Getränke! Technologie & Marketing 5/2023

ZUM TITEL | Rohstoffbilanzierung
Kalibrierung des Promag H als Zuckerzähler mit dem Referenzgerät Promass F.
frequenzen gleicht dem Verhältnis
der beiden, unbekannten Messfehler,
die sich aufgrund des Gaseintrages
für beide Resonanzfrequenzen
ergeben. Damit lassen sich mathematisch
die Messfehler kompensieren.
Dieses Verfahren nennt sich
Multifrequenztechnologie unnd ist
von Endress+Hauser patentiert.
Promass Q zur Optimierung
des Produktionsprozesses
und der Bilanzierung
In einem Pilotversuch bei den Sirupzählern
wurde das Durchflussmessgerät
Promag H durch Promass Q ersetzt.
Die Vorteile der neuen Messtechnologie
wirkten sich direkt auf
den Produktionsprozess aus.
Der wirtschaftliche Erfolg eines Getränkeherstellers hängt
wesentlich von dem optimalen Einsatz der Rohstoffe ab. Bei
der Bilanzierung fällt der eingesetzten Messtechnik eine
entscheidende Rolle zu.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist
die Geometrie und perfekte Ausbalancierung
der Messrohre. Damit
verbessert sich die Dichtegenauigkeit
von 10 g/l auf 0,2 g/l, was einer
Genauigkeit in der Konzentrationsmessung
von ± 0,05 °Brix entspricht.
Proline Promass Q: hochgenaue Durchfluss- und Dichtemessung
in gasblasen beladenen Medien.
Fotos: Endress+Hauser
In der Vergangenheit mussten häufig
nach der Laboranalyse noch Korrekturen
am abfüllfertigen Getränk
durch Sirup- oder Wassernachgaben
durchgeführt werden, um das Produkt
spezifikationskonform abfüllen
zu können. Auf diese Weise entstanden
Wartezeiten und Produktionsverzögerungen.
Durch den Einsatz von
Promass Q entfielen die Korrekturschritte,
d. h. das Getränk wurde immer
auf den Punkt genau abfüllfertig
ausgemischt. Auch lässt sich die
Bilanzierung zwischen eingesetzter
Zuckermenge und abgefülltem Fertigprodukt
nun richtig durchführen.
Dienstleistungen zur Erhöhung
der Messperformance und
Anlagenverfügbarkeit
Basierend auf dem Projekt rund um
die Durchflussmessgeräte für die Erfassung
und Dosierung von Sirupund
Wassermengen führte man mit
dem Kunden einen weiteren Work-
shop durch, der die Messperformance
der gesamten installierten
Messtechnik erfasst und dabei auch
die Kritikalität eines Geräteausfalles
für die Produktion inklusive Ersatzbeschaffung
mitberücksichtigt.
Dabei werden über 260 Messgeräte
analysiert. Der eintägige Workshop,
individuell auf den Kunden
zugeschnitten, wurde von einem
Endress+Hauser Service Consultant
durchgeführt. Während der Theorieteil
vormittags die normativen Anforderungen,
die Definition der Kritikalität
und die Ermittlung der maximalen
Fehlergrenzen (Maximum Permissible
Error, MPE) abhandelte, befasste
sich der Praxisteil am Nachmittag mit
der Festlegung der Methodik sowie
den Ermittlungen an der installierten
Basis. Diese Methodik wurde auf
Messgeräte von Endress+Hauser und
Fremdhersteller gleichermaßen angewandt.
Aufgrund der hohen Anzahl
von Geräten reichte hier allerdings
ein Tag nicht aus.
Projekt führt zur Optimierung
der Messtechnik
In diesem Projekt zur Aufdeckung
der Ursachen für die Sirupverluste
bei der Herstellung von Erfrischungsgetränken
konnte als Haupt ursache
die Verwendung der falschen Messtechnologie
ermittelt werden. Für
Zuckersirupe empfiehlt sich generell
statt der magnetisch-induktiven die
Coriolis-Technologie mit dem Multifrequenzverfahren.
Diese bietet
eine höhere Messgenauigkeit, ist
mit der Labormethode vergleichbar
und unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen.
Wird der Sirup in einer Zuckerlöseanlage
selbst hergestellt, so
empfiehlt sich der Einsatz von
Promass Q, der unempfindlich gegenüber
Mikroblasen ist. Durch
die Analyse der Einbausituation,
der Para metrierung sowie die Kalibration
der eingesetzten Durchflussmessgeräte
wurde systematisch
eine Basis zur Verbesserung
der Messperformance, des Produktionsprozesses
und der Anlagenverfügbarkeit
geschaffen. Dabei ergänzte
sich das Prozesswissen des
Kunden mit dem Know-how über
Messtechnik und Metrologie von
Endress+Hauser nutzbringend für
die hochgenaue Bilanzierung der
eingesetzten Rohstoffe.
Mehr Informationen
www.de.endress.com
8 | Getränke! 05 | 2023