„Quae datur ex Chattis laurea.“ - florian-unzicker
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310Baatz (2002), S. 72.<br />
311Front. Strat. 1,3,10.<br />
312Front. Strat. 2,3,23.<br />
313Front. Strat. 2,3,23.<br />
Ein paar Worte zu den besonderen topographischen Gegebenheit der Region seien<br />
der Darstellung der Kampfhandlungen vorausgeschickt: Noch heute sind die<br />
hessischen Mittelgebirge alles andere als waldarm, die zeitgenössischen Verhältnisse<br />
und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für die römische Kriegsführung fasst<br />
Baatz prägnant zusammen:<br />
„Wer sich die Landschaft jener Zeit vorstellen möchte, muß sich die Wälder [...] weit<br />
umfangreicher und unzugänglicher vorstellen als heute. Erst durch die großen<br />
mittelalterlichen und neuzeitlichen Rodungen ist die heutige, offenere Landschaft<br />
entstanden. [...] Die Siedlungskammern waren durch ausgedehnte Mittelgebirgswälder<br />
voneinander getrennt, und es gab nur wenige einfache Wege und Pfade, die sie verbanden.<br />
Darin lag eine große Schwierigkeit für das römische Heer, dessen taktische Ordnung für den<br />
taktischen Kampf im freien Gelände ausgebildet war.<strong>“</strong> 310<br />
Bei ihrem Vordringen werden die Römer bereits früh von den, sich nach der Notiz<br />
Frontins, bereits in Waffen befindenden Chatten angegriffen worden sein. Frontin<br />
berichtet weiterhin, dass die Chatten – wissend, dass sie einem offenen Kampf mit<br />
den römischen Legionen nicht gewachsen waren – sich einer Entscheidungsschlacht<br />
fortwährend in die Tiefe der Wälder (in profunda silvarum) entzogen und stattdessen<br />
den vorrückenden römischen Marschkolonnen in überraschenden, nadelstichartigen<br />
Überfällen, ganz nach ihrer üblichen Kampfesweise aus den Waldschluchten und<br />
versteckten Schlupfwinkeln heraus (Germani more suo e saltibus et obscuris<br />
latebris), immer wieder zugesetzt hätten. 311 Die Römer werden auf diese<br />
Guerrillataktik der Chatten mit dem Einsatz der Kavallerie reagiert haben, die bei der<br />
Verfolgung der fliehenden Germanen jedoch in die Wälder gezogen wurde (Chatti<br />
equestre proelium in silvas deducerent). 312 Laut Frontin habe es Domitian aber<br />
verstanden, die Ordnung seiner Truppen an die topographischen Gegebenheiten und<br />
die Kampfesweise der Gegner anzupassen, indem er seine Reiterei absitzen und zu<br />
Fuß kämpfen hieß, sobald sie in unwegsames Gebiet kam (iussit suos equites,<br />
simulatque ad impedia ventum esset, equis desilire pedestrique pugna confligere), so<br />
dass seinem Sieg keine Geländeschwierigkeiten mehr im Wege gestanden hätten (ne<br />
quis iam locus victoriam eius moraretur). 313<br />
Domitians erster Chattenkrieg 50