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SchlossMagazin Augsburg+Umgebung Februar 2024

SchlossMagazin – das Lifestyle Magazin für Augsburg und Umgebung. Schönes Leben in der Region!

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Region | 15<br />

Blick in die Ausstellung ♦ Foto Norbert Liesz<br />

Kultur und Lebensformen der damaligen Zeit zulassen.<br />

Eine Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt<br />

für Denkmalpflege, den Kunstsammlungen und<br />

Museen Augsburg, der Stadtarchäologie Augsburg<br />

und der Archäologischen Staatssammlung München<br />

ermöglichte es der Museumsleiterin Dr. Alice Arnold-Becker<br />

und den beiden Kuratoren, Dr. Ursula<br />

Ibler und Volker Babucke M.A., einen komplexen<br />

Überblick über das Leben der Menschen im unteren<br />

Lechtal vor 1.500 Jahren zu vermitteln.<br />

Die Ausstellung fokussiert sich auf drei Themenbereiche:<br />

auf archäologische Ausgrabungen und Funde,<br />

die die Basis für Interpretationen bilden und vor allem<br />

regionaler Herkunft sind (etwa von Mühlen im Paartal,<br />

den Frauengräbern, die bei Wehringen gefunden wurden,<br />

vom Nordendofer Gräberfeld oder den Grabstätten<br />

in Friedberg-Süd), ferner auf die Sozialstrukturen<br />

der Zeit, die sich anhand der Art der Grabbeigaben<br />

rekonstruieren lassen und auf die Anlage von Siedlungen.<br />

Die Schau gibt Einblicke in die Lebensweise<br />

der führenden Eliten; sie beleuchtet die wirtschaftlichen<br />

Grundlagen und berührt Aspekte des kulturellen<br />

und religiösen Lebens. Vor allem die Bestattungen aus<br />

jener Zeit ermöglichen wertvolle Einblicke in das Wesen<br />

und das Funktionieren der damaligen Gesellschaft.<br />

Spannend ist auch ein weiterer, ein regionalpolitischer<br />

Aspekt. War der Lech bereits in der Frühzeit die Grenze<br />

zwischen den Volksgruppen Baiern und Schwaben?<br />

Nach dem Ende der Römerzeit waren neue Siedlungsund<br />

Herrschaftsstrukturen entstanden, die das Leben<br />

im Lechtal für viele Jahrhunderte prägen sollten. Das<br />

Lechtal gehörte damals zum neu etablierten baie-<br />

Beigaben eines frühmittelalterlichen Frauengrabes aus<br />

Schwabmünchen, Kunstsammlungen und Museen Augsburg,<br />

Stadtarchäologie ♦ Foto Yvonne Mühleis<br />

rischen Herzogtum mit Augsburg als Hauptort und<br />

frühem Bischofssitz. Die Grenze dürfte also damals<br />

weiter westlich gelegen haben als lange angenommen.<br />

Erst im ausgehenden 8. Jahrhundert wurde der Lech<br />

zur Grenze zwischen Baiern und Schwaben.<br />

Die Ausstellung ist multimedial aufgebaut und wurde<br />

mit einem Rahmenprogramm ergänzt. So werden im<br />

März Workshops angeboten unter dem Motto „Welten<br />

der Vergangenheit. Eine Schreibreise mit Stift und<br />

Papier“ unter der Leitung der Augsburger Schriftstellerin<br />

Katharina Maier. Außerdem: Anhand eines bebilderten<br />

Katalogs lassen sich die vielfältigen Eindrücke<br />

vertiefen. Ein Mitmachheft für Kinder bringt diesen<br />

das frühe Mittelalter kreativ näher.<br />

<br />

Informationen www.museum-friedberg.de

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