzwischen für sich entdeckt.<br />

Foto: Adobe Stock<br />

„Pumpkin“ macht Karriere<br />

Die amerikanische Getränkekette<br />

Starbucks etablierte mit gekonntem<br />

<strong>Marketing</strong> im Herbst – von<br />

Ende August bis Mitte November –<br />

den Starbucks Pumpkin Spice Latte,<br />

der sich auch in diesem Jahr wieder<br />

zum Trendgetränk entwickelte.<br />

Wobei Starbucks seine Produktpalette<br />

an „Kürbis-Getränken“ kontinuierlich<br />

ausbaute und diese Saison<br />

der neue Pumpkin Cream Cold<br />

Brew die Herbstszenerie betrat, dessen<br />

„Cold Brew“ mit einem spicigen<br />

Topping aus Schaum, süßer Vanillecreme<br />

und Pumpkin Spice Sauce abgerundet<br />

wird.<br />

Doch was tun, wenn der nächste<br />

Starbucks weit weg ist und die<br />

Neugier auf ein Pumpkin Spice Getränk<br />

doch so nah? Glücklicherweise<br />

kann dem Kürbis-Getränke-Genuss<br />

auch zuhause nachgegangen werden.<br />

Mit ein paar leckeren Zutaten<br />

wird das Trendgetränk daheim ebenfalls<br />

schnell herbeigezaubert. Für<br />

eine Tasse Pumpkin Spice Latte wird<br />

als Grundlage ein Esslöffel Kürbispü-<br />

ree benötigt, so dass dieses als erstes<br />

hergestellt werden sollte. Wer es einfacher<br />

und schneller haben möchte,<br />

kann sich einfach ein fertiges Kürbispüree<br />

kaufen – dies gibt es auch in<br />

der Säuglingskost-Abteilung des Lebensmittelhandels<br />

in kleinen Gläschen.<br />

Wer alles frisch mag, kann<br />

entkernte Kürbisstücke im Backofen<br />

erhitzen, so dass diese zu weich gewordenem<br />

Kürbisfleisch gegart werden.<br />

Die weichen Kürbisstücke können<br />

dann einfach zu Kürbispüree<br />

weiterverarbeitet werden. Anschließend<br />

kommt es darauf an, die richtige<br />

feurige Gewürzmischung dazu zu<br />

geben, denn hierbei soll der passen-<br />

<strong>Marketing</strong>strategien und Lebensweisheiten<br />

de Herbst-Geschmack kreiert werden:<br />

Deshalb werden zu Vanille und<br />

Zimt noch der kräftig-ausdrucksstarke<br />

gemahlene Ingwer hinzugefügt,<br />

der sich in der Herbstküche generell<br />

in vielen Varia tionen hervorragend<br />

zu Kürbis gesellt. Abgerundet<br />

wird das Ganze noch durch Muskat,<br />

Piment und gemahlene Nelke. Die<br />

Grundlage des Kaffee- Getränks bildet<br />

ein heißer Espresso und obendrauf<br />

kommt noch ein Schuss Milch<br />

– oder wer es vegan mag: Haferoder<br />

Mandel-Drink – für den Milchbeziehungsweise<br />

Drinkschaum als<br />

oberstes Topping. Abgerundet wird<br />

das Ganze dann am Schluss, je nach<br />

Auch die Limitierung des Angebots auf eine bestimmte Verkaufsperiode, wie sie<br />

etwa Starbucks bei seinem „Pumpkin Spice Latte“ anwendet, tut für die Attraktivität<br />

des Getränks noch ihr übriges. So finden sich am Ende viele Verbraucher<br />

mit all‘ den Pumpkin-Produkten im Herbst bereichert. Denn zu guter Letzt wusste<br />

Goethe schon in seinen Briefen an Schiller von der allgemeinen Lebensweisheit<br />

zu berichten: „Der Herbst ist immer unsere beste Zeit.“ <br />

46 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


Geschmack, noch mit Zucker, Honig<br />

oder Ahornsirup. Und fertig ist der<br />

heimische Pumpkin‘ Chai Latte.<br />

Von Fruchtsaftgetränken<br />

und Tees<br />

Doch der Kürbis erweist sich auch im<br />

Getränkebereich als äußerst wandelbar.<br />

Wer ihn als Fruchtsaft genießen<br />

möchte, ist mit dem Orange-Melone-Kürbis<br />

Fruchtsaft der Diesdorfer<br />

Süßmost-, Weinkelterei und Edeldestillate<br />

an der richtigen Adresse.<br />

In dem leckeren Getränk mit 30 %<br />

Fruchtgehalt sind noch Vitamin C,<br />

Kürbiskernextrakt und Beta-Carotin<br />

hinzugefügt. Und wer daraus im Doit-Yourself<br />

Verfahren einen warmen<br />

Punsch für die Winterzeit kreieren<br />

möchte, findet in der fantasievollen<br />

Kombination von Kürbispüree und<br />

Orangensaft sowie weihnacht lichen<br />

Gewürzen eine variantenreiche Basis,<br />

die durch Vanille und Zimt sowie<br />

weihnachtlich passende Teemischungen<br />

wie etwa Ingwer-Orange-<br />

Tee ideal ergänzt werden kann.<br />

Mit einem charakteristischen<br />

Pumpkin-Chai-Geschmack punktet<br />

TeeGschwender hingegen im Teebereich.<br />

Die Schwarztee-Mischung<br />

„Pumpkin Chai“ setzt sich zusammen<br />

aus Schwarzem Tee, Rooibos,<br />

Zimtstücke, 4 % Kürbisstücke, Anis,<br />

Aroma, Orangenschalen, Gewürznelken,<br />

Ingwerstücke, Cardamomsaat<br />

und schwarzem Pfeffer. Die bei<br />

TeeGschwender von Oktober bis<br />

Februar erhältliche Teemischung besticht<br />

durch ihre fruchtige Note sowie<br />

ihre milde Würze und verströmt<br />

dazu noch einen herrlichen Duft.<br />

Während „Pumpkin Chai“ als lose<br />

Teemischung ins Haus kommt, gibt<br />

es von der Yogi Tea GmbH ebenfalls<br />

für alle, die den Herbst lieben, einen<br />

in Teebeuteln abgepackten „Pumpkin<br />

Chai“. Hierbei versammelt sich<br />

die farbenfrohe Herbstwelt wohlschmeckend<br />

im Teeglas. Ein Blick auf<br />

die Inhaltsstoffe der Pumpkin-Chai-<br />

Variante von Yogi Tea zeigt folgende<br />

Ingredienzien: Kürbis, Süßholz, Zimt<br />

und Karotte, dazu gesellen sich Ingwer,<br />

Kardamom, Fenchel, Anis, Rote<br />

Bete, geröstete Zichorienwurzel sowie<br />

schwarzer Pfeffer, Nelken, Vanilleschoten,<br />

Orangenschalen, Orangenöl,<br />

Vanilleextrakt und Muskat.<br />

Die Zutaten sind hier aus kontrolliert<br />

ökologischem Anbau. Die Teemischung<br />

der Yogi Tea GmbH aus Hamburg<br />

besticht also durch ihre Vielfalt<br />

an fein abgestimmten Zutaten.<br />

Sengers Kräuter-Tee „Steirischer<br />

Kürbis Chai“ dagegen enthält 31 %<br />

Kürbis, Apfel, Ingwer, Fenchel, Zimtstangen,<br />

Holunderbeere, Hibiskus,<br />

Anis, Kardamom, Nelke, Süßholzwurzel,<br />

Kurkuma sowie Kardamom<br />

gemahlen. Der von Hand abgefüllte<br />

Gourmet-Tee des kleinen Familienbetriebs<br />

mischt mit den Komponenten<br />

Apfel, Hibiskus und Holunderbeeren<br />

andere Geschmacksrichtungen zu<br />

der Kürbismischung hinzu und variiert<br />

diesen somit zu einem wohlschmeckenden<br />

Chai-Tee aus Österreich. Die<br />

Manufaktur, die in erster Generation<br />

betrieben wird, überzeugt mit einer<br />

wohlschmeckenden Kreation ihrer lokalen<br />

Ausgangsprodukte zwischen<br />

Kürbisfeldern und Weinbergen.<br />

Von der Vielfalt der Kürbisse<br />

Auch wenn an Halloween die leuchtend<br />

orangenen, bauchigen Hokkaido-Kürbisse<br />

als beleuchtete Kürbis-<br />

Gesichter in der Überzahl erscheinen,<br />

wird neben dieser beliebten<br />

Kürbissorte ebenfalls gerne der keulenartige,<br />

gelbliche Butternut- Kürbis<br />

verarbeitet, der mit nussig-butterigem<br />

Geschmack punktet. Seinem<br />

Namen treu ist der Muskat-Kürbis,<br />

der durch sein feines Muskataroma<br />

und sein fruchtiges Kürbisfleisch besticht.<br />

Offenbar weisen Kürbisgewächse<br />

eine lange Geschichte auf,<br />

da diverse Funde von Samen domestizierter<br />

Kürbissorten bis zu 8000 bis<br />

10000 vor Christus datiert wurden.<br />

Dabei steht der amerikanische Begriff<br />

„Pumpkin“ für die großen und<br />

runden Kürbisfrüchte, die sowohl in<br />

der Küche als auch für die typische<br />

Kürbislaterne, im Original „Jack-o’-<br />

lantern“, verwendet werden. Die<br />

Bestandteile eines Kürbisses sind zu<br />

90 % Wasser und doch enthält der<br />

orangenfarbene Hokkaido- Kürbis einen<br />

großen Anteil an Beta-Karotin,<br />

das als Vorstufe zum Vitamin A angesehen<br />

wird. Dazu sind Kürbisse<br />

reich an Vita min B1, B2 und B4. Weiterhin<br />

sind in Kürbissen Mineralstoffe<br />

wie Magnesium, Kalzium, Eisen<br />

und Kalium zu finden. Gut schneiden<br />

auch die Kürbiskerne ab, die<br />

deshalb in der Lebensmittelindustrie<br />

zu Kürbiskernöl verarbeitet werden.<br />

Dass mit Kürbissen ein Fruchtgemüse<br />

Einzug in den Getränkebereich<br />

gehalten hat, zeigt, wie der multisensorische<br />

Geschmackssinn geeignet<br />

ist, die Stimmungen und Begebenheiten<br />

des „Drumherums“ um<br />

Essen und Trinken für seine persönliche<br />

Beurteilung mit einfließen zu lassen.<br />

Gerade im Herbst sind wir besonders<br />

für neue Geschmacksrichtungen<br />

mit dem Kürbis empfänglich,<br />

da unser Gehirn vom Genuss etwa<br />

der Pumpkin-Tees zu jener Jahreszeit<br />

ein besonders wohliges Herbstgefühl<br />

erwartet. So ist, abgesehen von<br />

allen Ingredienzien, unser Genusserleben<br />

nicht nur abhängig von unserem<br />

Geschmacks- und Genusssinn,<br />

sondern ebenfalls von unseren anderen<br />

Sinnen und den Reizen, die dadurch<br />

auf uns einwirken: gute Musik,<br />

ein schön gedeckter Tisch oder<br />

die passende Jahreszeit. Dr. B. Sch.<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 47


SCHWACHE HOPFENERNTE IN <strong>2023</strong><br />

Hopfen und Malz – wichtige<br />

Zutaten für unser Bier<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Wer ein zünftiges Bier zu schätzen weiß, kennt selbstverständlich auch ein bisschen was über<br />

die wichtigsten Zutaten, die Qualität und Geschmack des Durstlöschers und Muntermachers<br />

bestimmen. Das sind in erster Linie Malz, das zumeist aus Weizen oder Gerste gewonnen<br />

wird, und natürlich Hopfen. Seine Bitterstoffe und sein Öl verleihen je nach Zugabe den<br />

unterschiedlichen Biersorten ihr typisches Aroma. Doch um den Hopfen ist es gar nicht<br />

gut bestellt. Die diesjährige Ernte, so lauteten Ende August die Schätzungen der Experten,<br />

wird unterdurchschnittlich ausfallen. Das war schon im vergangenen Jahr so. Sie brach<br />

erdumfassend um 19 Prozent auf 107.000 Tonnen ein. „Das war der stärkste Rückgang seit<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs“, sagt der weltgrößte Hopfenhändler BarthHaas mit Sitz in<br />

Nürnberg. Die Produktion der für den bitteren Geschmack entscheidende Alphasäure sei<br />

sogar um ein Viertel abgesackt. Allein in Deutschland hatten vor allem Hitze, Trockenheit und<br />

schwere Gewitter den Pflanzen mächtig zu schaffen gemacht. Der Rückgang der deutschen<br />

Ernte um gut 13.000 Tonnen machte mehr als die Hälfte der weltweiten Einbußen aus.<br />

48 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong><br />

W<br />

etterkapriolen sind auch<br />

für die schwache Hopfenernte<br />

in diesem Jahr<br />

schuld. Eigentlich hatte der Verband<br />

deutscher Hopfenpflanzer,<br />

verglichen mit den durchschnittlichen<br />

Erträgen der letzten zehn<br />

Jahre, für <strong>2023</strong> eine Doldeneinfuhr<br />

von 46.000 Tonnen erwartet. Nun<br />

werden es am Ende wahrscheinlich<br />

nur 41.100, das sind zwar 20 %<br />

Tonnen mehr als die historisch niedrige<br />

Ernte 2022, aber eben deutlich<br />

weniger als von den Experten<br />

zunächst prognostiziert.<br />

Wegen der Klimakrise werden<br />

neue Hopfensorten gefordert<br />

In der Region Tettnang zum Beispiel,<br />

ein umfangreiches Hopfenareal<br />

in der Nähe vom Bodensee, hatte<br />

es Anfang des Jahres derartig<br />

geregnet, das keine Agrarbearbeitung<br />

möglich war. Dann kam eine<br />

langanhaltende Trockenperiode. Im<br />

Juni etwa lag die Niederschlagsmenge<br />

bei 31 Liter pro Quadratmeter,<br />

langjähriges Mittel aber sind 130 Liter.<br />

Und wenn doch mal Tropfen<br />

aus den Wolken fielen, hat der starke<br />

Ostwind den Boden sofort wieder<br />

ausgedörrt. Immerhin: Reiche<br />

Regenfälle der letzten Wochen, verbunden<br />

mit viel Wärme, haben offenbar<br />

die Inhaltsstoffe der Dolden,<br />

also Alphasäue und Ölgehalt,<br />

am Ende etwas angereichert, aber<br />

längst nicht so wie gewünscht.<br />

Kaum anders die Lage in der Hallertau,<br />

dem größten Hopfenanbaugebiet<br />

der Welt. „Da wir mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit künftig immer<br />

