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Austropack 2023/04

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GETRÄNKEVERPACKUNGEN<br />

GETRÄNKEVERPACKUNGEN<br />

v.l.n.r: Philipp Bodzenta (Coca-Cola Österreich), Christian Pladerer (Österreichisches Ökologie Institut), Sandra Baierl<br />

(Kurier), Martina Hohenlohe (Gault & Millau), Robert Nagele (Billa AG), Petra Burger (Coca-Cola Österreich), Karl Kienzl<br />

(CEOs for Future), Herbert Bauer (Coca-Cola HBC Österreich)<br />

Ist Mehrweg DER Weg?<br />

Foto: Martin Steiger<br />

Thema Einwegpfand auch hinsichtlich des gleichen Rückgabeprozesses<br />

ein Gamechanger wird. Neben Mehrweg wird recyceltes<br />

PET-Material dann sicher eine ökologische Alternative“, so<br />

Robert Nagele, Vorstand der Billa AG.<br />

„Höhere Rücklaufquoten und einheitliches<br />

Flaschendesign gestalten Mehrwegsystem effizienter.“<br />

Herbert Bauer, General Manager bei Coca-Cola HBC Österreich,<br />

sieht den Weg zur Nachhaltigkeit nicht als einen einspurigen:<br />

„Im Sinne eines ausgewogenen und nachhaltigen Verpackungsmixes<br />

ist Mehrweg daher seit Jahren fixer Bestandteil unseres<br />

Portfolios, zu dem auch recycelbare Verpackungen wie Aluminium-Dosen<br />

und PET-Flaschen gehören. Werden PET-Flaschen<br />

zu 100% recycelt, haben auch diese Verpackungen ihre Berechtigung.“<br />

Für die Mehrwegquote 2024 sieht Bauer das Unternehmen gut<br />

gerüstet: „Wir sehen, dass unser laufend verstärktes Angebot<br />

an Mehrwegprodukten innerhalb unseres Portfolios sehr gut angenommen<br />

wird. Beste Voraussetzungen dafür haben wir mit<br />

unserer neuen Mehrwegglas-Abfülllinie am lokalen Standort<br />

Edelstal geschaffen. Im Zuge einer 12 Millionen umfassenden<br />

Investition konnten wir mit der 0,4 Liter Mehrwegglasflasche<br />

auch ein neues Verpackungsformat für den Handel einführen.“<br />

Um das Mehrwegsystem effizienter zu gestalten, geht der Getränkehersteller<br />

zudem neue Wege: „Auch wenn die ikonische<br />

Flaschenform bei Marken wie Coca-Cola natürlich eine große<br />

Rolle spielt, haben wir mit einer standardisierten 1 Liter Flasche,<br />

die auch bei Fanta und Sprite eingesetzt wird, den Mehrwegprozess<br />

weiter optimiert. Im Handel ist die Rücklaufquote<br />

von Mehrwegflaschen derzeit noch ausbaufähig, wenn wir die<br />

Flaschen in guter Qualität wieder zurückbekommen, wird das<br />

System sogar noch effizienter.“<br />

„Die unverwechselbare Präsentation spielt<br />

in der Gastronomie eine große Rolle.“<br />

„In der Gastronomie hat Mehrweg einen großen Stellenwert, viel<br />

mehr als bei den Endkonsumentinnen und Endkonsumenten:<br />

Der Vorteil liegt darin, auf eine eingespielte Logistik zurückgreifen<br />

zu können“, berichtet Martina Hohenlohe, Herausgeberin<br />

Gault & Millau und Mein Kochsalon, „Als Konsumentin wird es<br />

schwieriger und man überlegt sich jede Glasflasche dreimal, bevor<br />

man sie mühsam nach Hause transportiert.“ Die Glasflasche<br />

– egal ob Einweg oder Mehrweg – ist in der Gastronomie unverzichtbar:<br />

„Die Glasflasche macht am Tisch einfach etwas her,<br />

sie gibt ein gutes Gefühl und man weiß, was man bekommt. Die<br />

unverwechselbare Präsentation spielt besonders im Weinsektor<br />

eine große Rolle, auch wenn man in diesem Bereich bezüglich<br />

der Einwegthematik sicher neue Lösungen finden muss.“<br />

„Mit einer Rohstoffwende schaffen<br />

wir eine Energiewende.“<br />

Abschließend fasste Karl Kienzl, Obmann von CEOs FOR FU-<br />

TURE, die Diskussion zusammen und attestierte dem Mehrwegsystem<br />

Vorbildfunktion: „Unsere Plattform mit mehr als<br />

70 Unternehmen unterstützt Transformation hin zu einer klimaneutralen,<br />

umwelt- und rohstoffschonenden Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Die Mehrwegthematik ist dabei ein wichtiger Bereich.<br />

