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Seit 2005 <strong>maritim</strong>e Klassiker-Veranstaltung in Flensburg:<br />
Flensburger Regatta von 1855<br />
Der Verein Klassische Yachten Flensburg<br />
e.V. zog auch dieses Jahr mit<br />
der beliebten Regatta viele klassische<br />
Segelyachten an. Er erinnert in seiner<br />
jährlichen Veranstaltung an ein historisches<br />
Vorbild des Yachtsports und hält<br />
nicht nur auf diese Weise die Tradition<br />
der klassischen Segelei auf der Ostsee<br />
lebendig.<br />
Flensburg. Die Geschichte beginnt vor<br />
über 150 Jahren am 6. September 1855:<br />
In Flensburg findet die erste Regatta für<br />
»Lustböte« statt. Schon diese Bezeichnung<br />
legt nahe, dass in dieser Zeit eine<br />
Entwicklung nicht mehr aufzuhalten war:<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Segeln<br />
von einer Notwendigkeit zu einer immer<br />
beliebteren Freizeitgestaltung an der<br />
Ostsee.<br />
Zwar wurden Arbeitsboote (v.a. für die Fischerei),<br />
wenn die Zeit es erlaubte, auch<br />
zuvor schon zum freizeitlichen Vergnügen<br />
gesegelt, doch eine Trennung zwischen<br />
Booten zur Arbeit und Booten zum Freizeitsegeln<br />
gab es noch nicht.<br />
Zur Zeit der »Lustböte«-Regatta änderte<br />
sich dies nun langsam. Die Initiative<br />
zu dieser ersten Veranstaltung kam von<br />
englischen Ingenieuren, die hier mit dem<br />
Bau der Eisenbahn und des Gaswerkes<br />
beschäftigt waren.<br />
Sie brachten den Regattasport an die<br />
Förde. 1855 tummelten sich rund 50<br />
deutsche, dänische und englische Boote<br />
auf dem Wasser, um die vom dänischen<br />
König gestiftete Trophäe zu ergattern.<br />
Diese Flensburger Regatta von 1855 gilt<br />
als Ursprung des organisierten internationalen<br />
Regattasports in der westlichen<br />
Ostsee.<br />
Seit 2005 lässt der Verein Klassische<br />
Yachten Flensburg e.V. diese Tradition<br />
jedes Jahr an einem <strong>maritim</strong>-kulturellen<br />
Wochenende aufleben und fordert am<br />
letzten Septemberwochenende »klassische<br />
Boote hölzener und eiserner Bauart«<br />
zur Teilnahme an der schönen Gemeinschaftsausfahrt<br />
auf. So folgten dieser Ankündigung<br />
20<strong>23</strong> eine Rekordzahl von 40<br />
In jedem Jahr am letzen Septemberwochenende findet die schöne Gemeinschaftsfahrt »klassischer Boote hölzener und eiserner Bauart« statt.<br />
<br />
Foto: Irmgard Grüterich<br />
Auch der Wind fehlte nicht und sorgte für bestes Regattafeeling. <br />
Foto: Marie Schwanda<br />
Die »Thore Larsson« (Klasse 5 Klassische<br />
Yachten) war als erstes wieder im Hafen. Foto:<br />
Marie Schwanda<br />
Booten, die auf der Strecke rund um die<br />
Ochseninseln ihre Freude am Erhalt und<br />
am Segeln der schönen Klassiker zeigten.<br />
Die Bandbreite der Teilnehmerinnen<br />
war dabei recht groß: Die kürzeste Teilnehmerin,<br />
die Lynaesjolles LUNDI, misst<br />
nur 4 m, während die längste Yacht, die<br />
10mR LUNA VIII, mit ganzen 18,3 m unterwegs<br />
war. In Anlehnung an die historische<br />
Regatta wird für die Segelboote verschiedenster<br />
Bauart dabei ein Rennwert<br />
für die Gemeinschaftsausfahrt berechnet.<br />
Wettertechnisch war Abwechslung<br />
angesagt: Der Wind lieferte sein Komplettprogramm<br />
von leisem Lüftchen<br />
Seite 12 - <strong>Fjord</strong> & <strong>Schlei</strong> <strong>maritim</strong> <strong>04</strong>/<strong>23</strong>