Austropack 2023/04

VORWORT
EDITORIAL
Greenwashing
Aussicht
auf Erfolg.
ATEMBERAUBENDE ERGEBNISSE –
MIT UNS AN IHRER SEITE.
UNSERE
AWARD -
GEWINNER
2023 !
Das Urteil sorgte Anfang September für Schlagzeilen: Die Brauerei Gösser, Mitglied der Brau Union, muss alle Etiketten umgestalten und neu
aufdrucken, da sie darauf behauptet, das Bier wäre „CO2-neutral gebraut“ worden. Die Vermarktung unter dieser Behauptung wäre unrecht,
befand das Landesgericht Linz nach einer Klage des Vereins für Konsumenteninformation.
Gemeint hatte die Brauerei, dass 100 % des Energiebedarfs für den Brauprozess aus erneuerbaren Energien kommen würden, sie hätte jedoch
nicht darauf hingewiesen, dass nicht der gesamte Herstellungsprozess ab Ernte CO2 neutral erfolgt: Insbesondere zur energieaufwendigen
Bearbeitung der Gerste, beim Mälzen, wird Methangas (Erdgas) eingesetzt, ein fossiler Energieträger der nicht CO2-neutral ist. Die Brau Union
kauft das Malz jedoch zu, erzeugt es nicht selbst.
Eine schwierige Geschichte. Natürlich will man als Unternehmen gut dastehen, und die Brau Union bemüht sich, indem sie erneuerbare Energien
nutzt – was sie natürlich auch kommunizieren, vermarkten will. Doch wenn man eine gute Tat hervorhebt und den Rest verschweigt, dann
ist das Irreführung. KonsumentInnen sind auf die Angaben auf der Verpackung angewiesen, auf Gütezeichen, und Claims, die der Wahrheit
entsprechen. Nur so kann man als KonsumentIn seine Entscheidung treffen und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, zum Umweltschutz leiste
… wenn man das denn möchte. Doch durch Greenwashing wird einem diese Möglichkeit genommen. Ein wegweisende Urteil, wie ich fi nde.
Was meinen Sie?
BOESMUELLER.AT
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4|2023
Chefredakteurin
ulrike.grassl@ggmedien.at
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