häufiger mit Wetterextremen<br />

wie Starkregen, Sturm und Trockenheit<br />

konfrontiert werden, müssen<br />

wir diesen Herausforderungen<br />

weltweit entgegentreten“,<br />

heißt es bei BarthHaas. Das bedeutet<br />

im Klartext, in die Offensive gehen<br />

und an neuen Pflanzenzüchtungen<br />

arbeiten. Denn viele ältere<br />

Hopfensorten sind nicht mehr in<br />

der Lage, unter veränderten klimatischen<br />

Bedingungen ihr volles Potenzial<br />

ausschöpfen. Nur zukunftsfähige<br />

Züchtungen, die Trockenstress<br />

und Krankheiten widerstehen, können<br />

der gesamten Branche die Rohstoffproduktion<br />

sichern. Das bedeutet<br />

auch, neue Sorten müssten aufwändig<br />

anders gemischt werden,<br />

damit das Bier genauso gut wie bisher<br />

schmeckt. Deshalb ist die Akzeptanz<br />

dieser wetterresistenten Varianten<br />

bis jetzt eher verhalten. Ein weiteres<br />

Thema ist die Bewässerung.<br />

Dabei geht es nicht um die Nutzung<br />

von Grundwasser, sondern um das<br />

Abfangen von Starkniederschlägen.<br />

Deutschland als eines der führenden<br />

Hopfenanbauländer müsse hier aufholen,<br />

fordert der Hopfenverband,


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Hopfen und Malz<br />

und die notwendigen Anpassungen<br />

vornehmen. Da sei die Politik<br />

gefragt.<br />

Eine schlechte Hopfenernte<br />

hat selbstverständlich auch wirtschaftliche<br />

Auswirkungen. Viele<br />

Pflanzer haben Vereinbarungen<br />

mit Handelshäusern, zu welchem<br />

Preis und welcher Menge<br />

ihnen der Hopfen abgenommen<br />

wird. Liegt die Menge darüber –<br />

wie in früheren Jahren – können<br />

die Landwirte den Überschuss<br />

als Freihopfen selbst vermarkten.<br />

Doch wegen der Ernteausfälle<br />

wird aus den Sondereinnahmen<br />

eher nichts. Hinzu kommt ein<br />

zweiter Aspekt. Wenn die Erntemenge<br />

geringer wird, können<br />

die Preise steigen. Viele Bauern<br />

aber haben sich für einige Jahre<br />

an ihre Käufer gebunden und<br />

können den Preisaufschwung<br />

nicht mitnehmen. Gut für den<br />

Handel, schlecht für die Pflanzer,<br />

zumal auch deren Betriebskosten<br />

stark gestiegen sind.<br />

Wird es nun bald kein Bier<br />

mehr geben, weil uns der Hopfen<br />

ausgeht? Da winken die<br />

Hopfenbauern schmunzelnd<br />

ab. Nein, sagen sie. In den drei<br />

Jahren vor 2022 ist die Ernte<br />

deutlich höher als erwartet ausgefallen.<br />

Es gab kräftige Überschüsse.<br />

Und Hopfen lässt sich<br />

in Form von Extrakt oder Pellets,<br />

also gepresst, problemlos einige<br />

Jahre lagern.<br />

Deutschland ist die<br />

Nummer fünf in der<br />

weltweiten Bierproduktion<br />

Dafür spricht die aktuelle Bierproduktion<br />

Bände. Sie ist gewachsen<br />

– trotz der Extremwettereignisse<br />

und dem Rückgang<br />

der Hopfenernte. Der weltweite<br />

Bierausstoß ist 2022 – anders als<br />

von Experten vorausgesagt – um<br />

1,3 % auf 1,89 Milliarden Hektoliter<br />

gestiegen. Deutschland<br />

liegt in Sachen Bierproduktion<br />

seit Jahren weltweit auf dem<br />

fünften Rang. Mit einem Wachstum<br />

von 2,8 % auf 88 Millionen<br />

Hektoliter im letzten Jahr lag die<br />

Bundesrepublik zwar über dem<br />

Durchschnitt, aber der Rückstand<br />

auf die vier größten Produzenten<br />

ist dennoch groß, was<br />

natürlich nicht sonderlich verwundert.<br />

Denn China mit einer<br />

Bevölkerung von über einer<br />

Milliarde Menschen kommt mit<br />

360 Millionen Hektolitern klar<br />

auf Platz eins, gefolgt von den<br />

USA mit 194 Millionen, Brasilien<br />

mit 147 Millionen und Mexiko<br />

mit 141 Millionen Hektolitern.<br />

Größter Bierproduzent mit eigenen<br />

Brauereien rund um den Globus<br />

ist indes die in Belgien ansässige<br />

AB Inbrev. Mit 518 Millionen<br />

Hektolitern in ihren zahlreichen<br />

Herstellungsorten übertrifft sie<br />

selbst China. Schon das Kürzel<br />

AB sagt alles über die Stellung<br />

des Unternehmens: Die Buchstaben<br />

stehen für Anheuser- Busch,<br />

die größte Brauerei in Amerika.<br />

In Deutschland zählen zu dem<br />

Biergiganten unter anderem die<br />

Marken Beck´s, Diebels, Gilde,<br />

Hasseröder und Spaten-Löwenbräu.<br />

Bescheidener, aber dennoch<br />

groß, ist in Deutschland<br />

die Radeberger Gruppe, die<br />

zum Hause Oetker gehört. Sie<br />

schwingt das Zepter über die<br />

großen Marken Radeberger, Jever,<br />

Tucher aus Franken, Berliner<br />

Kindl, Stuttgarter Hofbräu, Sion<br />

Kölsch und mehr.<br />

Neue regionale<br />

Bier Kreationen<br />

Aber es gibt hierzulande auch<br />

viele kleine Betriebe, die sich<br />

gegen die mächtigen zu behaupten<br />

versuchen. Es sind Mikro-Brauereien<br />

und Start-Ups,<br />

die darum kämpfen, mit neuen<br />

Kreationen in ihren Regionen<br />

Fuß zu fassen, oft mit Erfolg.<br />

Generell existieren in unseren<br />

Grenzen gegenwärtig mehr<br />

als 1.500 Brauereien. Eine immense<br />

Zahl gemessen an einer<br />

Bevölkerung von 83 Milli-<br />

onen und der Dominanz einiger<br />

weniger Marktherrscher.<br />

Eines aber haben alle gemeinsam:<br />

Für ihre Erzeugnisse benötigen<br />

sie Hopfen. Diese einzigartige<br />

Pflanze sorgt beim Bier<br />

für die „Bittere“, wie der Brauer<br />

sagt, und das Öl – wurde ja<br />

schon erwähnt – trägt zum Aroma<br />

bei. Hopfen hat aber auch<br />

schaumverbessernde Eigenschaften<br />

und gilt als natürliches<br />

Konservierungsmittel des Bieres,<br />

da im gehopften Bier keine<br />

krankheitserregenden Keime<br />

auftreten können. Hopfen ist<br />

eine mehrjährige Kletterpflanze<br />

aus der Familie der hanfartigen<br />

Gewächse. Die Triebe ranken an<br />

dünnen Drähten um die sieben<br />

Meter empor, bis deren Früchte<br />

dann von Ende August bis in<br />

den September hinein abgeerntet<br />

werden. Für den Bierbrauer<br />

sind die Dolden, die Zapfen,<br />

aus guten Gründen interessant.<br />

Denn auf ihren Innenseiten tragen<br />

sie unzählige kleine, gelbliche,<br />

klebrige Kügelchen – dies<br />

ist das Hopfenmehl oder auch<br />

Lupulin und der eigentlich wertvolle<br />

Bestandteil des Hopfens,<br />

nämlich Träger seines Aromas<br />

und seiner „Bittere“.<br />

Zur Herstellung eines typischen<br />

Bieres ist beim Brauen eine<br />

Gabe von 120 bis 150 Gramm<br />

Hopfen je Hektoliter erforderlich.<br />

Die Zutat Hopfen schwankt<br />

allerdings stark in Abhängigkeit<br />

von der Biersorte. Für ein Weißoder<br />

Weizenbier beispielsweise<br />

ist eine geringere Hopfengabe<br />

nötig, für das von den meisten<br />

Bierenthusiasten bevorzugte<br />

Fotos: Adobe Stock<br />

Pils fast die doppelte Menge.<br />

Hopfen übrigens spielte schon<br />

im Altertum bei der Herstellung<br />

von Bier eine wesentliche Rolle.<br />

Vor dem Erlass des Reinheitsgebots<br />

in Deutschland hatten sich<br />

viele Menschen daran versucht,<br />

dieses damals schon beliebte<br />

Getränk selbst herzustellen.<br />

Meistens ist das gründlich schiefgegangen,<br />

und so entstand der<br />

Spruch „Hopfen und Malz, Gott<br />

erhalt´s“. Doch gelang der Brauprozess,<br />

wurde das Resultat mitunter<br />

bewundernd als „Tat Gottes“<br />

bezeichnet. Und noch ein<br />

Spruch stammt aus jenen Zeiten,<br />

der noch heute gang und<br />

gäbe ist: Wenn im Leben mal<br />

irgendwas nicht sofort klappt,<br />

heißt es tröstend, „noch sind<br />

Hopfen und Malz nicht verloren“.<br />

Mit dem Brauen von Bier<br />

hat das natürlich nichts mehr zu<br />

tun. Aber ob den Hintergrund<br />

dieser Redewendung wirklich<br />

noch jeder kennt? B. P.<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 49


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Tropische Früchte<br />

TROPISCHER OBSTKORB<br />

Abwechslung im Glas mit<br />

Aromen und Vitaminen<br />

Mangos, Papayas, Ananas, Bananen, Passionsfrüchte, Guanábanas (soursop), Guaven,<br />

Baumtomaten und vieles mehr – aufgrund der klimatischen Bedingungen bieten Ecuador<br />

und Kolumbien einen reich gefüllten Korb an tropischen Früchten an. Kommen die<br />

Früchte nicht frisch auf den Markt, werden sie verarbeitet: Neben getrockneten Früchten<br />

sind es vor allem Fruchtstücke, -pürees und -pulpen. So verarbeitete Früchte eignen<br />

sich hervorragend zur Herstellung von Säften und Erfrischungsgetränken und sind<br />

geschmackvolle Zutaten in Cocktails und Smoothies.<br />

D<br />

ie Früchte setzen geschmackvolle<br />

Akzente und bereichern<br />

mit ihrer Geschmacksvielfalt<br />

das Getränke angebot. In<br />

Ecuador und Kolumbien arbeitet<br />

das Import Promotion Desk (IPD),<br />

ein Projekt des Bundesministeriums<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (BMZ), mit Unternehmen<br />

zusammen, die sich auf die<br />

Weiterverarbeitung von subtropischen<br />

und tropischen Früchten spezialisiert<br />

haben. Das IPD unterstützt<br />

dabei, dass die qualitativ hochwertigen<br />

Produkte auf den EU-Markt<br />

kommen, und stellt europäischen<br />

Importeuren das besondere Angebot<br />

sowie neue Handelspartner vor.<br />

Biodiversität in Ecuador<br />

und Kolumbien<br />

Ecuador zählt zu den Ländern mit<br />

der höchsten Biodiversität weltweit.<br />

Die Lage am Äquator, die verschiedenen<br />

Klimazonen der Anden und<br />

die fruchtbaren Böden in der Küstenregion<br />

Ecuadors bilden die idealen<br />

Voraussetzungen für den Anbau<br />

einer großen Vielfalt von landwirtschaftlichen<br />

Produkten und für<br />

ausgedehnte, oft ganzjährige Vegetationsperioden.<br />

Und auch in<br />

Kolumbien lässt sich aufgrund der<br />

Klimabedingungen vieles anbauen.<br />

Die Produktvielfalt wird vor allem<br />

beim Angebot an frischem und<br />

weiterverarbeitetem Obst deutlich.<br />

Durch die verschiedenen Klimazonen<br />

in den beiden Ländern gibt<br />

es für viele Früchte lange Saisons.<br />

Auf diese Weise können Ecuador<br />

und Kolumbien über viele Monate<br />

hinweg die Lieferung von exotischen<br />

Früchten sicherstellen.<br />

Guanábanas Saft<br />

Viele Früchte sind aufgrund ihrer<br />

Größe und kleiner Fehler nicht für<br />

den Export als frisches Obst geeignet.<br />

Zugleich sind tropische Früchte<br />

zum Teil sehr empfindlich und<br />

nicht lange haltbar. Die Weiterverarbeitung<br />

von Früchten der 2. Wahl<br />

hat bereits eine lange Tradition in<br />

den südamerikanischen Ländern.<br />

Sie macht die Früchte haltbar und<br />

beugt der Lebensmittelverschwendung<br />

vor. Durch moderne Konser-<br />

IPD auf der FiEurope <strong>2023</strong><br />

Foto: IPD<br />

vierungsverfahren finden diese verarbeiteten<br />

Früchte nun auch den<br />

Weg auf den europäischen Markt.<br />

Natürliche Rohstoffe und<br />

moderne Weiterverarbeitung<br />

Die Herstellungsverfahren sind neben<br />

der Auswahl der Rohstoffe von<br />

großer Bedeutung für die Qualität<br />

des Endprodukts. Die IPD-Unternehmen<br />

haben in den vergangenen Jahren<br />

kontinuierlich in Anbau-, Verar-<br />

Pflanzenextrakte zur Aromatisierung von Lebensmitteln<br />

Auf der Food Ingredients Europe (FiE), die vom 28. bis 30. November in Frankfurt<br />

stattfindet, stellt das Import Promotion Desk (IPD) Hersteller von natürlichen Zutaten<br />

aus den IPD-Partnerländern vor. Ein Schwerpunkt liegt auf Pflanzenextrakten,<br />

zum Beispiel aus Ingwer, Kurkuma und Schwarzkümmel. Die Extrakte werden<br />

zur Aromatisierung und Färbung von Lebensmitteln eingesetzt oder als Zutat<br />

für Nahrungsergänzungsmittel genutzt. Die Hersteller aus den Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern sind direkt vor Ort und stellen sich den Fragen der Einkäufer zu<br />

