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Getränke! Technologie & Marketing 5/2023

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh­ und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.

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Ein Abtrennen der Mikroorganismen<br />

ist beispielsweise mit Membranverfahren<br />

wie Umkehrosmose<br />

(UO) oder Nanofiltra tion (NF)<br />

möglich, wobei gleichzeitig noch<br />

entsalzt (UO) beziehungsweise,<br />

beispielsweise zur Enthärtung,<br />

teilentsalzt (NF) wird. Beide Verfahren<br />

werden trotz KBE-Reduktion<br />

um ≥ 4 logStufen üblicherweise<br />

nicht hauptsächlich zum<br />

Zwecke der Desinfektion eingesetzt<br />

und sind daher nicht Thema<br />

dieses Artikels, sollen jedoch aufgrund<br />

ihrer Doppelfunktion nicht<br />

unerwähnt bleiben.<br />

Chemische Desinfektion<br />

Bei dieser Desinfektionsmethode<br />

handelt es sich um die am<br />

meisten verbreitete <strong>Technologie</strong>.<br />

Die Gründe hierfür sind vielfältig:<br />

unterschiedliche Chemikalien<br />

adressieren eine Vielzahl verschiedener<br />

Mikroorganismen,<br />

sie wirken desinfizierend und<br />

oxidierend (oft Mitursache der<br />

Desinfektionswirkung), sie ermöglichen<br />

durch Depotwirkung<br />

die Langzeitlagerung des Wassers<br />

und sind mit geringen Investitionskosten<br />

verbunden. Chemikalien<br />

sind zudem unter entsprechender<br />

Vorsicht einfach zu<br />

handhaben und in großem Maßstab<br />

einsetzbar. Kurz gesagt:<br />

Chemische Desinfektion funktioniert<br />

und ist kostengünstig.<br />

Zu den wichtigen eingesetzten<br />

Vertretern gehören Bromchlorid,<br />

Hypochlorit und Chlordioxid.<br />

Alle haben gemeinsam,<br />

dass sie halogenhaltig sind und<br />

unter den Bedingungen, bei denen<br />

sie als Desinfektionsmittel<br />

eingesetzt werden, Nebenprodukte<br />

bilden. Diese Nebenprodukte<br />

verbleiben ohne weitere<br />

Maßnahmen im Wasser.<br />

Stoffe wie Bromat und Chlorat<br />

stellen zusammen mit einigen<br />

anderen Eigenschaften dieser<br />

Desinfektionsmittel die Schattenseite<br />

der chemischen Desinfektion<br />

dar. Chemikalieneinsatz<br />

ist nicht „bio“, die Stoffe<br />

sind teilweise korrosiv, gesundheitsschädlich<br />

und hinterlassen<br />

Rückstände. Zu diesen Rückständen<br />

gehören das Desinfektionsmittel<br />

selbst und dessen Abbauprodukte.<br />

Das Abbauprodukt<br />

Chlorat ist dabei aufgrund<br />

der Senkung der Grenzwerte für<br />

Chlorat in den letzten Jahren<br />

immer mehr in den Fokus gerückt.<br />

Die Höchstwerte für Chlorat<br />

wurden Ende 2017 durch<br />

den Gesetzgeber (§ 11, TrinkwV)<br />

unter die WHO-Empfehlung<br />

von 0,7 mg/L gesenkt (Tabelle 2,<br />

Spalte 1). Chlorat ist zudem<br />

im Produkt ein unerwünschter<br />

Stoff, der als gesundheitsschädlich<br />

eingestuft ist. Die European<br />

Food Safety Authority (EFSA) hat<br />

die Akute Referenz-Dosis (ARfD)<br />

auf 36 μg pro kg und den Tolerable<br />

Daily Intake (TDI) auf 3μg<br />

pro kg Körpergewicht festgelegt.<br />

Tabelle 1 referenziert diese<br />

Vorgaben auf Fallbeispiele.<br />

Tabelle 1 und Tabelle 2 bringen<br />

§ 11 der Trinkwasserverordnung<br />

und die Vorgaben der<br />

Euro pean Food Safety Authority<br />

in einen gemeinsamen Kontext.<br />

Kurz gesagt, führt selbst die Einhaltung<br />

der wohlgemerkt neuen,<br />

erheblich niedrigeren Grenzwerte<br />

aus § 11 der Trinkwasserverordnung<br />

bei Kleinkindern bis<br />

10 kg Körpergewicht mit einem<br />

Wasserkonsum von 1 L pro Tag<br />

immer noch zu einer Überschreitung<br />

eines der EFSA-Grenzwerte<br />

in zwei von drei Fällen der neuen<br />

§ 11 TrinkwV Regelung. Alternativen<br />

oder Nachbehandlungen<br />

zur chemischen Desinfektion<br />

sind demnach erforderlich,<br />

um die Grenzwerte einzuhalten.<br />

Lösungsstrategie<br />

Zentrales Konzept zur Lösung<br />

ist nach oben genanntem Leitsatz<br />

mit erster Priorität die Vermeidung<br />

von Chlorat-Rückständen<br />

oder anderen Desinfektionsmittel-Rückständen<br />

bei der<br />

Desinfektion. Zweite Priorität<br />

hat die Entfernung derselben,<br />

sollte eine Vermeidung nicht<br />

möglich sein.<br />

Der Königsweg ist daher die<br />

Anwendung von Verfahren, die<br />

Desinfektion chemikalienfrei gewährleisten<br />

und/oder Chemikalien<br />

aus dem Wasser entfernen<br />

können. Im Folgenden werden<br />

Verfahren vorgestellt, die dies besonders<br />

effizient leisten können.<br />

UV-Licht und Advanced<br />

Oxidation Processes (AOP)<br />

Wasseraufbereitung mittels Licht<br />

im nicht sichtbaren UV-Bereich<br />

ist ein chemikalienfreies Desinfektionsverfahren.<br />

UV-Licht liegt<br />

im Bereich mit Wellenlängen von<br />

28. – 30. November <strong>2023</strong><br />

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