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Der Augustdorfer: Der Rotfuchs im Winter

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Meine Motorsport Epoche<br />

Von Bodo Diekmann<br />

Es war <strong>im</strong> Sommer 1966, als mich ein Arbeitskollege bat,<br />

mit zu einem clubinternen Auto-Slalom auf dem neuen<br />

Stück Panzerringstraße an der Kaserne zu kommen. Ich<br />

hatte ein Karmann Ghia Cabrio und wurde zum Mitmachen<br />

an<strong>im</strong>iert. Mein Auftritt hatte Eindruck hinterlassen, so<br />

dass ich Blut geleckt hatte. Von da an nahm ich am Clubleben<br />

des MSC Heiderose teil und trat dem ADAC bei.<br />

In den ersten Jahren wurden Orientierungsfahrten absolviert.<br />

Mit meiner Frau als Fahrerin, und ich als „Franzer“,<br />

haben wir so machen Pokal und auch mehrfach die<br />

Clubmeisterschaft, mit wechselnden Automarken, eingefahren.<br />

Mit einigen Clubmitgliedern habe ich auch an auswärtigen<br />

Slalomveranstaltungen, allerdings mit mäßigem<br />

Erfolg, teilgenommen. Gemeinsam mit meiner Frau haben<br />

wir ein ADAC- Sicherheit -Training absolviert. Die anschließende<br />

Ankunft, bei unserem Clublokal „Handelshof“, war<br />

ein Spektakel, mit der erlernten Hand- Bremsaktion wurden<br />

die Autos abrupt in Gegenrichtung gebracht. Viel Spaß<br />

machte das Erlernte auf einer vereisten Panzerringstraße.<br />

Das Clubleben bestand nicht nur aus Motorsport. Es wurden<br />

auch Verkehrssicherheit, -aktionen und Ausflüge für Senioren,<br />

sowie Fahrrad Geschicklichkeits-Turniere für Kinder<br />

organisiert. Eine Ausstellung in der Sporthalle am Inselweg,<br />

mit Motorsport-Fahrzeugen und Zubehör, sowie für die<br />

Verkehrssicherheit relevante Einrichtungen fanden großen<br />

Anklang. Als ADAC-Orts -Club haben wir deren Konzepte<br />

auf Ortsebene umgesetzt. <strong>Der</strong> Zusammenhalt innerhalb des<br />

Clubs war sehr ausgeprägt. Gemeinsame Veranstaltungsbesuche<br />

und Wochenendausflüge bereicherten das Clubleben.<br />

Ende der 60er Jahre haben wir dann unsere ersten nationalen<br />

Automobil- Slalomveranstaltungen organisiert. Ich<br />

wurde zum Leiter der Veranstaltungen<br />

ausgeguckt. Anfangs hatten wir einen<br />

schweren Stand, kaum Geld, es musste<br />

viel <strong>im</strong>provisiert werden. Aufwendig<br />

wurden die Ausschreibungen mit der<br />

Schreibmaschine auf Matrizen geschrieben<br />

und mit einem Vervielfältiger gedruckt,<br />

das hat bei uns zu Hause manchen<br />

Abend gefüllt.<br />

Da in unserem Club einige Bundeswehrangehörige<br />

waren, die einen guten<br />

Draht zur Kaserne hatten, konnten wir<br />

die ersten Veranstaltungen auf Kasernengelände durchführen.<br />

Mit dem weiteren Ausbau der Panzerringstraße hatten<br />

wir dann eine besser geeignete Strecke. Nun konnten wir<br />

auch internationale Slalomveranstaltungen durchführen,<br />

mit denen wir uns, aufgrund der schnellen Streckenführung,<br />

einen guten Namen erwarben.<br />

Um die internationalen Veranstaltungen leiten zu können<br />

musste ich eine Rennleiterlizenz erwerben. Nach intensiven<br />

Vorbereitungen in Veranstaltungsorganisation Genehmigungsverfahren,<br />

Struktur, Aufbau, Sicherheitskonzepte<br />

und Motorsportrecht, habe ich bei der obersten nationalen<br />

Motorsportbehörde in Frankfurt an zwei Prüfungstagen die<br />

Lizenz als: internationaler, Sportkommissar, Rennleiter,<br />

Rallyeleiter, Fahrtleiter und Obmann der Streckensicherung,<br />

erworben. Mit dieser Qualifikation wurde ich fortan<br />

als Sportkommissar zu mehreren internationalen Veranstaltungen<br />

<strong>im</strong> In- und Ausland eingesetzt. Meistens waren<br />

es Rundstreckenrennen bis hin zur Formel 2 in Spa-Francorchamps<br />

in Belgien. Aber auch bei namhaften Rallyes war<br />

mein Einsatz als Sportkommissar erwünscht. Nervig waren<br />

die Proteste bei Regelverstößen, dabei kam es schon mal<br />

vor, dass nach Veranstaltungsende der Betroffene gegen die<br />

Entscheidung der Kommissare in Berufung ging, dann wurde<br />

die Berufungsverhandlung meist an einem entfernten Ort,<br />

in den darauffolgenden Wochen verhandelt<br />

Durch unsere gut organisierten Veranstaltungen wuchs auch<br />

die Anzahl der Clubmitglieder, aber auch das Interesse an<br />

Zweiradveranstaltungen. Da gab es eine Gruppe von Motorrad-<br />

Geländesportlern, die gemeinsam an Veranstaltungen<br />

teilnahmen, zu der auch ich gehörte, die sich eine eigene<br />

Moto-Cross Veranstaltung wünschten. Es wurden Gespräche<br />

mit einem ortsansässigen Sandgrubenbesitzer geführt,<br />

ob so eine Veranstaltung auf seinem<br />

Firmengelände möglich sei. <strong>Der</strong> Sandgrubenbesitzer,<br />

auch Motorsportler <strong>im</strong><br />

Nachbarclub, sah, unter gewissen Voraussetzungen,<br />

eine Machbarkeit. Mit<br />

seiner technischen Unterstützung wurde<br />

ein Kurs gestaltet.Nach zwei Veranstaltungsjahren<br />

mussten wir erkennen,<br />

dass wir erstens, die Zuschauer nicht<br />

abkassieren konnten und zweitens,<br />

durch den, sich ständig veränderten<br />

Sandabbau, eine opt<strong>im</strong>ale Streckenführung<br />

schwierig wurde.<br />

40<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augustdorfer</strong>/ Februar - März '24

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