Qualitätsmanagement, Lieferketten und Logistik. <br />

50 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


ROH- UND INHALTSSTOFFE | Tropische Früchte<br />

Guanábanas Ernte<br />

beitungs- und Verpackungsverfahren<br />

investiert. Die exotischen<br />

Früchte erhalten die Unternehmen<br />

meist von Kleinbauern, die<br />

sie in den ländlichen Regionen<br />

meist noch sehr traditionell anbauen,<br />

oder die Unternehmen<br />

haben eigene Anbauflächen.<br />

Moderne Verarbeitungsanlagen<br />

helfen dabei, die Früchte<br />

der 2. Wahl weiterzuverarbeiten,<br />

qualitativ hochwertige<br />

Produkte für den Exportmarkt<br />

zu entwickeln und die regionale<br />

Wertschöpfung zu steigern.<br />

Das Unternehmen „Lazos“ aus<br />

Kolumbien hat sich auf die Herstellung<br />

von Guanábana-Pulpen<br />

(soursop) spezialisiert. Die<br />

Früchte baut das Unternehmen<br />

auf der eigenen Plantage mit<br />

4.000 Guanábana-Bäumen an.<br />

Als neues Angebot hat „Lazos“<br />

auch saftige Fruchtstücke im Angebot:<br />

Sie sind ready-to-eat oder<br />

können als Zutat für Cocktails,<br />

Backwaren und Eiscremes genutzt<br />

werden. Hierfür verarbeitet<br />

„Lazos“ neben Guanábanas<br />

auch Mangos, Papayas, Ananas,<br />

Bananen und Passionsfrüchte.<br />

Saft von Passionsfrüchten<br />

Foto: IPD/Colguanabana Kolumbien<br />

Aroma und<br />

Nährstoffgehalt<br />

Durch die Verarbeitung zu<br />

Fruchtstücken, -pulpen, und<br />

-pürees sowie schonende Konservierungsverfahren,<br />

wie Tiefgefrierverfahren,<br />

werden die<br />

Natürlichkeit der Früchte, das<br />

Aroma wie auch der Nährstoffgehalt<br />

gut erhalten. Als Zutat<br />

in Getränkerezepturen bringen<br />

die so verarbeiteten Früchte ihr<br />

Geschmacksprofil mit ein und<br />

verleihen den Getränken einen<br />

exotischen Charakter. Zugleich<br />

erhöhen sie den Anteil von Vitaminen<br />

und Mineralstoffen in<br />

den Getränken. „Auf dem europäischen<br />

Markt sind tropische<br />

und subtropische Früchte stark<br />

nachgefragt“, sagt María Paula<br />

Gómez, IPD Spezialistin Sourcing<br />

+ Märkte. „Diese Nachfrage umfasst<br />

auch verarbeitete Früchte,<br />

insbesondere Fruchtpulpen und<br />

gefriergetrocknete Früchte. Wesentliches<br />

Erfolgskriterium: Die<br />

verarbeiteten Früchte behalten<br />

den Originalgeschmack der frischen<br />

Frucht und verlieren ihr<br />

intensives Aroma nicht.“<br />

Foto: IPD/Frutihelen Kolumbien<br />

Guanábanas Verarbeitung<br />

Foto: IPD/Lazos Kolumbien<br />

Beliebt: Mangos<br />

und Ananas<br />

Ananas und Mangos gehören<br />

wegen ihrer Süße und ihres typischen<br />

Geschmacks zu den beliebtesten<br />

Tropenfrüchten. Ihr<br />

Geschmacksprofil ist besonders<br />

und wird von den Konsumenten<br />

erkannt. Bei der Ananas ist<br />

es die säuerliche Note, bei der<br />

Mango der süßlich-säuerliche<br />

und leicht herbe Geschmack.<br />

Der süße Geschmack kommt<br />

nicht von ungefähr. Die beiden<br />

Früchte haben einen Zuckergehalt<br />

von 12 %. Auch in den verarbeiteten<br />

Früchten bleibt dieser<br />

hohe Anteil an natürlichem<br />

fruchteigenen Zucker – ohne<br />

weitere Zusätze – erhalten.<br />

Aber die beiden süßen Früchtchen<br />

sind auch Vitamin-Bomben:<br />

Die Ananas ist reich an Vitamin<br />

C, Beta-Carotin, der Vorstufe<br />

zu Vitamin A, und der<br />

Vitamine der B-Gruppe. Darüber<br />

hinaus finden sich in den<br />

Früchten sowie auch in den Pulpen<br />

und Pürees Mineralstoffe<br />

und Spurenelemente wie Kalzium,<br />

Kalium, Magnesium, Eisen,<br />

und Zink. Und auch Mangos<br />

sind gute Lieferanten von Vitaminen,<br />

insbesondere von Vitamin<br />

C, E, B1 und Beta-Carotin.<br />

Die Frucht enthält zudem die<br />

wertvollen Mineralstoffe Magnesium,<br />

Kalium und Calcium.<br />

Im Trend:<br />

Guave und Guanábana<br />

Das Unternehmen „Healthy<br />

Foods“ aus Ecuador hat ein riesiges<br />

Portfolio an Fruchtpulpen<br />

im Angebot und bildet damit<br />

die Biodiversität Ecuadors ab.<br />

Dazu gehören selbstverständlich<br />

Pulpen von Mangos und Ananas<br />

sowie von Papayas und Passionsfrüchten.<br />

Zudem verarbeitet<br />

das Unternehmen Guaven,<br />

Guanábanas und Baumtomaten<br />

und vieles mehr.<br />

Guaven besitzen einen außerordentlichen<br />

Reichtum an Vitamin<br />

C, Pro-Vitamin A und der Vitamin<br />

B-Gruppe. Zudem liefert<br />

die Frucht auch Mineralstoffe wie<br />

Eisen, Kalzium und Phosphor. Da<br />

sie zudem sehr viel Pektin enthalten,<br />

wirken Guaven auch als<br />

natürliche Appetitbremse. Das<br />

Fruchtfleisch ist weich und saftig<br />

und schmeckt süßsauer. Guaven<br />

zählen bei den Fruchtsäften<br />

zu den Sorten mit dem intensivsten<br />

Aroma und werden gern als<br />

Zutat für Multivitaminsäfte genutzt.<br />

Die Stachelannone oder<br />

Guanábana hat in Südamerika<br />

bis heute eine traditionelle<br />

Bedeutung in der Medizin. Der<br />

Pflanze werden heilende Kräfte<br />

nachgesagt. Am wirkungsvollsten<br />

sollen die Blätter sein,<br />

aus denen zum Beispiel ein Tee<br />

zubereitet werden kann. Die<br />

Frucht ist reich an den Vitaminen<br />

A und C sowie Kalzium und<br />

Eisen und hat einen überdurchschnittlich<br />

hohen Nährstoffgehalt.<br />

Die Guanábana kann über<br />

20 Zentimeter lang werden und<br />

die grüne Hülle der Frucht ist<br />

mit weichen Stacheln umgeben.<br />

Die Frucht bzw. das Fruchtpüree<br />

werden als Grundstoff in<br />

der Herstellung von Säften und<br />

Smoothies wie auch von Joghurt<br />

und Eiscreme verwendet.<br />

Außergewöhnlich:<br />

Baumtomate<br />

Tamarillos ähneln äußerlich Tomaten,<br />

aber geschmacklich haben<br />

sie mit Tomaten wenig zu<br />

tun. Die so genannte Baumtomate<br />

hat ein gelb-rötliches, geleeartiges<br />

Fruchtfleisch und<br />

schmeckt herb-süßlich mit einer<br />

säuerlichen Note. Sie ist ein<br />

optimaler Vitamin C-Liefe rant.<br />

Außerdem enthält sie reichlich<br />

Folsäure sowie Eisen, Kalzium,<br />

Phosphor und Magnesium.<br />

Frisch kann man sie wie eine<br />

Kiwi auslöffeln. Verarbeitet kann<br />

sie in Säften und Smoothies<br />

( auch mit herzhafter Ausprägung)<br />

genutzt werden.<br />

Mehr Informationen<br />

www.importpromotiondesk.de<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 51


Eine Kolumne von<br />

Dr. BURKHARD SCHÄFER<br />

WINTER-GETRÄNKE-VARIATIONEN<br />

„Getränke in a<br />

Winter Wonder World“<br />

Auf dem Gemälde „Der Bibliothekar“, landläufig besser bekannt unter dem Titel „Der<br />

Bücherwurm“ von Carl Spitzweg, steht ein älterer Herr in einer von Büchern schier<br />

überbordenden Bibliothek auf der Leiter und hält nicht nur in seiner linken Hand ein<br />

Buch, in welchem er einige Zeilen liest. Gleichzeitig hat er ein weiteres Exemplar unter<br />

seinen Ellbogen geklemmt, eines zwischen den Knien und dazu ergänzend eines in seiner<br />

rechten Hand. Der bibliophile Prototyp Mensch also, der das Wissen und die Literatur der<br />

Welt nur so in sich aufsaugt. Auch heute besitzt, trotz der<br />

vielen Kommunikations- und Unterhaltungsmöglichkeiten im<br />

Internet und über Social Media, in vielen Lebensentwürfen<br />

das Thema „Buch“ noch seinen festen Platz. Und dass<br />

während der spannenden Lese-Zeit eines Sachbuchs, eines<br />

abenteuerlichen Romanklassikers oder eines wunderbar<br />

poetischen Gedichtbandes die Kehle plötzlich Durst vermeldet,<br />

kennt jeder eifrige Bücherwurm daheim bestens. Kein Wunder<br />

also, dass auf dem Getränkemarkt nun ganz aktuell die<br />

Verbindung von Getränk und Buch entdeckt wurde.<br />

Foto: Mio Mio<br />

52 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong><br />

Wissensdurst auf den<br />

Punkt gebracht<br />

Die Getränkemarke Mio Mio, ein<br />

Produkt der Mio Mio GmbH in<br />

Haselünne, hat unter dem Slogan<br />

„Mio Mio X Reclam“ eine förmlich<br />

spritzig-geistreiche Kooperation<br />

auf den Markt gebracht. Denn wer<br />

kennt sie nicht, die sonnengelben<br />

Reclam-Hefte im typischen Pocketformat,<br />

die Generationen von Schülern<br />

begleitet haben. Und nicht nur<br />

das, Reclam versandte, aufgrund<br />

seines praktischen Formats, während<br />

des Ersten und Zweiten Weltkrieges<br />

an Soldaten fahrbare und<br />

tragbare Feldbüchereien in Boxen,<br />

damit die jungen Männer sich auch<br />

in den Schützengräben mit Literatur<br />

ablenken konnten. Der 1828<br />

von Anton Philipp Reclam gegründete<br />

Verlag kann also auf eine bewegte<br />

Geschichte zurückblicken<br />

und errang spätestens mit in Schulen<br />

eifrig behandelten Ausgaben<br />

wie „Nathan der Weise“ von Lessing,<br />

E.T.A. Hoffmanns „Der goldene<br />

Topf“, Aristoteles‘ „Nikoma-<br />

chische Ethik“ oder die orangen<br />

eingebundenen „Reden gegen Verres“<br />

in lateinisch/deutscher Sprache<br />

Kultstatus. Diese Sonderstellung im<br />

Literaturbereich macht nun auch<br />

Mio Mio mit seinen beiden Getränkemarken<br />

„Mio Mio Orange+“ und<br />

„Mio Mio Lemon+“ für sich fruchtbar.<br />

Denn Mio Mio verbindet, so der<br />

Claim, seine beiden Geschmacksklassiker<br />

hier mit den Klassikern<br />

schlechthin. Farblich abgestimmt<br />

auf Gelb und Orange, sind der Clou<br />

der neuen Werbekampagne „Mio<br />

Mio X Reclam“ zwei Notizbücher<br />

in den beiden leuchtenden Farben<br />

und – selbstverständlich – im passenden<br />

Reclam-Taschenbuch-Format.<br />

Hierfür wurden zwei Klassiker<br />

der Weltliteratur sprachlich für die<br />

neue Kampagne angepasst und sollen<br />

bei der jungen Käuferschicht für<br />

Foto: Adobe Stock


Aufmerksamkeit sorgen. Statt<br />

William Shakespeares „Sommernachtstraum“<br />

und Friedrich<br />

Schillers „Kabale und Liebe“ hat<br />

der Käufer einer Kiste Mio Mio-<br />

Getränke die Chance, eines der<br />

beiden Notizbücher von Reclam<br />

mit den locker-flapsigen Titeln<br />

„Eine Sommernachtslimo“ von<br />

William Shakesmir und „Limo<br />

und Liebe“ von Friedrich Chiller<br />

mitzuerwerben. Dabei ziert jeweils<br />

eine liebevoll gezeichnete<br />

Mio Mio Flasche das Cover. So<br />

sind die fröhlichen Notizbücher<br />

geeignet, Kreativität und Freude<br />

in den (studentischen) Alltag zu<br />

bringen. Denn neben den Supermärkten<br />

werden die passenden<br />

Schreib-Helfer auch in Cafeterien<br />

und Mensen von Universitäten<br />

zu finden sein. Hier<br />

wird dezidiert damit geworben,<br />

dass die Hefte „so richtig Old<br />

School“ sind.<br />

Kreativität offline<br />

Gedanken oder Zeichnungen<br />

quasi „offline“ aufschreiben<br />

und erst anschließend den<br />

Output mit der Mio Mio Community<br />

auf Social Media teilen<br />

– eine pfiffige Idee, Kreativität<br />

zu fördern, da mancher<br />

durch die ständig erwartete Präsenz<br />

auf Kanälen wie Instagram<br />

oder Facebook mittlerweile unter<br />

Druck gerät. Die Suche nach<br />

Followern und Likes kann Stress<br />

verursachen und somit stoßen<br />

Mio Mio und Reclam mit ihrer<br />

<strong>Marketing</strong>idee eine interessante<br />

Türe dazu auf, den Konsum<br />

an Social Media zu dosieren.<br />

Reclam seinerseits wirbt mit<br />

Content wie: „Neugierde bringt<br />

uns alle voran. Mit Mio Mio und<br />

Reclam lässt sich Dein Wissensdurst<br />

stillen!“, und so verbinden<br />

sich in der spannenden Kooperation<br />

auch für den renommierten<br />

Verlag: „erfrischende Limo<br />

und anregende Lektüre“. Die<br />

Botschaft des Getränkeherstellers<br />

Mio Mio fokussiert generell<br />

auf Begriffe wie Lebensfreude,<br />

Lebensenergie, Neugierde und<br />

Tatkraft unter dem Claim: „Belebung<br />

ist unsere Mission“. Dies<br />

verbindet sich mit den Produkten<br />

der Marke. Mio Mio Orange+<br />

ist für den Hersteller eine<br />

„saftige Sache“, steht das „+“<br />

doch für Orange plus Koffein.<br />

Wobei sich an Zitrusfrüchten<br />

hier nicht nur Orangensaft aus<br />

Orangensaftkonzentrat, sondern<br />

ebenso Zitronensaft und<br />

Mandarinensaft aus Konzentrat<br />

verbirgt. Die Konsumenten<br />

haben hier über die Flaschengröße<br />

tatsächlich noch die Auswahl,<br />

ob sie das Produkt ohne<br />

oder mit Koffein genießen wollen.<br />

Denn die „große“ Halbliter-<br />

Flasche enthält 20 mg/100 ml<br />

Koffein, während die „kleine“<br />

0,33-l-Schwester ohne Koffein<br />

daherkommt. Auch die Variante<br />

Lemon+ verfährt bezüglich<br />

des Koffeingehalts über die Flaschengröße<br />

auf dieselbe Weise.<br />

Unter dem Slogan „Wenn das<br />

Leben Dir Zitronen gibt, mach<br />

Mio Mio draus“, wandeln die<br />

findigen Macher den allgemein<br />

bekannten Spruch „Wenn das<br />

Leben Dir Zitronen gibt, mach‘<br />

Limonade daraus“ geschickt in<br />

ihren Markenclaim für Mio Mio<br />

Lemon+ um. Mio Mio, die Marke,<br />

die bisher mit leckeren Mate-Getränken<br />

auf sich aufmerksam<br />

machte, geht nun zusätzlich<br />

neue Wege und man darf<br />

gespannt sein, welche Resonanz<br />

die aktuelle Herbst-Winter-Kampagne<br />

hervorruft, die<br />

im Oktober auch passend zum<br />

Beginn des Wintersemesters auf<br />

den Plan getreten ist.<br />

Neue Heißgetränke-<br />

Alternativen<br />

Natürlich sind nun auch andere<br />

Getränkehersteller perfekt<br />

auf die Herbst-Winter-Zeit eingestellt<br />

und haben ihre Grund-<br />

Getränke-Versionen um ideenreiche<br />

Winter-Mix- Varianten<br />

erweitert. So hat der Experte<br />

für Cider- Getränke Somersby<br />

ebenfalls seit Oktober seine<br />

Produktrange um einen<br />

„ Winter Cider“ erweitert, der<br />

in limitierter Auflage den Markt<br />

betreten hat. „Willkommen<br />

in der wundervollen Welt von<br />

Somersby“, begrüßt die weltweit<br />

größte Cider-Marke, die<br />

seit 2014 ihre Erfolgsgeschichte<br />

auch in Deutschland schreibt,<br />

ihre Kundinnen und Kunden.<br />

Auch Somersby inszeniert sich<br />

als Marke für Optimistinnen<br />

und wirbt für die Kunst, das<br />

Leben positiv zu sehen. In diesem<br />

Sinne verspricht der Winter<br />

Cider stimmungsvolle Vorfreude<br />

und winterlich- prickelnden<br />

Genuss. Für ihr saisonales Highlight<br />

hat die starke Marke den<br />

Genuss von Äpfeln mit dem<br />

weihnacht lichen Geschmack<br />

von Zimt vereinigt. Und so<br />

zeigt sich diese Cider-Variation<br />

auch flexibel: köstlich erfrischend,<br />

kühl getrunken on the<br />

go aus der Dose oder nun ebenfalls<br />

herrlich wärmend daheim,<br />

aus der Tasse zu genießen. Somit<br />

bewirbt Somersby seinen<br />

Winter- Allrounder als willkommene<br />

Alternative zum Glühwein,<br />

der nach der Arbeit, unter<br />

Freunden oder auch an den Festtagen<br />

genossen werden kann.<br />

Dabei enthält das Getränk 4,5 %<br />

Vol. Alkohol. Somersby, das Teil<br />

der Carlsberg-Gruppe ist und<br />

eine inter nationale Erfolgsmarke<br />

skandinavi schen Ursprungs repräsentiert,<br />

strickt somit einfallsreich<br />

weiter an seinem Erfolgsrezept.<br />

Auch Österreichs beliebte<br />

Kräuterlimonade Almdudler,<br />

die ab Januar 2024 den Vertrieb<br />

ihrer Mehrweg-Glasflasche in eigene<br />

Hände nimmt, während<br />

der Vertrieb der PET-Flaschen<br />

beim langjährigen Vertriebspartner<br />

Pfanner verbleibt, ist fit für<br />

die Wintersaison. Strebt das Familienunternehmen<br />

um Inhaber<br />

Thomas Heribert Klein doch<br />

ein intensiviertes Engagement<br />

auf dem deutschen Markt an.<br />

Foto: Almdudler<br />

Foto: Katlenburger Kellerei<br />

Und so findet der Konsument<br />

für die kalte Jahreszeit ebenfalls<br />

eine Glühwein-Alternative<br />

vor: den „Almdudler Almwinter“.<br />

Hierin präsentiert das Erfolgsteam<br />

ein Heißgetränk, das<br />

den charakteristischen herb-süßen<br />

Geschmack der Kräuterlimonade<br />

mit dem wohlschmeckenden<br />

Fruchtglühwein von<br />

Katlenburger vereint. Auch die<br />

Katlenburger Kellerei GmbH<br />

& Co. KG aus Katlenburg verspricht<br />

den Kunden folglich für<br />

ihre neue Kooperation köstlich<br />

herzerwärmende Momente.<br />

Eine erholsame Winter-Wander-Tour<br />

in der Natur, dampfende<br />

Kartoffelknödel mit Rotkraut<br />

zur Stärkung, dazu eine gute<br />

Lektüre und dies alles kombiniert<br />

mit den neuen pfiffigen Winter-<br />

Getränke-Variationen – der Winter<br />

kann kommen. Dr. B. Sch.<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 53


