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Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 2 - Jahrgang 2024

Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 2 - Jahrgang 2024 mit dem gewerblichen Sonderthema "Schule & Bildung"

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AUS BAD DÜBEN UND UMGEBUNG 31. Januar <strong>2024</strong><br />

<strong>Dübener</strong><br />

WOCHENSPIEGEL<br />

Neujahrsempfang von Bürgermeisterin Astrid Münster im Albert-Schweitzer-Forum<br />

Ehrungen, Appelle und nette Gespräche im neuen Hörsaal<br />

Links: Der katholischen Gemeindereferent Felix Hoffmann (l.) und der evangelische Diakon Simon Rausch übernahmen die<br />

Segnung des fertiggestellten Hörsaals. Rechts: Nach dem offiziellen Teil bestand Raum und Zeit für nette Gespräche, wie hier<br />

zwischen dem ESZ-Fördervereinsvorsitzenden Udo Reiss, Profiroll-Geschäftsführer Jens Wunderlich, den Unternehmern<br />

Holger Voigt und Klaus Littmann sowie SPD-Stadtrat Michael Seidel (v. l.).<br />

Fotos: (Wsp) Nyari<br />

Gemeinsam mit den Schulbegleiterin Gritt Symmangk und Katja Stollberg zauberten<br />

die Zwölftklässler des Evangelischen Schulzentrums ein sagenhaftes Buffet.<br />

Kanzlerin oder Kanzler<br />

kann jeder werden.<br />

Kommunalpolitik ist die<br />

Königsdisziplin der Politik.<br />

Astrid Münster<br />

(Bad Düben/Wsp/kp). „Über sieben<br />

Brücken musst du gehen, sieben dunkle<br />

Jahre überstehen“ – so eröffnete Bad<br />

Dübens stimmgewaltiges Quintett<br />

„Anima“ den Neujahrsempfang von<br />

Bad Dübens Bürgermeisterin Astrid<br />

Münster (WBD), der in diesem Jahr auf<br />

etwas andere Art und Weise im frisch<br />

fertiggestellten Hörsaal am Evangelischen<br />

Schulzentrum (ESZ) stattfand.<br />

Auf der Leinwand im Hintergrund war<br />

der unverkennbare Ortseingang mit der<br />

Muldebrücke zu sehen. Der Klassiker<br />

von Kultband Karat passte wie die<br />

Faust aufs Auge. Wobei, stimmt nicht<br />

ganz, waren es doch über 15 dunkle<br />

Jahre, die der Hörsaal aus DDR-Zeiten<br />

überstehen musste.<br />

Anfang der 1990er Jahre wurde das<br />

frühere NVA-Lehrgebäude zum Gymnasium<br />

umfunktioniert. Zum Schluss,<br />

letztlich bis 2008 fungierte es nur noch<br />

als dünn besetzte Außenstelle des Eilenburger<br />

Martin-Rinckart-Gymnasiums.<br />

Seitdem standen das Haus und auch der<br />

angrenzende Hörsaal leer – bis das ESZ<br />

mit seinen weiterführenden Schulen<br />

Einzug hielt. Nach der aufwändigen<br />

Schulsanierung folgte der Umbau der<br />

Aula. Mit Förderung von Bund und<br />

Land sowie großer finanzieller Beteiligung<br />

(rund 1,1 Millionen Euro) durch<br />

den ESZ-Trägerverein stemmte die<br />

Stadt die Investition in Höhe von knapp<br />

3 Millionen Euro. „Jetzt liegt es an uns<br />

allen, dass wir den Saal kreativ und<br />

würdig mit Leben füllen“, rief Münster<br />

auf. „Es wird ein Ort für Bildung und<br />

Kultur, für Begegnung und Geselligkeit“,<br />

freute sich ESZ-Geschäftsführer<br />

Gisbert Helbing, der sich ausdrücklich<br />

bei den zahlreichen Firmen für die<br />

„Punktlandung“ bedankte.<br />

„Anima“ steuerte weitere Titel, wie<br />

„Amazing Grace“, „Morning Has<br />

Broken“ oder „Somewhere Over The<br />

