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„Quae datur ex Chattis laurea.“ - florian-unzicker

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3.1.2. Spätere antike Autoren<br />

3.1.2.1. Cassius Dio<br />

Die unter den späteren antiken Autoren bei Weitem ausführlichste Quelle über die<br />

domitianische Zeit und zugleich für die Tradierung des Domitianbildes wichtigster<br />

späterer antiker Autor ist L. Claudius Cassius Dio Cocceianus (um 155-164 bis um<br />

235). 151 Dio gehörte ebenfalls dem Senatorenstand an und teilte, wie Tacitus und<br />

Plinius, dessen Ansichten. 152 Insgesamt entfernt er sich bei der Beurteilung der<br />

einzelnen flavischen Principes „kaum von der zur communis opinio gewordenen<br />

senatorischen Interpretation der ersten Jahrhundertwende.<strong>“</strong> 153<br />

Ungeklärt ist weiterhin, wann genau er die, nach eigener Aussage rund 22 Jahre<br />

dauernde, 154 Arbeit an seiner zumindest der äußeren Form nach der annalistischen<br />

Tradition verpflichteten Historía Rhomaiké aufnahm. 155 In jener hat man das<br />

bedeutendste griechischsprachige Geschichtswerk über die Zeit des römischen<br />

Principats zu sehen, welches auch eine <strong>ex</strong>plizite Stellungnahme des Autors zur<br />

Monarchie seiner Zeit enthält. 156<br />

Cassius Dio schrieb mit einer zeitlichen Distanz von rund hundert Jahren zur<br />

Herrschaft des letzten Flaviers, wodurch die Frage nach den von ihm verwendeten<br />

Quellen relevant wird. Er hat eine Vielzahl an teilweise nicht mehr erhaltenen<br />

literarischen Quellen verarbeitet, dabei jedoch „Angaben bzw. Deutungen aus<br />

Quellen nicht mechanisch übernommen, sondern sie sich unter Refl<strong>ex</strong>ion zu eigen<br />

gemacht.<strong>“</strong> 157 Dieser gleichsam kreative Zug und die besonders schlechte<br />

Überlieferungslage erschweren die Aufgabe, festzustellen, welches seine Quellen<br />

sind und auf welche Quelle er sich im Einzelfall stützt. Umstritten ist besonders die<br />

Verwendung der Historiae und der Annales des Tacitus. Bei aller, durch den Verlust<br />

großer Teile beider Werke hervorgerufenen, Unklarheit scheint diese Frage<br />

letztendlich nicht befriedigend zu klären zu sein; man mag aber davon ausgehen,<br />

dass er „die einschlägige Literatur<strong>“</strong> kannte. 158<br />

151Er selbst nennt in seinem Werk Nicaea in Bithynien als seinen Geburtsort, vgl. Cass. Dio. Hist. Rom 75, 15, 3.<br />

152Einleitend vgl. Wirth (1985); grundlegend immer noch das Standardwerk von Millar (1964).<br />

153Urner (1994), S. 49.<br />

154Vgl. Cass. Dio Hist. Rom. 72,23; 74,3.<br />

155Zusammenfassend zur Datierungsfrage: Hose (1999), S. 424-427.<br />

156Vgl. hierzu: Bleicken (1968).<br />

157Hose (1999), S. 375.<br />

158Wirth (1985), S. 39ff.; Cass. Dio Hist. Rom. 1,2. Diesbezügliche Diskussion grundlegend bei Syme (1958), S. 688-<br />

Domitians erster Chattenkrieg 26

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