BrauBeviale | Messevorschau<br />

ANDERSON-NEGELE Negele Messtechnik GmbH<br />

Umfangreiche Palette an Sensorik<br />

Durchflussmesser in<br />

eichbarer Version<br />

Die Integration der GEA Diessel-<br />

Sparte für magnetisch-induktive<br />

Durchflussmesser hat der Hygiene-Spezialist<br />

Anderson-Negele<br />

abgeschlossen. Neu vorgestellt<br />

auf der Braubeviale <strong>2023</strong> wird<br />

der Durchflussmesser IZMSA in<br />

seiner eichbaren Version mit Zertifikat<br />

TC 7520. Damit macht der<br />

Hygiene-Spezialist einen weiteren<br />

Schritt in seiner Unternehmensentwicklung:<br />

Kaum ein anderer<br />

Anbieter kann eine so umfangreiche<br />

Palette an spezifisch für die<br />

Lebensmittel- und Pharma-Industrie<br />

entwickelter und selbst hergestellter<br />

Sensorik aufbieten.<br />

Von der Rohstoffannahme<br />

über die verschiedenen Verarbeitungs-<br />

und Veredelungsprozesse<br />

bis hin zur CIP-Kontrolle,<br />

für Medien höchst unterschiedlicher<br />

Konsistenz und Viskosität,<br />

hängen Prozessqualität und<br />

-effi zienz maßgeblich von der<br />

präzisen Durchflusskontrolle ab.<br />

Mit einem umfangreichen Programm<br />

an individuell konfigurierbaren<br />

Sensoren bietet Anderson-Negele<br />

für nahezu jede<br />

Applikation die am besten passende<br />

Lösung. Der von GEA-<br />

Diessel übernommene magnetisch-induktive<br />

Durchflussmesser<br />

IZMSA bietet spezielle Funktionen<br />

für den Abfüllbetrieb, wie<br />

eine Mengenvorwahlsteuerung,<br />

eine Selbstüberwachung mit automatischer<br />

Fehlerdiagnose oder<br />

eine separate Temperaturerfassung.<br />

Als neueste Version ist<br />

der IZMSA ab Q4 <strong>2023</strong> auch als<br />

eichfähiges Gerät für den Einbau<br />

in amtlichen Messsystemen nach<br />

2014/32/EU lieferbar.<br />

Als günstiger und kompakter<br />

Allrounder ist der magnetisch-induktive<br />

FMQ ein vielseitiger,<br />

robuster und zuverlässiger<br />

Durchflussmesser. Das Leistungsspektrum<br />

ist bedarfsgerecht auf<br />

Brauereien, Molkereien, und andere<br />

Bereiche der Getränkeindustrie<br />

abgestimmt. Die optionale<br />

digitale IO-Link Schnittstelle<br />

und die mögliche Remote-Version<br />

runden das breite Anwendungsspektrum<br />

des FMQ ab.<br />

Durch eine ständige Weiterentwicklung<br />

der verfügbaren<br />

Varianten (wie zum Beispiel IO-<br />

Link, Eichfähige oder Remote-<br />

Versionen oder Funktionen wie<br />

Mengenvorgabe), der technischen<br />

Leistungsdaten (wie beispielsweise<br />

Messgenauigkeit bis<br />

zu ± 0,2 %) und der Installationsoptionen<br />

(zum Beispiel spezielle<br />

Adapterflansche für den<br />

Austausch von Dritthersteller-<br />

Geräten) erweitert Anderson-<br />

Negele laufend sein Flow-How<br />

für den Einsatz in neuen Anlagen,<br />

aber insbesondere auch für<br />

Jetzt auch eichfähig für amtliche Messsysteme<br />

nach 2014/32/EU: Der IZMSA Durchflussmesser<br />

komplettiert das „Flow-How made by<br />

Anderson-Negele“. Foto: Anderson-Negele<br />

den unkomplizierten Ersatz bestehender<br />

Sensoren aus eigener<br />

Herstellung, von GEA- Diessel<br />

oder von anderen Herstellern.<br />

Präsentation der<br />

Produktvielfalt<br />

Mit den neuen Lösungen im<br />

Durchflussbereich ver vollstä ndigt<br />

sich das Portfolio von Anderson-<br />

Negele als Lebensmittel-Sensoranbieter<br />

weiter. Die selbst entwickelte<br />

und in den eigenen Werken<br />

produzierte Sensorik umfasst<br />

nun Temperatur, Druck, Füllstand,<br />

Grenzstand, Trübung, Leitfähigkeit,<br />

Wägezellen, und eben<br />

auch Durchflussmesser und Strömungswächter<br />

in unterschiedlichsten<br />

Ausprägungen.<br />

Diese gesamte Produktvielfalt<br />

können Sie auf der diesjährigen<br />

BrauBeviale live auf dem Messestand<br />

kennenlernen. Wir freuen<br />

uns auf Ihren Besuch und würden<br />

gerne diese Möglichkeit<br />

nutzen, um mit Ihnen ins persönliche<br />

Gespräch zu treten.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 6 | Stand 318<br />

INNOWATECH GmbH<br />

Wasserbehandlung und Desinfektion<br />

Hygienekonzepte<br />

Hohe Preise und mangelnde<br />

Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />

stellen altbewährte Lösungen in<br />

Frage – auch bei der Wasserbehandlung<br />

und Desinfektion.<br />

Für die In-situ Produktion<br />

unseres Desinfektionsmittels<br />

INNOWATECH Anolyte ® werden<br />

Kochsalz und Wasser benötigt.<br />

Beides ist günstig und immer<br />

verfügbar. Einkauf, Transport<br />

und Lagerung von Chemikalien<br />

entfallen. INNOWATECH<br />

Anolyte ® garantiert hygienisch<br />

einwandfreies Trink- und Prozesswasser.<br />

Speziell im Kühlwasser<br />

und im Pasteur sind<br />

Temperaturverträglichkeit und<br />

effizienter Biofilm-Abbau die<br />

einzigartigen Vorteile des pHneutralen<br />

Wirkstoffs. Bewährt<br />

haben sich unsere Hygienekonzepte<br />

auch in der Desinfektion<br />

über CIP-Anlangen, in der Flaschenwaschmaschine<br />

und im<br />

Rinser sowie zur Keimreduktion<br />

im Füllerbereich bei der Getränkeabfüllung.<br />

Anolyte wirkt schnell und zuverlässig<br />

gegen Getränkeschädlinge<br />

(zum Beispiel Hefen, Bakterien,<br />

usw.), besitzt durch seine<br />

pH-Neutralität eine hohe Materialverträglichkeit<br />

(keine Korrossion)<br />

und verursacht in der Anwendungskonzentration<br />

keine<br />

Veränderung an den Produkten.<br />

Eine kontinuierliche und effiziente<br />

Qualitätssicherung im gesamten<br />

Produktionsweg ist entscheidend<br />

für die Marktakzeptanz<br />

und die damit verbundenen<br />

Umsätze. Durch die Integration<br />

Der INNOWATECH Multi-Mess-Center misst,<br />

überwacht und dokumentiert alle wichtigen<br />

Parameter bei der Desinfektion.<br />

Foto: INNOWATECH<br />

unserer INNOWATECH HyClean<br />

Hygienekonzepte kann sichergestellt<br />

werden, dass in jedem<br />

Betrieb einfach, schnell und zuverlässig<br />

der betriebshygienische<br />

Ablauf ökologisch, ökonomisch<br />

und sicher optimiert wird.<br />

Unsere Kunden freuen sich<br />

seit Jahren über geringe Betriebskosten<br />

und die zuverlässige<br />

INNOWATECH-Technik.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 4 | Stand 134<br />

54 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Baumer Group<br />

Sensorlösungen für mehr Effizienz<br />

Leistungsstarke<br />

IO-Link Sensorik<br />

Der Sensorspezialist Baumer<br />

präsentiert im November auf<br />

der Brau Beviale in Nürnberg<br />

neue Sensorlösungen für die<br />

Brau- und Getränke- Industrie.<br />

Messe fokus ist die Ressourceneffizienz,<br />

die sich mit smarten<br />

Baumer Sensorlösungen deutlich<br />

steigern lässt.<br />

Performance-Sensoren<br />

für hocheffiziente<br />

CIP-Reinigung<br />

In den Bereichen CIP und Wärmetauscher<br />

liegt für Getränkeproduzenten<br />

besonders großes<br />

Einsparpotenzial. Hier senken<br />

hochgenaue Messwerte und<br />

kurze Reaktionszeiten den Energie-<br />

und Medienaufwand deutlich.<br />

Für das CIP bietet Baumer<br />

hygienische Sensoren, die präzise<br />

und schnell Parameter wie<br />

Leitfähigkeit, Durchfluss, Temperatur,<br />

Füllstand und Druck messen.<br />

Ein aktuelles Beispiel ist der<br />

erstaunlich kompakte Leitfähigkeitssensor<br />

PAC50. Er zeichnet<br />

sich durch hohe Performance<br />

und Temperaturrobustheit bis<br />

140 Grad aus. Dank seiner kompakten<br />

Bauweise – das Sensorgehäuse<br />

ist nicht länger als<br />

60 mm – ist der PAC50 ideal geeignet<br />

für den Einsatz in kleinen<br />

Fertigungsanlagen.<br />

Ressourcen schonen mit smarten Sensoren<br />

von Baumer (von links): PAC50 (Leitfähigkeit),<br />

PAD20 (Analyse), AFI4 (Leitfähigkeit).<br />

Clevere Lösungen für<br />

häufige Medienwechsel<br />

Wie Getränkeproduzenten Prozesse<br />

mit häufigen Medienwechseln<br />

oder Anhaftungen effizient<br />

steuern und Roh stoffe<br />

sparen durch punktgenaue Leermeldung<br />

des Tanks, macht Baumer<br />

am Beispiel Grenzstanderfassung<br />

deutlich.<br />

Der smarte Grenzstandsensor<br />

CleverLevel erkennt unterschiedliche<br />

Medien – klebrig, pastös<br />

oder fest – auch im schnellen<br />

Wechsel ohne Parametrierung.<br />

Effizienz und Anlagenschutz<br />

durch sichere<br />

Gasblasen-Erkennung<br />

Auf der BrauBeviale führt der<br />

Sensorspezialist auch den<br />

„Bubble Sensor” PAD20 vor,<br />

der unerwünschte Gaseinschlüsse<br />

schnell und verlässlich erkennt.<br />

Der kompakte Analysesensor<br />

detektiert selbst kleinste<br />

Luft- und Gasblasen in flüssigen<br />

Medien und sorgt so für Lebensmittelsicherheit<br />

und Anlagenschutz.<br />

Dank seines smarten<br />

Sensorprinzips meldet er, sobald<br />

die individuell einstellbaren<br />

Grenzwerte für Gaseinschlüsse<br />

überschritten werden.<br />

Schneller dosieren<br />

mit smartem<br />

Durchflusssensor<br />

Der nochmals optimierte Durchflusssensor<br />

CombiFlow PF75<br />

ermöglicht neue Wege in der<br />

Dosage. Er misst das Volumen<br />

derart schnell und genau, dass<br />

er die exakte Dosierung zum<br />

Beispiel bei der Flaschenabfüllung<br />

übernehmen kann. Eine<br />

separate Füllstandsmessung ist<br />

damit überflüssig.<br />

Auch für die konventionelle<br />

Füllstandsmessung beim Abfüllen<br />

hat Baumer eine grosse Auswahl<br />

an Produkten und <strong>Technologie</strong>n.<br />

Der Ultraschallsensor<br />

UR18 etwa überzeugt hier mit<br />

einem Erfassungsbereich bis zu<br />

1.500 mm bei einem Blindbereich<br />

von nur 20 mm.<br />

Foto: Baumer<br />

Breites Drehgeber-<br />

Portfolio für die<br />

Fließbandsteuerung<br />

Ideal geeignet für die präzise<br />

Fließbandsteuerung beim Abfüllen<br />

und Verpacken ist der verschleißfreie<br />

EB200E aus dem<br />

Drehgeber-Portfolio von Baumer:<br />

Über die IO-Link Schnittstelle<br />

liefert er die Position und Drehzahl<br />

oder lässt sich direkt als<br />

Drehzahlwächter parametrieren.<br />

Zwei Schaltausgänge überwachen<br />

dann Übergeschwindigkeit,<br />

Drehzahlbereich, Stillstand<br />

oder Drehrichtung. Der EB200E<br />

fügt sich dank kompakter Bauweise<br />

platzsparend in die Maschinenkonstruktion<br />

ein. <br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 6 | Stand 215<br />

Der Dr. Harnisch Verlag ist mit seinen Fachzeitschriften<br />

vom 28. bis 30. November <strong>2023</strong> auf der BrauBeviale.<br />

BrauBeviale<br />

Halle 9<br />

Stand 360<br />

Das Dr. Harnisch-Team freut sich auf Ihren Besuch<br />

und das persönliche Gespräch mit Ihnen.<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH | Eschenstr. 25 | 90441 Nürnberg<br />

Telefon +49(0)911 2018-0 | Info@harnisch.com | www.harnisch.com<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 55


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Gernep GmbH<br />

Neue Etikettiermaschinen-Generation überzeugt die Branche<br />

Individuelle Etikettierung<br />

mit Präzision<br />

Dies bietet Gernep seinem weltweiten<br />

Kundenkreis der Getränke-,<br />

Lebensmittel- und Consumer<br />

Healthcare-Industrie mit<br />

neuer Etikettiermaschinen-Generation.<br />

Seit 40 Jahren werden<br />

am Standort Barbing in Bayern<br />

Etikettiermaschinen für Selbstklebe-,<br />

Kaltleim- und Heißleimetikettierung<br />

entwickelt und<br />

auch gefertigt.<br />

Gerneps neue Etikettiermaschinengeneration<br />

ist auf höchste<br />

Flexibilität ausgelegt – Grund<br />

dafür ist das premodulare Maschinenkonzept.<br />

Durch flexible<br />

Aufnahmevorrichtungen rund<br />

um die Etikettiermaschine können<br />

die Etikettieraggregate je<br />

nach Kundenwunsch im zehn<br />

Zentimeterabstand für eine exakte<br />

Etikettierung und eine<br />

passgenaue Integration in die<br />

bestehende Produktionslinie angebracht<br />

werden. Das schlanke<br />

Maschinendesign weist sich zudem<br />

durch eine exzellente Zugänglichkeit<br />

aus, so dass Wartungs-<br />

und Reinigungsarbeiten<br />

problemlos durchgeführt werden<br />

können. Mit der Möglichkeit,<br />

spezielle Zusatzeinrichtungen<br />

wie Siegeletikettierungen,<br />

Kontrolltechniken und optische<br />

oder mechanische Ausrichtungen<br />

einzubinden, kann Gernep<br />

Die neue Gernep Labetta mit optischen<br />

und technischen Upgrades – der klassische<br />

Nassleimetikettierer für die Getränke- und<br />

Brauindustrie. Foto: Gernep<br />

bestmöglich auf Kundenanforderungen<br />

eingehen. Vor allem<br />

die neue Gernep Labetta – der<br />

klassische Nassleimetikettierer<br />

für die Getränke- und Brauindustrie<br />

– überzeugt die Branche.<br />

Neben den optischen und<br />

technischen Upgrades besticht<br />

sie vor allem auch durch ein gutes<br />

Preis-Leistungsverhältnis und<br />

hat so den Markt zurückerobert.<br />

Überzeugen Sie sich selbst von<br />

der verbesserten Technik und<br />

dem optisch ansprechenden Design<br />

der neuen Maschinengeneration<br />

und besuchen uns während<br />

der BrauBeviale auf unserem<br />

Messestand.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 7 | Stand 331<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

Saubere Verriegler<br />

Clean in Place (CIP)<br />

Wo kaum Schmutz anhaftet und<br />

an Ort und Stelle gereinigt werden<br />

kann, reduziert sich der Bedarf<br />

an Zeit und Reinigungsmedien.<br />

Die Betriebssicherheit in<br />

den Produktionsanlagen wird<br />

dadurch zudem erhöht. Mit<br />

den Verriegelungen GN 1150 in<br />

Hygienic Design unterstützt der<br />

Normteilefabrikant Ganter das<br />

Reinigungskonzept „Clean in<br />

Place“, kurz „CIP“ für Maschinen<br />

und Anlagen.<br />

Auch außerhalb der Branchen,<br />

die traditionell hohe hygienische<br />

Standards einhalten<br />

müssen, etabliert sich das Konzept<br />

des „Clean in Place“, also<br />

der Reinigung von Komponenten<br />

in komplett montiertem und<br />

eingebautem Zustand. Denn, so<br />

die einfache Rechnung, wo die<br />

Reinigung von Anlagen, Vorrichtungen<br />

oder Maschinen schneller<br />

und leichter gelingt, sinken<br />

vor allem die Betriebskosten.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

baut Ganter sein Portfolio von<br />

Norm elementen in Hygienic Design<br />

(HD) kontinuierlich aus.<br />

Die jüngste HD-Norm GN 1150<br />

bezeichnet Vorreiber aus Edelstahl<br />

mit speziellen FDA-konformen<br />

Dichtungen aus EPDM<br />

und TPU. Dank der Dichtungen<br />

sind die Verriegelungen von<br />

schmutzsammelnden Toträumen<br />

befreit. Beim Drehen des<br />

Riegels um 90 Grad baut dessen<br />

Anlaufschräge eine Vorspannung<br />

auf, die Klappen, Luken,<br />

Türen oder Abdeckungen zuverlässig<br />

an die Gegenseite (Zarge<br />

oder Korpus) presst. Ausgeführt<br />

wird die Drehung aktuell<br />

mit einem normalen Zweikantschlüssel<br />

aus blauem Kunststoff,<br />

der unter der Norm GN 1151<br />

als Zubehör lieferbar ist. Weitere<br />

Antriebsarten befinden sich<br />

in der Entwicklung. Die Norm<br />

GN 1150 selbst ist in zwei Ausführungen<br />

unterteilt: Die Ausführung<br />

„Fronthygiene“ FH bietet<br />

auf der Betätigungsseite HD-<br />

Standard, während innenseitig<br />

Verriegelungen GN 1150. Foto: Otto Ganter<br />

normale Anforderungen erfüllt<br />

werden. Anwendungen sind<br />

beispielsweise Schaltschränke,<br />

die hygienische Anforderungen<br />

nur außen stellen. Die Ausführung<br />

„Vollhygiene“ VH dagegen<br />

bietet mit zusätzlichen Dichtungen<br />

auch auf der Riegelseite<br />

HD-Qualität.<br />

Beide Varianten entsprechen<br />

nach DIN EN 60529 der Schutzart<br />

IP 66, schützen also vor dem<br />

Eindringen von Staub und starken<br />

Wasserstrahlen aus beliebigen<br />

Winkeln.<br />

Die beiden Normelemente<br />

sind durch ihre durchdachte<br />

Konstruktion besonders langlebig.<br />

Auf Anfrage können die<br />

Dichtungen auch in anderen<br />

Werkstoffen geliefert werden,<br />

was die Anpassung an kundenspezifische<br />

Medienbeanspruchung<br />

erlaubt. <br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 6 | Stand 458<br />