Rainbow“, bei. Der katholische Gemeindereferent<br />

und der evangelische<br />

Diakon Simon Rausch übernahmen<br />

die Segnung des Hörsaals, der später in<br />

Anlehnung an das Vorgänger-Gymnasium<br />

zum Albert-Schweitzer-Forum<br />

getauft wurde.<br />

Dann schritt die Stadtchefin zum Rednerpult.<br />

Sie spannte den Bogen, blickte<br />

zurück und voraus und erinnerte sich<br />

auch an ihre Studienzeit: „Wenn ich<br />

hier ins Rund schaue, sehe ich offensichtlich<br />

einige mit Hörsaal-Erfahrung.<br />

In der Mitte sind einige Plätze frei. Der<br />

Rand ist dagegen gut besetzt, falls es<br />

doch mal schnell auf Toilette gehen<br />

muss.“ 30 Jahre später sei es ihr nun<br />

eine Ehre, dass man ihr heute zuhöre.<br />

Hörsaal, ESZ, Bildung: Man habe in<br />

den letzten Jahren – genau genommen<br />

seit dem Bildungs-Koalitionsvertrag<br />

Links: Die Feuerwehrleute Horst Anders, Horst Littmann, Harald Vogel, Erika Hennig, Christa Vogel und Hildegard Hindemitt<br />

(v. l.) sowie Georg Baumgarten und Klaus Bräutigam (nicht anwesend) wurden für 50, 60 und 70 Jahre aktiven Dienst<br />

für die Stadt geehrt. Rechts: Das Quintett „Anima“ sorgte für den musikalischen Rahmen des offiziellen Teils.<br />

im Jahr 2005 – sehr viel in die Bildung<br />

der Kurstadt investiert, damit „wir unseren<br />

Kindern eine geile Schulzeit ermöglichen“,<br />

betonte Münster. „Unser<br />

Ziel ist klar: Sie werden nicht alle hier<br />

bleiben, aber vielleicht schaffen wir es,<br />

dass sie mit guten Erinnerungen an ihre<br />

Zeit hier zurückblicken.“<br />

Im Anschluss wurde es politisch.<br />

Münster würde sich bei der anstehenden<br />

Kommunalwahl den gleichen Stadtrat<br />

nochmal wünschen. „Höchstwahrscheinlich<br />

gibt es eine andere Besetzung.<br />

Aber das ist Demokratie und auch<br />

gut so“, stellte sie klar. Dicht gefolgt<br />

von einem bemerkenswerten Plädoyer<br />

für die ehrenamtlichen Entscheider<br />

in der Stadt: „Kanzlerin oder Kanzler<br />

kann jeder werden. Kommunalpolitik<br />

ist die Königsdisziplin der Politik.“<br />

Hier müsse man sich schließlich direkt<br />

für seine Entscheidungen rechtfertigen,<br />

nach sichtbaren Lösungen suchen und<br />

das eigene Ego hinten anstellen. „Wir<br />

feiern demnächst 75 Jahre Grundgesetz<br />

im besten Deutschland, das es jemals<br />

gab. Ganz ehrlich: Da haben Menschen<br />

mit einer Ideologie von 1933 nicht viel<br />

verloren“, sagte die 51-Jährige.<br />

Zum Ende des offiziellen Teils wurden<br />

noch jahrzehntelang Aktive der Feuerwehr<br />

geehrt. Außerdem erhielt Heike<br />

Lingner in Vertretung ihrer ehrenamtlich<br />

hoch engagierten Familie ein<br />

dickes Dankeschön. Günter Tempelhof<br />

übergab im Auftrag der früheren<br />

Kommandeure der Stadt ein Gästebuch<br />

von Oberstleutnant a. D. Peter Gehm<br />

für das Landschaftsmuseum und die<br />

Sechstklässler des ESZ einen Scheck<br />

in Höhe von 2.800 Euro für die Rettung<br />

der Bergschiffmühle. Nicht zu<br />

vergessen: Die Zwölftklässler legten<br />

sich hinter den Kulissen mächtig ins<br />

Zeug, übernahmen Garderobe, Einweisung<br />

und das sagenhafte Catering<br />

für den inoffiziellen Teil danach.

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