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„Quae datur ex Chattis laurea.“ - florian-unzicker

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nicht anzunehmen.<strong>“</strong> 282<br />

Mit dem Bericht Frontins und den imperatorischen Akklamationen Domitians in<br />

Einklang bringen lässt sich hingegen folgendes Szenario: Angesichts der<br />

konzentrierten und kämpferisch überlegenen Heeresmacht wird es in Germanien zu<br />

„schnellen Anfangserfolgen<strong>“</strong> gekommen sein, 283 worauf auch die Akklamationen III-<br />

V zu beziehen sind. 284 Daraufhin mag es jedoch durch den erstarkenden Widerstand<br />

des Gegners zu einer „Versteifung der Lage in Germanien<strong>“</strong> gekommen sein: 285 Durch<br />

„das möglicherweise langwierige Realisieren der bekannten fortifikatorischen,<br />

logistischen und taktischen Maßnahmen<strong>“</strong> werden die Kämpfe das ganze Jahr 84<br />

angedauert haben; in diesem Zusammenhang ist die sechste Akklamation Domitians<br />

gesehen worden. 286<br />

Der endgültige Abschluss des Feldzuges wird allgemein auf Spätsommer / Herbst 84<br />

oder spätestens Anfang des Jahres 85 datiert, zu letzterem Zeitpunkt setzte die<br />

Münzprägung voll ein, die den Sieg über Germanien in massiver Form verkündete. 287<br />

Als allerspätester Zeitpunkt für den Abschluss des Chattenkrieges ist der Sommer 85<br />

zu sehen. Durch den Einfall der Daker in die Provinz Moesia ergab sich für die<br />

Römer an der unteren Donau eine prekäre Lage, die für die folgenden Dekaden die<br />

militärischen Kräfte des Imperiums in dieser Region binden sollte. An eine<br />

Weiterführung der Operationen in Germanien wird keineswegs mehr zu denken<br />

gewesen sein; spätestens zu diesem Zeitpunkt wird der Feldzug in Germanien<br />

beendet worden sein. 288 Auch die Errichtung der beiden germanischen Provinzen<br />

Germania superior und Germania inferior, die eine vorherige Beendigung der<br />

Kampfhandlungen nahe legt, ist mit diesem Datum in Verbindung gebracht<br />

worden. 289<br />

Gewiss hat man aber im Sommer 83 eine wichtige Zäsur des Feldzuges zu sehen:<br />

Der Princeps verließ nämlich den Kriegsschauplatz in Germanien in Richtung Rom;<br />

282Becker (1992), S. 268 Anm. 12.<br />

283Braunert (1953), S. 94; S. 100, sieht in den Meldungen bei Aur. Vict. Caes. 11,3 und Epit. de Caes. 11,2,<br />

Anspielungen hierauf.<br />

284Becker (1992), S. 285.<br />

285Baatz (2002), S. 74, hat die von Cass. Dio. Hist. Rom. 67,5,1 berichtete Vetreibung des romfreundlichen<br />

Cheruskerfürsten Chariomerus ins Jahr 84 datiert und daraus auf einen weiterhin ungebrochenen Kampfeswillen der<br />

Chatten geschlossen.<br />

286Christ (1983c), S. 94.<br />

287Wolters (1989), S. 62f.; RIC II (2007), S. 284f.<br />

288Oldenstein-Pferdehirt (1983), S. 311; Schönberger (1985), S. 371; Baatz (2002), S. 74f. Vgl. hierzu auch Kapitel 8.<br />

289Christ (1983c), S. 94.<br />

Domitians erster Chattenkrieg 46

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