56 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BrauBeviale | Messevorschau<br />

BMS Maschinenfabrik GmbH<br />

Unsere diesjährigen Messehighlights auf der BrauBeviale<br />

Partnerschaft, die<br />

„weiterbringt“<br />

Besucher der BrauBeviale, die<br />

vom 28. bis 30. November in<br />

Nürnberg stattfindet, sind herzlich<br />

eingeladen, den Stand der<br />

BMS Maschinenfabrik zu besuchen,<br />

um unsere diesjährigen<br />

Messehighlights zu entdecken.<br />

Die BMS UNIPACK 103 ist ein<br />

Flaschenauspacker von beeindruckender<br />

Leistungsfähig keit.<br />

Er ist ein zentraler Bestandteil<br />

eines groß angelegten Projekts<br />

für die renommierte, familiengeführte<br />

Getränkegruppe<br />

Hövelmann, zu der auch die<br />

RheinfelsQuellen H. Hövelmann<br />

GmbH & Co. KG in Duisburg<br />

gehört. Das Großprojekt markiert<br />

nicht nur einen Meilenstein<br />

in der BMS-Geschichte,<br />

sondern auch in der Weiterentwicklung<br />

der Getränkeindustrie.<br />

Insgesamt erstreckt es sich über<br />

einen Zeitraum von drei Jahren.<br />

Doch das Engagement der BMS<br />

Maschinenfabrik geht über die<br />

Entwicklung bahnbrechender<br />

Großprojekte hinaus. Mit Stolz<br />

präsentieren wir auch das neue<br />

BMS After Sales & Service Produktportfolio.<br />

Unter dem Motto „Partnerschaft,<br />

die Sie weiterbringt“,<br />

bieten wir umfassende Dienstleistungen<br />

zur Wartung, Inspektion,<br />

Überholung, Nachrüstung<br />

und Reparatur von Maschinen.<br />

Dieses Angebot zielt darauf ab,<br />

den Kunden eine langfristige,<br />

zuverlässige und optimale Nutzung<br />

ihrer Anlagen zu ermöglichen.<br />

Unser engagiertes Team<br />

von BMS setzt alles daran, die<br />

individuellen Bedürfnisse seiner<br />

Kunden zu verstehen und zu erfüllen,<br />

um die Produktivität und<br />

Verfügbarkeit der Anlagen stets<br />

auf höchstem Niveau zu halten.<br />

Besuchen Sie uns in Nürnberg<br />

auf der BrauBeviale und erleben<br />

Sie Innovation, Qualität und<br />

Kundennähe aus erster Hand.<br />

Foto: BMS<br />

Wir freuen uns darauf, Sie auf<br />

unserem Messestand willkommen<br />

zu heißen.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 7 | Stand 650<br />

ProMinent Deutschland GmbH<br />

Dosieren und Desinfizieren in der Getränkeindustrie<br />

Chloratarme Desinfektion<br />

Im November <strong>2023</strong> wird die<br />

BrauBeviale in Nürnberg zum<br />

branchenweiten Treffpunkt für<br />

die Getränkeindustrie. Als führender<br />

Anbieter für Wasseraufbereitung<br />

mit niedrigen Desinfektionsnebenprodukten<br />

präsentiert<br />

ProMinent praxistaugliche Lösungen<br />

für den Produktions- und<br />

Abfüllbereich – und weitere neue<br />

Entwicklungen. Besonders im Fokus<br />

liegt dabei die chloratarme<br />

Desinfektion. Mit unserer präzisen<br />

und umweltschonenden Dosiertechnik<br />

sind Getränkehersteller<br />

hygienisch immer auf der<br />

sicheren Seite und senken gleichzeitig<br />

ihren Wasserverbrauch.<br />

Highlights: Dosiertechnik<br />

und Wasseraufbereitung<br />

• Die speziell für den Einsatz<br />

in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie konzipierte<br />

UV-Anlage DULCODES LP<br />

entspricht dem Hygienic<br />

Design, ist CIP-fähig und mit<br />

FDA-konformen Materialien<br />

ausgestattet. Sie gehört zur<br />

Reihe der ProMinent UV-<br />

Anlagen, die nach der neuen<br />

Prüfnorm DIN:19294 2020-08<br />

zertifiziert sind.<br />

• Mit hoher Präzision dient das<br />

Dosiersystem DULCODOS<br />

kompakt zur Dosierung von<br />

Chemikalien. Es ist modular<br />

aufgebaut und lässt sich flexibel<br />

in den verschiedensten<br />

Applikationen einsetzen.<br />

Die Edelstahl-Ausführung ist<br />

anschlussfertig und sofort einsatzfähig<br />

für den Lebensmittelund<br />

Getränkebereich.<br />

• Die Motor-Membrandosierpumpe<br />

Sigma im Hygienic<br />

Design ermöglicht ein genaues<br />

und hygienisches Dosieren.<br />

Alle medienberührten Werkstoffe<br />

der Fördereinheit sind<br />

physiologisch unbedenklich<br />

gemäß FDA und EU-Richtlinie<br />

1935/2004 ausgeführt.<br />

• Mit dem neuen Radar-Füllstandssensor<br />

DULCOLEVEL<br />

bieten wir in Verbindung mit<br />

der sicheren IIoT-Plattform<br />

DULCONNEX und einer komfortablen<br />

App-Konfiguration<br />

eine komplette Lösung für das<br />

Chemikalien-Management.<br />

DULCODOS kompakt<br />

• Chemikalien sicher lagern,<br />

entleeren und unterbrechungsfrei<br />

dosieren: Das<br />

gelingt ganz einfach mit<br />

DULCODOS SAFE-IBC, einer<br />

speziellen Dosier- und Entleerungsstation<br />

für Intermediate<br />

Bulk Container (IBC) mit<br />

einem Zwischenbehälter (200<br />

Liter) und nahezu vollständiger<br />

Restentleerung.<br />

• Die Schlauchdosierpumpe<br />

DFXa bietet eine präzise<br />

Dosierung von viskosen und<br />

feststoffhaltigen Medien bis<br />

65l/h. Für die Getränke- und<br />

Lebensmittelindustrie gibt<br />

es dazu einen passenden<br />

Schlauch, der physiologisch<br />

DULCOLEVEL<br />

Fotos: ProMinent<br />

unbedenklich gemäß FDA<br />

beziehungsweise der EU-<br />

Richtlinie 1935/2004 ist.<br />

Service<br />

Mit unserer neuen Smart-Support-<br />

Lösung schauen wir unseren Kunden<br />

über die Schulter und stehen<br />

jederzeit auch aus der Ferne zur<br />

Verfügung. Mit Hilfe des Video-<br />

Chats und der Live-Übertragung<br />

von Informationen verschenken<br />

wir keine wertvolle Zeit, um unsere<br />

Kunden smart und effizient<br />

zu beraten. Besuchen Sie uns auf<br />

unserem Messestand. <br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 6| Stand 205<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 57


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Systempack Manufaktur<br />

Individuelle Lösungen für die Glasverpackung<br />

Die Systempack Manufaktur<br />

präsentiert auf dem neuen, größeren<br />

Stand eine Vielzahl an<br />

kundenspezifischen Lösungen,<br />

getreu dem Motto „Mehr als<br />

Glasflaschen“. Um dem Trend<br />

zu exklusiven Gebinden im<br />

AFG und Wasserbereich entgegen<br />

zu kommen, präsentiert die<br />

Systempack Manufaktur die<br />

• 500 und<br />

• 750 ml Flasche „Viola“.<br />

Die durch Geschmacksmuster<br />

geschützten Flaschen sind als<br />

Besonderheit, sowohl mit regulärem<br />

MCA, als auch mit einem<br />

Bügelverschluss verfügbar.<br />

Für letzteren wurde auch eine<br />

exklusive Bügelfamilie in den<br />

500- und 750-ml-Flasche „Viola“<br />

Foto: Systempack Manufaktur<br />

Farben Blau, Rot und Standard<br />

Weiß entwickelt, um der einfachen<br />

Kennung von stillem und<br />

karbonisiertem Waser Rechnung<br />

zu tragen. Die Flaschen sind als<br />

Mehrwegflaschen konzipiert<br />

und für vorhandene 10 x 500 ml<br />

und 6 x 750 ml Kisten geeignet.<br />

Kleine Gebinde sind vom<br />

Kunden vermehrt gewünscht,<br />

der Absatz in diesen steigt. Die<br />

330 ml Euro hat es vorgemacht,<br />

jetzt kommt endlich auch die<br />

330 ml NRW.<br />

Keine Lösungen mehr mit anderen<br />

Flaschentypen, aber eine<br />

echte Ergänzung zur 500 ml<br />

NRW. Ob im Inland als Mehrweg<br />

oder gezielt für den Export um<br />

die Corporate Identity erfolgreich<br />

auch im kleinen Gebinde zu<br />

transportieren, oder als perfekte<br />

Flasche für das kleine Weissbier.<br />

Auf jeder Longneck / Vichy Anlage<br />

abfüllbar mit nur geringen<br />

Modifikationen.<br />

Heiß begehrt, oft kopiert, nie<br />

erreicht: die originale 330 ml<br />

Giesinger Euro gibt es als Lagerware<br />

in braun, weiß, mit CC<br />

oder MCA. Genau auf die Höhe<br />

der Flaschen passende Kisten<br />

20 x 330, 24 x 330 ml Pinolenund<br />

11 x 330 ml runden das Angebot<br />

ab.<br />

Wir freuen uns, Sie auf unserem<br />

BrauBeviale-Messestand begrüßen<br />

zu dürfen.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 4 | Stand 301<br />

Anton Paar<br />

Optimieren der Bier- und Getränkeanalyse entlang des Produktionsprozesses<br />

Besuchen Sie Anton Paar auf der<br />

BrauBeviale <strong>2023</strong> und tauchen<br />

Sie in eine Welt der Innovationen<br />

ein. Folgende Highlights erwarten<br />

Sie:<br />

ALAB 5000: Das automatisierte<br />

Labor für die Getränkeindustrie<br />

• Schnelle Qualitätskontrolle<br />

verpackter Getränke direkt an<br />

der Produktionslinie<br />

• Messergebnisse wichtiger<br />

Qualitätsparameter in<br />

Echtzeit<br />

• Keine manuelle Probenvorbereitung<br />

• Automatisierter Rund-um-die-<br />

Uhr-Betrieb bedeutet keine<br />

Ausfallzeiten und maximale<br />

Produktivität<br />

• Schnelle Reaktion bei etwaigen<br />

Abweichungen erspart<br />

Ihnen künftig Kosten für<br />

Chargen, die nicht den Spezifikationen<br />

entsprechen<br />

Alcolyzer Bieranalysesystem:<br />

• Überwachung des gesamten<br />

Produktionsprozesses:<br />

von der Würze bis zum fertigen<br />

Bier<br />

• Direkte und selektive Alkoholbestimmung<br />

• Für alle Arten von Bier, Cider,<br />

Hard Seltzer und Kombucha<br />

• Vier Messmodule, mehr als<br />

30 branchenspezifische Parameter<br />

• Vollautomatische Checks und<br />

Kalibrierung dank integrierter<br />

SOP<br />

AP Connect: Die Laborprozess-<br />

Software<br />

• Fehlerfreie und automatisierte<br />

Übertragung von Messdaten<br />

von Anton Paar und anderen<br />

Anbietern<br />

• Zugriff auf Daten von jedem<br />

Computer Ihres Netzwerks<br />

möglich<br />

Flex-Blend 3000-Serie<br />

Fotos: Anton Paar<br />

ALAB 5000 AP Connect PBA 5000 TPO<br />

• Zentrale Speicherung aller<br />

Rohmessdaten<br />

• Harmonisierte Gerätedaten,<br />

indem AP Connect als einzige<br />

Schnittstelle zum Datenverwaltungssystem<br />

verwendet<br />

wird<br />

PBA 5001 Bier mit TPO 5000:<br />

Das High-End-System mit TPO-<br />

Analyse<br />

• Messung von bis zu 50 Qualitätsparametern<br />

aus einem<br />

einzigen Gebinde und Zusammenfassung<br />

aller Parameter<br />

auf Knopfdruck in einem einzigen<br />

Datensatz<br />

• Automatisierter Dichtheitstest,<br />

kombiniert mit O 2<br />

-Prüfung<br />

und automatisierten<br />

Reinigungsroutinen<br />

• Automatisierte Zentrierung<br />

des Gebindes vor dem<br />

Anstich<br />

Flex-Blend 3000-Serie: Mischen,<br />

Karbonisieren und Dosieren für<br />

Craft-Bierbrauer<br />

• Automatisiertes, vormontiertes<br />

Mischsystem speziell für<br />

Craft-Brauereien<br />

• All-in-One-Paket (ohne Kompromisse<br />

hinsichtlich Qualität<br />

und Ausstattung) zu einem<br />

hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

• Optimierte Rezepturverwaltung<br />

für eine unbegrenzte<br />

Anzahl von Produkttypen,<br />

die Produktverluste vermeidet<br />

und minimale Umstellzeiten<br />

gewährleistet<br />

• Dosierung von CO 2<br />

und/oder<br />

N 2<br />

– Flexibilität und Qualität<br />

nach Bedarf<br />

Anton Paar freut sich auf Ihren<br />

Besuch am Messestand.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 9| Stand 258<br />

58 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Alfa Laval Mid Europe GmbH (Germany)<br />

Nachhaltigkeit ist unser Bier<br />

Angesichts steigender Energie-,<br />

Waren- und Rohstoffpreise<br />

und umweltbewussterer<br />

Verbraucher ist Nachhaltigkeit<br />

für Brauereien nicht nur ein<br />

„nice to have“, sondern ein<br />

„need to have“.<br />

Nachhaltiger zu sein muss<br />

aber nicht schwer sein. Das Engagement<br />

von Alfa Laval für<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit ermöglicht<br />

es Brauereien, höhere<br />

Erträge und eine bessere betriebliche<br />

Leistung zu erzielen<br />

und gleichzeitig Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz zu ergreifen.<br />

Braumeister auf der ganzen<br />

Welt arbeiten mit Alfa Laval zusammen,<br />

um einerseits Zugang<br />

zu den besten Produkten, Systemen<br />

und Fachkenntnissen zu<br />

erhalten, und andererseits, um<br />

Abfälle zu reduzieren, Ressourcen<br />

zu sparen und die Energieeffizienz<br />

zu verbessern, ohne<br />

Foto: Alfa Laval<br />

Kompromisse bei der Qualität<br />

einzugehen. Mit Alfa Laval erzielen<br />

Brauereien:<br />

• Bis zu 90 % weniger Wasserverbrauch<br />

mit unseren Think-<br />

Top Ventilsteuerungen<br />

• Bis zu 70 % weniger Energieverbrauch<br />

mit Brauerei-Separatoren<br />

• Bis zu 80 % niedrigere Transport-<br />

und Verpackungskosten<br />

mit unserem Revos Konzentrationssystem<br />

• Reduktion der Kontaktzeit bei<br />

Kalthopfung auf einen halben<br />

Tag mit Alhop<br />

Überzeugen Sie sich selbst während<br />

der BrauBeviale <strong>2023</strong> in<br />

Nürnberg auf unserem Messestand<br />

und lassen Sie uns gemeinsam<br />

mit jedem Sud etwas<br />

für das Klima tun.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 7 | Stand 249<br />

