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Taxi Times München - 4. Quartal 2023

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KULTUR<br />

Neu im Kino: „791 km“<br />

Wegen eines Sturms stehen in Deutschland<br />

alle öffentlichen Verkehrsmittel<br />

still. Für fünf Menschen ist das der Ausgangspunkt<br />

für eine gemeinsame <strong>Taxi</strong>fahrt<br />

von <strong>München</strong> nach Hamburg.<br />

Die Story, dürfte sie auch noch so überspitzt<br />

sein, kennt jeder <strong>Taxi</strong>fahrer. Weil<br />

alle Zugverbindungen ausfallen, gibt die<br />

Bahn <strong>Taxi</strong>gutscheine aus. Genau deshalb<br />

kommt der Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer Joseph,<br />

gespielt von Joachim Król, zu einer ungeplanten<br />

Fahrt ins exakt 791 Kilometer entfernte<br />

Hamburg – wodurch sich auch der<br />

Filmtitel erklärt.<br />

Der Film, der zu einem Großteil in einem<br />

Mercedes-<strong>Taxi</strong> spielt, bedient sich zunächst<br />

einiger Stereotypen. So ist das <strong>Taxi</strong> ein in<br />

die Jahre gekommener Mercedes der Baureihe<br />

W210 und der <strong>Taxi</strong>fahrer ist selbstverständlich<br />

(immerhin nur zunächst)<br />

recht grantig.<br />

Schnell wird aber klar, dass jeder in<br />

dem Auto sein Päckchen zu tragen hat.<br />

Die ungleiche Truppe (Iris Berben, Nilam<br />

Farooq, Ben Münchow und Lena Urzendowsky)<br />

lernt sich während der Fahrt<br />

näher kennen und fast jeder Einzelne<br />

macht auf der Fahrt eine Wandlung durch.<br />

Die Fahrgäste werden so zu einer echten<br />

Schicksalsgemeinschaft.<br />

Aus <strong>Taxi</strong>sicht sind gleich mehrere Dinge<br />

bemerkenswert. So ist das Filmauto offenbar<br />

ein echtes <strong>Taxi</strong> gewesen, was man unter<br />

anderem am kurz eingeblendeten<br />

HALE-Taxameter erkennen kann.<br />

Nicht echt dagegen ist der Münchner<br />

Bahnhof, er wurde, vermutlich<br />

aufgrund der riesigen Umbaumaßnahmen,<br />

kurzerhand nach Rosenheim<br />

verlegt – was für Münchner<br />

Taxler ein wenig seltsam wirken<br />

mag. Auch ein Manöver mit der<br />

Handbremse wird auf Kenner des<br />

W210 befremdlich wirken. Beim<br />

Filmauto ist diese nämlich kein Fußpedal,<br />

sondern in der Mittelkonsole<br />

zu finden. Für die Handlung mussten<br />

die Filmemacher also tief in die<br />

Trickkiste greifen.<br />

Król, dem man den <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

durchaus abnimmt, hat kurz nach<br />

Beginn der <strong>Taxi</strong>fahrt eine interessante<br />

Erkenntnis. Im Gespräch<br />

über den Verkehr der Zukunft<br />

schlägt Fahrgast Philipp vor, dass mit<br />

autonom fahrenden Autos alles einfacher<br />

wäre. <strong>Taxi</strong> fahrer Joseph kann daraus nur<br />

die Erkenntnis ziehen, dass er dann wohl<br />

arbeitslos wäre.<br />

Beim genauen Hinschauen wird auch<br />

deutlich, wer den Film unterstützt hat. So<br />

geht beispielsweise die Fahrt vom Münchner<br />

Hauptbahnhof vorbei an der hell<br />

erleuchteten BMW-Welt und dem BMW-<br />

Hochhaus (nein, dass ist nicht der direkte<br />

Weg zur A9), und auch die Free Now-Beklebung<br />

am Fahrzeug ist nicht zu übersehen.<br />

