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„Quae datur ex Chattis laurea.“ - florian-unzicker

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umfassenden Publikationen der provinzialrömischen Archäologie, die sich in den<br />

meisten Fällen auf die modernen Bundesländer beziehen, ebenso anführen wie die<br />

optisch opulent aufbereiteten Ausstellungskataloge der letzten Jahre. 200<br />

Vielfach ist in der Forschungsliteratur konstatiert worden, dass die Beiträge der<br />

Archäologie den Feldzug Domitians in ein neues Licht gerückt hätten. 201 Das ist<br />

grundsätzlich richtig, meines Erachtens ist dabei allerdings anzumerken, dass die<br />

Erkenntnisse der Bodenforschung zur Rekonstruktion des eigentlichen Feldzuges<br />

wenig beigetragen haben, sehr wohl aber das unmittelbare zeitliche Vorher und<br />

Nachher erhellt haben (gemeint ist hier die Eroberung des südwestdeutschen Raumes<br />

unter Vespasian sowie der weitere Ausbau von Stützpunktketten in Germanien unter<br />

Domitian und seinen Nachfolgern).<br />

3.2.2. Numismatische Funde<br />

Angesichts der schmalen und voreingenommenen literarischen Überlieferung kommt<br />

der so gut wie vollständig erfassten Münzprägung der flavischen Epoche ein<br />

besonderer Wert für die Untersuchung des Themas zu; 202 spielt doch im Gegensatz<br />

zur julisch-claudischen Dynastie der Themenkompl<strong>ex</strong> zeitgenössischer militärischer<br />

Aktivitäten und Erfolgsmeldungen in Germanien in Domitians Münzprägung<br />

während seiner gesamten Herrschaftszeit eine dominante Rolle. 203<br />

Dank der Tatsache, dass kaiserzeitliche Münzen auf ihrem Avers nicht nur die<br />

komplette Titulatur des jeweiligen Herrschers, sondern oft auch die Jahre der<br />

tribunicia potestas (TR P), die Anzahl der Konsulate (COS) und der empfangenen<br />

imperatorischen Akklamationen (IMP) angeben, sind Münzfunde „vital for<br />

reconstructing the chronology of this long reign, for which we lack sufficient<br />

historiographical evidence.<strong>“</strong> 204 Andererseits liegt der besondere Wert der Münzen im<br />

200Vgl. z.B. Filtzinger (1986); Baatz (2002); Bechert (1982). Ausstellungskataloge: Imperium (2006); Krieg und<br />

Frieden (2007); überdies Bechert (1999); Fischer (2001) .<br />

201So bereits Weynand (1909), Sp. 2555.<br />

202Der Münzprägung der Flavier ist der 2007 in zweiter, vollständig überarbeiteter Auflage, erschienene zweite Band<br />

der Roman Imperial Coinage gewidmet, der im folgenden mit RIC II (2007) zitiert werden soll. Generelle<br />

Überlegungen zu antiken Münzen als historische Quellen finden sich bei Bleckmann (2002), S. 26-29 und Günther<br />

(2001), S. 193-214.<br />

203Zur Refl<strong>ex</strong>ion militärischer Erfolge in Germanien in der kaiserzeitlich-römischen Münzprägung grundlegend und<br />

weiterhin unverzichtbar ist das Werk von Wolters (1989), zusammenfassend hier S. 68ff. Becker (1992), S. 5; S. 53,<br />

verweist darauf, dass sich die domitianische Münzprägung pauschal auf die „Germania<strong>“</strong> beziehe, also auf einzelne<br />

Stammesnamen wie den der Chatten nicht eingehe.<br />

204Griffith (2000), S. 56. Propädeutisch: Günther (2001), S. 208f. Kienast (1990), S. 12, betont, dass angesichts des<br />

begrenzten Raumes auf der Münze die Titulatur des Herrschers „meist abgekürzt und gelegentlich auch verkürzt<strong>“</strong><br />

sei, die Angaben aber zumindest für das erste und zweite Jahrhundert „von großer Zuverlässigkeit<strong>“</strong> sein. Zudem<br />

müsse man aber bei Münzen aus von Rom fernen Prägestatten damit rechnen, „daß sie nicht den aktuellen Stand der<br />

Domitians erster Chattenkrieg 32

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