JUMO GmbH & Co. KG<br />

Konfiguration über Handy-App sorgt für hohe Bedienerfreundlichkeit<br />

Der JUMO DELOS S02 ist ein<br />

kleines, zuverlässiges „Kraftpaket“<br />

(siehe Abbildung). Er ist<br />

einfach zu konfigurieren, bietet<br />

eine hohe Prozesssicherheit und<br />

Genauigkeit. Hinzu kommt: Der<br />

Druckmessumformer ist auch<br />

mit Ethernet-fähiger Ausführung<br />

erhältlich und kann in vielen<br />

Branchen eingesetzt werden.<br />

Der Druckmessumformer wird<br />

zur Erfassung von Relativ- und<br />

Absolutdrücken in flüssigen und<br />

gasförmigen Medien eingesetzt.<br />

Er bietet hohe Prozesssicherheit<br />

durch höchste Genauigkeit und<br />

Langzeitstabilität. Die Messbereiche<br />

liegen zwischen 0,1 bis<br />

60 bar rel. oder 0,4 bis 60 bar abs.<br />

Foto: JUMO<br />

Single Pair Ethernet-Version<br />

Der Nachfolger für den aktuellen<br />

JUMO DELOS SI kann über<br />

Bluetooth/App oder IO-Link<br />

konfiguriert werden. Dank der<br />

Ethernet-fähigen (Single Pair<br />

Ethernet/SPE) Version und der<br />

Cloud-Anbindung findet er Anwendung<br />

in unterschiedlichsten<br />

Branchen (Lebensmittel und<br />

Getränke, Wasser und Abwasser,<br />

Heizungs- und Klimatech-<br />

nik, Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Prüfmittelbau und Labore).<br />

„Der JUMO DELOS S02 ist absolut<br />

bedienerfreundlich. Das spart<br />

Zeit und Kosten für den Kunden.<br />

Die Vielzahl an Ausführungen<br />

und Schnittstellen ermöglicht<br />

eine passgenaue Auswahl<br />

für den jeweiligen Einsatzbereich“,<br />

sagt JUMO-Produktmanager<br />

Jonas Naumann.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 6 | Stand 120<br />

Ruland Engineering & Consulting GmbH<br />

Zuverlässige Produktionsanlagen<br />

Die Herstellung neuer Produkte<br />

aus innovativen Proteinquellen<br />

und Rohstoffen als auch die<br />

Gewinnung der Proteine selbst<br />

bringen technologische Herausforderungen<br />

mit sich. Die passenden<br />

Prozessanlagen designt<br />

und baut Ruland mit seinem<br />

branchenübergreifenden Knowhow<br />

im Anlagenbau.<br />

Proteine werden für vielfältige<br />

Applikationen eingesetzt.<br />

Dabei können Proteine aus den<br />

verschiedensten Quellen kommen,<br />

wie Milch, Hülsenfrüchte,<br />

Mikroorganismen und (Bier-)<br />

Hefen. Ruland unterstützt seine<br />

Kunden bei der Übertragung<br />

von <strong>Technologie</strong>n und Parametern<br />

auf den industriellen<br />

Herstellungsprozess. Der Anlagenbauer<br />

kombiniert das Produkt-Know-how<br />

des Kunden<br />

mit zuverlässigem Engineering<br />

mit Risiko- und Kostenbetrachtung,<br />

Produktsicherheit, kontinuierliche<br />

Produktqualität sowie<br />

der Einhaltung aller Hygienestandards<br />

und gesetzlicher<br />

Vorschriften. Immer mit dem<br />

Ziel, den gesamten Herstellungsprozess<br />

über alle Stufen<br />

Foto: Ruland<br />

zu verstehen und die passende<br />

Prozesstechnik auszuwählen.<br />

Neben dem Anlagendesign<br />

sind Gebäudeverhältnisse, die<br />

Infrastruktur für die Medienversorgung<br />

sowie die Dimensionierung<br />

von Rohrleitungen,<br />

Medienanschlüssen und die<br />

Energieversorgung ausschlaggebend<br />

für die Auslegung.<br />

Auf der BrauBeviale steht das<br />

Ruland-Messeteam für alle Themen<br />

rund um den Anlagenbau<br />

für konventionelle oder innovative<br />

Flüssigkeiten bereit. Begleitet<br />

wird das Team vom Mitaussteller<br />

M. Roth, Experte für hygienekonforme<br />

Behälter und<br />

Apparate aus rost- sowie säurebeständigem<br />

Edelstahl.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle xx | Stand xxx<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 59


BrauBeviale | Messevorschau<br />

VEGA Grieshaber KG<br />

Sensoren für vollkommenen Bier-Genuss<br />

Dass beim Brauen am Ende<br />

ein geschmacklicher Hochgenuss<br />

herauskommt, das liegt<br />

auch am zuverlässig überwachten<br />

Brauprozess. Um hohe Produktqualität<br />

nicht nur verlässlich,<br />

sondern kostensparend zu<br />

erreichen, hilft die präzise Messung<br />

an den entscheidenden<br />

Stellen. VEGA-Sensoren für Füllstand,<br />

Grenzstand und Druck<br />

sind mit ihrem zertifizierten Hygienedesign<br />

und der hohen Reinigungsbeständigkeit<br />

ideal für<br />

den Einsatz beim Maischen,<br />

Läutern oder Filtrieren. So sorgen<br />

VEGABAR-Drucksensoren<br />

für reproduzierbare Qualität<br />

und ideale Hygiene. Ihre Messzelle<br />

aus chemisch beständiger<br />

CERTEC ® -Hochleistungskeramik<br />

etwa hält zuverlässig den extremen<br />

Temperaturen bei der CIP-<br />

Reinigung stand.<br />

Grenzstand in<br />

Edelstahl oder PEEK<br />

Für eine einwandfreie Grenzstandüberwachung<br />

lassen sich<br />

VEGAPOINT-Grenzschalter frontbündig<br />

und totraumfrei in den<br />

Prozess einbinden. Dank ihrer<br />

glatten Oberfläche kann sich<br />

nichts festsetzen, und sie sind<br />

besonders leicht zu reinigen. Mit<br />

hochwertigen Materialien – von<br />

Edelstahl bis PEEK – wird ihr Hygienekonzept<br />

abgerundet.<br />

Kompakte VEGABAR, VEGAPOINT und<br />

VEGAPULS 42. Foto: VEGA<br />

Füllstand vom Radar-<br />

Spezialisten<br />

Mit dem VEGAPULS 42 bringt<br />

VEGA ihre Radar-Füllstanderfahrung<br />

in die Automatisierung<br />

der Brau-Verfahren. Ausgelegt<br />

auf Messdistanzen bis 15 m und<br />

Temperaturen bis 150 °C ist er<br />

die kostenoptimierte Lösung für<br />

Produktionskreisläufe, Dosierungs-<br />

und Abfüllprozesse.<br />

Was alle VEGA-Sensoren verbindet?<br />

IO-Link und ihre besonders<br />

vielseitigen Hygieneadapter<br />

helfen, um auch herausfordernde<br />

Mess aufgaben<br />

auf einfache Art und Weise und<br />

mit der notwendigen Sicherheit<br />

zu lösen. <br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 6 | Stand 331<br />

RINK GmbH & Co. KG<br />

Entschraubungs- und Entkorkungsmaschinen<br />

Wir haben den Dreh raus!<br />

Die Entwicklung innovativer Maschinen<br />

für die Getränkeindustrie<br />

ist die große Leidenschaft<br />

der Firma RINK GmbH & Co.<br />

KG. Das Familienunternehmen<br />

fertigt seit der Unternehmensgründung<br />

im Jahre 1966 erfolgreich<br />

Entschraubungs- und Entkorkungsmaschinen.<br />

Darüber<br />

hinaus sind auch innovative Verschließ-<br />

und Sondermaschinen<br />

Teil des Produktportfolios. Über<br />

1000 Kunden weltweit schätzen<br />

das Branchen-Know-how<br />

und Erfahrungswissen des Unternehmens,<br />

das trotz individueller<br />

Anforderungen immer eine<br />

Foto: RINK<br />

zuverlässige und wirtschaftliche<br />

Lösung gewährleistet. Auf der<br />

diesjährigen BrauBeviale werden<br />

in Nürnberg der effiziente<br />

Rotationsentkorker RK 940<br />

sowie der Kastenentschrauber<br />

KM790E mit Elektroantrieb zu<br />

sehen sein.<br />

Alle Fragen rund um die gesamte<br />

Bandbreite des Leistungsspektrums<br />

werden selbstverständlich<br />

von fachkundigen<br />

Mitarbeitern vor Ort beantwortet.<br />

Besuchen Sie uns auf unserem<br />

Messestand.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 8 | Stand 317<br />

Bayerischer Brauerbund e.V.<br />

Den Ruf des bayerischen Bieres fördern<br />

Netzwerkknotenpunkt<br />

Der Bayerische Brauerbund ist<br />

eine auf Solidarität fußende<br />

„Selbsthilfeorganisation“ der<br />

heimischen Brauwirtschaft. Der<br />

Verband versucht, die gleichgerichteten<br />

Interessen seiner Mitgliedsunternehmen<br />

zu bündeln,<br />

um ihnen gegenüber Politik und<br />

Öffentlichkeit eher zur Durchsetzung<br />

zu verhelfen.<br />

Wir sind bestrebt, den Ruf des<br />

bayerischen Bieres zu fördern,<br />

das bayerische Reinheitsgebot<br />

zu bewahren und unseren Beitrag<br />

zu leisten, die von einzigartiger<br />

Vielfalt geprägte Struktur<br />

unserer – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – liebenswerten Branche<br />

zu erhalten. Auch bietet der<br />

Brauerbund ein umfangreiches<br />

Leistungsangebot. Der Messestand<br />

des Brauer bundes ist wie<br />

immer Netzwerkknotenpunkt<br />

der gesamten Branche und eignet<br />

sich perfekt, um neue Kontakte<br />

zu knüpfen und die Serviceangebote<br />

des Verbandes<br />

kennenzulernen. Wir laden Sie<br />

herzlich ein, bei einem Glas Bier<br />

den Austausch unter Kollegen<br />

zu pflegen, eine Pause zwischen<br />

den Terminen auf der Messe einzulegen<br />

und mit dem Team der<br />

Münchner Verbandsgeschäftsstelle<br />

über die neuesten Entwicklungen<br />

und Herausforderungen<br />

der Branche zu diskutieren.<br />

Das Team des Bayerischen Brauerbundes<br />

freut auf Ihren Besuch<br />

am Messestand und Ihr Interesse<br />

an der Arbeit der Standes- und<br />

Interessenvertretung des ebenso<br />

traditionsreichen wie vielfältigen<br />

Braugewerbes.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 1 | Stand 232<br />

60 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Flottweg SE<br />

Trenntechnik für die Bier- und Getränkeherstellung<br />

Höchste Effizienz für die<br />

Getränkeindustrie<br />

Flottweg präsentiert in diesem<br />

Jahr vom 28. bis 30. November<br />

auf der BrauBeviale seine effektive<br />

Trenntechnik für die Brau- und<br />

Getränkeindustrie. Jahrzehntelange<br />

Erfahrung und eine Qualität<br />

„Made in Germany“ machen<br />

die Flottweg Maschinen zu<br />

langlebigen und leistungsfähigen<br />

Trennaggregaten.<br />

Flottwegs Separatoren<br />

der AC-Baureihe<br />

Sind bei der Getränkeherstellung<br />

feinste Feststoffpartikel aus<br />

Flüssigkeiten abzutrennen, kommen<br />

Flottwegs Separatoren der<br />

AC-Baureihe zum Einsatz. Die<br />

Herausforderung: Je nach Anwendung<br />

und Größe stellt jeder<br />

Betrieb unterschiedliche Anforderungen<br />

an einen Separator.<br />

Um diesen diversen Aufgabenstellungen<br />

immer eine optimale<br />

Lösung zu bieten, hat Flottweg<br />

verschiedenste Maschinenausführungen<br />

im Portfolio. Denn<br />

der Teufel steckt auch hier im<br />

Detail. Da besonders die Getränkeindustrie<br />

hohe hygienische<br />

Anforderungen hat, erfüllt<br />

Flottwegs AC-Separatoren diese<br />

hohen hygienischen Standards<br />

und lassen sich auf Wunsch einfach<br />

in bestehende Cleaning in<br />

Place-Prozesse integrieren. Die<br />

hygienische Konstruktion sorgt<br />

dafür, dass bei der Reinigung<br />

auch die letzten Produktreste<br />

problemlos entfernt werden.<br />

Von Pflanzenmilch bis Bier:<br />

Flottwegs Hochleistungsdekanter<br />

der Z-Serie<br />

Modular, wartungsfreundlich<br />

und leistungsfähig – ausgestattet<br />

mit diesen Eigenschaften<br />

übernehmen die Dekanterzen-<br />

Auf der BrauBeviale präsentiert Flottweg am<br />

Messestand die AC-Baureihe.<br />

Foto: FLottweg<br />

trifugen der Z-Serie Schlüsselfunktionen<br />

in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen der Getränkeindustrie.<br />

Überall hier kommen<br />

die Dekanter der Z-Serie zum<br />

Einsatz und sorgen für eine höhere<br />

Ausbeute sowie optimierte<br />

Prozesse. Dabei lässt sich<br />

der Hochleistungsdekanter aufgrund<br />

des modularen Aufbaus<br />

individuell nach Wunsch und<br />

abhängig von der Anwendung<br />

spezifisch anpassen.<br />

Erfahren Sie mehr über<br />

Flottwegs Lösungen für die Getränkeindustrie<br />

auf der diesjährigen<br />

BrauBeviale. Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch und würden<br />

gerne diese Möglichkeit nutzen,<br />

um mit Ihnen ins persön liche<br />

Gespräch zu treten.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 9 | Stand 343<br />

miho Inspektionssysteme GmbH<br />

Partner für Kontroll- und Inspektionsaufgaben<br />

Seit über 45 Jahren ist die miho<br />

Inspektionssysteme GmbH der<br />

kompetente Partner für alle<br />

Kontroll- und Inspektionsaufgaben<br />

in der Getränke- und Lebensmittelindustrie.<br />

Auch dieses<br />

Jahr präsentiert die miho GmbH<br />

auf der BrauBeviale <strong>2023</strong> wieder<br />

wie gewohnt ihre Innova tionen<br />

für die Zukunft ihrer Abfülllinie.<br />

Die miho Newton Optics Pro<br />

bildet hier die „Speerspitze“ der<br />

Innovationen. Tethered-Caps für<br />

Einweg-PET Flaschen sowie die<br />

Vorgaben der EU erfordert bei<br />

der Verschlusskontrolle ein komplett<br />

überarbeitetes Kontrollgerät.<br />

Sie kann mit ihrem komplett<br />

neuen Beleuchtungskonzept,<br />

dem kompromisslosen Einsatz<br />

von Kameras und einer Bildauswertung<br />

auf Basis KI selbst<br />

kleinste Nonkonformität der<br />

Verschlüsse, gleich welchen Designs,<br />

sicher detektieren. Auch<br />

die Kontrolle des Drehwinkels<br />

(APA), die Anrollkon trolle, der<br />

Füllstands sowie die komplette<br />

Verschlusskontrolle gehören zu<br />

ihren Aufgaben.<br />

Die Kamera-Beleuchtungseinheiten<br />

miho Top-Cam, zur Kontrolle<br />

der Behälter von oben, erweitert<br />

die miho Multiprodukt<br />

PC Familie. Ob Kontrolle des<br />

MHD auf der Schulter bei PET-<br />

Behältern, auf dem Boden von<br />

Dosen, die Kontrolle auf Schweißer<br />

bei befüllten Bügelflaschen<br />

– die Einsatzmöglichkeiten sind<br />

hierbei vielfältig.<br />

Die Leerflaschen-Inspektion<br />

ist seit jeher eine unverzichtbare<br />

Kontrolleinheit, die auch im Einwegbereich<br />

dem neuesten Stand<br />

der Technik entspricht. Somit<br />

darf die hundertfach bewährte<br />

Leerflaschen-Inspektions maschine<br />

miho David 2 natürlich<br />

nicht fehlen – sie hat die Maßstäbe<br />

im Bereich der Boden- und<br />

Gewindeinspektion gesetzt. Es<br />

werden bis zu 16 hochauflösende<br />

Farbkameras eingesetzt,<br />

Foto: miho<br />

die auch die Runduminspek tion<br />

eckiger Behälter mit einem eigens<br />

für diese Aufgabe entwickelten<br />

Drehmodul ermöglicht.<br />

Die Echtzeit-Bildverarbeitung<br />

miho VIDIOS und spezielle Inspektionseinheiten<br />

erlauben eine<br />

komplette, uneingeschränkte Inspektion<br />

der gesamten seitlichen<br />

Mündung sowie die Erkennung<br />

von äußeren Bodenabplatzern<br />

mit bisher unerreichten Inspektionsergebnissen.<br />

Die 360° Vollausstattungskontrolle<br />

miho Allround,<br />

das Flaschensortiersystem<br />

miho Multicon 4 und die<br />

vielseitig einsetzbare Etikettenkontrolle<br />

miho EC-Cam runden<br />

den Messestand ab.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle7 | Stand 328<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 61