Im Abspann wird allerdings auch IsarFunk<br />

als Münchner <strong>Taxi</strong>service genannt. Die<br />

<strong>Taxi</strong>zentrale hatte der Produktionsfirma<br />

Pantaleon Films (Matthias Schweighöfer)<br />

einige <strong>Taxi</strong>s vermittelt.<br />

Ohne zu viel von der Story verraten zu<br />

wollen: Der 102 Minuten lange Film passt<br />

genau zur vorweihnachtlichen<br />

Stimmung und kann als netter<br />

Zeitvertreib über die Feiertage<br />

empfohlen werden. Ab dem<br />

1<strong>4.</strong> Dezember läuft „791 km“<br />

im Kino. <br />

sg<br />

Zum<br />

Filmtrailer<br />

FOTOS: PANTALEON FilmsProU Producers United Film, Amine Sabeur<br />

Wiener Schmäh mit Hang zum <strong>Taxi</strong><br />

Mitte des Jahres hat der Wiener Musiker<br />

Bibiza sein erstes richtiges Album veröffentlicht<br />

und bringt darauf eine gesunde<br />

Mischung aus Aus tropop, Indie und<br />

einem Hauch Rock. Falco lässt grüßen!<br />

Was Bibiza abgesehen von der Musik<br />

ganz besonders macht, ist seine Nähe<br />

zum <strong>Taxi</strong>.<br />

Wie Eveline Hruza von der Wiener <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

<strong>Taxi</strong> 40100 im Gespräch mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

berichtete, hatte sich der junge Musiker<br />

2022 an die Zentrale gewandt, weil er für<br />

den Dreh eines Musikvideos ein <strong>Taxi</strong><br />

gesucht hatte: „Bibiza ist großartig. Er ist<br />

ein authentischer Musiker und wir sind<br />

sehr stolz, dass wir ihn auf seinem Weg<br />

nach ,ganz oben‘ begleiten dürfen.“ So kam<br />

auch der Kontakt zum Wiener <strong>Taxi</strong>lenker<br />

Peter Knett zustande.<br />

Die Zusammenarbeit ist auf einen nährreichen<br />

Boden gefallen, so ist Knett in seiner<br />

Funktion als <strong>Taxi</strong>lenker mitsamt seinem<br />

W123-<strong>Taxi</strong> in animierten Papptaxis oder<br />

mit Modellautos mittlerweile in mehreren<br />

Musikvideos des Wieners zu sehen (siehe<br />

QR-Codes). Knett ist mittlerweile sogar bei<br />

den Wiener Konzerten vor Ort. Mit <strong>Taxi</strong><br />

40100 verbindet Bibiza aber mittlerweile<br />

noch mehr. <strong>Taxi</strong> 40100 hat dem Musiker<br />

300 Poloshirts zur Verfügung gestellt, die<br />

von Bibiza mit glitzernden Strasssteinen<br />

und seinem Logo verziert werden. Sie sollen<br />

bei den Konzerten in Wien verkauft<br />

werden.<br />

Erst im vergangenen Oktober besuchte<br />

Bibiza mit seiner Band <strong>München</strong>. Sein Konzert<br />

im Strom in der Lindwurmstraße war<br />

restlos ausverkauft. Der Wiener Schmäh,<br />

den Bibiza immer im Gepäck hat, spricht<br />

die Münchner also durchaus an.<br />

Schon im Januar kommt Bibiza wieder<br />

nach <strong>München</strong>. Am 22.1. findet sein Konzert<br />

im Backstage an der Friedenheimer<br />

Brücke statt. Wer sich unsicher ist, ob er<br />

hingehen soll, für den hat Bibiza<br />

einen Rat: „Ich werd’ früh<br />

sterben, also kommt zu meinen<br />

Konzerten!“ Aber vielleicht<br />

trifft man ihn vorher noch im<br />

<strong>Taxi</strong>. <br />

sg<br />

Zum<br />

Video<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2023</strong><br />

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