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Brot und Spiele - Münchner Feuilleton

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Kent Nagano | Foto: Wilfried Hösl<br />

Merken Sie bei Ihrer Arbeit mit dem Staatsorchester, dass<br />

es eine lange Wagner-Tradition hat?<br />

Ja, aber Tradition entwickelt sich nicht automatisch nach<br />

vorne. Natürlich gibt es auf der einen Seite die Verantwortung<br />

eines Ensembles gegenüber dieser Tradition. Aber auf der<br />

anderen Seite auch ganz praktische Dinge, wie den natürlichen<br />

Generationswechsel.<br />

Das Besondere bei diesem Orchester ist, dass wir uns bei<br />

der Besetzung einer vakanten Position viel Zeit lassen. Solange,<br />

bis ein Musiker kommt, der mit den Kollegen atmet, dessen<br />

Instrument sich in den Klang des Orchesters integriert, mit<br />

ihm verschmilzt.<br />

Muss man sich Wagners Musik als Dirigent eher emotional<br />

oder analytisch nähern?<br />

Beides ist wichtig. Man kann Emotionen nicht kontrollieren.<br />

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»We do not play<br />

Sie sind einfach da <strong>und</strong> integraler Bestandteil des Menschen.<br />

Ein Gr<strong>und</strong>element der Musik. Es ist unmöglich, Musik zu<br />

machen ohne Emotionen. Aber sie sind nicht das einzige Element.<br />

Auch andere Dinge wollen respektiert sein, sonst hat die<br />

Musik keine Chance, als eine Sprache zu funktionieren <strong>und</strong><br />

die Visionen des Komponisten zu transportieren.<br />

Wagners Musik wird oft als Droge bezeichnet. Sie als Dirigent<br />

dürfen aber nicht abdriften, müssen also den Rausch kontrollieren<br />

...<br />

Es gilt für alle Künstler – wir machen eine Vorstellung in erster<br />

Linie für das Publikum. Teilweise auch für uns selbst, aber<br />

wenn wir uns in unserer Kunst verlieren, den Durchblick nicht<br />

mehr haben, dann erreichen wir das Publikum nicht. Wir alle<br />

– Tänzer, Schauspieler, Sänger, Musiker, Dirigenten – sind<br />

doch eigentlich da, um zu dienen ... ||<br />

the piano with our fi ngers<br />

but with our mnd« i<br />

MUSIK<br />

MÜNCHNER FEUILLETON · JANUAR · SEITE 21<br />

RICHARD WAGNERS »RING«<br />

an der Bayerischen Staatsoper unter der musikalischen Leitung<br />

von Kent Nagano <strong>und</strong> inszeniert von Andreas Kriegenburg:<br />

»RHEINGOLD« Premiere am 4. Februar<br />

»WALKÜRE« Premiere am 11. März<br />

»SIEGFRIED« Premiere am 27. Mai<br />

»GÖTTERDÄMMERUNG« Premiere am 30. Juni<br />

www.bayerische-staatsoper.de<br />

ZUM 80. GEBURTSTAG VON GLENN GOULD<br />

8.–12. Februar 2012<br />

im Gasteig<br />

Film, Theater <strong>und</strong> Lesung,<br />

Workshop, Vortrag <strong>und</strong> Diskussion<br />

Foto: Dan Weiner; mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung von Sony Classical<br />

Veranstalter Gould-Festival: Gasteig München GmbH<br />

Veranstalter Glenn Gould vs. Glenn Gould: Cherbuliez Productions, Buchenwald

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