BrauBeviale | Messevorschau<br />

KHS GmbH<br />

Moderne Abfülltechnik und ressourcenschonende Verpackungslösungen<br />

Erfolgsgeschichte Glasfüller<br />

Innofill Glass DRS ECO<br />

Nach vier Jahren Pause kehrt die<br />

Getränkeindustrie nach Nürnberg<br />

zurück: Auf der diesjährigen<br />

BrauBeviale präsentiert KHS sein<br />

umfassendes Portfolio an moderner<br />

Abfülltechnik und ressourcenschonenden<br />

Verpackungslösungen.<br />

Im Zentrum des Messeauftritts<br />

steht mit dem modularen<br />

Füllsystem Innofill Glass DRS ECO<br />

eine Erfolgsgeschichte, die vor allem<br />

bei Verbrauchswerten und<br />

Produktqualität zu überzeugen<br />

weiß. Maßstäbe setzt ebenso<br />

das Nature MultiPack (NMP)<br />

als eine der derzeit nachhaltigsten<br />

Sekundärverpackungen auf<br />

dem Markt. Nach der Einführung<br />

eines Universalklebstoffs im<br />

Segment der Getränkedose bietet<br />

KHS diesen zukünftig ebenso<br />

für PET an. Abgerundet wird<br />

das Angebot durch digitale KHS-<br />

Serviceprodukte. Hierzu zählen<br />

etwa die intelligente Ferndiagnose<br />

und Fernwartung sowie<br />

die Ergänzung um virtuelle<br />

Trainingsangebote.<br />

Wegweisend in<br />

Sachen Effizienz und<br />

Ressourcenschonung<br />

Mit dem Innofill Glass DRS ECO<br />

hat KHS genau dort angesetzt.<br />

Seit seiner Einführung im Jahr<br />

2019 ist der modulare Glasfüller<br />

bereits vielfach im weltweiten<br />

Einsatz. Maßgeblich für den<br />

Erfolg ist das besondere Evakuierungs-<br />

und CO 2<br />

-Spülverfahren<br />

für Glasflaschen. Dabei wird den<br />

Behältern bei der Vorevakuierung<br />

zunächst Luft – und damit<br />

Sauerstoff – entzogen, bevor<br />

sie dann mit einer exakt dosierten<br />

Menge an CO 2<br />

bespült werden.<br />

Das Ergebnis überzeugt:<br />

Die Maschine lässt weniger Sauerstoff<br />

ins Bier und benötigt dafür<br />

bis zu 60 % weniger CO 2<br />

. Je<br />

geringer der CO 2<br />

-Verbrauch pro<br />

abgefüllte Flasche, desto effizienter<br />

ist der Abfüllprozess. „Die<br />

sauerstoffarme Abfüllung hebt<br />

die Produktqualität auf ein neues<br />

Level und sorgt so für einen<br />

optimalen Biergenuss“, erklärt<br />

Kai Acker, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der KHS GmbH.<br />

62 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong><br />

Neuer Universalklebstoff<br />

für PET-Flaschen<br />

KHS widmet sich auf der Messe<br />

darüber hinaus der Reduzierung<br />

von Verpackungsmaterial und<br />

unterstützt dadurch die Kreislaufwirtschaft.<br />

Nach der erfolgreichen<br />

Einführung eines Universalklebstoffs<br />

für Getränkedosen<br />

bietet KHS diese wegweisende<br />

Vereinfachung nun auch für<br />

Kunststoffflaschen an. Als weiterhin<br />

eine der umweltfreundlichsten<br />

Sekundärverpackungen<br />

auf dem Markt steht dabei für<br />

PET-Behälter ebenso ein Klebstoff<br />

zur Verfügung, der bei nahezu<br />

allen Formen, Größen und Materialstärken<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Möglich macht dies ein spezielles<br />

Verfahren, bei dem der Klebstoff<br />

während der Applikation auf die<br />

Behälter aufgeschäumt wird. Mit<br />

der neuen Lösung erhöht sich<br />

der Komfort für Verbraucher, indem<br />

das Trennen der Flaschen erleichtert<br />

wird. Des Weiteren wird<br />

die Außenwand des PET-Behälters<br />

beim Öffnen des Packs geringeren<br />

Belastungen ausgesetzt,<br />

sodass selbst bei Lightweight-Flaschen<br />

mit sehr niedriger Wandstärke<br />

eine Überlastung und Beschädigung<br />

praktisch ausgeschlossen<br />

werden kann.<br />

Digitale Lösungen als<br />

fester Bestandteil im KHS-<br />

Serviceangebot<br />

Smart und intelligent zeigt sich<br />

KHS nicht nur im Bereich seiner<br />

Abfüll- und Verpackungskompetenz.<br />

Im Fokus des diesjährigen<br />

Auftritts steht ebenso<br />

das digitale Serviceportfolio.<br />

Mit ReDiS (Remote Diagnostic<br />

Service) bietet der Systemanbieter<br />

bereits eine hocheffiziente<br />

Digitaler Service im Fokus: KHS stellt auf der Messe verschiedene Dienstleistungen vor, mit denen<br />

das Unternehmen beim verlässlichen Anlagenbetrieb unterstützt. Dazu zählen unter anderem die intelligenten<br />

Ferndiagnose- und Fernwartungsservices ReDiS und ARS.<br />

Wegweisend in Sachen Effizienz und Ressourcenschonung:<br />

der Glasfüller Innofill Glass DRS<br />

ECO. Dank der sauerstoffarmen Abfüllung steigt<br />

die Qualität des abgefüllten Bieres.<br />

Fotos: KHS / Frank Reinhold<br />

Methode der Fernwartung. Dabei<br />

lassen sich Anlagenstörungen<br />

analysieren und beseitigen<br />

sowie Softwareupdates und geänderte<br />

Systemparameter in Abstimmung<br />

mit dem Kunden jederzeit<br />

übertragen. Mit seinem<br />

ARS (Augmented Reality Service)<br />

bietet KHS eine zusätzliche Unterstützung<br />

zur zeit- und kostensparenden<br />

Problem behebung.<br />

Getreu dem Prinzip „I see what<br />

you see“ lässt sich virtuell via Datenbrille<br />

(Smart Glasses), die der<br />

Benutzer trägt, ein genaues Bild<br />

von der Situation machen und<br />

zur schnellen Anlagenverfügbarkeit<br />

beitragen.<br />

Trainingscenter mit<br />

Blended-Learning-Angebot<br />

Auch beim Thema Schulung<br />

wird KHS digital: Ergänzend<br />

zu den bewährten Angeboten<br />

vor Ort oder in den weltweiten<br />

KHS-Trainingcentern, die inzwischen<br />

auch online zugänglich<br />

sind, geht der Systemanbieter<br />

mit dem virtuellen Trainingscenter<br />

den nächsten Schritt hin zu<br />

modernen und flexiblen Lernformen.<br />

Hier können die Kunden<br />

selbstständig rund um die Uhr<br />

spielerisch Wissen für die korrekte<br />

Bedienung und regelmäßige<br />

Wartung der Maschinen erlernen.<br />

So werden die Trainings<br />

unter der Marke KHS Campus<br />

zu einem kompletten Blended-<br />

Learning-Angebot mit umfassenden<br />

Ausbildungs-, Weiterbildungs-<br />

und Personalentwicklungsmaßnahmen.<br />

„Mit der stetig wachsenden<br />

Vielfalt an digitalen Lösungen<br />

ergänzen wir unseren Service<br />

gezielt, damit Kunden unsere<br />

zukunftsweisenden <strong>Technologie</strong>n<br />

bestmöglich im Produktionsalltag<br />

einsetzen sowie verlässlich<br />

und effizient betreiben können“,<br />

sagt Acker. <br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 8 | Stand 418


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Hochschule Geisenheim University<br />

Strategien für nachhaltige Zukunft<br />

Träumen Sie davon, die faszinierende<br />

Welt der Getränke zu erforschen?<br />

Bei uns können Sie<br />

diesen Traum wahr werden lassen.<br />

Besuchen Sie uns an unserem<br />

Messestand auf der Brau-<br />

Beviale und tauchen Sie in eine<br />

Welt voller Möglichkeiten ein.<br />

Genießen Sie eine Tasse unseres<br />

hochschuleigenen Kaffees während<br />

wir Ihnen mehr über unsere<br />

vielfältigen Studiengänge erzählen,<br />

darunter Getränketechnologie<br />

– die perfekte Wahl für<br />

Bier-Sensorik<br />

Foto: Torsten Silz<br />

alle Wissensdurstigen. Zusätzlich<br />

können Sie uns in Halle 4A,<br />

Stand 233, auf der Sonderschau<br />

zur Traubenverarbeitung finden,<br />

wo wir innovative Konzepte für<br />

nachhaltige Verpackungen und<br />

Etiketten präsentieren.<br />

Die Hochschule Geisenheim<br />

steht für höchste Qualität in der<br />

akademischen Bildung. Unsere<br />

topmodernen Labore und erstklassige<br />

technische Ausstattung<br />

bieten unseren Studierenden die<br />

perfekte Umgebung, um ihr Potenzial<br />

zu entfalten. Wir legen<br />

großen Wert auf individuelle Betreuung<br />

durch unsere engagierten<br />

Dozierenden, kleine Lerngruppen<br />

und eine starke Vernetzung<br />

in der Getränkebranche.<br />

Unser Campus liegt inmitten der<br />

idyllischen Weinberge am Rhein.<br />

Gleichzeitig sind wir bestens an<br />

das pulsierende Leben im Rhein-<br />

Main-Gebiet angebunden.<br />

Entdecken Sie die Möglichkeiten<br />

an der Hochschule Geisenheim<br />

und gestalten Sie eine<br />

nachhaltige und lebenswerte<br />

Zukunft mit uns. Wir freuen uns<br />

darauf, Sie kennenzulernen.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 1 | Stand 347<br />

Endress+Hauser Deutschland<br />

Digitalisierungslösungen und Dienstleistungen für Produktionsprozesse<br />

Auf der BrauBeviale in Nürnberg<br />

zeigt Endress+Hauser Digitalisierungslösungen<br />

und Dienstleistungen<br />

für hygienische Produktionsprozesse<br />

und Utilities für<br />

die Getränke- und Lebensmittelindustrie.<br />

Ein Fokus des Messeauftritts<br />

liegt auf dem Thema<br />

Food Safety. Hierzu stellt der<br />

Anbieter für Mess- und Automatisierungstechnik<br />

akkreditierte<br />

Kalibrierdienstleistungen sowie<br />

sich selbst kalibrierende und<br />

überwachende Messtechnik vor.<br />

Mit zahlreichen Geräteneuheiten<br />

zeigt Endress+Hauser, wie<br />

der Anlagenbetreiber Gärprozesse,<br />

Desinfektionsmaßnahmen<br />

und Wasserkreisläufe online<br />

überwachen und wie Messtechnik<br />

bei der Realisierung von Industrie<br />

4.0 unterstützen kann.<br />

Vorteile<br />

• Sicherstellung der Wiederholbarkeit<br />

bei der Verarbeitung<br />

• Gewährleistung einer hohen<br />

Anlagenverfügbarkeit<br />

• Einhaltung der Normen für<br />

Lebensmittelsicherheit und<br />

-qualität<br />

• Unterstützung der Ressourcenschonung<br />

Der neue Fermentation Monitor QWX43 im Einsatz<br />

– so wird die Überwachung aller Parameter<br />

im Gärprozess deutlich einfacher.<br />

Foto: Endress+Hauser<br />

Messtechnik zur Inline-<br />

Qualitätskontrolle<br />

Inline-Messtechnik spielt bei der<br />

Herstellung von Produkten auf<br />

einem konstant hohen Produktivitätsniveau<br />

eine entscheidende<br />

Rolle. Ob bei der Temperaturmessung<br />

an der Pasteurisationseinheit<br />

am Erhitzer, der<br />

Farbmessung von Flüssigkeiten<br />

oder der Ermittlung konzentrationsspezifischer<br />

Parameter<br />

über die Dichte – Messwerte<br />

müssen präzise, reproduzierbar<br />

und langzeitstabil sein. Nur so<br />

lässt sich die erforderliche Qualität<br />

sicherstellen. Entdecken Sie<br />

mehr zum Thema Inline-Qualitätskontrolle.<br />

Kalibrierung zur Steigerung<br />

von Produktqualität und<br />

-sicherheit<br />

Als akkreditierter Anbieter für<br />

Kalibrierdienstleistungen berät<br />

Endress+Hauser Anlagenbetreiber<br />

zu individuellen Kalibrierstrategien<br />

und zeitsparenden<br />

Konzepten für Kalibrierarbeiten.<br />

Eine sichere Dokumentation<br />

kann nach IFS Food, ISO 9001,<br />

ISO 50001 oder GMP erfolgen.<br />

#empowerthefield – Das<br />

Industrie 4.0 Programm<br />

von Endress+Hauser<br />

Intelligente Messgeräte erheben<br />

in der Feldebene zahlreiche Daten.<br />

Doch 97 % davon bleiben<br />

ungenutzt. Dabei sind sie der<br />

Rohstoff für Industrie 4.0.<br />

#empowerthefield, das Industrie<br />

4.0 Programm von<br />

Endress+Hauser, sorgt dafür,<br />

dass Anlagenbetreiber das Potenzial<br />

dieser Daten nutzen können.<br />

Mit dem cloudbasierten<br />

IIoT-Ökosystem Netilion starten<br />

sie ganz einfach ihr Digitalisierungsprojekt.<br />

Produkt-Highlights für die<br />

Getränkeindustrie<br />

• Fermentation Monitor<br />

QWX43 – Einer für alles!<br />

Kontinuierliche Messung aller<br />

Parameter, die für den Gärprozess<br />

wichtig sind – zum<br />

Beispiel bei Bier<br />

• Memosens CCS51D, der<br />

Sensor für die Messung von<br />

freiem Chlor<br />

• Memosens CPS77E, der glasfreie<br />

Memosens 2.0 ISFETpH-Sensor<br />

für hygienische<br />

Anwendungen<br />

• Durchflussmesser Proline<br />

Promass Q, ein innovativer<br />

Spezialist für höchste Messgenauigkeit<br />

bei Massefluss,<br />

Volumenfluss und Dichte<br />

• Thermometer iTHERM<br />

TrustSens TM371 ermöglicht<br />

eine lückenlose, rückführbare<br />

Überwachung dank einer<br />

komplett automatisierten<br />

Inline-Selbstkalibrierfunktion<br />

im laufenden Prozess<br />

Sie suchen einen zuverlässigen<br />

Partner, der Sie bei der Bewältigung<br />

Ihrer Herausforderungen in<br />

der Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />

unterstützt und Ihnen<br />

zur Seite steht? Vom 28. bis 30.<br />

November <strong>2023</strong> stehen Ihnen die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von Endress+Hauser auf dem<br />

Messestand auf der BrauBeviale<br />

in Nürnberg zur Verfügung.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 6 | Stand 119<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 63


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Bucher Unipektin AG<br />

Innovative Brautechnologien<br />

Bucher Denwel entwickelt und<br />

produziert eine breite Palette von<br />

technisch anspruchsvollen Maschinen<br />

und Anlagen für die Bierproduktion.<br />

Diese erfüllen die hohen<br />

Anforderungen der Brauereien<br />

bei der Prozessoptimierung.<br />

Wir bauen sichere und zuverlässige<br />

Cold Blocks für Ihre Brauerei.<br />

Unser Angebot umfasst die<br />

technologische Planung, die Lieferung<br />

der Ausrüstung und die<br />

Prozessautomatisierung sowie<br />

die Installation und Inbetriebnahme.<br />

Wir bieten schlüsselfertige<br />

Maschinen und Anlagen<br />

oder modernisieren und erweitern<br />

bestehende Anlagen.<br />

Durch Kombination von Erfahrungen<br />

und Innovationen<br />

liefern wir hochwertige Filtrationssysteme,<br />

Hefeanlagen, Wasserentgasung,<br />

Misch-, Karbonisierungs-,<br />

Dosier- und Hard-Seltzer-Systeme,<br />

Entalkoholisierung,<br />

CIP, Kaltsterilisation, Flash-Pasteurisierung<br />

und Biertanks.<br />

Wir sind global präsent. Unser<br />

Vertriebs- und Servicenetz<br />

steht Ihnen gerne für Beratung,<br />

technische Unterstützung und<br />

After-Sales-Service zur Verfügung.<br />

Bucher Denwel ist eine<br />

Tochtergesellschaft von Bucher<br />

Unipektin, dem führenden<br />

Schweizer Anbieter von Prozesstechnologien<br />

für die Getränkeund<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Bucher Unipektin ist Ihr kompetenter<br />