Mit einer Rohstoffwende schaffen wir eine Energiewende. Das<br />

Mehrwegthema kann beispielgebend sein - der heutige Abend<br />

zeigt, wie wichtig der Dialog ist. Gerade vor dem Hintergrund der<br />

aktuellen Krisen, wo auch Lieferketten unterbrochen werden,<br />

sehen wir, dass Mehrweg und Wiederverwendung an Stellenwert<br />

gewinnen.“<br />

................<br />

Im aktuellen Real Talk von Coca-Cola Österreich diskutierten ExpertInnen Ende Oktober die<br />

Herausforderungen zur geplanten Mehrwegquote, das veränderte Konsumverhalten und innovative<br />

Verpackungskonzepte für eine zukunftsorientierte Kreislaufwirtschaft.<br />

Das Interesse und die Nachfrage rund um Mehrweg steigen,<br />

der Handel bereitet sich gemeinsam mit der Getränkeindustrie<br />

auf die verbindliche Mehrwegquote ab 2024 vor. Das Coca-Cola<br />

System setzt in Österreich mit der interaktiven Veranstaltungsserie<br />

„Coca-Cola Real Talk“ auf transparenten Dialog und diskutierte<br />

am Donnerstagabend im Wiener Innovation Hub weXelerate<br />

mit Expert:innen vor rund 60 Gästen und via Livestream<br />

über die Vorteile und Herausforderungen von verbindlichen<br />

Mehrweglösungen. Moderiert von Sandra Baierl, setzte sich das<br />

hochkarätige Podium mit vielfältigen Aspekten auseinander –<br />

vom ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Gebinde, der<br />

Produktqualität, Ästhetik und Kulinarik bis hin zur logistischen<br />

und infrastrukturellen Komplexität des Mehrwegsystems.<br />

„Man wird sehen, ob Mehrweg und<br />

Einwegpfand ein Gamechanger werden.“<br />

Die Einführung der Mehrwegquote 2024 und des Einwegpfands<br />

2025 bedeuten gerade für Diskonter hohe Investitionskosten:<br />

„Wir als Händler haben stets auf Mehrweg gesetzt und unser<br />

Sortiment stark ausgeweitet. Die REWE Group in Österreich investiert<br />

rund 70 Millionen Euro, um das Mehrwegsystem und<br />

Einwegpfand auf Schiene zu bringen. Was Mehrweg betrifft,<br />

sehen wir allerdings auch, dass die tatsächliche Nachfrage<br />

und das Kaufverhalten mit dem aktuellen Angebot derzeit noch<br />

nicht ganz mithalten. Die Konsumentinnen und Konsumenten<br />

setzen nach wie vor stark auf Einweg. Man wird sehen, ob das<br />

„Wer Glas sagt, muss Mehrweg sagen.“<br />

„Durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Österreich<br />

haben wir derzeit eine günstige Situation und erkennen eine<br />

Renaissance in der Getränkeindustrie, richtige und wichtige<br />

Mehrwegsysteme in den Markt zu bringen. Sobald das System<br />

regional in einem vernünftigen Konnex aufgestellt ist, was in<br />

Österreich möglich ist, macht es aus Sicht des Klimaschutzes<br />

sehr viel Sinn. Die Produzentinnen und Produzenten haben ihre<br />

Hausübung bereits gemacht, es gibt das Angebot am Point-of-<br />

Sale. Und wir Konsumentinnen und Konsumenten haben nun<br />

die Chance, diese politische Entscheidung aktiv zu treffen“,<br />

analysiert Christian Pladerer, Geschäftsführer und Vorstand<br />

des Österreichischen Ökologie Instituts. „Die Einwegglasflasche<br />

hat den Nachteil, dass sie energieintensiv produziert wird. Wer<br />

Glas sagt, muss daher Mehrweg sagen. Normflaschen, wie es<br />

sie in der Bierindustrie bereits seit vielen Jahren gibt, würden<br />

das Mehrwegsystem noch effizienter gestalten.“<br />

Coca-Cola Real Talk<br />

Real Talk ist eine europaweite Veranstaltungsreihe von<br />

Coca-Cola. In regelmäßigen Diskussionsformaten mit Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft stellt sich Coca-Cola selbstkritisch<br />

Fragen zum Thema Nachhaltigkeit, dem eigenen<br />

Portfolio und der unternehmerischen Verantwortung. Zusätzlich<br />

zur Live-Veranstaltung konnte der Real Talk auch<br />

via LinkedIn mitverfolgt werden und ist als Nachschau auf<br />

www.coca-cola.com/at/de zu sehen. Kooperationspartner<br />

des Coca-Cola Real Talk in Österreich sind der KURIER und<br />

das Nachrichtenmagazin profil.<br />

4|<strong>2023</strong><br />

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