Partner und Lieferant<br />

für Einzelmaschinen und Anlagen<br />

für die Getränke- und Lebensmittel-Industrie.<br />

Eigene Vertriebs-<br />

und Serviceorganisationen<br />

Foto: Bucher Unipektin<br />

bieten Gewähr für kompetente<br />

und speditive Betreuung unserer<br />

Kunden. Anhand konkreter<br />

Bedürfnisse und neuer Markttrends<br />

entwickeln wir innovative<br />

Lösungen und Produkte. Dabei<br />

BU (Foto: xxxx)<br />

werden ökologische Aspekte<br />

für den Umwelterhalt selbstverständlich<br />

berücksichtigt.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 9 | Stand 322<br />

ATN Wasseraufbereitung GmbH<br />

Zukunftsweisende Wasseraufbereitung<br />

Wasser ausgezeichneteer<br />

Qualität und Reinheit<br />

Seit über 30 Jahren sind wir Ihr<br />

kompetenter Ansprechpartner,<br />

wenn es um Komplettlösungen<br />

für Ihre Wasseraufbereitung<br />

geht, was uns zugleich stolz<br />

macht und Ansporn ist, Ihnen<br />

auch weiterhin als ambitioniertes<br />

Familienunternehmen und<br />

Spezialist in allen Fragestellungen<br />

rund um die Themen Wasseraufbereitung<br />

und Wassereinsparung<br />

erfolgversprechend zur<br />

Seite zu stehen.<br />

Der Bedarf an speziellen Verfahren<br />

steigt von Jahr zu Jahr<br />

proportional zu den Anforderungswünschen<br />

unserer Kundschaft.<br />

Der Fokus unseres hochmotivierten<br />

Teams liegt deshalb<br />

darauf, immer am Puls der Zeit<br />

zu sein, um unseren Kunden<br />

hinsichtlich Zuverlässigkeit und<br />

Innovationskraft auch in Zukunft<br />

einen wertvollen Wettbewerbsvorsprung<br />

zu sichern.<br />

Unabhängig von der Branche<br />

und der Komplexität der Aufgabenstellung<br />

steht ATN immer für<br />

individuelle Lösungsansätze, die<br />

bis ins kleinste Detail allen Anforderungen<br />

gerecht werden.<br />

Foto: ATN Wasseraufbereitung<br />

Ursachen für den zunehmenden<br />

Bedarf an speziellen Aufbereitungsverfahren<br />

sind unter anderem<br />

der steigende Wasserbedarf<br />

und ein wachsendes Bewusstsein<br />

für geogene oder anthropogene<br />

Verunreinigungen im<br />

Wasser und die damit verbundenen<br />

Risiken. Der zunehmende<br />

Wasserbedarf hat zur Folge, dass<br />

auch Vorkommnisse genutzt<br />

werden müssen, die geogen belastet<br />

sind. Andererseits müssen<br />

wir immer häufiger feststellen,<br />

dass unser Grundwasser oder<br />

das zur Versorgung mit Trinkwasser<br />

herangezogene Oberflächenwasser<br />

mit Mikroschadstoffen<br />

belastet ist. Es ist notwendig,<br />

Verfahren einzusetzen, anzupassen<br />

oder zu entwickeln, die eine<br />

selektive Entfernung von Einzelelementen<br />

oder chemischen Verbindungen<br />

ermöglichen. Bereits<br />

heute werden unter anderem<br />

Uran, Arsen, Radium, Fluorid,<br />

Bromid und Pflanzenschutzmittel<br />

gezielt aus dem Wasser entfernt.<br />

Je nach weiterer Verwendung<br />

geschieht dies ohne die<br />

wesentlichen Eigenschaften des<br />

behandelten Wassers zu verändern.<br />

Zum Einsatz kommen<br />

zum Beispiel Membranverfahren,<br />

Ionenaustauscher, Adsorption<br />

oder oxidative Verfahren mit<br />

UVC-Licht.<br />

Der Einsatz umweltschonender<br />

<strong>Technologie</strong>n in der nachhaltigen<br />

und energieeffizienten<br />

Wasseraufbereitung für die Industrie<br />

genießt bei uns in Kombination<br />

mit praxisbewährter ATN-<br />

Qualität immer oberste Priorität.<br />

Reine Innovation für eine saubere<br />

Zukunft ist unsere tagtäglich<br />

gelebte Unternehmensphilosophie.<br />

Wir unterstützen gerne<br />

auch Ihr Unternehmen im verantwortungsvollen<br />

Umgang mit<br />

Wasser und stellen uns mit den<br />

neuesten <strong>Technologie</strong>n der Aufbereitung<br />

auch Ihrer Herausforderung.<br />

Egal ob Beratung, Engineering,<br />

Fertigung, Montage,<br />

oder Service und Wartung – bei<br />

uns profitieren Sie durch die Unterstützung<br />

unseres Partner-<br />

Netzwerks von ganzheitlichen<br />

Lösungen aus einer Hand.<br />

Als familiengeführtes Unternehmen<br />

steht der persönliche<br />

Kontakt, mit Ihnen als Kunde,<br />

im Mittelpunkt unseres Handelns.<br />

Wir sind ansprechbar für<br />

Sie und nehmen uns in dieser<br />

hektischen Welt gerne noch Zeit<br />

für ein persönliches Gespräch,<br />

um Ihre Probleme vor Ort und in<br />

Ruhe zu besprechen. Sprechen<br />

Sie uns an – wir stellen uns Ihren<br />

Herausforderungen und erarbeiten<br />

bei Bedarf für spezielle Aufgaben<br />

eine passende Lösung.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 9 | Stand 547<br />

64 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>


BrauBeviale | Messevorschau<br />

Bosch Industriekessel GmbH<br />

Nachhaltige Lösungen zur Dampf- und Wärmeerzeugung<br />

Bosch präsentiert auf der diesjährigen<br />

BrauBeviale in Nürnberg Lösungen<br />

für Dampf und Wärme.<br />

Die Brauereien und Getränkehersteller<br />

sind bei der künftigen<br />

Gestaltung ihrer Prozesswärme<br />

mit verschiedenen Herausforderungen<br />

konfrontiert. Das betrifft<br />

unter anderem die Einhaltung<br />

neuer Emissionsvorschriften,<br />

Brennstoffwahl, steigende<br />

Energiepreise und die Erreichung<br />

der Klimaneutralität. Gleichzeitig<br />

bedarf es einer hohen Wirtschaftlichkeit,<br />

um die energieintensiven<br />

Prozesse bedienen zu können.<br />

„Wir bieten eine Lösungsvielfalt<br />

von der elektrischen Dampferzeugung<br />

über kosteneffiziente<br />

Abhitzenutzung bis hin zur Modernisierung<br />

von Bestandsanlagen,<br />

zum Beispiel auf alternative<br />

Brennstoffe wie Biogas“, sagt<br />

Daniel Gosse, Leiter <strong>Marketing</strong><br />

von Bosch Industriekessel.<br />

Ein Beispiel für energieeffiziente<br />

Prozesswärme in Brauereien ist<br />

das Dampfkesselsystem bei International<br />

Breweries Plc. in Nigeria.<br />

Die größte Brauerei Westafrikas<br />

gehört zu Anheuser-Busch<br />

InBev und betreibt eine multivalente<br />

Anlage von Bosch mit sechs<br />

Abhitzedampfkesseln HRSB, drei<br />

Dampfkesseln der UL-S Serie,<br />

Kesselhauskomponenten sowie<br />

Steuerungstechnik. Für die Brauund<br />

Reinigungsvorgänge sind bis<br />

zu 55 Tonnen Dampf pro Stunde<br />

verfügbar. Die Dampferzeugung<br />

selbst ist ein hocheffizienter<br />

Prozess, der Kosten und<br />

Ressourcen spart. 20 % des gesamten<br />

Dampfbedarfs erzeugen<br />

die eingesetzten Abhitzekessel<br />

rein mit Abwärme aus Generatoren,<br />

ohne Einsatz von Brennstoff.<br />

Ein Abhitzekessel kann pro Stunde<br />

rund 9,5 Tonnen Abwärme<br />

im Temperaturbereich bis 528 °C<br />

verwerten. Durch das Prinzip der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich<br />

darüber hinaus die Gesamteffizienz<br />

der lokalen Stromerzeugung<br />

steigern. Den weiteren Dampfbedarf<br />

decken die UL-S Dampfkessel<br />

ab. Diese sind für drei Brennstoffe<br />

für hohe Flexibilität und<br />

Versorgungssicherheit ausgelegt.<br />

Auf die typischen Lastsprünge<br />

der Dampfverbraucher reagieren<br />

die Dampfkessel flexibel und<br />

liefern konstante Dampfqualität<br />

bei hohem Wirkungsgrad.<br />

Elektrodampfkessel<br />

arbeitet mit Ökostrom<br />

Je nach vorhandener oder geplanter<br />

Infrastruktur vor Ort bietet<br />

Bosch auch Lösungen zur<br />

Elektrifizierung der Prozesswärmeerzeugung:<br />

Der Elektrodampfkessel<br />

ELSB arbeitet<br />

100 % elektrisch und klimaneutral<br />

bei Einsatz von Ökostrom. Ein<br />

multivalentes System mit Elektrokessel<br />

und bestehender Dampfkesselanlage<br />

stellt ebenfalls eine<br />

Abb. oben:<br />

Die Abhitzedampfkessel von Bosch erzeugen<br />

20 % des Dampfbedarfs durch Abwärmenutzung<br />

bei International Breweries Plc.<br />

Abb. links:<br />

Elektrodampfkesselsystem von Bosch mit 100 %<br />

Grünstromnutzung.<br />

Foto: Bosch Industiekessel<br />

mögliche Anwendung dar. Darüber<br />

hinaus können alle Industriekessel<br />

von Bosch für den Einsatz<br />

von grünen Brennstoffen wie<br />

Biogas und Wasserstoff ausgelegt<br />

und viele Bestandsanlagen<br />

dahingehend umgerüstet werden.<br />

Auch eine Kombination aus<br />

mehreren Brennstoffen oder als<br />

Hybridkessel mit Grünstrom ist<br />

möglich. „Ob große oder kleine<br />

Brauereien und Getränkehersteller,<br />

wir unterstützen die Betriebe<br />

weltweit, Prozesswärme energiesparend,<br />

nachhaltig und zukunftssicher<br />

zu erzeugen“, betont<br />

Daniel Gosse.<br />

Mehr Informationen<br />

BrauBeviale Halle 7 | Stand 630<br />

Anzeige<br />

Neuer deutscher KEG Lieferant<br />

Die Gold Treasure Holdings Limited aus<br />

Hong Kong und Gerd­ Albrecht Graf haben<br />

unter dem Namen FASSKEG GmbH<br />

ein 50/50 % Joint Venture gegründet.<br />

Im Jahr 1989 wurde die Gold Treasure<br />

Holdings Limited in Hongkong von<br />

Dr. Q.C. Lin registriert und ist somit<br />

mehr als 30 Jahre als Service-, Hopfen-,<br />

Anlagen- und KEG-Lieferant<br />

für die Brauereibranche etabliert.<br />

Dipl.-Braumeister Graf ist seit 30 Jahren<br />

im Anlagenvertrieb zu Hause. Er<br />

ist Miterfinder des CoolKeg und Erfinder<br />

des WorldKeg.<br />

Die FASSKEG GmbH bietet, die<br />

klassischen, nach CE-Norm und vom<br />

TÜV zertifizierten Edelstahl-Mehrweg-KEGs,<br />

das BUDGETKEG und das<br />

Edelstahl Ein-Weg-Keg WORLDKEG<br />

auf dem deutschsprachigen und europäischen<br />

Markt an. Als deutscher<br />

Geschäftspartner gewährt die<br />

FASSKEG GmbH ihren Kunden die<br />

in Europa üblichen Zahlungs- und<br />

Leasingkondi tionen im Rahmen<br />

einer schnellen und zuverlässigen<br />

Auftragsabwicklung. Aufgrund moderner<br />

Fertigungstechnologie, ausreichenden<br />

Produktionskapazitäten und<br />

Know-how im Bereich der Schweißtechnik<br />

strebt die FASSKEG GmbH<br />

<strong>Technologie</strong> und Preisführerschaft im<br />

Bereich Mehrweg und Einweg KEG/<br />

FASS an.<br />

Informationen und Spezifika tionen<br />

zum Produktportfolio der FASSKEG<br />

GmbH finden Sie unter<br />

www.fasskeg.com<br />

Das Team der FASSKEG GmbH stellt<br />

interessierten Besuchern gerne auf der<br />

BrauBeviale <strong>2023</strong> alle Produkte in<br />

Halle 6, Standnummer 6-335C,<br />

persönlich vor.<br />

Getränke! 05 | <strong>2023</strong> | 65


BEZUGSQUELLEN-VERZEICHNIS | Produkte, <strong>Technologie</strong>n und Dienstleistungen<br />

Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />

Institute | Organisationen | Verbände<br />

Pumpen<br />

Die deutschen Brauer<br />

Deutscher Brauer-Bund e.V.<br />

Neustädtische Kirchstraße 7a<br />

D-10117 Berlin<br />

www.brauer-bund.de<br />

Ihr kompetenter Partner in allen<br />

Pumpenbereichen seit 1954<br />

PUMPEN-CENTER „SKM“ GmbH<br />

Hüttenstr. 8 | 65201 Wiesbaden<br />

info@pumpen-center.de | www.pumpen-center.de<br />

Die Dr. Harnisch Publikations App<br />

mit E-Paper unserer Fachzeitschriften,<br />

kostenlos für mobile Endgeräte<br />

www.getränke-tm.de<br />

Institute | Organisationen | Verbände<br />

Alter Hellweg 46<br />

D-44379 Dortmund<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

Deutsches Verpackungsinstitut e.V. (dvi)<br />

Kunzendorstr. 19<br />

D-14165 Berlin<br />

www.verpackung.org<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />

info.nps@netzsch.com | www.netzsch.com<br />

Bundesverband der<br />

Deutschen Spirituosen-Industrie<br />

und -Importeure e. V.<br />

Urstadtstraße 2 | 53129 Bonn<br />

www.spirituosen-verband.de<br />

Wirtschaftsvereinigung<br />

Alkoholfreie Getränke e. V.<br />

Monbijouplatz 11 | 10178 Berlin<br />

www.wafg.de<br />

Verband der deutschen<br />

Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF)<br />

Mainzer Str. 253 | 53179 Bonn<br />

Telefon +49 (0) 228-95 46 00<br />

info@fruchtsaft.de<br />

www.fruchtsaft.net<br />

Partyfässer<br />

Schmierstoffe | Instandhaltung<br />

Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau e.V.<br />

Lyoner Str. 18 | 60528 Frankfurt<br />

Telefon +49 (0) 69 66 03 0<br />

www.vdma.org<br />

Pressen zur Entwässerung und Verdichtung<br />

Spezialschmierstoffe<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

NSF-H1 gelistet<br />

Bremer & Leguil GmbH<br />

Am Burgacker 30-42<br />

D-47051 Duisburg<br />

Tel. +49 (0) 203 99 23-0<br />

Fax +49 (0) 203 259 01<br />

E-Mail: info@bremer-leguil.de<br />

Internet: www.bremer-leguil.de<br />

Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V.<br />

Kennedyallee 28 | 53175 Bonn<br />

www.vdm-bonn.de<br />

Wasseraufbereitung<br />

Versuchs- und Lehranstalt<br />

für Brauerei in Berlin e.V.<br />

Seestraße 13 | 13353 Berlin<br />

www.vlb-berlin.org<br />

Pumpen<br />

Forschungskreis der<br />

Ernährungsindustrie e.V.<br />

Godesberger Allee 142-148<br />

D-53175 Bonn<br />

www.fei-bonn.de<br />

Pumpen<br />

für die Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie<br />

Dr. JESSBERGER GmbH<br />

Jägerweg 5 | 85521 Ottobrunn<br />

info@jesspumpen.de |<br />

66 | Getränke! 05 | <strong>2023</strong>

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